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Prolog

Auria, 2157, drei Stunden vor der Apokalypse.

Diese Stadt übertraf alle Erwartungen. Der warme Sommerwind des Kontinents erfüllte die Luft mit angenehmer Hitze. Weißes Gemäuer, ein prunkvolles Schloss und noch dazu das Sommersonnenwende-Fest. Zwischen den Häuserreihen waren Girlanden mit bunten Blumen gespannt, dazwischen grüne Ranken, die einige Meter herabhingen.

Auf den Straßen wimmelte es nur so von tanzenden und lachenden Menschen, allesamt ebenso prächtig geschmückt, wie die Stadt. So unbeschwert schwirrten die Bürger umher und kümmerten sich nicht um das Morgen oder das Übermorgen. Nicht ein einziger. Der Dorfplatz und die umliegenden Wege waren erfüllt von dem Duft süßen Gebäcks und fruchtigen Weines.

Ein kleines Mädchen hockte hinter einem Karren und wartete auf einen günstigen Moment, um sich einen der Süßkuchen zu ergreifen. Doch als sie vor dem Kuchen stand und ihre Hand ausstreckte, drehte sich der Bäcker in ihre Richtung und betrachtete das arme Mädel. Ihr Kleid sah wohl mehr wie ein ranziger Kartoffelsack aus, ganz zu schweigen von ihren Sandalen.

Sie verfiel in eine Art Schockstarre und blickte den Bäcker verängstigt an.

Er wägte das Kind ab und überließ ihr dann lächelnd einen Kuchen. Sie zögerte und sah ihn von unten mit ihren goldenen Augen an. Er schob den Süßkuchen noch etwas näher zu ihr und zwinkerte dem armen Mädchen zu. Langsam streckte sie ihre Hand aus und ergriff das Gebäck blitzschnell. Sie huschte in eine der Gassen und stopfte sich ihren Fang gierig in den Mund.

Immer wieder strich sie sich dabei ihr widerspenstiges brünettes Haar aus dem Gesicht, doch sie musste feststellen, dass ihr Hunger auch durch dieses Mahl nicht gestillt war. Ihre Magenschmerzen würden sie diesen Abend weiter quälen. Sie würde wohl nie satt sein.

In stiller Ferne beobachtete sie das Fest, bewunderte die Kleider und die Haare der Frauen und Mädchen. Das kleine Mädchen, kaum älter als acht Jahre, erwischte sich dabei, einige der Tanzschritte auszuprobieren.

Allerdings scheiterte sie kläglich und stolperte immer wieder über ihre kleinen Füße.

Nach weiteren Beobachtungen tummelten sich alle Bürger auf den Hauptstraßen zusammen und marschierten lachend und mit musikalischer Begleitung der Straßenmusiker zum Schloss.
Die kleine Dame folgte ihnen und nahm dabei alles an Essensresten mit, was sie finden konnte. Egal, ob es auf dem Boden lag oder nicht.

Aus der Ferne sah sie, wie die Tore des Hofes geöffnet wurden. Hinter den Menschen, mit Blickrichtung zum Stadtrand, dämmerte es bereits. Wie jeden Abend ging die Sonne hinter dem Palast langsam unter.

Das Mädchen drängelte sich zwischen die Männer, Frauen und Kinder und ließ sich von dem Strom in den Hof mitreißen. Wie jedes Jahr zu dieser Zeit, gab es eine Rede vom Königspaar mit einem großen Feuerwerk im Anschluss.

Auf dem großen Platz herrschte Gemurmel und Getuschel. Alle waren wohl sehr aufgeregt. Genau wie die kleine Dame. Sie schlängelte sich hindurch, da sie ganz vorne stehen wollte. Mit ihrer Mickrigkeit konnte sie in der Masse nicht das königliche Podest sehen. Als sie ganz vorne angelangt war, wartete sie. Alle warteten. Eine Verzögerung war sicherlich zu verstehen. Doch nachdem einige Minuten verstrichen waren, wurden nicht nur die Bürger zunehmend unruhiger, sondern auch die Wachen. Sie flüsterten und einige von ihnen gingen hinein.

Die kleine Waise ließ sich nicht beirren und wartete hoffnungsvoll darauf, dass sich die Tür zum Podest öffnete. Das geschah aber nicht. Einige Männer fingen an den Wachen zuzurufen, dass sie ungeduldig wurden und auch den Wachen war dieses Gefühl ins Gesicht geschrieben. Oder war es etwas Anderes?

Plötzlich bebte der Boden. Die Gespräche verstummten prompt und es waren nur noch einige erschrockene Schreie zu hören. Es folgte ein heftigeres Beben. Die Kiesel auf dem Boden flogen hoch und es kamen weitere Impulse. Einige Leute schrien ängstlich und versuchten zu fliehen. Doch allem Anschein nach war das Tor versperrt.
Ihr Blick schnellte hin und her.

Die Feste waren für gewöhnlich ohne so viel Geschrei. Die Menschen drängelten, als ein noch heftigeres Beben kam und einige sogar fielen, darunter auch die Kleine. Sie schrie auf und sah sich um. Die Menschen versuchten alles, um wegzukommen, doch was sie erreichten war, dass mehrere Personen zu Boden gingen und einfach über getrampelt wurden.

Sie hatte Angst, dass jemand auf sie treten würde, also rannte sie weg von den Menschen.

Auf das Podest.

Die Treppe war ziemlich groß und noch dazu waren die Stufen ziemlich anstrengend zu erklimmen. Als sie oben angelangt war, atmete sie erleichtert auf und betrachtete die Menschen, die schrien und um sich schlugen, als würde ihr Leben davon abhängen. Dabei bebte es gerade gar nicht mehr.

Hinter ihr splitterte Glas und sie zuckte zusammen. Die Kleine drehte sich um und stellte zu ihrem Erschrecken fest, dass die Königin vor ihr lag. Ihr Kleid war rot, als hätte sie mit Wein gekleckert. Ihre Arme standen in absurden Winkeln von ihrem Körper ab. So sah sie aus wie einer der Artisten.

Die Waise sah durch das Loch der gläsernen Tür und stellte fest, dass der Korridor dahinter stockdüster war.

Dabei sollte er allein durch das übrige Tageslicht noch erhellt sein.

Schwarzer Nebel schlich sich durch die Glassplitter und das kleine Mädchen begann mit schlotternden Knien rückwärtszugehen.

Ein weiteres Beben riss sie von ihren Füßen, was ihr einen heiseren Schrei entlockte.

Es war so heftig, dass die Fenster des Schlosses zersprangen. Lautes Zischen ließ sie ihre Ohren zuhalten und plötzlich roch es ganz fürchterlich. Als hätte jemand das Fleisch zu lange auf dem Grill gelassen. Dann flog der König durch dasselbe Loch wie die Königin, direkt vor ihre Füße.

Sein Gesicht war zu einer Grimasse verzogen, die das kleine Mädchen nie vergessen würde. Seine Haut war nahezu verschwunden, sie konnte seinen Augenhöhlen deutlich sehen und sein Körper dampfte. Er stank so grässlich.

Plötzlich schien das Sonnenlicht sich zu verdunkeln, bis es ganz weg war. Innerhalb weniger Sekunden war es Nacht. Doch der Himmel nahm bald eine andere Farbe an.

Ein weiteres Beben erschütterte den Boden, gefolgt von einer Explosion in den oberen Geschossen. Das Gemäuer wurde weggesprengt und flog in alle Himmelsrichtungen. Auch direkt in die Menschenmenge.

Das kleine Mädchen sah in den Himmel, wie sich die Wolken durch eine Art Druckwelle verschoben und wurde auch kurz darauf von dieser getroffen. Sie flog von dem Podest und landete in dem Rücken eines Mannes, der daraufhin fiel und einige Bürger mit sich riss. Endlich ergriffen die Menschen ihre Chance der Flucht, denn das Tor war offen. Doch nicht sie. Sie sah etwas im Himmel. Etwas, was alles veränderte.

Der Himmel war rot. Blutrot.

Ein gewaltiger Riss tat sich auf und herausströmten rote Flugkörper, die auf die Stadt zuflogen und alles zerstörten. Nach wenigen Sekunden brannte die Stadt. Und sie, ein kleines und bettelndes Mädchen, blieb wie angewurzelt stehen und starrte auf den roten Strahl, der vom Palast in den Riss im Himmel reichte.

Der schwarze Nebel aus der Glastür erstreckte sich nun über die Treppen und kam immer näher. Sie bekam Angst und so rannte auch sie. Zwischen den anderen Menschen, die flohen, war es nicht so einfach sich auf den Füßen zu halten. Sie fiel sehr oft hin und schürfte sich dabei alles auf, was man sich aufschürfen konnte.

Während alle Bürger versuchten aus der Stadt zu flüchten, lief die Kleine in Richtung der ihr vertrauten Gasse, in der das ihr vertraute leerstehende Haus stand.

Ein Mann rannte an ihr vorbei und stieß sie beiseite, sodass das zarte Mädchen gegen eine Hauswand krachte. Sie ächzte auf und versuchte sich auf den Beinen zu halten. Ihr blieb beinahe die Luft weg, als sie sich kurz umsah. Neben ihr lag eine Frau.

Regungslos.

Ihr Unterkörper begraben von einem Stück herausgebrochener Wand. Aus ihrem offenstehenden Mund quoll Blut. Die Augen des kleinen Mädchens weiteten sich und sie schrie erstickend auf, rannte dann aber so schnell sie konnte weiter. Direkt in eine Menschenmasse hinein.

Alle drängelten und sie ging mit ihrer Winzigkeit und Schwäche beinahe komplett unter. Sie hatte keine Chance und musste sich bemühen nicht hinzufallen.

Als sie einen Blick nach links warf, erkannte sie ihre Gasse, konnte sich aber nicht gegen den drängelnden Strom der ängstlichen Bürger wehren.

Mit fuchtelnden Armen versuchte die Kleine sich aus dem Sog zu befreien, doch die panischen Menschen zeigten keine Rücksicht. Sie sträubte sich mit aller Kraft und konnte sich dann eine Lücke zwischen einigen älteren Menschen bahnen. Diesen Teil der Stadt kannte sie.

Sie befand sich auf dem Marktplatz, nur einige Straßen von ihrem Heim entfernt. Auf wackeligen Beinen rannte sie los und wurde dann heftig weggeschleudert.

Als sie nach hinten sah, brannte der Boden dort, wo sie eben noch gestanden hatte. Einer der Flugkörper war eingeschlagen. Ihr Kopf tat fürchterlich weh und sie stellte fest, dass ihre Stirn feucht und warm war, als sie diese berührte.

Nachdem sie wieder auf ihren taumeligen Beinen gestanden hatte, erblickte sie eine Gestalt in der Gasse neben ihr.

Dunkel, beinahe bloß ein Schatten. Sie verschenkte keine Zeit und rannte einfach weiter, bis sie an ihrem Haus angelangt war. Durch das kleine Kellerfenster stieg sie hinein und kauerte sich in die Ecke, in der sie immer schlief.

Auf dieser Strohmatte griff sie nach einem verfranzten Kuscheltier, das wohl kaum irgendein reales Tier darstellte, und schloss die Augen so fest sie nur konnte.

Das würde vorübergehen. Der Boden bebte, draußen hörte man Menschen schreien und auch sie kreischte ängstlich auf. Etwas knallte gegen die Hauswand und sie hörte, wie etwas durch ihr Kellerfenster tropfte.

Es folgten weitere Beben, eines heftiger als das andere, nie hörten die Bürger Aurias auf zu schreien. Ihnen wurde weh getan.

Das kleine Mädchen weinte und weinte, doch egal wie sehr sie es auch wollte, es hörte nicht auf nach übergrilltem Fleisch zu riechen und die Menschen hörten nicht auf zu schreien. Ihr wurde kalt. Bitterkalt. Ein Flüstern erklang in ihren kleinen, spitzen Ohren.

Sieh mich an. Sie mich an! Sieh her, Kleines. Hab keine Angst.

Sie schüttelte den Kopf und steckte ihn zwischen ihre zarten Beine.

Ich will dir nur helfen. Sieh mich an.

»Lass mich in Ruhe!«, schrie sie verzweifelt, doch die Stimme redete weiter auf sie ein.

»Ich seh dich nicht! Ich seh dich nicht! Ich seh dich nicht!«

Während sie dies sagte, bemerkte sie nicht das animalische Gebrüll, woraufhin das Geflüster verschwunden war. Alles, was sie tat, war weiter zu reden.

»Ich seh dich nicht!«

~

Sie öffnete ihren kleinen Augen. Um sie herum war es... still.

Kein Beben, kein Geschrei.

Es war vollkommen still. Als sie ihre Augenbrauen zusammenzog, bröselte getrocknetes Blut auf ihre Lippen herab.

Der Geruch des Fleisches hing ihr noch immer in der Nase, doch nicht mehr so stark wie zuvor. Es war erträglich. Sie sah sich um und richtete sich auf. Sie musste eingeschlafen sein.

Vor ihrem Fenster lag eine Pfütze mit Wein. Das hoffte sie zumindest. Die Kleine beschloss die Tür zu nehmen und erschrak, als sie die Verwüstung sah.

Sie konnte von Glück sprechen, dass der Keller nicht eingestürzt war. Alle Häuser waren zerstört. Vermutlich zerbombt von den roten Flugkörpern aus dem Himmel. Überall lagen Menschen.

Bewegungslose Menschen.

Der Himmel. Sie sah nach oben.

Der Riss war größer als zuvor und die Flugkörper stürzten noch immer auf die Welt herab, doch Auria wurde dieses Mal verschont. Wurden andere Städte gerade genauso verwüstet?

Langsam und vorsichtig zog das kleine und verängstigte Mädchen durch die Straßen. Die Reglosigkeit der Bürger machte ihr Angst und sie fühlte sich so einsam. Noch einsamer als sonst.

»Hallo?«, rief sie.

Es kam keine Antwort.

»Hallo!«, rief sie so laut sie konnte.

»Ist hier jemand!«

Keine Antwort. Totenstille. Das kleine Mädchen würde aus dieser Stadt keine Antwort bekommen.

Diese Stadt war tot.

Die dunkelste Ära des Kontinentes lief an und dieses kleine Mädchen, das allein in dieser großen Stadt stand, war dabei gewesen.

Sie war dabei gewesen, als sie kamen.

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