Reyna ließ sich entkräftet und genervt auf ihren Stuhl fallen. Sie war die einzige die sich noch im Senatsgebäude in Neu Rom befand. Hier führte sie nun schon seit einer geschlagenen Woche Verhandlungen mit Ires, der Göttin des Regenbogens, und es war immer noch kein Ende in Sicht. Lieber hätte Reyna um ihr Leben gekämpft, anstelle davon jeden Tag acht Stunden nach einer Einigung zu suchen.

Sie schloss die Augen um wieder genug Energie zu sammeln, damit sie nicht gleich bei der Weihnachtsfeier am Forum einschliefen. Doch ein gewisser Nachkomme des Jupiters ließ ihr nicht ihre kurze Verschnaufpause.

„Äh? Reyna? Schläfst du?", fragte Jack. Sie seufze und öffnete die Augen. In einem Regenbogen vor ihr schwebte das Gesicht ihres Freundes, so wie das von einem Pavian. Reyna hob eine Augenbraue: „Warum ist ein Affe bei dir?" „Oh, das ist Cheops, der Pavian der Kanes.", antwortete Jack und fing an zu grinsen.

„Welche Kanes?", fragte Reyna, die absolut nichts mit den Namen anfangen konnte. Jack kratzte sich am Hinterkopf und sagte: „Alsooo, das ist eine komplizierte Sache. Äääh, es sind Ägyptische Magier, die in Kontakt mit den ägyptischen Götter stehen."

Reyna machte große Augen. „Was?", entfiel ihr. Jack grinste sie entschuldigend an. „Jack, was hast du getan!", fuhr sie ihren Freund an. Dieser nahm tief und ruhig Luft und erklärte dann: „Es kommt etwas schreckliches auf uns zu und um damit fertig zu werden brauchen wir die Hilfe der Ägypter."

Cheops neben Jack grunzte: „Agh?" „Ja, ich bin mir sicher, dass sie uns helfen kann.", antwortete Jack dem Pavian. „Du verstehst den Affen?" „Ja. Ich bin nicht so gut wie Thot, aber das was ich kann reicht."

Reyna wirbelten einige Fragen durch den Kopf. Wie waren die Ägypter und ihre Götter so drauf? Warum nannte Jack sie Magier? Wer war Thot? Und warum zum Hades konnte Jack einen Pavian verstehen?!?

„Ich weiß, dass du hundert Fragen an mich hast.", begann Jack vorsichtig, „Aber wir haben nicht mehr viel Zeit." Bei diesen Worten ihres Freundes, wurde Reyna nervös und nur noch eine Frage schwebte durch ihre Gedanken. „Hast du gerade gesagt, dass wir nicht mehr viel Zeit haben?" Jack nickte.

In Reynas Kopf klingelten alle Alarmglocken. Jack war der Sohn der Titanin Rhea, welche die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft bildete. Sie war also so zusagt die Gegenwart. Wenn Jack somit meinte das man keine Zeit mehr hatten, bedeutete dies so viel wie, dass einem Abends um 23 Uhr einfällt, das man morgen einen Vortrag halten muss.

„Warum meldest du dich bei mir?", wollt Reyna schnell wissen. „Ganz ruhig, ich hab nicht gesagt, dass wir keine Zeit mehr hätten.", erklärte Jack beruhigend. „Aber da du gefragt hast. Wir brauchen drei Leute die mit nach Ägypten kommen um uns mit den Ägyptern an zu freunden."

„Du willst in die Alte Welt? Jack, das-." „Ich weiß, aber-." „Und das auch noch ohne Weissagung?" „Lass mich aus reden.", verlangte der blonde Haarige Junge. Reyna nickte nur stumm, schließlich hatten sie keine Zeit sich zu streiten.

„Ich kann mich an eine Weissagung erinnern aus den Sibyllinischen Bücher. Irgendetwas mit Rom, ägyptisch, Helden, Magier und Unheil. Vielleicht kennt Ella diese Weissagung, ich habe das Gefühl das sie sich jetzt erfüllen muss.", erklärte Jack und seine grünen Augen schienen immer weiter abzudriften.

„Okay, ich ruf zurück, wenn ich Ella gefragt habe.", meinte Reyna. Jack nickte und wischte durch die Iresbotschaft. Somit verließ Reyna das leere Senatsgebäude und machte sich auf den Weg zu Forum wo sich nicht nur ganz Camp Jupiter versammelt hatte, sondern auch einige Griechen.

Reyna hoffte, dass auch Elle mit ihrem Freud Tyson dort war und dass die rot gefiederte Harpyie, von einer Weissagung mit Ägyptern wusste.