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Kapitel 110

Sicht Maudado

Ich wurde wach, aber ließ meine Augen noch geschlossen und genoß einfach die Wärme, die vom dem Körper neben mir ausging. Ich kuschelte mich an ihn und spürte wie der Arm, der um mich lag, sich etwas umpositionierte. War Zombey auch schon wach? Ich öffnete meine Augen und blickte zu ihm. Seine Augen waren geschlossen und er atmete leise und regelmäßig. Er schlief noch. Ich musste lächeln und legte meinen Kopf wieder auf seiner Brust ab. Seine warme Haut war so verdammt angenehm, dass ich anfing mit meiner Hand imaginäre Muster über seinen Oberkörper zu malen. Zombey brummte zufrieden. War er dadurch aufgewacht? Ich stoppte meine Bewegungen und blickte wieder zu Zombeys Gesicht. Seine Augen waren geschlossen. Er schlief also noch.

„Wieso hast du aufgehört?“, fragte er verschlafen und in diesem Moment öffneten sich seine schönen Augen und er schaute zu mir. Okay, jetzt war er wach. Ich setzte meine Hand wieder in Bewegung und zeichnete Muster auf seine warme Haut.

„Hab ich dich geweckt?“, entschuldigend sah ich zu ihm und er lächelte mich an.

„Ja, aber so kannst du mich öfter wecken“, sagte er und ich streckte mich etwas, um ihn kurz zu küssen. Ich lächelte. So könnte ich auch öfter aufwachen. Trauer überkam mich, weil ich wusste dass es wieder etwas dauern würde bis wir das nächste Mal zusammen waren. „Was ist los?“, Zombey schien mein Stimmungswechsel aufgefallen zu sein. Ich sah gequält zu ihm.

„Du musst heute wieder gehen“, fing ich an und Zombeys Mimik fiel in sich zusammen. Er drückte mich etwas mehr an sich und ich kuschelte mich an ihn. So lagen wir noch eine ganze Weile still im Bett. Die Sonne strahlte schwach ins Zimmer und wanderte immer ein Stückchen weiter über den Himmel. Wir konnten nicht mehr lange so liegen. Ich seufzte und löste mich widerwillig von Zombey, der mich genauso widerwillig los ließ. Ich richtete mich auf und spürte ein Ziehen in meinen Unterleib. Es tat nicht wirklich weh, aber es war ein nervendes Gefühl und kam einem Muskelkater gleich. Ich schleppte mich aus dem Bett um ins Bad zu gehen. Zombeys Augen folgten meine Bewegungen und so nahm er auch wahr, dass ich etwas zuckte als ich aufstand. Stehend war das ziehende Gefühl noch unangenehmer. Ich ging ein paar Schritte und ja auch da war das Ziehen etwas stärker als vorher, aber es war erträglich und definitiv die vorherige Nacht wert gewesen. Zombey richtete sich auch auf und ich dachte, dass er einen Kommentar von sich geben würde, aber dem war nicht so. Stattdessen legten sich seine Arme von hinten um mich und er lehnte seinen Kopf gegen meinen Rücken.

„Hast du Schmerzen? Ich war zu schnell, oder? Ich hätte noch länger warten müssen, bevor ich mich bewegt habe und ich hätte etwas sanfter sein sollen. Das war schließlich dein erstes Mal. Es tut mir leid“, er klang gequält und seine Fürsorge war zum einen unglaublich süß, störte mich aber zum anderen auch, da er sofort davon ausging, dass er was falsch gemacht hatte. Ich drehte mich in seinem Griff. Sein Blick war nach unten gerichtet, sodass ich meine Hand an seine Wange legte und dafür sorgte, dass er mich ansah. Seine Augen musterten mich besorgt und ich lächelte ihn an, bevor ich ihn küsste.

„Ist nur ein Muskelkater“, erklärte ich sanft. „Das dürfte normal sein. Du warst genau richtig und es hat sich unbeschreiblich gut angefühlt. Du hast dich unbeschreiblich gut angefühlt“, ich küsste ihn wieder kurz. „Also entschuldige dich gefälligst nicht dafür.“

Er küsste mich und löste sich kurz darauf von mir. Lächelnd sah er mich an und dann grinste er plötzlich.

„Unbeschreiblich gut?“, hakte er nach und ich spürte wie ich etwas rot wurde.

„Das pusht dein Ego, was?“, versuchte ich meine Verlegenheit zu überspielen. Das hätte ich vielleicht nur denken sollen. Wobei nein. Es war gut, dass er wusste wie sehr es mir gefallen hatte.

„Mhm“, machte er und küsste mich wieder, das Grinsen war immer noch auf seinen Lippen. Für mich hat es sich verdammt gut angefühlt, aber wie war es für ihm? Er hat schließlich mehr Erfahrung und schon mit ziemlich vielen Leuten geschlafen. Konnte ich mit denen mithalten? Vermutlich nicht. „Was hast du?“, Zombey hatte sich von mir gelöst und musterte mich fragend.

„Nichts eigentlich, alles gut“, erwiderte ich. Diese Gedanken wollte ich nicht aussprechen. Ich wollte sie nicht bestätigt haben und ich konnte mir denken, dass Zombey auch gar nicht darüber reden wollte.

„Eigentlich?“, er zog eine Augenbraue nach oben und sah mich auffordernd an. Vermutlich würde er nicht locker lassen. Ich seufzte. Na gut, dann sag ich es ihm halt.

„Ich hab mich nur gefragt wie es für dich war“, jetzt war ich es der seinen Blick gegen Boden senkte. „Du hast ja mehr Erfahrung und wahrscheinlich bin ich nicht-“, weiter kam ich nicht, denn er drückte mein Gesicht mit seinen Fingern, die sich unter meinem Kinn befande, sanft aber bestimmt nach oben und küsste mich.

„Hör auf damit. Vergleich dich nicht mit denen die ich vor dir hatte. Das waren nur kleine Nummern und du bist der fucking Hauptgewinn, okay? Die kommen nicht mal ansatzweise an dich heran. Ich liebe dich. Es fühlt sich mit dir so verdammt richtig an.“

Ich lächelte ihn an und küsste ihn sofort. Das hat er so schön gesagt. Ich bin ein Hauptgewinn für ihn. Die anderen kommen nicht an mich heran. Vorallem liebt er mich und das ist etwas was keine andere Person vor mir von ihm gehört hat.

„Ich liebe dich auch“, sagte ich, als ich den Kuss gelöst hatte und mich glücklich an ihn drückte. Eine Weile standen wir so im Raum, bis ich mich schwerfällig von ihm löste, um im Bad zu verschwinden. Ich ging duschen und zog mich um, bevor
ich wieder aus dem Zimmer schritt. Danach verschwand Zombey im Bad. Er trug die gleichen Sachen, die er auch gestern an hatte. Ich hingegen hatte neue Sachen an was nicht sonderlich überraschend war, schließlich war das hier mein Hauptquartier dementsprechend befanden sich auch meine Anziehsachen hier. Ich hatte nämlich vorsorglich auch ein paar Kleidungsstücke für mich nach oben geschleppt. Während Zombey im Bad war, sammelte ich seinen Hoodie und meine Hose auf, faltete sie zusammen und legte sie aufs Bett. Nach einer Weile betrat Zombey wieder das Zimmer. Sein Blick fiel auf den gefalteten Hoodie, dann auf mich und er überbrückte die Distanz zwischen uns.

„Hast du“, er zögerte kurz, „zufällig auch einen Hoodie hier oben?“

Ich löste mich von ihm und sah wie er verlegen zur Seite blickte. Wie süß. Lächelnd bewegte ich mich zu dem demolierten Überresten des Kleiderschranks und wühlte ein bisschen, bis ich einen passenden Hoodie fand. Der Hoodie war orange und mir etwas zu groß, aber genau deswegen mochte ich ihn so, weil man sich so schön darin einkuscheln konnte. Durch die leichte Übergröße müsste der Hoodie Zombey auch passen. Von uns beiden war ich zwar etwas größer, aber dafür war er etwas breiter gebaut als ich und der Ausgleich zwischen uns müsste durch die Übergröße eigentlich gedeckt werden. Ich ging wieder zurück zu Zombey der immer noch etwas verlegen im Raum stand.

„Pass gut auf ihn auf, ja?“, sagte ich und hielt Zombey meinen Hoodie hin.

„Dein Lieblingshoodie?“, fragte er als er ihn entgegen nahm.

„Nein“, sagte ich und kurz fiel sein Gesicht etwas in sich zusammen, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Nicht mehr. Er wurde von 'nem lila Hoodie abgelöst“, schmunzelte ich und Zombey legte lächelnd seine Lippen auf meine.

„Ich liebe dich“, hauchte er, als seine Lippen sich kurz von meinen trennten und ich gerade so den Satz erwidern konnte, ehe seine Lippen sich wieder auf meine legten. Der Kuss war sanft, aber wurde immer intensiver und fast zeitgleich brachen wir beide ihn ab. Zombey musste gehen, auch wenn wir beide das nicht wollten.

„Ich will noch nicht weg“, flüsterte Zombey und lehnte seine Stirn gegen meine. „Ich will mich nicht wieder von dir trennen müssen.“

„Da führt kein Weg dran vorbei“, gequält lächelte ich ihn an. Er wäre bald weg und dann hieß es wieder warten. Das hier ging mir zu schnell. Ich will noch länger bei ihm bleiben. „Vielleicht kann ich noch bis zur Grenze mitkommen?“, einfach noch etwas mehr Zeit mit ihm verbringen. Er lächelte mich sanft an.

„Das geht nicht, Kleiner. Das ist viel zu riskant“, sagte er und er hatte ja recht. „Ich sollte jetzt gehen.“

Er küsste mich und zusammen gingen wir zur Tür. Ins Erdgeschoss würde ich ihn natürlich noch begleiten. Das wäre so sicher für ihn und ich wollte noch ein bisschen mehr Zeit mit ihm haben auch, wenn es nur ein paar Minuten waren. Ich ging vor und er folgte mir. Wir eilten die Treppe runter und ich spähte in die Gänge. Vermutlich hielten sich die meisten im Aufenthaltsraum auf und frühstückten gerade. Die Gänge waren leer, aber dann hörte ich Stimmen, die immer näher kamen und sah noch wie Foxy mit Sparks um die Ecke bog, aber da hatte ich Zombey und mich schon in den nächstbesten Raum befördert. Im Zimmer selbst war niemand, aber ich hörte die Dusche und ich wusste genau wem dieses Zimmer gehörte. Wir standen in Lillys Zimmer, verdammt. Draußen ertönten immer wieder Stimmen und Schritte. Wir hatten scheinbar genau die Zeit erwischt in der die Mitglieder fertig gegessen hatten oder gerade losgingen um zu essen. Na super. Es wäre auch nur eine Frage der Zeit bis Lilly wieder das Zimmer betreten würde, denn gerade war die Dusche verstummt. Ich schaute panisch zu Zombey. Dieser sah sich ebenso panisch im Raum um und deutete dann auf das offene Fenster. Das könnte funktionieren, schließlich befanden wir uns im Erdgeschoss, allerdings wusste ich nicht in welche Richtung Lillys Zimmer zeigte. Zombey schien aber zu erkennen wo wir uns befanden. Er küsste mich noch ein letztes Mal und dann ging er auf das Fenster zu, um durch es nach draußen zu gelangen. Genau in dem Moment, indem er draußen stand öffnete sich die Badezimmertür und Zombey bückte sich, um nicht gesehen zu werden.

„Was machst du hier, Dado?“, skeptisch musterte Lilly mich. Verständlich. Immerhin stand ich einfach in ihrem Zimmer und starrte auf das offene Fenster. Jetzt musste ich mir ganz schnell was einfallen lassen.

„Ich wollte nur fragen, ob wir mal wieder ein Brettspiel spielen können. Momentan haben wir so viel zu tun und wir haben kaum Zeit irgendwie abzuhängen“, es war keine richtige Lüge. Ich hing schließlich gerne mit ihr ab und zur Zeit hatten wirklich alle ziemlich viel zu tun. Lilly lächelte mich an. Sie glaubte mir. Glück gehabt.

„Ich weiß nicht, ob das momentan geht, aber wir können zusammen frühstücken gehen“, schlug Lilly vor.

„Klingt gut.“

„Okay, dann komm“, ich ging auf die Tür zu. Das war echt knapp gewesen und-

„Oh warte ich mach noch schnell das Fenster zu“, shit! Wenn Zombey noch an der Wand lehnte würde sie ihn definitiv bemerken.

„Nein!“, oh fuck, das war viel zu schnell und laut gewesen. „Lass das Fenster doch noch etwas offen. Du hast doch eben erst geduscht, also lass die Luftfeuchtigkeit noch etwas abklingen“, hing ich hinterher, aber ob das so viel besser war?

„Okay?“, skeptisch sah sie zu mir, aber dann zuckte sie mit ihren Schultern. „Dann mach ich es halt später zu. Damit die Luftfeuchtigkeit noch etwas abklingen kann“, lachte sie und zusammen verließen wir das Zimmer. Das war wirklich knapp gewesen. Hoffentlich würde Zombey sich wieder in sein Hauptquartier schleichen können. Lilly und ich aßen etwas und redeten über dies und das. Sie fragte einmal nach Zombey und ich bemühte mich möglichst traurig auszusehen, was kein Problem war, da Zombey mir jetzt schon fehlte. Nach dem Essen machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich war überrascht als Paluten auf meinem Schreibtischstuhl saß. Er hielt meinen Notizzettel in der Hand.

„Es ist zwar schön, dass du mir mitteilst, dass du hier bist und ich mir keine Sorgen machen muss, aber trotzdem kann ich dich nicht kontaktieren, wenn ich dich brauche“, neben ihm auf dem Tisch lag ein neuer Stapel an Blättern, die ich wahrscheinlich überprüfen sollte. „Wo warst du?“, fragte er. Ich fühlte mich jetzt schon schlecht, weil ich mich gleich ziemlich unfair verhalten würde, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich mit Zombey zusammen war und ich mit ihm vergangene Nacht mein erstes Mal hatte. Nein. Das ging nicht. Stattdessen bildeten sich jetzt Tränen in meinen Augen als ich an den Dialog mit Zombey dachte, nachdem ich mich besoffen an ihn rangemacht hatte. Ich konzentrierte mich auf die Emotionen, die ich damals empfunden hatte und blendet kurz aus, dass wir das alles geklärt hatten. Ich schluchzte leise. Paluten war vom Stuhl aufgestanden und kam besorgt auf mich zu. „Was hast du?“, fragte er sanft.

„Ich vermisse Zombey“, schluchzte ich und das war wenigstens keine Lüge. „Also war ich wieder in dem Raum indem wir uns vor euch versteckt haben, da hab ich nämlich das Gefühl, als wäre er nicht weg und als wäre alles gut, aber- aber-“, ich schluchzte, „nichts ist gut. Gar nichts ist gut. Wir sind nicht mehr befreundet nur weil ich- weil ich was dummes gemacht habe.“ Im Prinzip sind wir zusammen und nicht mehr nur befreundet, also halbe Lüge? Ach, was redete ich mir hier ein. Ich manipulierte Paluten gerade auf das Übelste. Scheiße, fühlte ich mich mies, aber ich wusste nicht was ich sonst hätte tun sollen. Paluten zog mich in eine Umarmung und es fühlte sich falsch an. Ich hatte das gerade nicht verdient, verdammt!

„Beruhig dich erstmal wieder“, sanft strich er mir über den Rücken und langsam hörte ich auf zu schluchzen. „Vielleicht hilft es dir, dafür zu reden?“

„Ich will nicht darüber reden“, murmelte ich.

„Okay, dann nicht, aber ich bin für dich da“, sagte er und das wusste ich und das sorgte dafür, dass ich mich noch schlechter fühlte. Ich wünschte ich könnte ihm die Wahrheit sagen, aber das ging nicht. „Ich frag Lilly, ob sie über die Blätter liest und-“

„Nein, lass mich das machen. Das lenkt mich bestimmt ab“, ich würde Lilly garantiert nicht noch mehr Arbeit aufdrücken. Sie hatte kaum Zeit für sich wie ich eben erfahren hatte.

„Sicher?“

„Ja“, entschlossen nickte ich. Ich würde heute alles fertig bekommen was noch auf meinem Schreibtisch lag und ich würde alles überarbeiten was Paluten mir bringen würde. Das schuldete ich ihm durch diese miese Aktion, die ich gerade abzog. Paluten blieb noch kurz bei mir und dann verschwand er. Ich machte mich sofort an die Arbeit.

Sicht Zombey

„Oh warte, ich mach noch schnell das Fenster zu.“ Oh Fuck. Ich konnte hier nicht weg, ohne dass sie mich sehen würde, hier bleiben konnte ich genauso wenig, wenn sie jetzt das Fenster schließen wollte. Nach links und rechts konnte ich aber auch nicht, wenn jemand in den Zimmern war, war ich nämlich auch am Arsch.

„Nein!“ Ich zuckte zusammen. „Lass das Fenster doch noch etwas offen. Du hast doch eben erst geduscht, also lass die Luftfeuchtigkeit noch etwas abklingen.“ Gott, Maudado, wieso machst du das Fenster nicht einfach zu? Wäre wahrscheinlich komisch rübergekommen, aber besser als das Lilly es am Ende doch machen würde.

„Okay?“, sie hörte sich skeptisch an und verdammt das wäre jetzt bestimmt unser Ende. „Dann mach ich es halt später zu. Damit die Luftfeuchtigkeit noch etwas abklingen kann.“ Als ob das jetzt wirklich funktioniert hatte. Ich hörte, wie sich die Tür schloss und entspannte mich etwas. Keine Ahnung, wie wir damit durchgekommen waren, aber es war mir auch egal. Gerade nochmal Glück gehabt. Kurz verharrte ich noch an Ort und Stelle und entfernte mich dann so schnell wie möglich vom Houndsquartier und Maudado. Zumindest letzteres störte mich. Wer weiß, wann ich das nächste Mal die Möglichkeit bekommen würde, zu ihm zu kommen.

Als ich wieder im Catsgebiet war, verlangsamte ich meine Schritte etwas. Hier durfte ich mich wenigstens aufhalten. Trotzdem sollte ich wohl schauen, dass ich niemanden von uns in die Arme laufen würde. Hoffentlich war meine längere Abwesenheit nicht aufgefallen. Manu würde mich definitiv killen, wenn er erfahren würde, dass ich gerade in der momentanen Lage einfach abgehauen war. Vor allem, weil er nicht wusste, wo ich war. Und wenn er's wüsste, wäre es wahrscheinlich noch schlimmer. Dann konnte ich mich wohl wirklich von meinem Leben verabschieden. Aber was sollte ich machen? Was anderes blieb mir nicht übrig. Irgendwie musste ich ja zu Maudado kommen. Und ich hatte nicht vor, darauf zu verzichten, auch wenn das zwangsläufig bedeutete, dass ich meine Freunde hintergehen musste. Shit. Es fühlte sich absolut falsch an, Manu zu verarschen, aber ich brauchte auch Maudados Nähe. Diese ganze Heimlichtuerei war fucking anstrengend. Und das waren bis jetzt nur ein paar Tage gewesen. Wie sollte das so bitte weiter gehen? Ändern konnten wir's trotzdem nicht. Wir mussten einfach hoffen, dass wir das lang genug unbemerkt durchziehen können, bis wir eine bessere Lösung fanden. Aber gab's die überhaupt? Wir konnten unseren Leadern schlecht sagen, dass wir zusammen waren. Das könnten wir ihnen wahrscheinlich nie sagen. Eine zweite Kooperation zwischen Hounds und Cats war auch unwahrscheinlich, geduldet Zeit mit Maudado zu verbringen war also auch nicht drin. Nein, wir mussten das wohl ewig so fortführen, wie wir's jetzt taten. Eine andere Wahl hatten wir gar nicht.

Ich kam unbemerkt bis zum Catsquartier zurück. Zu meinem Glück war ich keiner patrouillierenden Cat begegnet. Das zu erklären wäre zwar möglich gewesen, ich wollte aber nicht, dass jemand unnötig mitbekam, dass ich weg war. Ich betrat das Gebäude und hörte Stimmen aus dem Versammlungsraum, begegnete aber niemandem auf dem Flur. Ich sprintete die Treppe hoch und riss die Tür zu meinem Zimmer auf. Scar saß auf meinem Bett und sah alles andere als glücklich aus. Bevor Scar ihn sehen konnte, hielt ich Maudados Hoodie hinter meinen Rücken und stieß dann die Tür zu, um mich dagegen zu lehnen. So hatte es wenigstens den Anschein, als würde ich mich nur anlehnen und nichts verstecken.

„Von wegen du bist kurz weg“, er setzte mit seinen Fingern Anführungszeichen in der Luft. „Willst du mich verarschen?“

„Ich war nur-“

„Jetzt komm mir nicht mit der Ausrede, du wärst zweimal weg gewesen. Ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass du die ganze Zeit weg warst! Eine Stunde, ja ne ist klar. Das waren fast vierundzwanzig Stunden!“, angepisst stand er vom Bett auf und baute sich mit verschränkten Armen im Raum auf. „Du kannst froh sein, dass Manu nichts gemerkt hat! Das war verdammt knapp, weil er eigentlich eine Aufgabe für dich gehabt hätte.“

„Manu weiß es noch nicht?“, ich seufzte leise. Wenigstens etwas. Aber ob Scar dicht halten würde, wusste ich auch nicht. Er war verdammt sauer, zu Recht. Fuck, er hätte allen Grund, mir den Kopf abzureißen.

„Nein. Du hast Glück, dass ich genau in dem Moment was von ihm wollte, als er auf dem Weg zu dir war. Ich hab ihm gesagt, ich würd's dir sagen und hab die Aufgabe dann selbst übernommen“, klärte er mich ruhiger auf, aber immer noch sichtbar angepisst. Verständlich. Er hatte Manu wegen mir angelogen und dann auch noch eine meiner Aufgaben erledigt. Und überhaupt, das war verdammt knapp gewesen. Schon wieder hatten wir Glück gehabt, shit.

„Scheiße. Das tut mir so leid, wirklich. Ich mach's wieder gut! Deinen nächsten Job übernehme ich und-“

„Wo zur Hölle warst du die ganze Zeit?“, unterbrach er mich. Beschämt senkte ich meinen Blick. Selbst wenn ich wollte, ich konnte ihm nicht erzählen, wo ich war. Ich konnte ja schlecht sagen, dass ich mich ins Houndsquartier geschlichen hatte. „Ist das dein Ernst? Du willst es mir nicht sagen?“, unter seiner Wut hörte er sich ziemlich verletzt an und ich konnte es ja verstehen, verdammt. Ich schloss ihn aus 'nem ziemlich wichtigen Teil meines Lebens aus, obwohl er schon das Recht hätte, es zu wissen. Zumal er mir den Arsch gerettet hatte.

„Es tut mir leid aber-“, weiter kam ich nicht, da er mich erneut unterbrach.

„Nein, mir reicht's. Seit Wochen bist du verdammt komisch drauf. Du benimmst dich wie'n Arsch, hörst nicht auf mich, nicht auf Shadow und nicht mal auf Manu“, er spielte auf die Maudado Sache an. „Du drückst dich vor Aufgaben und haust einfach ab. Wegen dir musste ich Manu anlügen und dann willst du mir nicht mal sagen, wo zum Fick du die ganze Zeit warst!“, er machte ein abfälliges Geräusch, bevor er weiterredete. „Während der Kooperation hast du dich schon zurückgehalten, aber da war's wenigstens noch akzeptabel. Hast du dir mal klargemacht, in was für einer scheiß Situation wir uns hier befinden und in welcher Position du bist? Du hast eine gottverdammte Verantwortung! Wir geben hier alle unser bestes, irgendwie wieder in die alte Gewohnheit zu kommen, aber anstatt dabei zu helfen, verpisst du dich einfach!“

„Ich schwöre dir, ich mach das wieder gut! Bitte! Aber behalt das für dich! Ich hau auch nicht mehr ab, ohne dir vorher Bescheid zu sagen! Scar bitte.“ Scheiße verdammt. Ich wusste doch selbst, dass das falsch war mich einfach zu verpissen. Aber was sollte ich denn sonst machen? Ich hielt es einfach nicht lange ohne Maudado aus.

„Warum sagst du mir nicht einfach, wo du warst?“ Ich blickte wieder zu ihm. Er bemühte sich, mich wütend anzugucken, aber ich sah die Enttäuschung. Und ich war selbst schuld daran, natürlich war er von mir enttäuscht. Ich war schuld und es gab nichts, um das wieder gut zu machen. Gott, das fühlte sich alles so scheiße an.

„Du würdest es nicht verstehen. Bitte, lass einfach gut sein“, flehte ich.

„Ach. Ich versteh das mal wieder nicht. Hätte ich mir ja denken können, das ist ja deine Standard Antwort, wenn du irgendwas nicht willst“, wieder dieses verächtliche Geräusch. „Das ist fucking unfair von dir. Du ziehst mich nämlich mit in die Scheiße. Aber ist okay. Mach ruhig dein Solo-Ding. Bloß erwarte nicht, dass ich dir permanent den Arsch rette.“ Enttäuscht schüttelte er den Kopf und durchquerte dann den Raum, um mich von der Tür wegzuschieben. Gerade so konnte ich verhindern, dass Maudados Pulli aus meiner Hand rutschte, während ich von der Tür weg wich.

„Und ich muss dann wieder derjenige sein, der dich aus der Scheiße zieht.“

„Ich habe dich nicht darum gebeten.“

„Nein, aber das machen Freunde so. Wir sind Familie.“ Fuck man.

„Ich war bei Maudado.“ Scars Hand, die schon die Tür berührte, rutschte von der Klinke und langsam drehte er sich wieder zu mir. Sein Blick war nicht wie erwartet sauer, sondern verwirrt.

„Warum warst du bei Maudado? Was is' aus der Abstandsnummer geworden?“ Er entspannte sich etwas und lehnte sich, so wie ich es vorher getan hatte, gegen die Tür.

„Hab meine Meinung halt geändert“, antwortete ich ausweichend und bewegte mich dann vorsichtig auf das Bett zu. Ich setzte mich und versuchte, unauffällig Maudados Hoodie unter mein Kissen zu schieben, ohne das Scar was sah, und es schien mir zu gelingen.

„Okay okay. Du warst bei Maudado. Und wo habt ihr euch bitte getroffen? Du kannst ja schlecht ins Houndsquartier latschen“, er grinste leicht, fand die Idee wahrscheinlich genauso bescheuert, wie ich sie am Anfang hielt. Ertappt ließ ich meinen Kopf hängen.

„Du machst Witze, oder? Du warst im Houndsquartier? Bist du wahnsinnig geworden? Was, wenn du erwischt worden wärst? Du hast sie doch nicht mehr alle! Das kannst du nicht einfach machen. Ich meine, ist ja schön, dass du und dein Hound eure Probleme geklärt habt aber- was ist falsch mit dir, Alter?“, fassungslos starrte Scar mich an. Was sollte ich denn dazu sagen? Die Idee war halt dumm, aber anders gings auch nicht. „Du musst mir versprechen, dass du das nicht mehr machst! Wenn das rauskommt, Junge!“, drängte er und seufzend schüttelte ich meinen Kopf.

„Kann ich nicht.“

„Bitte was? Kannst du nicht? Du kannst mir nicht versprechen, nicht in das fucking Hauptquartier einer anderen Gang einzubrechen?“

„Nein, kann ich nicht“, wiederholte ich leise. Ich wünschte, ich könnte. Das war nämlich wirklich riskant und ich wäre schon mehrfach fast erwischt worden, obwohl ich das bis jetzt nur einmal getan hatte.

„Und warum nicht? Was ist daran so schwer, deinen Arsch aus 'nem fremden Territorium und seinem gottverdammten Hauptquartier zu lassen?“

„Weil ich zu Maudado muss.“

„Weil?“

„Ich ihn liebe“, rutschte mir raus und ich biss mir auf die Zunge. Fuck. Jetzt war ich am Arsch. Das war's. Aus und vorbei. Ich hatte noch Glück, wenn er jetzt nicht zu Manu gehen würde. Gott, warum konnte ich meine Fresse nicht mal halten?

„Und war das jetzt so schwer zuzugeben?“, fragte er lachend und überrascht schaute ich zu ihm.

„Was?“ Wie jetzt? Hatte ich was verpasst?

„Denkst du, ich bin dumm? Ich hab die ganzen Witze nicht umsonst gemacht, du Idiot“, wieder lachte er leicht. „Trotzdem: Du kannst nicht einfach in ihr Quartier spazieren. Das Territorium wäre ja schon schlimm genug“, fügte er ernster hinzu.

„Weiß ich ja selbst. Aber ich hab keine andere Wahl. Was soll ich sonst machen?“, seufzend ließ ich mich nach hinten fallen. Sogar Scar hatte es vor mir bemerkt. Echt tolle Leistung von mir.

„Jaja, schon klar. Du kannst nicht ohne deinen kleinen Hound, Drama, Drama. Pass nur auf, dass das keiner mitbekommt. Vor allem nicht Manu oder Paluten. Die bringen euch beide um. Nur weil's mich nicht juckt, heißt das nicht, dass die beiden das geil finden, dass zwei ihrer Member sich heimlich treffen“, warnte er mich und ich setzte mich nickend wieder auf.

„Ich weiß, ich weiß. Das ist verdammt riskant“, wieder seufzte ich. Er entfernte sich wieder von der Tür und schnappte sich dann den Stuhl, um sich damit vor mich zu setzten.

„Also, du hast es ihm gesagt? Dass du ihn liebst?“, fragte er dann nach kurzer Stille und musterte mich.

„Er hat's mir zuerst gesagt, weil ich mich einfach verpissen wollte“, gab ich zu und Scar nickte wissend.

„Ergibt Sinn, ja. Der Distanz Mist, den ich immer noch nicht checke.“

„Man, ich check's doch selber nicht mehr so ganz. Ich wollte Maudado halt schützen!“, verteidigte ich mich etwas. Obwohl das wirklich dumm war. Eigentlich sollte ich das gar nicht erst verteidigen.

„Jaja, hast du oft genug betont, ist okay. Solange ihr's geklärt habt“, er zuckte mit den Schultern und ich nickte bestätigend. „Gut. Aber mal ernsthaft, was war da los?“, wollte er wissen und ich seufzte. Einerseits wollte ich es ihm nicht sagen, ohne vorher mit Maudado darüber geredet zu haben. Andererseits war das Scar, der normalerweise alles über mich wusste und bei dem ich sicher sein konnte, dass er nichts davon weiter erzählte. Ich entschied mich also dazu, einen Mittelweg zu gehen. Ich erzählte ihm, was passiert war, ließ aber auch einiges weg und erwähnte im Grunde nur das nötigste. Als ich fertig war, schien er nachzudenken.

„Also jetzt macht das alles schon mehr Sinn, aber ernsthaft, die Idee war trotzdem schlecht“, meinte er und ich winkte ab. Reichte auch langsam mal. „Sag mal“, fing er grinsend an, „habt ihr miteinander-“

„Geht dich'n scheiß an“, unterbrach ich ihn genervt und verdrehte meine Augen. Sein Grinsen verstärkte sich.

„Also ja“, überzeugt nickte er und ich schnaubte.

„Wehe, du erwähnst das gegenüber Maudado!“, regte ich mich auf. Keine Ahnung, wann die beiden sich das nächste Mal sehen würden, aber ich traute ihm zu, dass er dumme Kommentare brachte. Und darauf konnte ich verzichten.

„Ja ja, keine Sorge. Wenn ich will, besitze ich auch Anstand“, dieses Mal verdrehte er die Augen und ich boxte ihn leicht. Er lachte nur. Uff. Das könnte eventuell anstrengend werden. Am besten warnte ich Maudado beim nächsten Treffen schon mal vor, auch wenn er definitiv nicht begeistert davon wäre.

„Sag mir das nächste Mal Bescheid, wenn du zu Maudado gehst. Dann halte ich dir hier vor Manu und den Anderen den Rücken frei, auch wenn's mir nicht gefällt ihn anzulügen“, versprach er, nachdem er sich beruhigt hatte.

„Ernsthaft?“, dankbar lächelte ich ihn an. Wenn ich Scar auf meiner Seite hätte, wäre es zumindest ein wenig leichter, alles so durchzuziehen.

„Klar. Maudado ist ja schon genug mit dir gestraft. Da soll er nicht noch deswegen umgebracht werden.“

„Du bist so ein Pisser man“, beschwerte ich mich, während er lachte. Aber ich war froh, dass er mir helfen würde und nicht sauer war. Obwohl er dazu immer noch jeden Grund gehabt hätte. Wir unterhielten uns noch bis in die Nacht hinein, bis er aus meinem Zimmer verschwand. Mit Scar hatte ich wirklich Glück gehabt. Mit Maudado hatte ich noch mehr Glück gehabt. Generell hatte ich ziemlich viel Glück gehabt im Leben, wenn ich mal so darüber nachdachte. Ich war'n fucking Lucker. Als ich mich schlafen legte, hatte ich Maudados Hoodie nicht angezogen, sondern auf mein Kissen gelegt. Maudados Geruch hatte sich leicht in dem Stoff eingebrannt, sodass ich diese Nacht schneller und besser schlief, als die Nächte vor dem Treffen.


Ach jaaaaa der Morgen danach xD

Uff da hat Dado Palle aber echt was vorgemacht. (Silberschwingen)

Well, ZomDado bekommt wenigstens noch Rückendeckung von Scar. Damit müsste es ihnen ja leichter fallen, dass alles zu verheimlichen.

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