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Kapitel 113

Sicht Paluten

Es waren wieder mehrere Tage vergangen. Ich machte mir gerade einen Kaffee, weil ich einfach nicht mehr schlafen konnte. Die Schlaftabletten kann ich schließlich nicht die ganze Zeit nehmen. Mein Schlaf war also unruhig und nicht wirklich lange. Es dämmerte draußen und bald würde die Sonne aufgehen. Alle Mitglieder schliefen noch, weswegen ich auch ziemlich verwundert war, als sich die Tür öffnete und jemand ins Hauptquartier reinkam.

„Dass du mal so früh wach sein würdest, hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagte ich amüsiert zu der wundervollen Person, die gerade mein Hauptquartier betrat. Ich ließ meinen Kaffee Kaffee sein und ging auf Manu zu der die Augen verdrehte, aber auch am Grinsen war.

„Und du hast etwas in der Mikrowelle erwärmt, ohne eine Stichflamme entstehen zu lassen“, er deutete auf meine dampfende Kaffeetasse, die ich auf der Anrichte abgestellt hatte.

„Ist Kaffee, war nie in der Mikrowelle“, erwiderte ich und Manus Grinsen wurde breiter.

„Das erklärt warum hier nichts in Flammen steht“, ich boxte ihn für diese Aussage und er jammerte gespielt. Ich zog ihn in eine Umarmung, die er sofort erwiderte.

„Ich hab dich vermisst“, murmelte ich in den kühlen Stoff seiner Jacke und er drückte mich noch fester an sich.

„Natürlich hast du das, ich bin wundervoll“, er verstellte seine Stimme und lachend löste ich mich aus der Umarmung.

„Okay, das reicht mir wieder. Kannst gehen“, meinte ich und versuchte mein belustigtes Grinsen zu unterdrücken, aber es brachte nichts.

„Was? Aber, aber das kannst du doch nicht machen“, heulte er gespielt traurig los und ich musste lachen, wodurch Manu auch lachen musste.

„Du bist so ein Spast Manu“, ich lachte immer noch etwas und Manu boxte mich, aber schien auch amüsiert zu sein. Ich ging wieder zurück zur Anrichte und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. Manu war mir gefolgt. „Willst du auch einen?“

„Gerne“, antwortete er und ich breitete ihm einen Kaffee zu. Zufrieden nahm er einen kleinen Schluck und ich tat es ihm gleich. „Wie ist es so?“, wollte er nach einer Weile wissen und ich sah fragend zu ihm, woraufhin er seufzte. „Na ich meine bei deinen Hounds.“

„Ach so, ja langsam kehren wir in den Alltag zurück“, fing ich an. „Mittlerweile haben wir fast alle alten Kunden wieder an Bord und es sind noch etliche aus dem neuen Gebiet hinzugekommen. Und bei dir und deinen Cats?“

„Ähnlich. Nachdem wir erstmal die kleinen Ratten vertreiben haben, die es sich in unserem Territorium bequem gemacht hatten, konnten wir recht schnell wieder unseren gewöhnten Geschäften nachgehen. Die Neukunden waren echt anstrengend. Immer wenn ich geglaubt habe alle in meine Liste eingetragen zu haben, kamen Scar und Xain mit neuen Kunden um die Ecke.“

„War bei mir auch so. Jedesmal kam Sniper mit etlichen Neukunden und zwar immer in dem Moment in dem ich dachte fertig zu sein. Es war so anstrengend.“

„Ja das kannst du laut sagen.“

Eine Pause entstand in der wir schweigend Kaffee tranken und unseren Gedanken nach hingen. Allein die bloße Anwesenheit von Manu sorgte dafür, dass ich mich automatisch wohl fühlte. Selbst der Kaffee schmeckte einen Ticken besser, einfach weil Manu gemütlich mit mir geredet hatten.

„Ich bin ja erstaunt“, meinte Manu plötzlich, „dass deine Hounds unsere Grenze kein einziges Mal übertreten haben.“

Ich konnte seinen Tonfall nicht richtig deuten, aber er grinste leicht, also amüsierte es ihn wohl. Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich so oft wie ich gekonnt hätte seine Grenze überschritten einfach damit er zu mir kommt. Vielleicht hätte ich ihn dann sogar irgendwie dazu überreden können wieder bei mir zu schlafen. Das wäre verdammt schön gewesen. Aber das konnte ich nicht machen. Selbst wenn ich Zeit hätte, durfte ich Manu doch nicht auf diese Weise dazu zwingen zu mir zu kommen. Zumal er vermutlich nicht sehr erfreut darüber wäre.

„Musste mich erstmal um mein Territorium kümmern, bevor ich dich nerven kann“, lachte ich und Manu musste auch grinsen. Er sagte allerdings nichts mehr dazu. Wieder schwiegen wir. Nach einer Weile hatten wir den Kaffee geleert und Manu sah mich auffordernd an. „Was ist?“

„Na was wohl? Wir gehen jetzt zur Thymanstraße am anderen Ende der Stadt und suchen Annette Endran“, Manu stupste mich lächelnd an.

„Oh. Ja klar natürlich“, kurz hatte ich vergessen, dass er nur wegen seinem Versprechen hier war. Ich fände es schöner, wenn er einfach hier wäre, weil er mich genauso scheiße sehr vermisst wie ich ihn, aber da konnte ich lange drauf warten.

„Hast du das vergessen oder verdrängt?“, fragte er lachend.

„Verdrängt“, murmelte ich leise. „Komm lass uns aufbrechen“, und damit ging ich schnell den Brief aus meinem Zimmer holen und sagte Lilly Bescheid, dass ich weg wäre. Sie war nicht erfreut darüber geweckt zu werden und grummelte nur, dass sie jetzt Bescheid wüsste und ich das Licht gefälligst wieder ausschalten sollte. Was ich auch tat. Manu prustete los und auch ich konnte mir mein Lachem nicht verkneifen. Wir machten uns auf den Weg und als wir an der Straße ankamen, war es schon früher Nachmittag.

„So jetzt müssen wir nur noch ihre Wohnung finden“, Manu betrachtete die Häuser, die sich vor uns in den Himmel reckten. Wir gingen zu jedem Haus und lasen die Klingelschilder. Der Mann der Frau hatte Hausnummer 5 oder so gesagt, also müsste ihr Haus ja am Anfang der Straße stehen. Es dauerte auch nicht lange bis wir wirklich den Namen fanden und jetzt stieg die Angst wieder in mir auf. Wollte sie mich überhaupt sehen? Sie wäre so verdammt enttäuscht von mir, oder? „Komm schon Palle lass uns klingeln. Ich bleibe auch die ganze Zeit bei dir, okay?“ Verdammt, ich wünschte du würdest für immer bei mir bleiben.

„Okay“, meine Stimme zitterte genau wie meine Hand, als ich meinen Finger ausstreckte, um die Klingel zu betätigen. Eine kleine Melodie spielte durch das Haus, aber das war auch das einzige was man hörte. Scheinbar war niemand zuhause. Natürlich nicht. Es war Wochentag. Normale Menschen arbeiten da. Verdammt wieso haben wir nicht daran gedacht? „Was machen wir jetzt?“

„Abwarten“, und damit machte Manu es sich auf der kleinen Treppe gemütlich die zur Tür führte. Erst blieb ich unschlüssig stehen, setzte mich dann aber neben ihn. Wir fingen an über alles mögliche zu reden während wir warteten. Die Menschen, die an dem Haus vorbei gingen, sahen neugierig zu uns, oder mit einem amüsierten Gesichtsausdruck, wenn sie mitbekamen über was für Scheiße wir redeten. Einige rollten auch mit den Augen oder nahmen uns gar nicht erst wahr. Vermutlich würden sie anders reagieren, wenn sie unsere Jacken aus der Entfernung erkennen könnten, aber das taten sie nicht. So vergingen Stunden, bis wir zwei Frauenstimmen vernahmen, die immer näher kamen und sich auf das Haus zu bewegten.

„Sie hat mir einfach ihre Aufgabe aufgedrückt!“, beschwerte sich jemand. „Es fällt doch ganz klar in ihren Bereich sich um das Mündel von Nadine zu kümmern, schließlich ist sie doch der Vormund. Wieso also sollte ausgerechnet ich mich damit beschäftigen, ob Nadine mit ihrer Tochter dazu berechtigt ist sich mit ihrem Freund eine eigene Wohnung zu suchen?“

„Ach, Sasha hat momentan viel zu viele Fälle und sie vertraut deinen Fähigkeiten, also freu dich doch. Sasha überlässt einem selten Fälle. Sie muss viel von dir halten“, die Stimme, die jetzt sprach kam mir bekannt vor. Ich betrachtete beide Frauen. Die eine jüngere Frau hatte blaue Stähnen in ihren braunen Haaren und trug einen Pullover auf dem ein Witz von irgendeiner Serie drauf stand. Ihre Jeans war eng anliegend und ihre Sneaker waren weiss mit bunten Flecken. Die andere ältere Frau hatte schwarze kurze Haare. Sie trug eine dunkelgrüne Bluse und eine schwarze Hose. Ihre Schuhe hatten einen kleinen Absatz.

„Meinst du wirklich?“, fragte die Braunhaarige und die Schwarzhaarige nickte nur. „Das ist wundervoll! Ich dachte sie könnte mich nicht leiden. Ich bin zwar noch nicht lange bei euch, aber ich hatte das Gefühl sie-“, die junge Frau stoppte, als ihr Blick auf uns fiel. Sie konnte unsere Jacken definitiv erkennen. Manu und ich standen auf und jetzt bemerkte uns auch die andere Frau. „Wieso sind Hellhounds hier unterwegs und wieso stehen sie vor deinem Haus?!“, die junge Frau machte ein paar Schritte zurück und stellte sich hinter die Hausbesitzerin, die uns musterte. Das war Annette. Definitiv. Das musste sie sein.

„Ein Hellhound und eine Nightmare Cat. Und es sind nicht nur irgendwelche Mitglieder. Vor uns stehen sogar die Leader beider Gangs“, korrigierte sie, was ihre Freundin nur ein das macht es nicht besser! zischen ließ. „Was wollt ihr hier?“

„Wir wollen mit dir reden“, erklärte Manu und Annette zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Mit mir reden? Dafür kommt ihr aus euren Territorien und fangt mich vor meinem Haus ab?“

„Ja“, Manu stupste mich nach vorne. „Er will mit dir reden. Jetzt mach schon“, den letzten Teil richtete er an mich.

„Ich also äh“, was zur Hölle soll ich sagen? Sie hat mich offensichtlich nicht erkannt. Natürlich nicht, schließlich hat sich mein Erscheinungsbild verändert und meine Stimme wahrscheinlich auch. Sie hatte bis jetzt nicht den Anschein gemacht die Polizei rufen zu wollen, aber besonders begeistert darüber zu sein, dass wir vor ihrem Haus standen, schien sie auch nicht zu sein. Abwartend blickte sie zu mir und Manu stupste mich noch mal an. Ich räusperte mich und kramte in meiner Hosentasche und zog den Brief hervor. „Ich hab deinen Brief erhalten.“

Stille. Annette starrte ungläubig zu mir und ich blieb unschlüssig stehen. Sollte ich noch was sagen? Sollte ich irgendetwas tun? Annette nahm mir die Entscheidung ab, als sich Tränen in ihren Augen sammelten und sie auf mich zu eilte um mich zu umarmen. Ihre Begleitung schnappte schockiert nach Luft. Ich erwiderte ihre Umarmung sofort. Das tat verdammt gut. Sie schniefte leicht, dann löste sie sich von mir und betrachte mich mit nassen Augen.

„Du bist so groß geworden“, hauchte sie und ließ ihre Hand durch meine Haare gleiten. „Du bist jetzt 19, oder?“ Sie wusste wie alt ich bin. Ein Tränenfilm legte sich auch über meine Augen. Ich nickte und ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Es machte mich so scheiße glücklich, dass sie wusste wie alt ich war. Annette blickte zu Manu und dann zu ihrer Begleitung, die trotz ihrer offensichtlichen Angst etwas näher zu uns gekommen war. „Ich glaube es wäre besser, wenn wir reingehen würden.“

Ich schaute fragend zu Manu, der leicht nickte und dann stimmte ich Annette zu. Sie schloss uns die Tür auf und ließ uns zuerst eintreten. Ihre Begleitung hatte sich ängstlich von uns verabschiedet. Manu sah ihr skeptisch hinterher.

„Keine Sorge. Sie behält das für sich und sie wird auch nicht die Polizei rufen“, beruhigte Annette ihn. Sie führte uns in ihr Wohnzimmer und wir setzten uns auf moderne Couch. Ich schaute mich in dem Raum um. An den Wänden hingen viele Bilder und alles war in warmen Tönen gehalten. Die Möbel passten gut in den Raum und irgendwie fühlte man sich gleich willkommen. „Kaffee?“, wir nickten und sie verschwand aus dem Raum um kurze Zeit später mit einem vollbeladenen Tablet zurückzukommen. Sie stellte es auf den Tisch und reichte jedem eine kleine Tasse, dann griff sie nach der Kaffeekanne und schenkte uns allen ein. Milch und Zucker standen auf dem Tablet und sofort versüßte ich mir meinem Kaffee wohingegen Manu Milch und Zucker außer acht ließ, um sich stattdessen einen Keks von einem Teller zu nehmen auf dem sich noch andere Leckereien befanden. „Du bist also der Leader der Hounds“, stellte sie nach einem kurzen Moment der Stille fest. „Was ist mit Cerberus passiert? Er ist irgendwann einfach von der Bildfläche verschwunden“, interessiert sah sie zu uns. Natürlich. Sie hatte Cerberus ja kennengelernt und wusste wie er aussah. Sie hatte sich zwar von uns ferngehalten, aber bestimmt hatte sie uns öfters gesehen. Cerberus muss ihr wohl auch noch öfter zufällig begegnet sein.

„Er ist tot“, sagte Manu und starrte auf seine Kaffetasse.

„Oh“, ihr Blick wurde mitleidig, schließlich wusste sie was er für uns war. „Das tut mir so leid“, sie zögerte etwas. „Wie ist er gestorben?“

„Sein Bruder hat ihn getötet. Vor unseren Augen“, sagte ich stumpf und fühlte sofort wieder diese schwere Leere. Annette zog die Luft ein und schien mit uns zu leiden, denn wieder sah ich Tränen in ihren Augen.

„Wie lange ist es her?“, fragte sie vorsichtig.

„Fünf Jahre“, antwortete Manu und Annette legte schockiert die Hand auf ihren Mund.

„Mit 14“, murmelte sie und ich nickte. „Bist du seitdem der Leader“, wieder nickte ich. Annette musterte Manu. „Bist du nicht eigentlich auch ein Hellhound? Dich habe ich doch früher immer mit Patrick gesehen, oder?“

„Ja. Allerdings hatten wir nach Cerberus' Tod eine etwas heftigere Auseinandersetzung und haben uns getrennt. Ich habe dann die Nightmare Cats gegründet“, fasste Manu zusammen.

„Auseinandersetzung?“, sie sah zu mir und ich schüttelte meinen Kopf.

„Wir konnten das wieder klären“, sagte ich noch und damit war das Thema beendet.

„Deswegen bist du also erst jetzt zu mir gekommen. Er konnte dir den Brief gar nicht geben“, schlussfolgerte Annette. „Wie habt ihr mich eigentlich gefunden? Im Brief steht meine alte Adresse.“

Wir erklärten ihr wie wir den Brief gefunden hatten und wie wir ihre aktuelle Adresse herausfinden konnten. Ich nutzte die Gelegenheit um sie von der anderen Frau zu grüßen. Wir redeten ziemlich lange. Annette entschuldigte sich bei mir und ich bedankte mich bei ihr für alles was sie getan hatte.

„Du bist nicht hier um mein Angebot anzunehmen, oder?“, fragte sie plötzlich. Manu neben mir spannte sich etwas an.

„Nein, bin ich nicht. Ich bin nur hier, um mit dir zu reden und dir zu sagen, dass du in meinen Augen nie versagt hast“, Annette lächelte und Manu neben mir entspannte sich wieder.

„Falls du deine Meinung ändern solltest, bin ich hier.“

„Ich werde sie nicht ändern.“

„Ich weiß“, sie lächelte leicht. Wir redeten noch über verschiedene Sachen und es wurde immer später. Mein Blick glitt immer wieder zu der Uhr. Ich wollte noch nicht gehen, aber ich musste. Annette schien mein verstohlener Blick zur Uhr aufgefallen sein.

„Ihr müsst gehen, oder?“, fragte sie und ich nickte betrübt. Sie schenkte mir ein kleines Lächeln und erhob sich von der Couch. Wir gingen zur Haustür, aber dann entschuldigte Annette sich kurz und kam mit einer Dose zurück. „Hier“, sie hielt sie Manu entgegen. „Meine Kekse scheinen dir ja geschmeckt zu haben“, Manu zögerte etwas. „Du musst mir die Dose nicht zurückbringen. Du kannst es natürlich. Ihr seid hier willkommen“, ihr Blick glitt zu mir und ich lächelte sie an. Manu nahm ihr glücklich die Keksdose ab und bedankte sich leise. Annette zog mich in eine Umarmung und auch Manu wurde von ihr umarmt. Sie flüsterte ihm irgendwas zu. Vermutlich ging es wieder um die Kekse, denn Manu lächelte. Wir verabschiedeten uns von ihr und verließen ihr Haus wieder.

Draußen machten wir uns sofort auf den Weg zum Houndsquartier. Wir eilten durch die wolkenbehangene und windige Nacht. Ein Sturm zog auf und bedeckte die Sterne. Ich hoffte wir würden ankommen, bevor es wie aus Eimern schütten würde. Glücklicherweise kamen wir wirklich an, bevor die dunklen Wolken anfingen sich zu entleeren. Ich stand unschlüssig vor der Tür, die in mein Hauptquartier führte. Manu liebt Regen, vorallem so stürmischen wie den, der bald vom Himmel fallen würde. Er würde nicht bei mir bleiben wollen, aber trotzdem musste ich ihn fragen.

„Es stürmt bald. So wie ich dich kenne genießt du deine Zeit im Regen und dann wunderst du dich später, warum du dich erkältest, also bleib doch lieber die Nacht bei mir“, abwarten sah ich zu ihm und sah wie er leicht lächelte. Zu meiner Überraschung stimmte er mir zu und zusammen gingen wir in mein Zimmer. Manu hatte sich dazu entschieden lieber bei mir als im Regen zu sein. Das machte mich so scheiße glücklich. Ich hatte ihn wieder Sachen von mir geliehen, die ihm ausgesprochen gut standen und gemeinsam hatten wir uns wieder in mein Bett gekuschelt. Zufrieden schloss ich meine Augen, als ich hörte wie der Regen gegen meine Fensterscheibe schlug. Ich kuschelte mich an Manu und genoss die Tatsache, dass wir zusammengekuschelt in meinem warmen Bett lagen, anstatt im strömenden Regen zu stehen. Manu drehte sich zum Fenster und ich wusste was er wollte. Ich seufzte.

Sicht GLP

Ich begleitete Paluten noch bis zum Houndsquartier. Der Himmel hatte sich ziemlich schnell zugezogen und es würde bald anfangen, zu regnen. Der Mond spendete nur noch hin und wieder etwas Licht, aber auch nur dann, wenn er nicht durch die Wolken verhüllt wurde. Ich hatte nicht mal vorgehabt, so lange zu bleiben, jedoch hatte sich das Gespräch mit Anette etwas gestreckt. Zumal wir vorher ziemlich lange auf sie warten mussten. Aber es störte mich auch nicht wirklich, eher im Gegenteil. Ich konnte Zeit mit Paluten verbringen und dem Leader-Stress etwas entgehen, wenn auch nur kurz.

„Es stürmt bald. So wie ich dich kenne genießt du deine Zeit im Regen und dann wunderst du dich später, warum du dich erkältest, also bleib doch lieber die Nacht bei mir“, schlug er vor und ich lächelte. Genauso würde es ablaufen, wenn ich jetzt nach Hause gehen würde. Spätestens nach der Hälfte des Weges würde der Regen runterkommen, wobei ich bezweifelte, dass es noch so lange dauern würde, und ich würde mir extra Zeit lassen um nach Hause zu kommen. Und wenn ich wieder im Catsquartier wäre, würde ich es mir nicht nehmen lassen, noch mehr Zeit draußen zu verbringen, solange es regnen würde.

„Stimmt, du hast recht. Momentan kann ich's mir nicht leisten, krank zu werden. Ich bleibe also wirklich besser hier“, stimmte ich ihm nickend zu. Es reizte mich sehr, die Nacht im Regen zu bleiben, aber wenn Paluten mir schon mal anbot, sie hier zu verbringen, konnte ich das Angebot auch nicht ausschlagen. Wer weiß, wann ich das nächste Mal herkommen könnte, die Zeit in der ich das Quartier verlassen konnte, war nur begrenzt und ich hatte ja nicht mal mehr einen triftigen Grund, der es zu lassen würde, dass ich meine Cats einfach allein ließ. Ich hatte mein Versprechen Paluten gegenüber heute erfüllt. Theoretisch hatte ich keinen Grund mehr, um herzukommen. Aber wir waren Freunde und ich hatte Paluten die letzten Wochen wahrscheinlich sogar mehr vermisst, als nach der ersten Trennung. Ich hatte mich immer noch nicht wirklich daran gewöhnt, alleine zu schlafen, geschweige denn daran, ihn einfach nicht mehr 24/7 bei mir zu haben.

Paluten führte mich wieder in sein Zimmer und gab mir dann Kleidung. Bevor ich meine Entscheidung, auch noch die Nacht wegzubleiben, hinterfragen konnte, legten wir uns ins Bett. Er kuschelte sich an mich und ich mich an ihn, doch kurz bevor ich durch Paluten bedingt eingeschlafen wäre, hörte ich die ersten Tropfen gegen das Fenster prasseln. Innerhalb von Sekunden wurde aus den leichten Tropfen ein heftiger Regenfall. Wie gerne ich jetzt da draußen wäre. Ich löste mich etwas von Paluten und drehte mich zum Fenster, um den Regen nicht nur zu hören, sondern auch zumindest ein wenig zu sehen. Ich liebte Regen einfach viel zu sehr, um mich davon nicht wachhalten zu lassen.

„Na los. Lass uns in den Garten gehen.“ Paluten seufzte und löste sich komplett von mir. Sofort erhob ich mich vom Bett und lächelte ihn dankbar an, bevor ich nach draußen rannte. Ich war noch nicht einmal ganz vor der Tür, als der Wind mir die ersten Tropfen entgegen wehte. Aber es störte mich nicht, ganz im Gegenteil, das war genau das, was ich wollte.

Sobald ich komplett im Garten und somit auch komplett im Regen stand, atmete ich tief durch. Hinter mir hörte ich ein leises Geräusch. Paluten würde wohl nicht freiwillig herkommen. Für mich unverständlich. Das hier war das beste Szenario, dass ich mir vorstellen konnte. Nachts im Regen? Es gab nichts, was das hätte toppen können. Außer, Paluten würde auch noch raus kommen, anstatt im Türrahmen stehen zu bleiben. Ich drehte mich zu ihm um und genau in dem Moment wurde er von einzelnen Tropfen getroffen und zog sich sofort etwas von der Tür zurück. Ich musste grinsen. Paluten war schon mal wegen mir im Regen sitzen geblieben, dann würde ihn das doch bestimmt nicht stören jetzt neben mir zu stehen, oder? Doch würde es. Der Regen würde ihm definitiv nicht gefallen, aber er würde stehen bleiben. Wahrscheinlich würde er das. Schnell griff ich nach seiner Hand und zog ihn raus in den Regen, an die selbe Stelle, an der ich mich davor auch befand. Paluten hatte gar keine andere Wahl, als mir überrumpelt zu folgen. Ich blieb stehen und er prallte gegen mich. Er war mir verdammt nah, doch anstatt sich zu entfernen verringerte er den Abstand zwischen uns noch indem er mich küsste. Überrascht wollte ich erst nach hinten ausweichen, entschied mich aber dagegen, als ein wohliges Gefühl in mir aufstieg. Ich erwiderte und drückte mich gegen Paluten, der mich zeitgleich näher zog. Der Regen hatte ihn mittlerweile genauso durchnässt wie mich, aber ich ignorierte es. Ich genoss einfach nur diesen Kuss und den Regen um uns herum. Das meinte ich zwar nicht als ich sagte, es wäre noch besser, würde Paluten neben mir stehen, aber es fühlte sich ziemlich gut an. Wirklich gut. Von mir aus könnten wir einfach die ganze Nacht hier stehen und- Paluten löste sich. Sein lass uns reingehen nahm ich nur am Rande wahr, trotzdem nickte ich. Er war mir immer noch ziemlich nah und ich nutze diese Chance, um meine Lippen wieder auf seine zu drücken. Sofort stieg dasselbe wohlige Gefühl wieder in mir auf, als Paluten den Kuss erwiderte. Erneut löste er sich von mir und ich widerstand dem Drang, genervt zu seufzen, nur knapp. Er zog mich hinter sich her ins Zimmer und schloss die Tür, sobald ich gerade so den Raum betreten hatte. Ich prallte gegen ihn und er nutzte den Schwung um mich gegen die gerade geschlossene Tür zu drücken. Seine Lippen trafen sofort wieder auf meine und ich konzentrierte mich nur auf ihn. Als seine Zunge über meine Lippen strich, kamen die ersten Zweifel in mir auf. Wir waren Freunde. Nicht mehr, nicht weniger. Egal wie richtig sich das gerade anfühlte, wir sollten das nicht tun. Ich war nicht bereit dazu, eine Freundschaft zu opfern wenn ich nicht mal wusste, warum. Vorsichtig drückte ich Paluten von mir weg. Wenn wir jetzt weitermachen würden, würde ich nicht mehr in der Lage dazu sein abzubrechen. Und dann wäre vermutlich unsere komplette Beziehung, die wir in den letzten Wochen wieder repariert hatten, komplett kaputt. Wenn sie das nicht jetzt schon war.

„Ich geh duschen“, teilte ich ihm mit und verschwand so schnell wie möglich im Bad. Sobald ich die Tür hinter mir abgeschlossen hatte, lehnte ich mich seufzend dagegen. Erst jetzt fiel mir auf, wie kalt mir überhaupt war. Meine Haare und meine Kleidung klebte förmlich an mir und auf der Stelle, an der ich Stand bildete sich schon eine kleine Pfütze. Ich zog die nasse Kleidung aus und stellte mich in die Dusche. Das warme Wasser traf auf meine Haut und sofort wurde mir ebenfalls wieder etwas wärmer. Meine Verwirrtheit verschwand dadurch aber nicht. Die Aktion eben war absolut dumm und sinnlos gewesen. Was brachte mir das jetzt einmalig mit Paluten rumzumachen, wenn dadurch unsere Freundschaft gefährdet worden wäre? Ich wollte ihn nicht noch ein drittes Mal verlieren. Das würde ich definitiv nicht aushalten und trotzdem hatten wir's damit eben riskiert. Wir hätten das nicht tun sollen. Das hätte nicht passieren dürfen. Mir war ja nicht mal bewusst, warum das überhaupt passiert war. Paluten hatte mich zuerst geküsst, ja. Aber ich hatte da mitgemacht. Wir waren beide daran schuld. Und wie sollten wir damit jetzt überhaupt umgehen? So zu tun, als wäre nichts passiert würde ganz bestimmt nicht klappen. Scheiße man. Wie kann sich etwas einerseits so richtig, aber andererseits so falsch anfühlen? Ich will nicht, dass das gerade etwas einmaliges bleibt. Ich wollte das wiederholen. Mit Paluten. Nur mit ihm. Aber das würde unsere Freundschaft definitiv ruinieren. Jeder Schritt, der in diese Richtung gehen würde, würde uns immer mehr in den Abgrund drängen. Und das wollte ich nicht. Ich durfte Paluten nicht verlieren.

Sobald mir wieder einigermaßen warm war verließ ich die Dusche und trocknete mich ab. Nur gab's da ein kleines Problem, die nassen Klamotten konnte ich definitiv nicht mehr anziehen. Bis die getrocknet waren, würde es wahrscheinlich noch ewig dauern. Also blieb mir wohl nichts anderes übrig, als Paluten um neue Kleidung zu bitten. Na toll. Ich öffnete die Türe einen Spalt breit und streckte dann meinen Kopf aus dem Raum. Paluten stand immer noch mit dem Rücken zu mir an der anderen Tür.

„Hast du was zum Anziehen für mich?“, fragte ich ihn leise. Er drehte sich um und sofort senkte ich meinen Kopf etwas, um Blickkontakt zu vermeiden. Ich wollte Paluten jetzt einfach nicht ansehen müssen, solange ich keine richtige Antwort darauf hatte, was da passiert war und warum er das getan hatte.

„Ja klar.“ Es dauerte nicht lange und er reichte mir saubere und vor allem trockene Kleidung durch den Spalt der Tür. Ich schloss die Tür wieder und zog mich an. Danach benutzte ich eines der Handtücher, um die kleinen Wasserflecken die ich hinterlassen hatte aufzuwischen. Ich beeilte mich, damit Paluten endlich ins Bad konnte. Er war genauso durchnässt wie ich eben und stand immer noch im Zimmer rum. Als ich das Bad verließ stürmte er an mir vorbei, bevor ich überhaupt irgendwas hätte sagen beziehungsweise fragen können. Aber ich beschwerte mich nicht. Er sollte erst mal schauen, dass er die nassen Sachen loswerden würde. Danach konnten wir reden. Was heißt konnten, wir mussten darüber reden. Wir konnten das nicht einfach so im Raum stehen lassen. Ich musste einfach wissen, was seine Intentionen hinter dem Kuss waren und wie wir damit umgehen sollten. Während ich wartete, ließ ich mich auf sein Bett sinken. Ich hatte Angst vor dem Gespräch, aber drum herum kam ich nicht. Es war notwendig. Irgendwann hörte ich wie sich die Tür öffnete und sofort schnellte mein Blick zu ihr.

„Wieso hast du mich geküsst?“, platzte es schon aus mir raus, während Paluten noch die Tür hinter sich schloss. Er schien auch nicht wirklich glücklich über das Gespräch zu sein, aber es war nötig. Und das wussten wir beide.

„Keine Ahnung“, antwortete er mir und ich schnaubte. Das war keine der Antworten, die ich hören wollte, keine der Antworten, die mich aufklären würden.

„Keine Ahnung. Wie kannst du das nicht wissen? Küsst du immer einfach so Leute ohne zu wissen warum?“ Was war das bitte für eine Begründung? Langsam kam ich mir wirklich verarscht vor. Man küsste jemanden nicht einfach so. Das hatte immer einen Grund und den wollte ich verdammt noch mal wissen!

„Nein, aber du warst mir plötzlich so nah und ich bin einfach meinem Impuls gefolgt und-“, es reichte mir.

„Deinem Impuls?“, sauer stand ich vom Bett auf und trat näher zu ihm. „Sobald irgendjemand nah genug an dir steht küsst du denjenigen oder was?!“ Also wäre es egal gewesen, wer vor ihm steht? Er hätte jeden geküsst? Und warum erst jetzt? Das war nicht das erste Mal, dass ich und Paluten uns nah waren. Wir hatten wochenlang in demselben Bett geschlafen, und plötzlich fiel ihm auf, dass man diese Nähe ja nutzen könnte? Warum nicht früher sondern ausgerechnet jetzt? Das ergab absolut keinen Sinn.

„Nein“, er blieb ruhiger als ich. Und warum dann mich? Bevor ich diese Frage stellen konnte, redete er weiter. „Warum hast du denn erwidert anstatt mir eine reinzuhauen, hm? Machst du das immer so wenn Leute dich plötzlich küssen?“, er wollte eine Rechtfertigung, ohne mir eine zu geben?

„Weil ich-“, ich schluckte meine Antwort runter. Ich würde ihm jetzt ganz bestimmt nicht auf die Nase binden, dass ich diesen scheiß Kuss genossen hatte und ich definitiv nicht abgebrochen hätte, wenn wir nicht nur befreundet wären. „Ich hab dich zuerst gefragt!“

„Wow, Manu. Wow. Sehr aufschlussreich, danke für dieses wundervolle Argument.“ Ich sah nicht ein, ihm seine Frage zu beantworten, wenn er mir auch keine bessere Antwort als ich bin meinem Impuls gefolgt geben konnte. Normalerweise hatte ich immer über seine unbegründeten Impulshandlungen hinweggesehen, aber ganz bestimmt nicht jetzt. Nicht, wenn diese daraus bestand, mich einfach zu küssen. Dann wollte ich schon eine richtige Begründung haben. Warum jetzt? Warum nicht früher, obwohl die Gelegenheit da gewesen wäre? Warum mich? Was bedeutete das hier alles überhaupt für ihn, wenn er bereit dazu war, unsere Freundschaft deswegen zu riskieren? War es so schwer, mir darauf eine Antwort zu geben? Nein. Nein, ich denke, dass konnte ich durchaus von ihm verlangen. Und trotzdem bekam ich sie nicht.

„Was würdest du tun, wenn ich dich jetzt wieder küssen würde?“, fragte ich ihn ernst. Ich will meine Antworten. Und wenn ich diese nur in Form von Impulshandlungen bekam, dann war ich bereit dazu, es zu riskieren. Schlimmstenfalls zerbrach hier gerade unsere Freundschaft, aber dann wusste ich wenigstens, woran ich hier war, auch wenn ich es hinterher bereuen würde.

„Finde es doch heraus.“ Wieder keine direkte Antwort. Dann also wirklich die Impulse. Entweder würde er jetzt darauf eingehen, wie ich es getan hatte oder er würde mich wegstoßen, wie ich es im Sinne unserer Freundschaft hätte tun sollen. Ich überbrückte die letzte Distanz zwischen uns und küsste ihn. Sofort lief wieder dieser wohlige Schauer durch mich und verstärkte sich, als Paluten sich an mich drückte und den Kuss erwiderte. So wie er vorher fuhr ich mit meiner Zunge über seine Lippen, doch anstatt mich wegzudrücken öffnete er bereitwillig seinen Mund und ließ zu, dass wir den Kuss vertieften. Er fing an sich zu bewegen und lenkte uns langsam rückwärts, bis wir auf dem Bett landeten. Ich zog ihn zu mir runter und küsste ihn, während er mich in die Matratze drückte. Bevor Paluten noch irgendwas machen konnte drehte ich uns, sodass ich über ihm war. Ich vertraute ihm zwar, aber trotzdem gefiel es mir besser, wenn ich die Kontrolle über alles weitere hätte. Ich wollte wissen, wie weit ich gehen konnte und wo die Grenze für ihn lag. Paluten schien zunächst nicht so einverstanden damit zu sein, denn er drehte uns wieder. Lang ließ ich ihn nicht oben, denn ich tauschte wieder die Position mit ihm. Bevor er uns noch ein viertes Mal drehen konnte, setzte ich mich auf seine Hüfte und fing an, meine kreisend zu bewegen. Er keuchte und ich fuhr fort mit dem was ich tat, nur änderte ich hin und wieder die Geschwindigkeit. Paluten richtete sich auf und küsste mich, doch als er seine Hände an meine Hüfte legte und anfing, das Tempo bestimmen zu wollen, schubste ich ihn etwas zurück.

„Ich sitz oben, also bestimm ich die Geschwindigkeit“, sagte ich und meinte es auch so. Er richtete sich wieder auf und küsste mich, hielt seine Hände aber ruhig und ließ mich machen. Scheinbar schien das, was ich hier tat, ja nicht so falsch zu sein, seinen Reaktionen und den seines Körpers nach zu urteilen. Viel sah ich davon ja nicht, aber ich spürte es zumindest. Ich löste den Kuss, zog an seinem Oberteil.

„Ich finde wir haben viel zu viel an.“ Er nickte zustimmend. Kein Protest, keine Einwände. Er wollte genauso weitergehen wie ich. Beinah zeitgleich entledigten wir uns der gerade ziemlich überflüssigen Oberteile und Hosen. Ich setzte mich wieder auf Palutens Hüfte und führte meine vorherigen Bewegungen fort. Zwei Lagen zwischen uns, die später hoffentlich auch noch verschwinden würden, vorausgesetzt, Paluten würde nicht abbrechen. Ich würde es definitiv nicht tun, also lag es nur noch an ihm, wie viel hier noch passieren würde.

„Hast du eigentlich Kondome?“, fragte ich und er deutete stumm auf seinen Nachttisch. Ich löste mich einmal komplett von Paluten und öffnete den Nachttisch. Wie mir die Kondome und das Gleitgel die ganzen Wochen nicht aufgefallen war, wusste ich auch nicht so genau. Andererseits war ich auch nicht wirklich oft am Nachttisch gewesen. Ich sollte lieber froh sein, dass er was hier hatte, anstatt mich darüber zu wundern. Jetzt aufhören zu müssen wäre verdammt bitter gewesen. Ich kehrte zu meiner Position auf Paluten zurück und ließ die Sachen achtlos neben uns fallen. Ich beugte mich zu Paluten und küsste ihn, zog eine Spur aus Küssen über seinen Oberkörper. Vor seiner Boxer stoppte ich. Wollte er das wirklich? Ich schaute fragend zu ihm auf und er nickte, gab mir die Erlaubnis, weiterzumachen. Ich zog seine Shorts runter und nahm seine Erektion in den Mund, was von einem kurzen Stöhner seinerseits begleitet wurde. Scheiß auf Beethoven und Mozart, Palutens Stöhnen war das einzige, was ich hören wollte. Ich entfernte mich wieder von ihm und zog ihm ein Kondom über. Ich begann damit, mich vorzubereiten während Paluten mich küsste. Ich konnte seine Hände auf meinem Oberkörper nicht richtig orten, es fühlte sich an, als wären sie überall. Er löste sich von meinem Lippen und machte an meinem Hals weiter. Als er an einer empfindlichen Stelle saugte, stöhnte ich auf. Was fühlte sich das auch so gut an verdammt. Paluten machte weiter und ich keuchte durchgehend. Seine Berührungen machten mich noch wahnsinnig. Ich drückte ihn an den Schultern zurück aufs Bett und positionierte mich über ihm. Schmerz durchzog mich, als ich mich langsam runter drückte. Gott, warum war das so schmerzhaft. Ich bewegte mich langsam, als ich mich dran gewöhnt hatte und erhöhte das Tempo, sobald der Schmerz gänzlich verschwunden war. Paluten stieß sich mir entgegen und scheiße fühlte sich das gut an. Ich veränderte meinen Bewegungsablauf, drückte mich nach oben, wenn er sich bewegte. Er stöhnte auf, diesmal aus Frustration, und ich musste wegen seiner Ungeduld grinsen.

„Ich sagte doch ich bestimme die Geschwindigkeit“, erinnerte ich ihn und löste mich von ihm, damit ich mich zu ihm runterbeugen und ihn küssen konnte. Danach platzierte ich meine Lippen knapp neben seinem Ohr. „Aber wenn wir Plätze tauschen, kannst du es bestimmen.“ Ich rechnete ehrlich gesagt nicht damit, dass er zustimmen würde. Aber versuchen konnte ich es trotzdem.

„Ja bitte, lass tauschen.“ Überrascht schaute ich zu ihm, bevor ich ihn küsste. Abgesehen von seinem Stöhnen war das das erste, was in den letzten Minuten seinen Mund verlassen hatte und ich hätte nicht glücklicher darüber sein können.

„Bist du sicher? Ich kann auch wieder-“, ich richtete mich wieder auf, wollte mich wieder runterdrücken.

„Ja bin ich“, er unterbrach mich und küsste mich dann. Vorsicht rutschte ich von ihm runter und legte mich neben ihn. Ich stützte mich auf meine Unterarme, während er leicht unbeholfen die selbe Position auf mir einnahm, die ich vorher auf ihm hatte. Er zog mir ein Kondom über, aber dann sah er verunsichert zu mir. „Ich hab nie- ich weiß nicht wie- also“, setzte er an und ich konnte mir denken, was sein Problem war. Ich richtete mich auf und Paluten rutschte auf meinen Schoß.

„Entspann dich einfach, okay?“, flüsterte ich und verwickelte ihn in einen Kuss, während ich noch einmal zu dem kühlen Gel griff. Paluten nickte und ich begann damit, ihn vorzubereiten. Er verkrampfte sich und ich versuchte, ihn zu beruhigen was auch scheinbar funktionierte. Sobald er sich daran gewöhnt zu haben schien, entfernte ich meine Finger wieder. „Bist du soweit?“, wollte ich dann von ihm wissen und er nickte. Sobald er sich langsam runter drückte, schien er Schmerzen zu haben. Verständlich, ich hatte sie vorher ja auch. Ich achtete darauf, mich möglichst wenig zu bewegen, auch wenn mir das gerade ziemlich schwer fiel. Während Paluten sich langsam an das Gefühl gewöhnte, stützte ich mich wieder auf meine Unterarme und beobachtete ihn dabei. Seine Haare hingen ihm im Gesicht und verdeckten leicht den oberen Teil seiner Augen. Er wirkte etwas angestrengt, aber er entspannte sich schrittweise, bis er langsam anfing, sich zu bewegen. Leise keuchte er und erhöhte das Tempo, und auch ich fing an zu stöhnen, während ich ihm meine Hüfte entgegen stieß. Er stöhnte lauter als zuvor und sofort richtete ich mich wieder auf, um unsere Position zu ändern. Jetzt saß Paluten mit dem Rücken zu mir in meinem Schoß und ich legte meine Hände an seine Hüfte, um wieder selbst die Geschwindigkeit zu bestimmen. Ich bewegte seine Hüfte und er stöhnte wieder auf, während er sich an meinem Oberkörper lehnte. Dadurch konnte ich anfangen, seinen Hals zu küssen, was ich auch sofort tat. Ich saugte und leckte über einige Stellen, einzig und alleine durch mein Stöhnen unterbrochen. Sein Stöhnen wurde unregelmäßiger, bis er letztlich -meinen Namen stöhnend!- kam. Es dauerte nicht lange und ich kam ebenfalls. Ich zog mich zwar aus ihm raus, entfernte mich aber nicht von ihm. Stattdessen machte ich weiter damit, seinen Hals zu küssen und meine Hände über seinen Oberkörper wandern zu lassen. Ich hoffe inständig, dass das nicht das letzte Mal war, das ich ihn so berühren durfte.

Nach einer Weile war er von mir runtergegangen und ich entsorgte die Kondome. Als ich wieder aus dem Bad kam hielt mir Paluten meine Boxershorts entgegen, die ich, wie er es bereits mit seiner getan hatte, wieder anzog. Er sank zurück ins Bett und ich legte mich neben ihn. Zuerst hing jeder seinen eigenen Gedanken nach, aber lange hielt ich das nicht aus. Ich musste einfach wissen, was das gerade war. Impulshandlungen reichten mir nicht.

„Warum haben wir das gemacht?“, fragte ich in die Stille. Ich brauchte einfach eine Erklärung.

„Ich habe keine Ahnung, aber es hat sich verdammt gut angefühlt“, antwortete er mir leise. Keine Ahnung. Ich seufzte leise, dann musste ich aber doch leicht grinsen. Verdammt gut war untertrieben, meiner Meinung nach.

„Ich weiß es auch nicht, aber das hätte nicht passieren dürfen, auch wenn es sich verdammt gut angefühlt hat“, jedenfalls weiß ich nicht, warum du es getan hast. Ich weiß, warum ich es tat. Das einzige was ich wollte war, dir nah zu sein und diese verdammte Geborgenheit zu spüren. „Wir sind Freunde. Wir hätten nicht einfach miteinander schlafen sollen.“ Freunde, nicht mehr, nicht weniger. Waren wir hier nach überhaupt noch Freunde? Oder hatten wir damit doch alles zerstört? Ich wollte nicht, dass jetzt alles deswegen auseinander brach, aber ich wollte auch nicht mehr auf dieses wohlige Gefühl verzichten müssen. Palutens Küsse und seine Berührungen hatten sich so scheiße gut angefühlt. Das sollte nicht einmalig sein.

„Freunde. Was wenn mir das nicht reicht? Was wenn ich scheiße egoistisch bin und möchte, dass du immer bei mir bleibst? Was ist wenn ich das wiederholen möchte und dich immer und immer wieder küssen möchte? Deine Nähe tut mir gut und ich brauche dich. Ich brauche dich so verdammt sehr, dass ich nicht mal mehr schlafen kann, wenn du weg bist. Ich will nicht, dass du wieder gehst.“

Stille breitete sich aus, während ich Palutens Worte verarbeitete. Mir ging's doch genauso. Das meiste von dem, was Paluten gerade aufgezählt hatte, beschrieb das worüber ich auch die letzten Tage nachgedacht hatte. Ich brauchte Paluten. Ich brauchte ihn und ich konnte auch nicht mehr ohne ihn. Ich richtete mich auf und überbrückte die letzte Distanz zwischen uns. Ich legte meine Lippen auf seine und er erwiderte. Der Kuss war nicht wie die davor, hierdrin steckte mehr. Ich löste den Kuss, um Paluten zu sagen, wie's mir mit der ganzen Sache ging, doch er war schneller.

„Ich liebe dich“, gestand er mir und in seinen Augen lagen so viele Emotionen verborgen, ich könnte sie gar nicht alle aufzählen, selbst wenn ich wollte. Ich lächelte, küsste ihn nochmal kurz, doch dann fiel mir ein, dass ich dazu vielleicht auch noch mal was sagen sollte.

„Ich kann auch nicht mehr normal schlafen ohne dich und du fehlst mir so verdammt sehr, dass es mir weh tut. Ich habe gehofft, Du würdest meine Grenzen überschreiten einfach, weil ich einen Grund dazu hätte, zu dir zu kommen. Ich liebe dich auch“, sprudelte es aus mir raus und sofort verband ich unsere Lippen wieder miteinander. Paluten zog mich näher zu sich und wir lösten uns wieder voneinander. Sofort kuschelte ich mich an ihn, so wie ich es die letzten Wochen getan hatte. Paluten fuhr mir mit einer Hand durch die Haare und ich hatte es mir auf seiner Brust bequem gemacht. Das hier, das war Geborgenheit und Liebe.

„Was bedeutet das jetzt für uns?“, fragte er mich.

„Das wir zusammen sind?“, ich kuschelte mich etwas mehr an ihn und schloss meine Augen. Was sollte es wohl sonst bedeuten, wenn nicht das. Paluten hatte nicht damit aufgehört, mir sanft durch die Haare zu streichen und ich unterdrückte ein Gähnen.

„Gut, aber ich meinte eigentlich was das für die Gangs bedeutet.“

„Mhm“, ich brummte leise. „Lass uns morgen darüber reden“, bat ich ihn und drückte mich noch näher an ihn. Da würde noch genug Stress auf uns zukommen, dabei war ich mir ziemlich sicher. Ich wollte darüber jetzt nicht nachdenken, sondern einfach nur Palutens Nähe genießen und endlich wieder richtig schlafen können. Es dauerte nicht lange und die Müdigkeit hatte mich in den Schlaf gezogen.

Sicht Paluten

„Na los. Lass uns in den Garten gehen“, ich ließ Manu los und stand auf. Manu sprang vom Bett auf und strahlte mich an. Er eilte vor und war blitzschnell im Garten. Ich folgte ihm langsam, blieb allerdings im Türrahmen stehen und beobachte Manu, der sich genießerrisch in den Regen stellte und dessen Haare wirr durch die Luft wirbelten. Ich musste lächeln, als ich ihn so betrachtete wie er glücklich im Regen stand. Eine Böe kam auf und jetzt bekam ich auch etwas Regen ab, weswegen ich erschrocken nach hinten wich. Jetzt war ich doch nass geworden. So ein Mist. Der Regen war kalt. Plötzlich spürte ich wie Manu meine Hand ergriff und mich lachend in den Regen zog. Er hatte ziemlich viel Schwung, sodass ich etwas gegen ihn prallte. Ich blieb recht nah bei ihm stehen. Wirklich nah. Wir waren uns so nah, dass unsere Nasenspitzen sich fast berührten. Ich konnte schon verschiedene Grüntöne in seinen schönen Augen ausmachen und versank darin. Ich nahm gar nicht richtig wahr wie der heftige Regen mich innerhalb von Sekunden komplett durchnässte, alles was ich tun konnte war in seine Augen zu starren und mein Zeitgefühl komplett zu verlieren. Einem Impuls folgend, legte ich meine Lippen auf seine und schloss meine Augen. Ich hatte noch gesehen wie seine Augen sich weiteten, bevor ich spürte wie er den Druck, den ich auf seinen Lippen ausübte, erwiderte. Er fing an seine Lippen gegen meine zu bewegen und das fühlte sich verdammt gut an. Ich zog ihn näher zu mir, bemerkte jetzt wieder wie durchnässt wir beide waren und wie stark es noch am Regnen war. Wir sollten reingehen. Da könnten wir was immer da gerade zwischen uns passierte fortsetzen. „Lass uns reingehen“, raunte ich, als ich mich kurz von ihm gelöst hatte. Manu nickte nur und hatte seinen Blick auf meine Lippen gerichtet, küsste mich auch einen Augenblick später wieder. Ich erwiderte kurz, brach dann allerdings ab und bevor Manu protestieren konnte, zog ich ihn hinter mir her. Ich schloss die Zimmertür hinter uns und diesmal war es Manu, der gegen mich prallte und kurz darauf von mir gegen die geschlossene Tür gedrückte wurde. Sofort legte ich meine Lippen wieder auf seine und er erwiderte. Das fühlte sich so verdammt gut an. Ich will mehr, aber ich wusste nicht wie weit ich gehen könnte. Der Moment schien mir so fragil zu sein. Eine falsche Bewegung und es wäre vorbei. Trotzdem fuhr meine Zunge über seine Lippen und das war der Moment in dem Manu mich plötzlich von sich weg schob.

„Ich geh duschen“, sagte er und ich konnte seinen Ton nicht deuten ich wusste nur, dass ich jetzt verkackt hatte. Als sich die Badezimmertür schloss und ich hörte wie er den Schlüssel umdrehte, ließ ich meinen Kopf gegen die Tür knallen. Verdammt was haben wir da gemacht? Wieso habe ich das gemacht? Und warum zur Hölle wollte ich unbedingt weitergehen? Das hat alles zerstört verdammt. Meine Lippen kribbelten immer noch und langsam wurde mir kalt. Ich musste niesen und gleich noch mal. Meine Kleidung war völlig durchnässt und das Regenwasser, das von unserer Kleidung getropft ist, hat eine Pfütze auf dem Boden gebildet. Ach Mist. Ich hörte die Dusche rauschen und bemerkte dadurch, dass mir eiskalt war. Ich fing an leicht zu zitterten. Trotzdem blieb ich immer noch an der Tür stehen, lehnte meinen Kopf gegen das Holz und beobachtete geistesabwesend wie die kleinen Tropfen meine Haarspritzen entlangrannen, um dann langsam die Pfütze auf dem Boden zu vergrößern, wenn sie herab tropften. Keine Ahnung wie lange ich da so gestanden hatte, aber dann hörte ich wieder wie sich der Schüssel im Schloss drehte und die Tür sich öffnete.

„Hast du was zum Anziehen für mich?“, fragte Manu leise und es schien ihm ziemlich unangenehm zu sein. Ich drehte mich in seine Richtung. Er hatte die Tür einen Spalt breit geöffnet um seinen Kopf hindurchzustecken.

„Ja klar“, ich erwachte aus meiner Starre, suchte ihm schnell was zusammen und überreichte es ihm durch den Türspalt. Ich nahm mir ein paar Handtücher und fing an die Pfütze aufzuwischen. Irgendwann kam Manu wieder aus dem Badezimmer und bevor er irgendetwas sagen konnte, flüchtete ich mit Kleidung bewaffnet in den Raum und schloss die Tür hinter mir. Meine Hand legte sich auf den Schlüssel wollte ihn umdrehen, ließ es dann aber. Ich zog die ekelhaft nassen und kalten Sachen aus und stieg unter die Dusche, um warmes Wasser über meinen Körper laufen zu lassen. Was bin ich eigentlich für ein Vollidiot. Wieso habe ich Manu geküsst? Es hat sich verdammt gut angefühlt, aber was zur Hölle sollte das? Wo kam dieser Impuls so plötzlich her? Ich war so fucking durcheinander. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab, föhnte meine Harre und zog meine Schlafsachen an. Ich warte noch bis ich die Tür öffnete. Ich hatte Angst. Er würde definitiv darüber reden wollen und ich könnte ihm nicht einmal sagen, warum ich das gemacht habe. Ich ging ins Zimmer und Manu hockte auf meinem Bett und sah mich ernst an.

„Wieso hast du mich geküsst?“, fragte er auch direkt.

„Keine Ahnung“, sagte ich wahrheitsgemäß und Manu schnaubte.

„Keine Ahnung“, äffte er mich nach. „Wie kannst du das nicht wissen? Küsst du immer einfach so Leute ohne zu wissen warum?“

„Nein, aber du warst mir plötzlich so nah und ich bin einfach meinem Impuls gefolgt und-“

„Deinem Impuls?“ Manu stand vom Bett auf und kam wütend auf mich zu. „Sobald irgendjemand nah genug an dir steht küsst du denjenigen, oder was?!“

Hätte ich irgendjemanden geküsst? Wenn es Sniper oder Lilly gewesen wären, hätte ich sie geküsst? Nein. Nein hätte ich nicht. Aber warum habe ich bei Manu nicht gezögert? Und warum hat er mir nicht eine reingehauen, sondern mitgemacht?

„Nein“, antworte ich ruhig und Manu wollte wieder was sagen, aber ich war noch nicht fertig. Wieso muss nur ich mich rechtfertigen? „Warum hast du denn erwidert anstatt mir eine reinzuhauen, hm? Machst du das immer so, wenn Leute dich plötzlich küssen?“

Jetzt hatte ich ein paar Schritte auf Manu zu gemacht, der jetzt etwas in sich zusammen sank und nicht wusste was genau er sagen sollte. Er hatte also auch keine Ahnung warum er das gemacht hatte. 

„Weil ich-“, er stoppte. „Ich hab dich zuerst gefragt!“, echauffierte er sich dann und ich verdrehte die Augen.

„Wow, Manu. Wow. Sehr aufschlussreich, danke für dieses wundervolle Argument“, meinen Sarkasmus konnte man gar nicht überhören. Manu machte noch einen Schritt auf mich zu. Wir standen noch recht weit auseinander.

„Was würdest du tun, wenn ich dich jetzt wieder küssen würde?“, fragte er plötzlich. Meinte er das ernst? Verdammt ja! Küss mich noch mal und hör nicht damit auf. Ich versuchte meine lauten Gedanken beiseite zu schieben und machte einen Schritt auf ihn zu.

„Finde es doch heraus“, sagte ich und kurz darauf lagen seine Lippen auf meinen. Fuck fühlte sich das gut an. Ich zog ihn noch näher zu mir und als Manu über meine Lippen leckte, öffnete ich sofort meinen Mund. Ich will mehr. Ich kann nicht genug von ihm bekommen. Küssend bewegte ich uns langsam in Richtung meines Bettes und ein paar Augenblicke später lag Manu unter mir und sah zu mir auf. Er zog meinen Kopf zu sich und ich küsste ihn wieder, während ich ihn in die Matratze drückte. Wie weit kann ich gehen? Ich spürte wie Manu sein Gewicht verlagerte und dann lag ich plötzlich unter ihm. Das fühlte sich eigentlich auch gar nicht so schlecht an von ihm in die Matratze gedrückt zu werden, aber es war mir doch etwas lieber über ihm zu liegen, also drehte ich uns wieder um. Lange lag ich allerdings nicht über ihm, denn ein paar Augenblicke später hatte er wieder den Platz mit mir getauscht, aber bevor ich irgendetwas machen konnte, positionierte er sich um und saß auf meiner Hüfte. Er grinste mich an und dann fing er an seine Hüfte kreisen zu lassen und ich keuchte. Er machte weiter und veränderte die Geschwindigkeit immer wieder. Das machte mich noch verrückt. Ich richtete mich etwas auf, küsste Manu, was er sofort erwiderte und dann legte ich meine Hände an seine Hüfte und fing an die Geschwindigkeit zu bestimmen, was ihm scheinbar nicht so gefiel, denn er schubste mich etwas zurück, sodass ich mit meinem Rücken wieder auf der Matratze lag.

„Ich sitzt oben, also bestimme ich die Geschwindigkeit“, sagte er nur und machte weiter. Ich beließ es dabei. Richtete mich aber auf, um ihn wieder zu küssen. Er müsste schon längst spüren wie gut mir das gefiel was er da machte und auch ich konnte sehen, dass ihn das alles nicht kalt ließ. Manu löste seine Lippen von meinen und zupfte an meinem Oberteil herum.

„Ich finde wir haben viel zu viel an“, raunte er in mein Ohr und ich nickte zustimmend. Ich zog mein Oberteil über meinen Kopf und sah wie Manu es mir gleich machte. Danach richtete er sich etwas auf um seine Hose auszuziehen und ich nutze den Moment um dasselbe zu tun. Dann ließ er sich wieder auf mich sinken. Diesmal nur in Boxershorts. Das fühlte sich noch besser an. Er grinste, ließ seine Hüfte wieder kreisen.

„Hast du eigentlich Kondome?“, fragte er dann etwas ernster und ich deute nur auf meinen Nachttisch. Er entfernte sich von mir und fast hätte ich ein wehleidiges Geräusch von mir gegeben. Er soll nicht gehen. Er soll weitermachen. Dann setzte er sich wieder auf mich, ließ Kondome und Gleitgel neben uns auf das Bett fallen, bevor er sich zu mir runter beugte, um mich zu küssen. Dann küsste er sich meinen Hals entlang immer weiter runter und kurz bevor er meine Boxershorts erreichte, schaute er mir fragend in die Augen und ich nickte nur. Er lächelte und dann zog er meine Shorts runter und sein Mund schloss sich um meine Erektion. Ich stöhnte auf. Manu bewegte kurz seinen Kopf auf und ab und dann löste er sich wieder von mir und zog mir ein Kondom über. Er richtete sich wieder auf, öffnete das Gleitgel und verteilte es auf seinen Fingern. Er fing an sich vorzubereiten und ich hatte keine Ahnung warum mich dieser Anblick so verdammt anturnte, aber er tat es. Ich richtete mich auf küsste Manu was er etwas unkoordiniert erwiderte. Ich löste mich von ihm und küsste mich seinen Hals enlang, während meine Hände über seinen Oberkörper glitten. Er fühlt sich so gut an. Ich fing damit an, an seiner Haut über seinem Schlüsselbein zu saugen und er stöhnte auf. Ob er wegen mir stöhnte oder wegen dem was er selbst tat, wusste ich nicht, aber es war mir auch egal ich wollte nur mehr davon hören. Ich machte weiter und Manu keuchte, bis ich plötzlich wieder in die Matratze gedrückt würde und er sich über meiner Erektion positionierte und sich langsam runterdrückte. Ich stöhnte auf. Scheiße fühlte er sich gut an. Es kostete mich all meine Selbstbeherrschung, um nicht sofort meine Hüfte nach oben zu stoßen. Manu schien Schmerzen zu haben, also wartete ich ab, bis er anfing sich erst langsam und dann immer schneller zu bewegen. Ich stieß meine Hüfte im Takt mit ihm nach oben und stöhnte auf. Er wurde immer schneller und gleich würde ich kommen, aber dann änderte Manu plötzlich den Rhythmus. Wenn ich meine Hüfte nach oben stieß, bewegte er sich mir nicht mehr entgegen, sondern bewegte sich auch nach oben. Frustriert stöhnte ich, aber Manu grinste nur.

„Ich sagte doch ich bestimmte die Geschwindigkeit“, meinte er dann frech und dann richtete er sich auf, sodass ich nicht mehr in ihm war. Warum tut er mir das an verdammt?! Er beugte sich zu mir runter, um mich zu küssen, danach lehnte er sich zu meinem Ohr. „Aber wenn wir Plätze tauschen, kannst du es bestimmen“, raunte er. Plätze tauschen. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht. Wollte ich das? Ja. Ich will Erlösung und ich will das von der Person bekommen, die gerade auf mir saß. Wenn er es wäre wollte ich das. Ja. Nur er durfte das.

„Ja bitte, lass tauschen“, sagte ich und Manu sah überrascht zu mir, hatte wahrscheinlich genauso wenig mit dieser Antwort gerechnet wie ich selbst, aber dann lächelte er und küsste mich.

„Bist du sicher? Ich kann auch wieder-“

„Ja bin ich“, damit zog ich ihn zu mir und küsste ihn, bevor er sich wieder runterdrücken würde. Er entfernte sich von mir legte sich neben mich auf das Bett und sah abwartend zu mir. Ich richtete mich zitternd auf und setzte mich auf seine Hüfte. Manu hatte sich auf seinen Unterarme gestützt und sah zu mir. Ich zog ihm ein Kondom über und hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte. „Ich hab nie- ich weiß nicht wie- also“, stammelte ich und er richtet sich auf, sodass ich auf seinen Schoß rutschte, dann küsste er mich.

„Entspann dich einfach, okay?“, meinte er und küsste mich. Ich nickte, dann spürte ich was kaltes und ein paar Sekunden später drang ein Finger in mich ein. Ich verkrampfte und wimmerte. Das schmerzte und fühlte sich verdammt seltsam an. „Entspann dich“, flüsterte Manu mir ins Ohr und ich versuchte es. Scheinbar gelang es mir denn der Finger in mir bewegte sich und kurz darauf kam ein zweiter und dann ein dritter dazu. Mittlerweile hatte der Schmerz nachgelassen und es fühlte sich gut an, sodass ich mich seinen Fingern entgegen bewegte. Manu küsste mich wieder. „Es ist nicht das was du denkst“, sagte er, als er seine Finger aus mir rauszog und es sich so anfühlte, als ob ich- oh. Das meinte er also. „Bist du soweit?“, fragte er leise und ich nickte. „Okay“, und dann spürte ich etwas größeres als seine Finger da unten. Ich bewegte mich langsam nach unten und fuck tat das weh. Wieso tat das so weh? Ich hatte Tränen in den Augen, aber bewegte mich weiter runter. Je mehr ich mich bewegte, desto eher ließ der Schmerz nach. Er war jetzt ganz in mir drin und Manu hatte sich auf die Matratze sinken lassen. Wieder stützte er sich auf seine Unterarme und betrachtete mich. Ich fing an mich langsam zu bewegen und allmählich wich der Schmerz und es fühlte sich gut an. Immer noch seltsam, aber auf eine gute Weise. Ich fing an zu keuchen und bewegte mich immer schneller, bis ich leise vor mich hin stöhnte. Manu stieß sich stöhnend in mich und scheiße fühlt sich das gut an. Eigentlich wollte ich ihn auch etwas ärgern und einfach den Rhythmus zerstören, aber das fühlte sich viel zu gut an. Ich wollte nicht aufhören. Dann traf ich plötzlich eine Stelle, die sich verdammt gut anfühlte und ich stöhnte etwas lauter. Shit was war das gewesen? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatte Manu sich wieder aufgerichtet und es irgendwie geschafft meine Position so zu ändern, dass ich mit den Rücken zu ihm saß. Seine Hände legten sich an meine Hüfte und er bewegte mich runter. Bevor ich mich darüber beschweren konnte, dass er jetzt plötzlich den Takt vorgab, stöhnte ich wieder auf. Fuck er hat wieder diese Stelle getroffen. Ich ließ meinen Rücken gegen seine Brust sinken und stöhnte, weil er wieder meine Hüfte bewegte. Ich überließ ihm den Rhythmus und versuchte mich seiner Geschwindigkeit anzupassen. Er fing an meinen Hals zu küssen und eine paar Flecken zu hinterlassen. Ich streckte ihm meinen Hals entgegen und er machte weiter, während er hin und wieder stöhnte. Wenn das so weiter ging, würde es nicht mehr lange dauern bis ich kommen würde. Manu schien das auch zu wissen, denn er versuchte immer wieder diese Stelle zu treffen. Ich stöhnte seinen Namen, als ich kam. Kurz darauf kam er auch und zog sich aus mir raus. Er drückte sich an mich und küsste wieder meinen Hals. Seine Hände wanderten über meinen Oberkörper und ich genoss seine Berührungen.

Irgendwann war ich von ihm runter gegangen und er war aufgestanden, um die Kondome zu entsorgen, während ich meine Boxershort wieder anzog und ihm seine hinhielt, die er sofort wieder anzog. Jetzt lagen wir auf dem Bett und schwiegen. Ich war so verdammt müde, aber ich konnte jetzt nicht einfach schlafen, denn die Fragen, die ich während der Extase unterdrückt habe, kamen jetzt alle wieder hoch. Ernüchtert betrachte ich die Zimmerdecke. Wieso haben wir das getan? Es hat sich verdammt gut angefühlt und fuck würde ich das gerne wiederholen. Das war der beste Sex den ich je hatte, aber wieso zur Hölle haben wir miteinander geschlafen?

„Warum haben wir das gemacht?“, fragte Manu leise und ich konnte ihm seine Frage wieder nicht beantworten. Ich wusste es nicht.

„Ich habe keine Ahnung, aber es hat sich verdammt gut angefühlt“, gestand ich und meinte im Augenwinkel zu sehen wie Manu leicht grinste.

„Ich weiß es auch nicht, aber das hätte nicht passieren dürfen, auch wenn es sich verdammt gut angefühlt hat. Wir sind Freunde. Wir hätten nicht einfach miteinander schlafen sollen.“

Freunde. Ja, das sind wir. Reicht mir das? Nein. Das reicht mir nicht mehr. Ich weiß nicht was genau das Gefühl in mir ist, aber ich wusste, dass es nicht nur freundschaftlich sein konnte.

„Freunde“, murmelte ich. „Was wenn mir das nicht reicht? Was wenn ich scheiße egoistisch bin und möchte, dass du immer bei mir bleibst? Was ist wenn ich das wiederholen möchte und dich immer und immer wieder küssen möchte? Deine Nähe tut mir gut und ich brauche dich. Ich brauche dich so verdammt sehr, dass ich nicht mal mehr schlafen kann, wenn du weg bist. Ich will nicht, dass du wieder gehst.“

Es war still im Raum und ich hatte Angst vor seiner Reaktion. Vermutlich würde er den Raum verlassen und zurück in sein Hauptquartier gehen. Er würde nie wieder zu mir kommen. Ich spürte wie Manu sein Gewicht verlagerte. Das tat er bestimmt, weil er aufstehen wollte. Ich kniff meine Augen zusammen. Ich hatte so Angst vor seiner Reaktion. Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen und riss meine Augen auf. Manu küsste mich! Ich schloss meine Augen und erwiderte seinen unglaublich sanften Kuss und als er sich von mir löste, wusste ich genau was das in mir für Gefühle waren.

„Ich liebe dich“, sagte ich und Manu lächelte, bevor er mich wieder küsste.

„Ich kann auch nicht mehr normal schlafen ohne dich und du fehlst mir so verdammt sehr, dass es mir weh tut. Ich habe gehofft du würdest meine Grenze überschreiten einfach, weil ich so ein Grund dazu hätte zu dir zu kommen. Ich liebe dich auch“, und damit küsste er mich wieder und ich zog ihn zu mir. Wir lösten uns voneinander und Manu kuschelte sich an mich. Sein Kopf lag mal wieder auf meiner Brust und ich strich ihm zärtlich durch die Haare.

„Was bedeutet das jetzt für uns?“, fragte ich.

„Das wir zusammen sind?“

„Gut, aber ich meinte eigentlich was das für die Gangs bedeutet.“

„Mhm. Lass morgen darüber reden“, murmelte er und drückte sich an mich. Kurz darauf war er eingeschlafen und auch ich wurde immer müder. Gott, bin ich froh, dass Manu zugestimmt hat die Nacht zu bleiben.

Yayyyyy Palle konnte mit Annette reden und KT ist zusammen ✨

Ich schätze mal, dass ihr nicht damit gerechnet habt, oder? 😂

Ein total abrupter Themenwechsel:
Nee-chan und ich schreiben jetzt seit einem Jahr über WhatsApp miteinander 😊✨ (Silberschwingen)

Ach ja, der klischeehafte Kuss im Regen... Damit habt ihr definitiv nicht gerechnet! Da bin ich mir sicher. xD

Und nicht mehr lange und die Story hier hat auch Einjähriges. Uff, wie die Zeit verfliegt...

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