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7 - Erwachen

Stille erfüllte den dunklen Gang. Das einzige, was man hören konnte, war das schwere Atmen von Azarel und Brya. Durch die Dunkelheit konnte Brya nicht sagen, wohin Azarel  schaute, doch ihr Gefühl sagte ihr, dass er ihre Augen suchte, ebenso  wie sie es tat. Man konnte nicht hören, was sich hinter dem Regal  abspielte.
Nachdem sie einige Sekunden stumm und ohne jegliche Bewegung gestanden hatten, legte Azarel  einer seiner Hände auf ihre Schultern und begann sie durch den Gang zu  führen. Dicke Tropfen fielen immer wieder von der Decke und sorgten bei Brya für eine Gänsehaut.
Auf einmal zog Azarel an ihren Mantel, sodass Brya  ruckartig stehen bleiben musste. Als sie ihre Hand vorsichtig  ausstreckte, berührte sie schon nach nur einigen Zentimetern die kalte  und feuchte Steinwand.
»Achte auf deine Sinne, kleine Brya.«
Sie nickte, doch konnte ihm nicht zustimmen. Sie hatte auf ihre Sinne geachtet, aber welcher ihrer Fünf sollte sie davor warnen, dass sie beinahe gegen eine Wand lief? Brya konnte in dieser Finsternis nichts sehen und auch nach Minuten des Marschierens änderte sich dies nicht.
Während Azarel  sie durch die Gänge führte, achtete sie also eher auf die Bewegungen  seiner Hand an ihrem Rücken, als auf irgendetwas anderes. Wieder einmal  blieb er stehen und Brya wartete auf das Signal seiner starken Hand.
»Lauf.«
Er  ließ sie los und sprintete durch die Gänge. Sie versuchte ihm zu  folgen, rannte allerdings mit den Armen voran zunächst in eine Wand. Als  sie verwirrt stehen blieb, lauschte sie.
Schritte.
Viele und schnelle Schritte.
Diese Männer hatten den Gang ebenfalls gefunden. Sie hörte auch Azarel  und versuchte dem Geräusch seiner Atemzüge zu folgen, doch in diesen  Höhlen hallte alles an den Wänden und er schien plötzlich überall zu  sein. Wenn sie nichts sah, würde sie es nie schaffen. Brya schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf ihre Sinne.
Sie hörte die Schritte und ihren eigenen Herzschlag, welcher in kurzen Abständen heftig schlug.
Was sie noch hörte, war ihr flacher Atem und sogar das Rauschen ihres Blutes, wie es durch ihre Venen floss.
Was roch sie?
Der nasse Stein und das Moos erfüllten die Gänge mit einem moderigen Duft.
Außerdem roch sie Blut, aber dort trafen zu viele verschiedene Sorten aufeinander, sodass Brya nicht zuordnen konnte, wem es gehören könnte.
Seit wann konnte sie überhaupt den Unterschied an Blut riechen?
Schmecken tat sie die kalte Luft und ihren heißen Speichel, aber auch auf ihrer Zunge konnte sie das Blut beinahe spüren.
Als Brya tief in sich ging, stellte sie fest, was sie fühlte.
Den noch warmen Stoff auf ihrer Haut, die Wassertropfen von der Höhlendecke und den Kies unter ihren Stiefeln.
Doch  neben all diesen offensichtlichen Dingen, gab es noch Erfühltes, wie  zum Beispiel den leichten Windzug auf ihrer Haut, welcher ihr  entgegenkam und ihre Haare, die sie aufgrund dessen im Nacken kitzelten.
Wo Wind war, dort würde auch ein Ausgang sein. Schlagartig öffnete sie die Augen.
Was sah sie?
Sie sah klar und deutlich die grauen Felswände und erkannte einen Gang.
Auf dem Boden erkannte sie die herumgeschleuderten kleinen Steine, sie wusste genau, wo die Füße von Azarel aufgekommen waren. Also rannte sie los und achtete darauf, dass sie stets in den Fußspuren Azarels aufkam.
Seine  Schritte waren groß und sie hatte ein wenig Mühe dem Schritt zu halten,  doch schließlich erkannte sie die Silhouette eines großen Mannes. Er  grinste sie an und nahm sie an der Hand, nur um sie dann tiefer in das  Höhlensystem zu ziehen.
»Gut gemacht, kleine Brya«,  er kicherte ein wenig und schien sich sonderbarerweise sogar zu freuen,  dass ihre Sinne sich derart übernatürlich verhielten. Hinter ihnen  konnte Brya hören, dass ihre Verfolger immer näherkamen.
Sie musste sich zusammenreißen nicht aufzuschreien, als Azarel sie in eine enge Nische zog und dort dicht an dicht zusammengepresst mit ihr verweilte.
»Sei ganz leise...«
Er  hüllte sie in seine muskulösen Arme und umklammerte sie regelrecht. Was  war sein Plan? Diese Männer würden schon bald an ihrer Position  angekommen sein und könnten sie sehen!
Was noch viel beängstigender war, Brya hatte das Gefühl, sie könnten sie riechen.
Ihre  Atmung verlangsamte sich, während sie sich von ihrem Sprint erholt  hatte und sie schloss die Augen, um sich besser auf ihr Gehör  konzentrieren zu können.
Sie waren fast da.
Azarel  knurrte einmal und nahm einen Arm weg. Als er ihn wieder nach vorne  nahm, presste er sein entblößtes Handgelenk auf ihren Mund und Brya schmeckte unwillkürlich Eisen.
Blut um genau zu sein.
Sie  zuckte auf und drückte sich protestierend gegen seinen Oberkörper, doch  er brachte sie mit einem scharfen Geräusch seiner zusammen gebissenen  Zähne zum Schweigen.
Das Blut in ihrem Mund war ungewohnt und Brya verstand nicht, warum in aller Welt sie dieses verdammte Zeug nun trinken sollte.
Nachdem sie aufgehört hatte sich gegen den festen Griff Azarels zu wehren, bemerkte sie, dass das Blut nicht nur nach Eisen schmeckte.
Der  metallische Punkt überwog natürlich, doch eine süßliche Note kam  hindurch. Es schmeckte beinahe lecker. Während sein Handgelenk also  weiterhin auf ihrem Mund ruhte, ertappte sie sich dabei, wie sie sogar  für einen Moment an der offenen Wunde sog. Nur ganz leicht, sodass er es  nicht bemerken konnte. Sie erstarrte, als sie neben sich einen Absatz  auf den Stein knallen hörte.
Beim Öffnen ihrer Augen erkannte Brya, dass direkt neben der Felsspalte ein Mann stand. Er sah direkt in ihre Richtung, doch seine Augen. Brya wurde schlecht. Der Mann hatte keine Augen.
Sie  waren entfernt worden und alles, was nun an der eigentlichen Stelle  dieses Organs zu sehen war, waren Fäden und blutige Rückstände.
Er blickte... sah... stand mit dem Gesicht also genau vor den beiden Flüchtigen.
Er rümpfte seine Nase und begann zu schnuppern. Ja, zu schnuppern wie ein Hund auf Fährtensuche. Als Brya  hinter diesen Mann sah, konnte sie ausmachen, dass jeder von ihnen  schnupperte. Allesamt hingen sie wie Köter in der Höhle und rochen am  Stein.
Dennoch machte ihr der Anblick dieses Mannes, der in ihrer  unmittelbaren Nähe stand ziemliche Angst. Er lehnte sich tatsächlich  sogar vor und zog eine tiefe Note durch seine Nase.
Er runzelte die  Stirn und kam noch näher mit seinem ekelhaften Gesicht. Sie hörte auf zu  atmen und versuchte an etwas Schönes zu denken, wobei ihr auffiel, dass  es nichts Schönes gab, an das sie hätte denken können.
Das war  eigentlich ziemlich traurig, aber ihr viel auf einmal doch etwas ein.  Das warme Bad am Abend zuvor war unglaublich schön gewesen. Der Duft,  welcher den Raum erfüllt hatte, war so angenehm gewesen, dass sie nach  kurzer Zeit eingeschlafen war.
Und danach bot sich ihr dieser unfassbare Anblick eines Körpers, als sie Azarel auf den Fellen hatte liegen sehen.
Seine  Muskeln waren ein wahrhaft meisterhafter Anblick gewesen und sie wusste  nicht, warum sie zu diesem Zeitpunkt nicht ausgerastet war.
Egal war es ihr nicht, wenn sie in dieser Situation gerade daran denken musste.
Vermutlich war sie einfach verdammt schüchtern gewesen, denn noch nie hatte Brya einen schönen Mann aus so einer Nähe gesehen. Geschweige denn einen schönen und halbnackten Mann.
Sie schmunzelte ein wenig und die Röte stieg ihr ins Gesicht, was sie daran merkte, dass ihre Wangen heiß wie Kohlen wurden.
Als  sie wieder aus ihren Träumereien erwachte, sah sie einen, vielleicht  zwei, Zentimeter vor sich das blasse und vernarbte Gesicht des  Augenlosen vor sich.
Ich habe keine Angst, redete sie sich ein.
Er  schnaubte und atmete ihren Geruch tief ein und dann ließ er tatsächlich  von ihr ab. Ein animalisches Quietschen erklang aus seiner heiseren  Kehle, ehe die anderen dieser Männer einstimmten.
Sie rannten hinaus und rempelten sich dabei nicht selten an, aber sie rannten weg.
Während  sie dies taten, knurrten und grummelten sie, als wären sie keine  Menschen, sondern irgendwelche Viecher. Hinter sich konnte Brya spüren, wie auch Azarel erleichtert aufatmete, sie aber dennoch weiter festhielt.
Er wollte vermutlich sichergehen, dass sie wirklich weg sind, ehe er sich mit Brya aus der Nische wagen würde. Nach etwa zehn Minuten des schweigenden Lauschens atmete er noch einmal hörbar aus und lockerte seinen Griff.
»Na los«, sagte er in einem unglaublich sanften Ton und Brya quetschte sich zwischen dem Stein hindurch.
Als beide im Freien der Höhle standen, seufzten sie und Brya fuhr aus Nervosität sich mehrmals durch die Haare. Auch Azarel räusperte sich mehrere Male, bevor er sich zu ihr wandte, doch Brya ließ ihn nicht anfangen zu sprechen.
»Wir müssen zurück in die Taverne.«
Er schüttelte den Kopf.
»Nein, das geht nicht.«
Sie legte ihren schief und musterte ihn einmal. Ihre Augen hatten sich tatsächlich gänzlich an die Dunkelheit gewöhnt.
»Aber wir haben keine Vorräte, die Tasche müsste noch immer auf dem Tresen liegen!«
Er trat einen Schritt näher.
»Ja, das tut sie, aber wir werden auch anders zurechtkommen.«
Brya hörte nicht recht. Sie konnte nicht schon wieder tagelang nichts essen.
»Bis jetzt scheint mir deine Reise nicht sonderlich gut geplant zu sein!«
Azarel verdrehte seine goldenen Augen und wandte ihr den Rücken zu.
»Erin könnte noch immer am Leben sein! Wir müssen zurück!«
Seine Schultern spannten sich an, sein Blick richtete sich nach unten. Brya wartete auf eine Antwort und tippte ungeduldig mit ihrer Hand auf ihrem Schenkel. Azarel atmete tief durch und ließ seinen Schultern Entspannung zu, bis er sich schließlich zu Brya drehte und sie anblickte.
In seinem Gesichtsausdruck lag eine gewisse Härte, aber irgendetwas sagte Brya, dass diese Härte ausnahmsweise Mal nicht ihr galt.
»Wie viele Männer hast du hier eben gesehen?«
Brya überlegte kurz.
»Acht bis zehn von ihnen?«
Ein tiefer und zustimmender Laut erklang aus seiner Kehle.
»Also sag mir, von wie vielen hatte die Magd gesprochen?«
Brya verstand nun.
»Der Rest von ihnen wartet nur darauf, dass wir zurückkehren.«
Azarel nickte in Richtung des Ausganges.
»Wir brauchen ein Lager für die Nacht. Ich werde dir dann erzählen was du wissen willst.«
»Alles?«
Er schmunzelte ein wenig und ließ kurz seine Zähne aufblitzen.
»Ich werde auf jede deiner Fragen antworten, so gut ich kann.«

~

Das Feuer knisterte im Mondschein und Brya sah zu wie das kleine Kaninchen vor sich hin brutzelte. Es hatte fürchterlich geschrien, als Azarel es gepackt hatte, aber er hatte der kleinen Seele einen schnellen Tod bereitet.
Dieser  setzte sich gerade auf den Laubboden auf der anderen Seite des Feuers  und betrachtete ebenfalls die Flammen, wie sie um den Kaninchenspieß  tanzten.
»Also«, begann Brya unsicher und leise,
»Wer waren diese Leute?«
Azarel stützte seinen Arm auf einem seiner Knie ab.
»Gehilfen der Dämonen. Sie waren einst Menschen, doch das ist vermutlich schon lange her.«
Brya  nickte vorsichtig und dachte dann darüber nach, wie ein Mensch bloß so  verzweifelt sein konnte, sich selbst so etwas anzutun. Ein Gehilfe der  Dämonen.
Als würde Azarel wieder einmal ihre Gedanken lesen, antwortete er: »Dämonen  versprechen den Menschen unglaubliche und fantastische Dinge. Zum  Beispiel, dass für ihre Familie ausgesorgt sein wird, solange sie sich  auf ihre Seite schlagen. Dämonen halten sich an ihr Wort, doch sind ihre  Abmachungen gespickt mit kleinen Widerhaken und beinbrecherischen Klauseln, die den Menschen den Garaus machen.«
Während  er dies aussprach, ballte er die Hand seines abgestützten Armes zu  einer Faust. Es klang fast, als würde er aus Erfahrung sprechen.
»Diese...«, Brya legte ihren Zeigefinger unter ihr Auge und Azarel begann zu sprechen: »Ihre  Augen fehlen, weil sie nicht würdig sind zu sehen. Diese Maulwürfe,  ihre Späher und Jagdhunde, haben sich an die Dämonen verkauft, warum  also sollten diese Bastarde nicht auch mit ihnen machen, was sie wollen?«
Brya nickte und ihr wurde immer klarer, wie schrecklich die Lage war. Wenn es den Dämonen irgendwann gelingen würde, sie zu bekommen... lieber würde Brya sterben, als sich von denen lebend kriegen zu lassen.
»Die wissen was du vorhast.«
Mit die meinte sie die Dämonen und das wusste Azarel auch.
»Ja, das wissen sie. Sie sind nicht dumm und es fällt ihnen auf, wenn einige ihrer Kundschafter und Boten nicht mehr zurück nach Auria kehren.«
Brya musste schmunzeln, da Azarel diesen Satz mit einer derartigen Selbstsicherheit aussprach, dass es beinahe absurd war, dass er noch lebte.
Noch nie hatte Brya in direktem Kontakt mit einem dieser Wesen gestanden, sie wusste nur, dass diese Begegnungen meist tödlich ausgingen.
Und er?
Azarel hatte am Abend zuvor gesagt, er käme mit ihnen klar. Es war nicht nur amüsant, Brya war außerdem nämlich ziemlich beeindruckt und hoffte insgeheim, dass etwas von seinem Eitel auf sie abfärben würde.
»Du hast an meinem Blut Gefallen.«
Sie zuckte bei diesem Satz auf.
»Wie?«
Er grinste höhnisch vor sich hin und betrachtete Brya intensiv.
»In der Höhle hat dir mein Blut geschmeckt.«
Sie schnalzte mit der Zunge: »Ich weiß nicht einmal, warum du mir dein Blut an den Mund gepresst hast, Azarel.«
Er kicherte leise und streichelte sich über seinen leichten Stoppelbart.
»Dein  Blut riecht nach Elf, meines nicht. Diese veränderten Menschen sind  derart dumm, dass sie sich nicht für Dinge interessieren, die anders  riechen. Auch wenn sie eventuell in Verbindung mit ihrem Ziel stehen  könnten.«
»Du wusstest nicht, ob es funktioniert, oder? Dass ich mehr nach dir, als nach mir selbst rieche.«
Azarel zuckte mit den Schultern und kaute auf seiner Unterlippe.
Es hat doch funktioniert, mach dir keinen Kopf, wollte er ihr damit sagen.
Dämlicher Idiot.
Sie hatten auffliegen können.
Brya fragte sich, warum diese Dinger auf ihr elfisch  riechendes Blut hätten anspringen sollen. Es wäre absurd zu glauben,  dass sie hinter ihr her waren und das in jederlei Hinsicht.
»Der Mann  in deinem Zimmer hatte seine Augen übrigens nur noch, weil er einer der  höheren Diener war. Er hat die ganze Sippe von Monstern angeführt.«
Brya nickte und war fast schon wütend auf Azarel, dass er dieses Thema wieder hervorholte. Um ein Haar, hätte Brya nämlich vergessen, was sie getan hatte. Auf einmal schien das Kaninchen noch weitaus interessanter als zuvor.
»War es dein erstes Mal? Falls ja, dann war es nicht übel.«
Er sprach über den Mord. Oder eher die Zuwehrsetzung. Brya schüttelte den Kopf und pulte an ihren Nägeln herum.
»Ich habe schon öfter Mal Banditen getötet, die mir zu nahekamen oder einmal, weil sie eine Frau bedrohten.«
Tatsächlich war dies das einzige Mal in ihrem Leben gewesen, dass Brya jemandem geholfen hatte, ohne, dass Brya einen weiteren Nutzen daraus ziehen konnte.
Alles, was sie bekam, waren Danksagungen, bis sie erstickte und ein gutes Gewissen.
Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als die Frau weggegangen war und Brya einen Blick auf die Geldbörse warf, die sie ihr gestohlen hatte.
»Warum belastet es dich dann so sehr? Du hast dich immerhin nur verteidigt und das zu Recht.«
Den letzten Teil knurrte er, es war immerhin offensichtlich gewesen, was dieser Mann neben der Durchsuchung von Azarels Sachen noch vorgehabt hatte.
Also, was belastete sie so sehr, dass sie vergessen wollte, was geschehen war?
»Brya?«
Sie  schaute zu ihm auf und sah dann auf ihre Hände. Diese Hände, die einen  Mann getötet hatten und... »Es faszinierte mich. Ich wollte mehr.«, ...und  dabei Spaß hatten

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