Kapitel 107
Sicht Zombey
Die Verabschiedung der Cats und Hounds dauerte nicht allzu lange. Die meisten Cats freuten sich darauf, wieder nachhause zurückzukehren. Hätten die Dinge zwischen Maudado und mir sich nicht komplett anders entwickelt, als ich geplant hatte, würde ich wahrscheinlich auch dazugehören. So aber bedrückte es mich nur, mich von Maudado trennen zu müssen. Klar freute es mich, dass wir wieder in unser Hauptquartier gingen, aber Maudados Nähe wäre mir lieber.
Wir teilten uns wieder in drei Gruppen, die von je zwei Leuten geführt wurden und machten uns auf den Rückweg. Die Gruppe, die von Scar und mir geführt wurde, wurde eher nur von ihm geführt. Wirklich hilfreich war ich nicht, aber die Aufgabe war ja auch nicht wirklich anspruchsvoll, also ging das klar. Ich sollte aber darauf achten, dass ich mich spätestens im Hauptquartier nicht so hängen ließ.
Sobald wir uns unserem Gebäude näherten, wurden die anderen alle aufgeregter und auch ich merkte zugegebenermaßen, dass ich mich schon irgendwie freute, wieder hier zu sein. Ich hatte unser Hauptquartier ja auch vermisst.
„So Leute. Heute Ankunft und ab morgen kümmern wir uns wieder um unsere Geschäfte!“, schrie Manu in die Runde, als die meisten schon dabei waren, in ihre Zimmer zu verschwinden. Es würde verdammt schwer werden, sich wieder an den normalen Rhythmus zu gewöhnen, aber es würde gehen. Zuerst mussten aber erst mal unsere Kunden informiert werden und eventuell mussten wir unser Territorium von unbefugten Ratten säubern. Wundern würde es mich nicht, so lange wie wir weg waren. Manche kleineren Dealer waren ja während wir noch hier waren so dreist gewesen und hatten sich eingeschlichen. Als ob wir das nicht merken würden. Ich schloss mich den anderen an und verschwand hoch in mein Zimmer. Die Tür schloss sich hinter mir und seufzend schaute ich mich um. Das erste was ich tat, war nicht etwa auspacken, sondern Staub wischen. Obwohl ich absolut keinen Bock darauf hatte, aber was blieb mir anderes übrig.
Nachdem mein Zimmer einigermaßen ordentlich war und ich für Shadow eine Spinne aus ihrem Zimmer entfernt hatte, begann ich damit mein Zeug auszupacken und einzuräumen. Auch das kostete mich einiges an Zeit, sodass ich mich erst gegen Abend ausruhen konnte. Ich setzte mich auf mein Bett und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Ich hatte keine Lust, zu den anderen zu gehen und außerdem vermisste ich Maudado. Also saß ich nur gelangweilt auf meinem Bett und schaute aus dem Fenster. Irgendwie unfassbar, wie schnell sich alles verändert hatte. Vor'n paar Monaten konnte ich mich nicht mal mehr wirklich an Maudado erinnern und die Hounds und Cats waren verhasst. Dann taucht so'n Irrer auf und wir waren gezwungen, zusammenzuarbeiten. Und plötzlich verstehen sich alle einigermaßen und Maudado und ich waren zusammen. Oder so. Genau genommen hatten wir da gar nicht drüber geredet. Mussten wir aber auch nicht unbedingt. Für mich war's zumindest klar. Maudado liebt mich, ich liebe ihn, fertig. Kein Diskussionsbedarf, Thema erledigt. Nur musste ich irgendwie schauen, dass ich unbemerkt ins Houndsquartier kam und das am besten auch so schnell wie möglich. Dabei wusste ich noch nicht Mal wirklich, wie ich das anstellen sollte, ohne bemerkt zu werden. Aber ich würd's schon irgendwie schaffen. Wenn ich einmal den richtigen Weg gefunden hätte, dürfte es kein Problem mehr werden mich so oft wie möglich rein- und rauszuschleichen. Nur musste ich den halt erstmal finden. Die Grenze zu übertreten dürfte kein Problem sein, und auch bis zum Houndsquartier zu kommen würde einfach sein. Nur rein müsste ich dann noch. Verdammt, warum war das alles so kompliziert. Ich wollte doch nur zu Maudado.
Der restliche Abend verging auch nicht wirklich anders, außer dass mir mehrere Wege einfielen, ins Houndsquartier zu kommen. Manche mehr und manche weniger riskant. Aber was soll's, mir blieb ja momentan eh nichts anders übrig. Mittlerweile saß ich nicht mehr auf dem Bett sondern lag darin. Ich hatte mich zwar aufgrund unserer Distanz ein bisschen daran gewöhnt, ohne Maudado einzuschlafen, aber jetzt wo die Situation eine andere war, war das gar nicht so leicht. Ich wollte Maudado neben mir haben und nicht in 'nem anderen Hauptquartier wissen. Mich nervte es. Ich wusste, dass wir's nicht ändern könnten, aber trotzdem war's scheiße. Wenn ich wenigstens irgendwas von Maudado hier gehabt hätte, aber nicht mal das war der Fall. Wie ironisch, früher machte ich mich noch über diese ganzen anhänglichen Idioten lustig und jetzt war ich selbst so einer. Auf den Teil hätte ich eigentlich verzichten können. Aber andererseits zeigte das ja auch nur, dass Maudado mir wirklich wichtig war und ich mich in meinem Gefühlen ihm gegenüber nicht geirrt hatte. Auch wenn ich ewig gebraucht hatte, um mir dessen mal bewusst zu werden. Morgen würde ich versuchen, zu Maudado zu kommen.
Meine Gedanken schweiften noch eine ganze Weile um Maudado und darum, wie ich am besten zu ihm käme, aber irgendwann schlief ich dann doch ein. Das ich so lange damit brauchte rächte sich, indem ich später aufwachte als sonst. Ich machte mich fertig und bereitete mich darauf vor, dass Catsquartier zu verlassen, als Manu in mein Zimmer trat und mich darum bat, unter anderem mit Scar und anderen Cats unser Gebiet zu patrouillieren, um sicherzustellen, dass keine Dealer sich hier aufhielten. Somit waren meine Pläne, zu Maudado zu kommen auch geplatzt. Super. Den kompletten Tag verbrachten wir damit, einzelne Dealer zu verjagen, während andere sich darum kümmerten, unsere Kunden zu informieren oder Lebensmittel zu organisieren. Wenigstens hatten wir den Teil unserer Pflichten einigermaßen erfüllt und könnten in den nächsten Tagen wieder zur normalen Tagesordnung zurückkehren, was bedeute, ich hätte vielleicht die Möglichkeit, unbemerkt zu Maudado zu verschwinden.
Sicht Maudado
Die Cats machten sich auf den Weg in ihr Hauptquartier und wir blieben hier zurück. Ich starrte eine Weile auf die Tür. Zombey war weg. Richtig weg. Und ich weiß nicht wann er wieder zu mir kommt. Er war einer Manus Stellvertreter und hatte sicherlich verdammt viel zu tun. Alles was ich tun konnte, war auf ihn zu warten, schließlich hatte ich keine Ahnung wo das Catsquatier lag. Ich löste meinen Blick von der Tür und starrte stattdessen auf das Brot das hier noch von mir lag. Ich war zu Zombey gestürmt und hatte es einfach hier liegen gelassen. Wirklich Hunger hatte ich nicht, aber ich sollte was Essen, also legte ich mir noch eine Tomatenscheibe auf das Käsebrot und kaute etwas lustlos darauf herum.
„Konntet ihr das noch klären?“, ich schaute auf. Paluten hatte sich neben mich gesetzt und musterte mich besorgt. Und wie wir das klären konnten. Meine Gedanken schweiften zu all den schönen Worten zurück die Zombey nur an mich gerichtet hatte und zu den zärtlichen Küssen. Gott, ich muss jetzt ganz dringend aufhören daran zu denken und das Lächeln unterdrücken was sich auf meine Lippen legen wollte. Ich schüttelte meinen Kopf.
„Nein, wir haben das nicht geklärt, aber jetzt spielt es auch keine Rolle mehr, oder?“, ich lachte hoffentlich genauso bitter wie ich klingen wollte. Palutens Blick wurde etwas mitleidig, also war mein Tonfall genau richtig gewesen. Glück gehabt. Es soll so wirken, als hätten wir das nicht geklärt, schließlich waren wir uns auch ohne darüber zu reden ziemlich sicher, dass unsere Beziehung nicht unbedingt gut ankommen würde. Wir waren immer noch in konträren Gangs, auch wenn jetzt die früheren Streitigkeiten begraben waren.
„Willst du mir nicht sagen was passiert ist? Vielleicht können wir irgendwie-“, fing Palle an und nein ich wollte definitiv nicht darüber reden, sondern es eher wiederholen. Shit, jetzt bloß nicht grinsen. Konzentrier dich.
„Nein, will ich nicht. Es ist gut wie es ist. Ich habe wirklich zu sehr an ihm gehangen, obwohl er nicht mal ein Mitglied von uns ist und jetzt muss ich halt damit klar kommen“, sagte ich und Paluten sah mich traurig an erwiderte aber nichts. Wir schwiegen. Dann seufzte Palle und entfernte sich wieder von mir. Alle Hounds waren momentan im Aufenthaltsraum, also nutzte er diesen Moment und sprang auf die alte Tischtennisplatte. Sofort schauten alle zu ihm und in kurzer Zeit stand Lilly neben ihm auf der Platte.
„Jetzt wo die Schlangen kein Problem mehr darstellen, müssen wir uns mal wieder um unser Territorium kümmern. Hier haben sich ein paar kleine Fische eingenistet und die sollten wir vertreiben. Tacit, ich möchte dass du zusammen mit Lilly und Venom unser neu dazu gewonnenes Territorium auskundschaftest. Wir finden dort bestimmt viele neue Kunden. Sniper du solltest unsere Kunden wieder kontaktieren. Foxy und Sparks ihr werdet ein paar Leute mitnehmen und ein paar Eindringlinge vertreiben.“
Nachdem Paluten geendet hatte, herrschte ein reges Treiben im Houndsquatier. Alle suchten sich ihre Waffen raus und ließen sich von Foxy und Sparks in kleine Gruppen aufteilen. Ich blieb ruhig sitzten. Palle kam wieder auf mich zu.
„Ich brauche ein paar Pläne, Dado. Schaffst du das?“, er klang unsicher, wollte mich wahrscheinlich nicht belastend. Ich nickte nur und Palle erklärte mir was er vorhatte. Bald würde es wärmer werden und wir bräuchten mal wieder neue Kleidungsstücke. Ich ging in mein Zimmer überlegte mir welche Läden wir am besten überfallen sollten und wie wir möglichst unauffällig blieben. Diese Tätigkeit lenkte mich zwar ab, aber trotzdem vermisste ich Zombey. Er konnte von mir aus auch anwesend sein, wenn ich an Plänen saß. Seine Anwesenheit würde mich nicht stören, eher im Gegenteil. Ich wünschte er wäre hier, aber er ist im Cats Territorium an einem mir unbekannten Ort. Ich will zu ihm. Ich will ihm nah sein, aber momentan ging das nicht. Abwarten. Was anderes konnte ich nicht tun. Vermutlich hat er jetzt auch Aufträge bekommen, also wird es vermutlich dauern, bis er zu mir kommen kann. Ich seufzte und schaute auf den halben Plan den ich erarbeitet hatte. Dann wanderte mein Blick zum Fenster. Der Mond war schon zu sehen. Heute würde das mit dem Plan eh nichts mehr werden. Ich ging zu meinem Bett und wühlte unter meinem Kopfkissen Zombeys Hoodie hervor. Lächelnd betrachtete ich den lila Stoff den Zombey mir anvertraut hatte und ging ins Badezimmer. Ich zog mich um. Die Flecken auf meiner Haut waren mittlerweile bläulich bis lila. Ich strich über die Stellen und grinste leicht. Wann er wohl da weitermachen würde wo er beim letzten Mal aufgehört hatte? Ich schlüpfte in seinen Hoodie und atmete erstmal tief ein. Der Hoodie roch nach Waschmittel, aber trotzdem auch noch ein kleines bisschen nach Zombey. Glücklich kuschelte ich mich in den weichen Stoff und ging wieder in mein Zimmer, um mich in mein Bett zu legen. Es war viel zu kalt und leer ohne Zombey, auch wenn ich das leider schon etwas gewohnt war. Mein Blick fiel auf meinen Schreibtisch auf dem die Schlaftabletten lagen. Sollte ich es ohne die Tabletten versuchen? Zombey und ich hatten unsere Auseinandersetzung auf die best mögliche Weise geklärt und Paluten und GLP wussten von der Kreuzotter und sie hassten mich nicht. Also vielleicht würde es mir gelingen zu schlafen ohne einen Albtraum zu haben? Durch das ganze Gefühlschaos, das Zombey die letzten Tage in mir ausgelöst hatte, hat sich die Kreuzotter in meinen Gedanken verflüchtigt. Aber sie war noch da, schlängelte sich durch die Tiefen meines Unterbewusstseins. Wollte ich einen Albtraum riskieren? Zombey war nicht da um mich zu beruhigen. Ich konnte mich nicht an ihn kuscheln. Ich drückte den Stoff des Hoddies an mich. Zombey fehlt mir so und dabei ist er erst einen Tag weg. Wie lange müsste ich noch ohne seine Nähe auskommen?
Jemand klopfte an meine Tür. Ich zog die Decke schnell weiter nach oben. Ich wollte nicht erklären müssen woher ich den Hoodie hatte, der definitiv nicht mir gehörte. Mit einem simplen ja gestattete ich der Person Eintritt in mein Zimmer.
„Hey“, Paluten betrat mein Zimmer und schaltet das Licht an. Ich blinzelte kurz. „Hab ich dich geweckt?“
„Nein, hast du nicht, keine Sorge.“
„Gut“, er zögerte kurz. „Ich wollte mir nur eine Schlaftablette nehmen.“
„Hast du wieder Albträume?“, ich musterte ihn fragend. Er lachte kurz.
„So zusagen, aber nein eigentlich nicht, aber die letzten Tage waren ziemlich stressig und ich, also ich kann halt nicht schlafen und muss morgen fit sein“, erklärte er dann. Worum es ihm wirklich ging, verschwieg er definitiv vor mir, aber das konnte ich ihm nicht verübeln, schließlich hatte ich ihm auch nicht alles erzählt.
„Dann nimm dir ein paar“, ich versuchte aufmunternd zu lächeln was er leicht erwiderte. Er ging auf meinen Schreibtisch zu und nahm sich Tablettenpackung und trennte ein paar einzelne Tabletten vom Rest der Verpackung.
„Kannst du wieder ohne schlafen?“
„Wahrscheinlich nicht“, ich würde vermutlich auch eine schlucken, sobald Palle den Raum verlassen hat.
„Das klappt irgendwann schon wieder und du kannst immer zu mir kommen, okay?“, ich wollte ihn gerade unterbrechen und ihm noch mal sagen, dass ich nicht darüber reden will, als er weitersprach. „Ich meine wegen der Kreuzotter“, ergänzte er und sah mich ernst an. Ich nickte nur. Danach verabschiedete Paluten sich und ging aus dem Raum raus. Ich nahm mir eine Tablette und trottete ins Bad um sie mit Wasser runterzuspülen. Danach ließ ich mich wieder auf mein Bett fallen und dachte über Zombey nach und dass es mir viel lieber wäre, wenn er jetzt bei mir sein würde. Es dauerte nicht lang bis ich einschlief.
Ich wurde dadurch geweckt, dass jemand an der Tür klopfte und mein Zimmer betrat. Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah zu der Person, die jetzt in meinem Zimmer stand.
„Wie weit bist du mit den Plänen?“, fragte Palle gleich und ich schloss meine Augen.
„Hälfte. Ich mach gleich weiter und fang danach gleich den nächsten an“, brummte ich.
„Danke Dado“
„Mhm“, gab ich von mir und Palle lachte.
„Du solltest langsam aufstehen es ist schon Mittag“, oh. Ja gut. Ich sollte wirklich aufstehen, aber erst wenn Palle wieder den Raum verlassen hat. Was er glücklicherweise auch in diesem Moment tat. Ich suchte mir Kleidung zusammen und ging ins Bad. Schnell zog ich mich aus wobei ich mir bei dem Hoodie doch etwas mehr Zeit ließ. Nach dem duschen zog ich mich an und betrat wieder mein Zimmer. Zombeys Hoodie versteckte ich wieder sorgfältig unter meinem Kissen, danach ging ich in die Küche um mir was zu essen zu machen. Wann Zombey wohl wieder bei mir sein würde? Er fehlt mir. Gerade jetzt wo alles zwischen uns wieder gut, beziehungsweise noch besser geworden ist, fehlte er mir enorm.
Ich ging wieder in mein Zimmer zurück und beschäftigte mich mit den Plänen. Leider lenkten diese mich nicht vollkommen von Zombey ab, also hab ich irgendwann, als es später wurde, seinen Hoodie angezogen während ich die Pläne bearbeitet habe. Einen Plan hatte ich fertig und der andere war wieder bis zur Hälfte geplant, als ich mich müde in mein Bett legte und sogar ohne Tablette wieder einschlief. Mein letzter Gedanke galt Zombey und wann ich mich endlich wieder an ihn drücken konnte.
Naw die zwei cuties vermissen sich <3
...
Ja mir ist nichts besseres eingefallen, okay? xD
Oh wobei, ich hab eine neue Brille '^'✨
Was für euch, die ihr mich nicht sehen könnt, ziemlich uninteressant ist lol xD (Silberschwingen)
Huh... Silber hat 'ne neue Brille. Interessant. Und was ging bei mir so?
...
...
Well... nichts eigentlich, wie immer. Obwohl, ich bin gerade wieder dabei, mein Interesse an FFs wiederzufinden? Ich glaube jedenfalls, dass es so ist?
Ziemlich seltsam, wenn man bedenkt, dass ich selbst welche schreibe, aber Naja.
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