Loki Laufeyson
Hallo, meine Lieben! So, nach langer Auszeit habe ich mich daran gemacht, meinem kleinen Sorgenkind Marvel wieder mal ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. In der Realität sorgt das Superheldenuniversum ja noch immer für mächtig Aufruhr, Diskussionen und Kritik. Nichts desto trotz, habe ich nun den ersten Teil von meiner zweiten Phase erfolgreich beendet, indem ich die Kapitel fertig geschrieben habe und sie nun mit euch teilen möchte. Ich wünsche euch daher ganz viel Spaß beim Weiterlesen und vielleicht lasst ihr mir ja auch mal ein Feedback da, denn mich würde wirklich brennend interessieren, was ihr von meinen Heirs of Universe haltet.
Liebe Grüße,
eure Hela
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Loki Laufeyson
Fassungslos und ungläubig warfen die Heirs of Universe, sowie treuen Gefährten von Thor Odinson ihre Blicke auf die beiden Anführer, die vor ihnen standen und soeben den glorreichen Plan offenbart hatten, mit dem sie diese Mission zum Erfolg bringen wollten. Wobei glorreich eine sehr nette Umschreibung für Wahnsinn war, als den die Anwesenden dieses Unterfangen wohl eher betrachteten.
,,Das kann unmöglich euer Ernst sein.", brachte Evanora hervor, doch Julian warf ihr einen mahnenden Blick zu.
,,Das ist unser voller Ernst. Odin hat die Pfade von Heimdall versiegeln lassen, was auch meine Fähigkeiten für Portale außer Kraft setzt. Ich habe es bereits ausprobiert, bin aber gescheitert. Und daher bleibt uns keine Wahl: wir brauchen Loki Laufeyson."
,,Der Gott, der wegen seiner zahlreichen Verbrechen im Gefängnis sitzt und keineswegs vertrauenswürdig ist.", pflichtete Travis bei, während Talea die Arme vor der Brust verschränkte.
,,Woher wollt ihr überhaupt wissen, ob er uns helfen würde? Müsste er aufgrund seines derzeitigen...Aufenthaltsortes nicht eher gegen ein Abkommen mit seinem Bruder und dessen Gefährten sein?"
,,Loki mag listenreich sein, aber wir haben etwas, was seine Motivation wecken dürfte.", warf Thor ein, was Sif ungläubig dreinblicken ließ.
,,Was soll das sein, Thor?"
,,Frigga. Loki hat nicht viel übrig für mich oder unseren Vater, aber zu unserer Mutter hatte er immer eine gute Beziehung. Sie ist sein Schwachpunkt und die Aussicht auf Rache an Malekith, weil er sie getötet hat, dürfte für Loki Grund genug sein, uns zu helfen. Außerdem werde ich ihm keine große Wahl lassen."
Thor wirkte entschlossen und obwohl seine Argumente Gewicht hatten, tauschten die Heirs of Universe zweifelhafte Blicke. Die Aussicht auf ein Bündnis mit Loki, der für seine unaufrichtigen Charakterzüge und schlimmen Taten bekannt war, weckte nicht gerade Euphorie in ihnen. Auch der Rest des Plans war sehr gewagt, denn Thor hatte die Absicht, ein großes Ablenkungsmanöver zu starten, was eine actionreiche Flucht im zurückgebliebenen Schiff der Dunkelelfen beinhaltete. Dass dies nur Tarnung war, um die Wachen von Asgard zu beschäftigen und dann den eigentlichen Pfad zu beschreiten, klang im Grunde gar nicht mal schlecht, aber ob es auch gelingen würde, war eine ganz andere Frage.
,,Heimdall wird Odin ablenken?", fragte Fandral und Thor bestätigte es.
,,Ja. Er ist dabei."
,,Jane Foster?", warf Volstagg ein, woraufhin Julian auf Evanora und Sif deutete.
,,Darum kümmern sich Sif und Evanora. Thor und ich werden alles Nötige vorbereiten, während Ihr und Fandral dafür sorgt, dass die Wachen so wenig wie möglich mitkriegen. Die geplante Flucht mit dem Schiff wird sie schon früh genug in Aufregung versetzen."
,,Und was ist mit Loki? Der hockt bestens bewacht in einer Zelle vom Verließ und es wird nicht so einfach werden, ihn da rauszukriegen.", wandte Travis ein, was Julian mit einem Schmunzeln quittierte.
,,Weshalb das auch der perfekte Part für dich und Talea ist, mein lieber Travis. Ihr seid clever genug, das Manöver durchzuführen und bei euch dürfte der Gott des Schabernacks nicht sonderlich viel Erfolg mit seinen Tricks haben. Denn dazu müsste er ja erstmal deinen Verstand überlisten und wir wissen alle, dass dies nicht möglich ist."
Dies ließ sich zwar nicht leugnen, aber trotzdem war Travis alles andere als begeistert davon. Doch Talea tätschelte ihm nur die Schulter, da es ohnehin nichts bringen würde, mit Julian darüber zu diskutieren. Der Plan stand und nun würden sie ihn durchziehen müssen, da dies wohl der einzige Weg war, um die Dunkelelfen zu bezwingen und gleichzeitig den Schutz von Asgard zu gewährleisten.
Auch die „Tapferen Drei", wie man die Clique rund um Thor Odinson bezeichnete, fügten sich mehr oder weniger ihrem Schicksal, als Sif ihr Schwert zog und vielsagend in die Runde schaute.
,,Worauf warten wir dann noch? Ziehen wir es durch!"
Das Verließ von Asgard war ganz anders als Talea es sich vorgestellt hatte. Im Grunde wirkte es noch recht ansehnlich und die Gefangenen konnten sich nicht über furchteinflößende düstere Zellen beklagen. Denn diese waren hell und offen, wenn man von den magisch versiegelten Scheiben mal absah, welche die Inhaftierten an einer Flucht hinderten. Dennoch spürte Talea Unbehagen, sich an so einem Ort zu befinden und sie setzte den Weg nur widerwillig fort.
Loki Laufeyson. Das war ihre Mission und sie verließ sich darauf, dass Travis seinen Teil des Plans erfüllte, sodass sie genug Zeit hatte, um den Gott des Schabernacks aus seiner Zelle zu befreien. Sie hatte schon so einige Dinge über Loki gehört und auch sein Angriff auf New York letztes Jahr, war den Heirs of Universe nicht verborgen geblieben. Deshalb würde sie mit Bedacht vorgehen, denn Loki schien es drauf anzulegen, alles und jeden zu verraten, sobald sich ihm die Möglichkeit dafür bot und es für ihn von Vorteil sein würde.
Mit gemischten Gefühlen und großer Anspannung, suchte Talea nach der betreffenden Zelle und wurde schließlich fündig. Doch was sie dort vorfand, machte sie zunächst stutzig und sie brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es sich zweifellos um eine Illusion handeln musste. Oder besser gesagt ein Trugbild, was zu den Fähigkeiten von Loki gehörte.
Für die Außenwelt sah es so aus, als würde der Gott des Schabernacks gelassen auf einer Pritsche liegen und einen Becher immer wieder hochwerfen und auffangen. Doch Talea konnte durch den Schleier sehen und dahinter verbarg sich eine Zelle, deren Einrichtung verwüstet war und Loki, der am Boden saß und etwas deprimiert dreinschaute. Talea atmete noch einmal tief durch, ehe sie an die Zelle herantrat und das Innenleben vielsagend betrachtete.
>>Beeindruckendes Kunstwerk. Eure Fähigkeiten sind wahrlich nicht zu unterschätzen. <<
Loki, der für einen kurzen Moment die Augen geschlossen hatte, öffnete diese nun wieder und sah überrascht auf. Zweifellos hatte er nicht mit Besuch gerechnet und er richtete sich langsam auf. Talea stand ruhig vor der Zelle, hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und ihren ausdruckslosen Blick auf Loki gerichtet. Jener trat nun an die Scheibe heran und musterte die Braunhaarige interessiert, aber auch ein wenig verwundert. Von der deprimierten Haltung eben gerade, war keine Spur mehr zu sehen und die unerwartete Gesellschaft schien den Gott des Schabernacks aus seiner Trauer um Frigga gerissen zu haben. Oder aber er war einfach nur ein wahrlich grandioser Schauspieler. Talea beschloss, dies später zu beurteilen.
,,Ihr seid also Loki.", brachte sie trocken hervor und Loki brüstete sich nun ein wenig, während er charismatisch und selbstsicher grinste.
,,Ganz recht. Loki von Asgard, Gott des Schabernacks und rechtmäßiger König von Jotunheim."
,,Herzlichen Glückwunsch."
Dieser Gott des Schabernacks schien ungeheuer von sich eingenommen zu sein, nur biss er mit seinem vermutlich typischen Charme bei Talea auf Granit. Denn die hatte durchaus bessere Dinge zu tun, als den eitlen selbstverliebten Ansichten eines nordischen Gottes ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Durch ihre ausdruckslose Miene und unbeeindruckte Haltung, weckte sie jedoch zunehmend das Interesse von Loki, der Talea nun eingehend musterte und in seinen blauen Augen blitzte ein gewisser Schalk auf.
,,Nun, Ihr scheint mich zu kennen, aber wer seid Ihr, wenn Ihr mir die Frage gestattet?"
,,Mein Name ist Talea Frost. Und ich bin hier, um Euch zu befreien - auf Anweisung Eures Bruders. Thor.", erklärte die Braunhaarige, was Loki mit überraschtem Blick quittierte.
,,Warum sollte er mich befreien wollen, wenn er doch derjenige war, der mich überhaupt hier reinbrachte?"
,,Nennen wir es Verkettung unglücklicher Umstände und die Situation ist äußerst ernst. Ich würde Euch daher raten, angemessenes Verhalten vorzuweisen. Andernfalls werde ich Euch höchstpersönlich wieder einbuchten."
Thor hatte die Heirs of Universe vor seinem heimtückischen Bruder gewarnt, der auf den ersten Blick vielleicht ganz nett wirken mochte, doch jeden in seinem Umfeld ohne Gewissensbisse hinterging, wenn sich ihm dadurch ein persönlicher Vorteil bot. Deshalb wollte Talea gleich die Fronten klarstellen, nur schien Loki dadurch noch neugieriger zu werden, denn er schmunzelte und begann damit, Fakten über Talea zusammenzustellen.
,,Interessant. Ihr seid nicht von Asgard, kommt mir aber auch nicht vor wie ein primitiver Bewohner vom Planeten Midgard. Wer also seid Ihr dann, Talea Frost? Denn es gehört viel Mut dazu, sich mit einem Gott anlegen zu wollen.", erwiderte der Schwarzhaarige, doch auch die unausgesprochene Drohung beeindruckte Talea nicht.
,,Wohl kaum, wenn besagter Gott in einer Zelle sitzt und lediglich ein übergroßes Ego vorzuweisen hat. Und glaubt mir, Loki Laufeyson...Ihr wollt nicht derjenige sein, der sich mit mir anlegt."
Talea war ein wenig näher an die Glasscheibe herangetreten und selbst durch diese, war eine ungeheure Spannung zu spüren, die zwischen Loki und Talea pulsierte. Der Gott des Schabernacks grinste verschmitzt, während Talea ihn mit ausdruckslosem Blick ansah und ihre braunen Augen entschlossen funkelten. Travis, der sich in diesem Moment dazu gesellte, hielt kurz inne und betrachtete die Situation vor sich mit skeptischer Miene, ehe er sich räusperte und damit das eiserne Schweigen durchbrach.
,,Okay, wenn wir das durchziehen wollen, müssen wir es jetzt tun. Uns bleibt nicht viel Zeit und die anderen sind schon dabei, Jane Foster zu befreien.", teilte er Talea mit, wobei er von Loki prüfend ins Visier genommen wurde.
,,Und wer seid Ihr bitte?"
,,Ist er das?"
Travis überging die Frage des inhaftierten Gottes einfach und richtete seine Konzentration stattdessen voll und ganz auf Talea, die nur leicht seufzte und dann zustimmend nickte.
,,Ja, Loki Laufeyson. Den Rest des Stammbaums erspare ich dir. Es reicht, dass ich das einmal über mich habe ergehen lassen. Holen wir ihn hier raus, bevor ich es mir noch anders überlege."
Loki grinste verschlagen.
,,Ausgesprochen zuvorkommend. Nur sollte ich vielleicht darauf hinweisen, dass diese Zellen nicht so einfach..."
Bevor der Gott des Schabernacks auch nur daran denken konnte seinen Satz zu vollenden, richteten Talea und ihr Gefährte mit einem Mal ihre Hände gegen die magische Zellenwand. Durch die kosmischen Kräfte der beiden Heirs, zersprang diese in Millionen Splitter, was Loki dazu zwang, sich instinktiv zu ducken, als ihm seine Zelle gefühlt um die Ohren flog. Verdutzt richtete sich der Schwarzhaarige langsam wieder auf, wobei er die Überreste der magischen Wand in levitierenden Funken um sich herum schweben sah, ehe sein Blick auf seine beiden Retter wider Willen fiel.
Travis bemerkte den überraschten Blick des Gottes. ,,Oh, Verzeihung. Wart Ihr fertig?", fragte er und Talea deutete entschlossen Richtung Ausgang.
,,Wenn die Herren dann soweit wären. Wir haben noch eine waghalsige Flucht und Rettung des Universums auf dem Tagesplan, deshalb sollten wir uns ranhalten."
Weder Travis noch Loki legten Widerspruch ein. Der Gott des Schabernacks sprang von der Anhöhe seiner Zelle und durch seine Magie hüllte er sich galant wieder in seine typische Kleidung aus feinstem Leder von Asgard, die aus schwarzen und grünen Tönen bestand. Travis hob daraufhin kurz eine Augenbraue, als Loki seinen Kragen richtete und ihn selbstsicher ansah.
,,Was? Noch nie einen guten Geschmack bei Göttern gesehen?"
Travis schüttelte den Kopf, packte den vorlauten Gott beim Kragen und zog diesen mit sich. Talea, die der Bemerkung von Loki überhaupt keine Beachtung schenkte, ging voraus und überhörte dabei einfach die auffordernden Bemerkungen sämtlicher Insassen, sie ebenfalls zu befreien. Allerdings spürte sie die nähernde Bedrohung bereits von Nahem und sie wandte sich, ohne über ihre Schulter zu blicken, an Loki und Travis.
,,Haltet euch bereit."
,,Bereit? Wofür?"
Die Frage von Loki beantwortete sich von selbst, als ein Trupp von Wächtern in das Verließ gestürmt kam. Sie waren zweifellos von dem Krach angelockt worden, den die Zerstörung von Loki's Zellentür verursacht hatte. Der Gott des Schabernacks seufzte ergeben, sah er sich doch bereits wieder in Ketten gelegt zur Zelle zurückgeschleift werden.
,,Tja, so viel zur Rettungsmission. Immerhin habt ihr es versucht.", raunte er Travis nur zu, der jedoch vollkommen gelassen blieb.
,,Abwarten, Prinzessin."
Loki schnaubte anlässlich des unangebrachten Kosenamens, als sich sein Blick reflexartig auf Talea richtete. Diese stellte sich den Wächtern in den Weg, die allesamt ihre Speere auf die junge Frau richteten, die sich davon vollkommen unbeeindruckt zeigte.
,,Ich will euch wirklich nicht wehtun, Jungs. Deshalb solltet ihr uns lieber aus dem Weg gehen.", ermahnte sie die Wächter, deren Anführer anklagend auf Loki deutete.
,,Nicht, solange Ihr den da mitnehmen wollt."
,,Hey, ich bin immer noch ein Prinz.", knurrte Loki verbissen, doch der Wächter sah ihn missbilligend an.
,,Nicht für uns. Und jetzt zurück in deine Zelle!"
Die Wächter gingen in Angriffsposition, was von Talea seufzend beobachtet wurde. Das war in ihren Augen zweifellos unnötig, doch hatte sie auch kein Interesse daran, länger unnötig hier zu verweilen und wollte die Angelegenheit lieber schnell hinter sich bringen, weshalb sie ihre Muskeln straffte und sich innerlich wappnete, wobei ihr die universalen Kräfte durch die Adern flossen und das Adrenalin durch ihren Körper schoss.
,,Nun, ihr lasst mir leider keine andere Wahl. Aber wer nicht hören will, muss eben fühlen. Tut mir wirklich leid."
Und ehe sich die Wächter versahen, wandte Talea ihre kosmischen Kräfte ein, um sie allesamt nacheinander außer Gefecht zu setzen. Dabei wurden ein paar Wächter durch die Luft geschleudert, ehe sie gegen die magischen Zellenwände krachten und dadurch einen Stromschlag erlitten, der sie ins Reich der Bewusstlosigkeit beförderte.
Dann gingen ein paar Wächter direkt auf Talea los, die daraufhin zum Nahekampf wechselte und durch ihre körperliche Stärke keinerlei Probleme damit hatte, die Soldaten durch rohe Gewalt k.o. zu schlagen. Einer war besonders hartnäckig, woraufhin Talea ihre rechte Hand auf ihn richtete und ihn mitten in seiner Bewegung einfror. Dabei färbten sich ihre braunen Augen eisblau, die Zeitmagie ließ die Temperaturen um Talea herum um einige Grad fallen und der Wächter konnte sich nicht mehr rühren. Die braunen Haare von Talea hatten ihre silber-weiße Farbe wieder angenommen, die jedoch zurückwich, als Talea den letzten Wächter überwältigte und ihre Kräfte sich daraufhin wieder zurückzogen. Sie verpasste dem Soldaten noch einen leichten Schlag auf den Hinterkopf, woraufhin er zusammensackte und vor ihren Füßen auf dem Boden landete.
Travis schüttelte nur ein wenig den Kopf, da dieses Gefecht sich durchaus hätte vermeiden lassen, wären die Wächter nur ein wenig kooperativ gewesen. Loki hingegen, hatte Gefallen an dem Spektakel gefunden und grinste Talea an, wobei Travis schon fast glaubte, einen Anflug von Anerkennung in den Augen des Gottes aufblitzen zu sehen.
,,Ihr seid ziemlich umwerfend.", brachte Loki hervor, doch Talea funkelte ihn nur argwöhnisch an.
,,Und Ihr vorlaut."
Ohne die Wächter eines weiteren Blickes zu würdigen, setzte sie ihren Weg fort und Loki ließ sich von Travis mitziehen, während er amüsiert auf die ohnmächtigen Soldaten herabsah, die ihnen zumindest heute keine Schwierigkeiten mehr machen würden. Er musste in der Tat zugeben, dass diese beiden mysteriösen Gefährten hier sehr sonderbar und faszinierend waren. Zumindest waren sie vollkommen anders als jene Bekanntschaften, die Loki bislang in seiner Existenz gemacht hatte.
Mit zügigen Schritten verließen Talea, Travis und Loki das Verließ und wurden bereits von Thor erwartet, der sich einen dunkelblauen Umhang über seine Kluft geworfen hatte. Beim Anblick seines verräterischen Adoptivbruders, verfinsterte sich der Blick des Donnergottes abgrundtief und Travis schubste Loki in die Richtung von Thor.
,,So, bitteschön. Ihre Bestellung, Thor Odinson."
Talea schwieg, als sie das verschlagene Grinsen von Loki bemerkte, mit welchem dieser Thor begrüßte. Und natürlich ließ es sich der Gott des Schabernacks nicht nehmen, eine gute Portion unangebrachten Humor in die Szene einzubringen.
,,Welch atemberaubendes Unterfangen für ein Wiedersehen, Bruder. Interessante Eskorte, die du mir zugesandt hast. Äußerst schlagfertig und listenreich.", warf der Schwarzhaarige aus, doch Thor verzog keine Miene und deutete dem Trupp lediglich an, ihm zu folgen.
,,Gehen wir."
,,Augenblick, du hast mir noch nicht gesagt, worum es geht.", wandte Loki ein, als sich die Clique in Bewegung setzte und bevor Thor etwas erwidern konnte, übernahm Travis kurzerhand die Aufgabe, Loki über den Plan grob in Kenntnis zu setzen.
,,Wir eröffnen die Jagd auf Malekith und sein Gefolge, um einen weiteren Angriff auf Asgard zu verhindern. Da Odin aber den Bifröst geschlossen hat, gibt es keinen Ausweg für uns, außer geheime Pfade und Thor sagt, Ihr würdet entsprechende Pfade kennen."
Loki sah interessiert zu seinem Bruder.
,,Oh, na sieh mal einer an. Du musst aber sehr verzweifelt sein, wenn du mich um Hilfe bittest."
,,Ich bitte nicht um Hilfe, sondern gewähre dir die Chance auf Rache für den Tod an Frigga und anschließend wieder deine hübsche Einzelzelle. Und solltest du mich verraten, werde ich dich töten."
Thor funkelte Loki eingehend an, der es lediglich hinnahm und Talea seufzte ein wenig. Das Verhältnis der beiden Brüder war stärker zerrüttet als sie bisher angenommen hatte, aber es überraschte sie auch nicht. Immerhin waren die Taten von Loki grausam gewesen und da war es kein Wunder, dass Thor nicht gut auf den Gott des Schabernacks zu sprechen war. Obwohl Talea schon zugeben musste, dass Loki eine interessante Persönlichkeit war, wenn auch sehr heimtückisch und zwiegespalten.
Sie setzten ihren Weg gemeinsam fort und bogen um eine Kurve, wobei Thor starr geradeaus blickte und Travis schüttelte ein wenig den Kopf, als er den Blick voller Begeisterung bei Loki bemerkte. Denn dieser wirkte auf einmal wie ein kleines Kind an Weihnachten, das kurz vor der Bescherung stand. Voller Inbrunst wandte er sich an Thor, während er anerkennend grinste.
,,Das sieht dir gar nicht ähnlich, Bruder. Solche List. Und du bist sicher, dass du dir den Weg nicht lieber freischlägst?"
,,Wenn du nicht still bist, tu ich es vielleicht.", gab Thor zurück, woraufhin Loki mit den Schultern zuckte.
,,Bitte, wie du wünscht. Ich bin gar nicht hier."
Nochim Laufschritt wandte Loki seine Magie an und verwandelte sich in die Gestalteines Soldaten von Asgard. Travis rollte mit den Augen, doch Talea konnte sichein Schmunzeln nicht verkneifen, da der Humor von Loki geradezu legendär warund die angespannte Situation ohne Zweifel etwas auflockerte.
,,Ist das besser?", wollte Loki wissen und Thor warf einenSeitenblick auf die Trugerscheinung seines Bruders.
,,Bessere Gesellschaft, in der Tat."
,,Dennoch. Es ginge noch weniger auffällig.", entgegnete Loki,wobei seiner Stimme ein seltsamer Unterton mitschwang und als Nächstes nahm erseine normale Gestalt wieder an, verwandelte seinen Bruder jedoch in Lady Sif. ,,Aww, Bruder. Du siehst hinreißend aus.", äußerte derSchwarzhaarige, wobei Thor an sich herunter sah und Loki dann ermahnende Blickezuwarf.
,,Es schmerzt genauso, töte ich dich in dieser Form."
,,Wie du meinst.", sagte Loki gelassen. ,,Vielleichtbevorzugst du einen deiner neuen Gefährten, wenn man bedenkt, wie sehr du siemochtest."
Das nächste Schauspiel, welches Loki darbot, ließ Talea und Travis einenungläubigen Blick tauschen. Denn der Gott des Schabernacks nahm nun die Gestalteines blonden Mannes an, der in einem engen Anzug steckte, mit einem edlenSchild bewaffnet war und puren Optimismus ausstrahlte. Loki hatte sich inCaptain America verwandelt.
,,Oh, das ist viel besser. Das Kostüm ist übertrieben, ziemlich eng...aberdiese Zuversicht. Ich spüre, wie mich die Rechtschaffenheit durchflutet. Hey,wie wären engagierte Diskussionen über Wahrheit, Ehre, Patriotismus? Gottbeschütze Amerika!", rief Loki noch voller Elan aus, als Thor ihn gegeneine Säule drückte und die rechte Hand auf den Mund von Loki legte, um diesensomit zum Schweigen zu bringen.
Talea und Travis, die ebenfalls die beiden Wächter erspäht hatten, suchtenSchutz hinter einer anderen Säule und Loki drückte die Hand von Thor weg.
,,Was?", knurrte er irritiert, ehe er dem Blick von Thor folgteund diesen dann etwas missmutig anblickte. ,,Du könntest mir wenigstenseine Waffe geben. Meinen Dolch...irgendwas."
Thor zögerte kurz, sah dann aber zu Talea und nickte kaum merklich. Diese griffdann in die Tasche ihres Overalls und zog den silbernen Dolch hervor, welchensie Thor reichte und dieser drückte ihn Loki in die Hand. Triumphierend nahmder Schwarzhaarige die Waffe an sich.
,,Endlich. Die Vernunft hält Einzug.", brachte er hervor, dochsein Grinsen erstarb jäh, als sich der Dolch in Handfesseln verwandelte, welchesich um seine Handgelenke legten und fest zusammenzogen.
,,Was denn? Ich dachte, du stehst auf Tricks.", raunte Thor ihmgrinsend entgegen und Talea schubste Loki leicht nach vorne.
,,Kommt schon, Klassenclown. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
Loki brummte beleidigt und Travis zwinkerte Thor anerkennend zu, der seinenlistenreichen Adoptivbruder gerade mit dessen eigenen Waffen geschlagen hatte.Nun blieb nur noch zu hoffen, dass auch der Rest des Plans reibungslos verliefund sie möglichst schnell aus Asgard verschwinden konnten. Denn Talea undTravis brauchten nur einen kurzen Blick zu tauschen und sie wussten genau, dassihnen allen die Zeit langsam davonlief.
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