Sicht GLP

Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt schon versuchte Paluten zum Schlafen zu kriegen. Erst weckt er mich auf und dann weigert er sich weiter zu pennen. Schlimmer als jedes Kleinkind; ernsthaft. Und das nur wegen einem Traum. Normalerweise würde ich ja auf seinen Vorschlag rauszugehen eingehen. Ha, nein, ich würde ihm wahrscheinlich sogar mit einem gezielten Arschtritt helfen. Aber das er die anderen auch noch weckte, konnte ich nicht verantworten. Man, ich will doch nur schlafen!

„Kannst du- Würdest du hier bleiben?“, bitte was?

„Ach vergiss es, das war dumm“, meinte er schnell und drehte seinen Kopf weg.

„Dann bleib ich halt hier, Hauptsache, du heulst nicht mehr. Ist ja kaum auszuhalten“, antwortete ich und biss mir direkt auf die Zunge. Ich kann mich nur wiederholen: Bitte was? War ich bereits so übermüdet, dass ich für Schlaf alles tun würde, oder was?

„Danke“, murmelte er und legte sich ordentlich ins Bett. Zögernd legte ich mich neben ihn, allerdings so, dass ich nicht mehr als nötig in seiner Nähe lag. Wie konnte das passieren? Warum lag ich jetzt hier? Verdammt Zombey! Sobald wir dich da rausgeholt haben, kannst du was erleben! Wegen dir bin ich jetzt in dieser seltsamen Situation.

Bevor ich weiter Zombey verfluchen konnte, unterbrach mich Paluten. Aber nicht mit Worten; nein, er drückte sich an mich. Ich zuckte erschrocken zusammen. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Hallo? Ich hab diese Lücke nicht umsonst gelassen! Ich wollte was sagen, ließ es dann aber bleiben. Ich war schon überfordert, aber dass Paluten dann wieder anfing zu weinen, machte die Situation nicht besser. Er krallte sich an mein Shirt und kurz darauf merkte ich schon, dass es nass wurde. Vorsicht strich ich über seinen Rücken und versuchte ihn zu beruhigen. Wie zur Hölle bin ich hier gelandet?! Kann er bitte aufhören zu weinen? Das hat mich früher schon genervt. Wirklich geändert hat er sich ja nicht. Er lässt sich immer noch von den anderen den Arsch retten und wahrscheinlich bekomm ich morgen früh zu hören, dass er mich nicht braucht. Klar, aber erst mein Shirt voll heulen.

Kurz musste ich daran denken, dass er mal, als wir beim Klauen erwischt wurden, angefangen hat zu heulen anstatt wegzurennen. Ich musste extra zurück rennen und ihn hinter mir her schleifen. Ich glaube, da waren wir so um die 9 Jahre alt. Wir hatten es gerade so geschafft, in einer Menschenmenge zu verschwinden. Ich grinste, als ich daran dachte, was er mir danach sagte. „Ich hatte keine Angst, das war Taktik! Die wäre bestimmt weich geworden und hätte uns das Essen geschenkt!“ Und als ich dann fragte, warum er denn dann gezittert hatte, antwortete er nur mit „Mir war halt kalt.“ Ja klar. Mitten im Sommer frierst du plötzlich während alle anderen schwitzen. Ich ließ es damals so stehen, selbst als er es hinterher vor Cerberus dargestellt hatte, als wäre alles glatt gelaufen. Ich denke, Cerberus wusste selbst, dass Palle geweint hatte. Ich mein, seine Augen waren rot. Ja, wir verkauften Drogen und tun es immer noch, aber wir nehmen sie nicht selbst. Vor allem Dingen nicht in diesem Alter. Wir waren früher schon irgendwie ein gutes Team. Naja, Palle hat halt nie nach gedacht, sondern einfach gemacht. In manchen Situationen war das schon praktisch. Früher überlegte ich zu viel, bevor ich handelte. Einmal wollten wir kurz in eine Garage einbrechen, deren Tor offen stand. Palle wollte direkt rein, aber ich wollte nichts dem Zufall überlassen. Das Ende vom Lied war, dass der Besitzer wiederkam und die Garage schloss, ehe wir auch nur einen Blick rein werfen konnten. 

Mein Grinsen wurde stärker und ich musste mir ein Kichern verkneifen. Ich schaute kurz zu Palle, der mittlerweile aufgehört hatte zu weinen. Irre ich mich oder ist er noch näher gekommen? Seine Augen waren geschlossen und er atmete ruhig. Ich schloss ebenfalls meine Augen und wollte einschlafen, als mir etwas klar wurde: Ich lag zusammen mit Paluten in einem Bett, während er sich an mich klammert. Mit Paluten! Und anstatt, dass ich hier drunter litt, erinnerte ich mich an früher und grinste dumm. Pah! Ich hätte mich mal lieber dran erinnern sollen, dass er uns alle in Gefahr brachte. Mit wurde das gerade alles zu viel und ich warf ihm noch einen letzten Blick zu, ehe ich beschloss, aus dieser verdammt seltsamen Situation abzuhauen.

„Dir geht's besser“, fing ich an und versuchte, meine Stimme genervt und spottend wie immer klingen zu lassen, wenn ich mit ihm redete.

„Dann kann ich ja gehen“, fuhr ich leicht verbissen fort. Ich nahm meine Hand von seinem Rücken und wartete darauf, dass er mich los ließ. Er zögerte kurz, bevor er sich dann doch fing.

„Ja klar“, meinte er und löste sich schnell von mir. Ich stand auf und versuchte nicht allzu gestresst zu wirken. Er sollte bloß nicht wissen, wie sehr mich das gerade verwirrt hatte.

„Danke, dass du überhaupt- also-“, er stockte, „einfach: Danke.“

Er bedankte sich und schien es auch wirklich so zu meinen, allerdings hörte ich ihm kaum noch zu. Ich wollte nur weg, rüber in mein eigenes Bett, am liebsten in mein eigenes Hauptquartier zusammen mit meinen Cats. Zusammen mit Zombey. Ich erreichte mein Bett und ließ mich darauf fallen. Ich legte mich mit dem Rücken zu Paluten und betrachtete die Wand.

Als ich hinter mir ein ruhiges gleichmäßiges Atmen hörte, presste ich die Luft aus meinem Lungen. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich die Luft anhielt. Warum hatte ich nicht einfach „Nein“ gesagt? Es hätte mir soviel erspart. Die Gedanken an Cerberus, die Gedanken an früher und auch die Gedanken an die Nähe Palutens.

Unruhig wälzte ich mich hin und her, darauf bedacht, Paluten nicht zu wecken. Ich wollte nicht schon wieder als Kuscheltier in seinem Bett landen. Schnell schob ich den Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf meine Atmung. Nichts denken, einfach nur atmen. Nach langer Zeit sank ich endlich zurück in den Schlaf.

Nur um kurz darauf wieder geweckt zu werden. Es klopfte unfassbar laut an der Tür und ich riss meine Augen auf. Desorientiert blickte ich mich um, bis mir wieder einfiel, wo ich überhaupt war. Ich blickte rüber zu Paluten, der immer noch friedlich schlief. Wie machte der das nur? Ich knurrte kurz genervt auf.

„Verdammte Scheiße, was ist?“, schrie ich und ließ Paluten damit in seinem Bett hochfahren. Ah, auch mal wach. Die Tür öffnete sich und Xain stand in der Tür.

„Scar und Sniper sind zurück Boss!“, verkündete er auch sofort.

„Komm gleich“, murrte ich. Xain nickte und verschwand wieder. Laut seufzte ich auf. Wirklich viel Schlaf hatte ich nicht bekommen, und der Grund dafür gähnte erst mal laut. Ich blickte zu ihm rüber, er hatte wahrscheinlich dasselbe vor, denn kurz blickten wir uns an. Meine Laune war gerade im Keller und das sollte er ruhig merken. Wehe, der geht mir heute auf die Nerven. Das kann ich jetzt absolut nicht ertragen. Es schien, als wollte er etwas sagen, schwieg aber dann doch. Mein Blick sagte wahrscheinlich schon: „Sprich mich an und du bist tot!“ Und wenn ich ehrlich war, war mir das sogar recht. Der soll bloß nicht denken, dass ich wegen gestern Mitleid oder so mit ihm hätte.

Ich erhob mich vom Bett, fuhr mir durch die Haare und verließ das Zimmer. Paluten folgte mir mit einem ziemlich großen Abstand.

Ich betrat den Raum, in dem wir uns auch gestern schon befanden und sah meine Cats auf der einen und die Hounds auf der anderen Seite stehen. Einzig Scar und Sniper standen in der Mitte. Wobei man Scar den Ekel schon ansehen konnte. Ja, er hasste die Hounds und dachte wahrscheinlich wie ich. Je eher wir Zombey wiederhaben und hier weg können, desto besser. Vor allem nach dieser Nacht. Als er mich sah, erhellte sich sein Blick etwas. Er zog sein Bandana runter und sagte dann etwas, was mich einerseits grinsen ließ, aber euch meinen Adrenalinspiegel ansteigen ließ.

„Wir haben eine Spur. Ich denke, ich weiß wo Zombey ist“

Hallo^^ Momentan sind wir so im Schreib-Flow, dass wir beinahe vergessen hätten, heute das Kapitel hochzuladen ^^' Upsi xD. Sie wissen eventuell wo Zombey und Maudado sind... oder läuft da vielleicht doch noch was schief? O.o
Spannung (hoffentlich) xD
Na dann, genug gelabert. BYE^^