Kapitel 17
Sicht Maudado
Er erwiederte nichts auf meinen kleinen Redeschwall. Sollte mir recht sein. Endlich Stille. Ich machte es ihm gleich und benutzte meine Jacke als Kopfkissen. Ich seuftzte. Diese Stille war noch schlimmer als seine doofen Bemerkungen. Aber gut, wenn er nicht mehr mit mir reden wollte, konnte ich daran ja nichts ändern und vielleicht redete er ja wieder mit mir nachdem er erstmal geschlafen hat. Schlaf war eigentlich eine gute Idee. Man sollte meinen, dass, wenn man von einer komischen Substanz unfreiwillig bewusstlos gemacht wird und quasi schläft, man erstmal nicht schlafen möchte, aber das Gegenteil war der Fall: Ich war hundemüde. Vermutlich schlummerte die Substanz immer noch in meinem Körper und blockierte irgendeine Funktion meiner synaptischen Endknöpfchen. Und während ich so über die Ursache meiner Müdigkeit nachdachte, schlief ich ein.
Mehrere klackende Geräusche rissen mich aus meinem Schlaf, aber bevor ich sie genau zu ordnen konnte, zog mich jemand unsanft auf meine Beine. Dieser jemand war Zombey, der im nächsten Moment in Richtung Tür eilte und mich hinterher zerrte. Die Herkunft der klackenden Geräusche konnte ich mittlerweile orten: Die Sicherheitsschlösser der Tür wurden geöffnet. Also würde sich jemand Eintritt in unsere Zelle verschaffen.
Mittlerweile hatte Zombey sich mit dem Rücken gegen die Wand gepresst und hielt mich mit seinem linken ausgestreckten Arm ebenfalls an der Wand. Er wollte dem Eindringling auflauern. Leichte Panik stieg in mir auf. Im Nahkampf war ich scheinbar eine Niete und ich hatte keine Messer zum Werfen in meiner Nähe. Ich wäre also keine große Hilfe. Würde Zombey es überhaupt alleine schaffen? Was wenn es nicht nur eine Person, sondern gleich mehrere wären? Ich schüttelte leicht meinen Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.
Egal wie viele es wären, zusammen würden wir das schon irgendwie hinbekommen. Vielleicht war ich kein As im Nahkampf, aber ein bisschen was konnte ich trotzdem, genug um jemanden abzulenken, damit Zombey mehr Zeit hätte. Entschlossen richtete ich meinen Blick auf die Tür, die sich in diesem Moment dramatisch langsam öffnete. Ich sah im Augenwinkel wie Zombeys Muskeln sich anspannten, um die Person, die die Zelle betreten würde, schnell zu überwältigen. Aber soweit kam er gar nicht, denn die Person betrat den Raum nicht, sondern lachte nur.
„Ich bin überrascht, dass ihr euch noch nicht umgebracht habt. Das wäre echt witzig gewesen und wäre für eure Gangs definitiv ein Grund sich gegenseitig auszulöschen. Ach, das wäre schön gewesen“, schwärmte die unbekannte Person, betrat den Raum aber nicht.
„Und ihr zwei wartet jetzt darauf, dass ich den Raum betrete und ihr mich easy überwältigen könnt, was?“, er schnaubte amüsiert.
„Sorry, aber so wird das hier nicht ablaufen“, und mit diesen Worten betrat die Person blitzschnell den Raum, um den Lauf einer Waffe auf uns zu richten. Fuck.
„Ich fände es ja besser wenn ihr euch mal 'n bisschen von der Tür wegbewegen würdet“, sprach er grinsend und machte eine betont lässige Bewegung mit der Pistole. Abwartend blickte ich zu Zombey, der nur seuftzte und seine lauernde Haltung aufgab, aber trotzdem kampfbereit blieb. Er entfernte sich langsam von der Tür und ich tat dies ebenfalls.
„So ist brav“, sagte dee Typ in dieser hohen Tonlage in der man mit Hunden spricht. Es kotzte mich an und Zombey wahrscheinlich noch viel mehr.
„Ich bin kein dummer Hund“, fauchte Zombey auch schon.
Der Typ lachte nur, bevor er weiter sprach: „Für mich seid und bleibt ihr dumme Hunde, egal ob ihr euch nun getrennt habt oder nicht. Alle die dieser verweichlichte Cerberus in seine Gang aufgenommen hat, sind sowieso zu Nichts zu gebrauchen. Das wussten eure Eltern ja auch, deswegen hat es sie ja auch nie gejuckt was ihr macht. Ihr seid einfach nur totale Enttäuschungen.“
Zombey war die ganze Zeit angespannt gewesen, aber in dem Moment in dem dieser Typ seinen vorletzten Satz aussprach, ballte seine Hand sich zu einer Faust und er holte aus. Der Typ wartete nur darauf, einen Grund zu haben einen von uns abzuschießen und das hier wäre ein Grund. Ich musste das verhindern. Schnell schnappte ich mir Zombeys Handgelenk und zog ihn zurück.
„Beruhig' dich“, raunte ich ihm zu und er erdolchte mich mit seinem Blick.
„Lass mich los!“, knurrte er auch schon, aber es interessierte mich nicht. Wenn er den Typen schlagen würde, wäre er tot.
„Dann hör auch dich provozieren zu lassen!“, fauchte ich und übte noch etwas mehr Druck auf sein Handgelenk aus.
„Du hast mir überhaupt nichts zu befehlen, Drecksköter!“, spie er und riss seinen Arm los, sodass ich kurz Probleme hatte mein Gleichgewicht zu halten. Ich wollte ihm gerade sagen, dass er sich total irrational verhielt, als mir etwas auffiel. Der Typ mit der Knarre blickte amüsiert zu uns rüber und hielt die Waffe etwas lockerer in der Hand. Das ist es! So kommen wir hier raus! Aber leider hatte ich keine Möglichkeit Zombey in meinen Plan einzuweihen, also musste ich wohl darauf hoffen, dass er es auch so verstand. Wenn nicht würde das wahrscheinlich ziemlich übel für mich enden. No risk, no fun, das war sowieso die einzige Möglichkeit, die wir hatten, um hier lebendig rauszukommen.
„Rede gefälligst nicht so mit mir, was glaubst du eigentlich wer du bist?!“, versuchte ich möglichst überzeugend angepisst von seiner Art zu sein und schubste ihn leicht. Oh, ich machte das gerade wirklich. Panik wollte in mir aufsteigen, aber ich ignorierte sie. Das hier ist unser einziger Ausweg und ich werde das nicht kaputt machen. Trotzdem hoffte ich, dass Zombey meinen Plan checken würde, ansonsten kann ich mich auf unerträgliche Schmerzen gefasst machen. Ich beobachtete seine Reaktion und ich glaube, dass er denkt, dass ich es ernst meinte. Fuck. Aber hey: Wenigstens sieht es dann realistisch aus, versuchte ich das Positive an der Sache zu sehen.
Uiuiuiui da hat der Typie aber was gesagt was Zombey mal so gar nicht gefallen hat.
Na, wisst ihr was Dadochen vorhat und glaubt ihr, dass es funktioniert? ^^ ( Silberschwingen )
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro