39 - Erbin des Mondes
»Er spielt mit uns. Er weiß, dass wir nach ihm suchen«, Azarel stützte sich auf dem Schreibtisch ab und knurrte wütend.
Brya stand immer noch vor dem Fenster und betrachtete die Feier im Garten.
»Wer könnte es sein?«
Azarel starrte einige Sekunden auf das dunkle Holz des Tisches, seine Augen wanderten hin und her.
Er war aufgebracht und das zurecht.
Jemand versuchte ihn und Brya umzubringen.
»Ist dir jemand verdächtig aufgefallen? Irgendjemand?«
Brya überlegte kurz, schüttelte aber den Kopf. Sie hatten weder jemanden gesehen, der durch den Palast geschlichen war, noch hatte sich jemand wieder ihrer Erwartung verhalten.
»Das ergibt keinen Sinn. Wieso sollte er erst versuchen uns zu töten, nur um sich dann beinahe erwischen zu lassen? Entweder unser Schütze ist einfach unglaublich nachlässig oder er will eine Nachricht hinterlassen.«
Unten wurde Ordeus von mehreren Gästen angesprochen und wimmelte sie alle nacheinander ab.
Es wurde nach ihr und Azarel gesucht.
»Wir sollten wieder zurückkehren. Sonst werden sie noch misstrauisch.«
Azarel nickte und stieß sich von der Tischkante ab.
»Du hast recht. Aber wir müssen vorsichtig sein. Irgendetwas stimmt hier nicht. Ganz und gar nicht.«
~
Als Azarel und Brya es geschafft hatten unbemerkt zu den Festlichkeiten zu gelangen, wandten sie sich so schnell es ging an Ordeus.
Den Bogen hatte Azarel zuvor zerbrochen und mit seiner Magie aus dem Fenster geschleudert.
»Da seid ihr ja. Alle haben nach euch gefragt«, flüsterte er aufgeregt, aber mit größter Vorsicht.
Azarel nickte und legte eine Hand auf seine Schulter.
»Ich weiß es mag dir schwerfallen, aber du musst mir heute vertrauen, alter Freund.«
Ordeus sah Azarel misstrauisch an und blickte dann zu Brya.
»Was habt ihr gefunden?«, fragte er ruhig.
Brya trat einen Schritt vor und tat so, als würde sie sich nett mit ihm unterhalten wollen.
»Einen Bogen in Alyras Gemach. Allerdings wurde er dort von einem Mann platziert, der kurz darauf aus dem Fenster sprang.«
»Jemand wollte der Prinzessin des Herbstes einen Mordversuch andrehen?«
Nun war es Azarel, der sich meldete: »Es sollte zumindest danach aussehen. Wir glauben allerdings, dass er gesehen werden wollte. All unsere Augen müssen offen sein. Melde dich sofort, wenn etwas Auffälliges passiert.«
»Nun, Malik hatte sich nach Euch erkundet, Prinzessin. Er wollte nach Eurem Wohlergehen fragen.«
Brya verdrehte ihre geschminkten Augen.
»Der versucht bloß sich einzuschleimen.«
»Soll er es ruhig versuchen«, erwiderte Azarel mit verschränkten Armen.
Ein Schrei erklang, gefolgt von weiterem Kreischen. Panisches Kreischen.
Ordeus und Azarel stellten sich sofort vor und hinter Brya, ihre Fäuste erhoben.
Ja, Brya war die Prinzessin.
Aber sie war kein Schmuckstück, das man beschützen musste.
So drängelte sie sich zwischen den beiden muskelbepackten Männern hindurch und warf einen Blick auf die Szenerie.
Die Gäste liefen wirr umher und suchten hinter Bäumen und Vasen Deckung.
»Kommt schon!«, rief Brya, als sie ihren Männern mit einer Handbewegung befahl ihr zu folgen.
Sie rannte zu dem Hauptschauplatz des Geschreis und blieb vor dem Tatort stehen.
Zwei Frauen und ein Mann lagen regungslos auf dem Boden, um sie herum standen die Wachen des Frühlings und des Herbstes.
Alyra war ebenfalls anwesend, ihre Augen spähten das Gebiet aus.
Die Frauen stammten aus dem Frühling, nicht zu verkennen an ihren hellgrünen Gewändern und den Vogelmasken. Der Mann hatte rötliches Haar und eine schwarze Montur.
Brya erschauderte bei dem Anblick der Todesursache. In den Rücken der Altelfen steckten Pfeile.
Pro Körper drei von ihnen.
Azarel fluchte laut, als er die Leichen ebenfalls sah.
»Was zum Teufel soll das? Es hieß: Keine Waffen!«, Alyras Wut brannte in ihren Augen.
»Wo wart Ihr? Habt ihr die Pfeile abgeschossen?«, wütend stapfte die Frau auf Brya zu, blieb allerdings stehen, als sie Azarel ansah.
»Hm. Verstehe. Wer war es dann?«
Brya verstand nicht genau, warum sie so plötzlich ihre Meinung geändert hatte.
Doch als sie sah, wie Azarel seinen Handrücken über seinen Mund wischte, erkannte sie es.
Ihr Lippenstift hatte Spuren auf seinen Lippen hinterlassen und Alyra dachte wohl, dass sie sich zum Knutschen weggeschlichen hatten.
»Auf Brya und mich wurde ebenfalls geschossen.«
»Und Ihr habt nichts gesagt?«, schrie der herbeieilende Malik.
Er sah bestürzt auf die Toten Frauen und kniete sich nieder.
Sanft fuhr er durch das von Blut rot getränkte Haar der einen, dann durch das der anderen.
»Meine liebsten Mätressen«, in seiner Stimme lag Trauer.
Brya war angewidert. Malik hatte zwei Frauen als Geliebte gehabt. Auch wenn Mätressen nicht als Huren beschimpft wurden, so waren doch nur ein Zeitvertreib der Reichen Männer.
Nun stand Malik auf und starrte Brya einmal wütend an, ehe er weiter sprach: »Ihr hättet uns warnen müssen!«
»So seid doch still, Malik. Niemand kann Euer Geschwafel ertragen. Ich hätte genauso gehandelt. Der Mörder wäre vermutlich abgehauen, wenn er bemerkt hätte, dass sich Panik unter den Gästen ausbreitet«, Alyra sah abwertend zu dem Prinzen herüber, wandte sich dann mit einem stolzen Lächeln an Brya.
»Ich nehme an, Ihr habt ebenfalls keine Ahnung, wer dieses Attentat ausgeführt hat?«
»Nicht die Geringste. Wer auch immer dieser jemand ist, er darf nicht davon kommen.«
Nun war es das Stampfen der Stiefel des Königs, das herbeieilte.
»Was geht hier vor? Gütige Gylvanan. Wer hat auf diese Leute geschossen?«, schockiert sah er sich in der Runde um.
»Jemand, der es darauf abgesehen hat dieses Fest vorzeitig zu beenden, König Javik«, sprach Ordeus in einer tiefen und bedrohlichen Stimme. Er war definitiv aufgebracht.
»Das ist unmöglich. Meine Grenzen werden streng bewacht.«
»Wie Ihr seht, ist es sehr wohl möglich. Es gibt nur eine mögliche Lösung. Wir lösen die Waffenruhe auf und finden den Verantwortlichen!«, Alyra erhob ihre Faust und Brya konnte für einen kurzen Moment Funken sprühen sehen.
»Wartet!«, Brya trat mit erhobenen und warnenden Händen in die Mitte.
»Wenn wir die Besprechungen absagen, wird genau das geschehen, was dieser Schütze erreichen will! Diese Sitzung ist noch nicht vorbei.«
Alyra ließ ihre Faust enttäuscht sinken, nickte aber zustimmend.
»Der Verantwortliche wird sich früher oder später finden. Doch zunächst sollten wir diesen Krieg auflösen.«
Zustimmendes Grummeln erklang aus den Reihen der Anwesenden.
»Nun denn«, König Javik war es nun, der sein Wams richtete und sich aufrecht hinstellte, »so lasst uns wieder in den Besprechungsraum zurückkehren.«
~
Nachdem alle Anwesenden ihre Plätze gefunden hatten, herrschte vollkommene Stille.
Nicht etwa, weil sie darauf warteten, dass jemand begann zu sprechen.
Nein, die Blicke kreisten ängstlich durch den Raum, denn jeder Anwesende war verdächtig.
Brya räusperte sich, ertappte sich allerdings auch dabei, wie sie nervös wurde, als sie aufstand.
»Ich war nicht dabei, als der Streit zwischen den Reichen ausbrach. Ich war nicht dabei, als Eure liebsten Leute Euch verlassen haben, um sich den Wesen der Finsternis anzuschließen.
Ich war auch nicht dabei, als die Gylvanan unser Volk für einen schlimmen Fehler verlassen haben. Einige von Euch mögen es als ungerecht oder sogar lächerlich empfinden, dass ich nun hier stehe und versuche einen Krieg zu beenden. Und das sehe ich genauso. Wer bin ich schon, außer einer verschollenen Prinzessin, die dank eines Verräters wieder nach Hause kam. Wer bin ich schon, außer einem kleinen Mädchen, dass nichts lieber wollte, als ein normales Leben führen.«
Die Blicke der Altelfen wechselten zwischen harten Zügen und weichen Mienen.
Bryas Stimme begann zu zittern, ihre Finger wurden unruhig.
Sie schluckte ihren heißen Speichel hinunter und hob ihren Kopf wieder, den sie vor Nervosität gesenkt hatte.
»Ich verstehe den Hass, den Ihr vielleicht für einander empfindet. Einige von Euch haben vielleicht ihren Bruder oder ihre Schwester an die Finsternis verloren und wer wären wir, wenn wir nicht einen Schuldigen suchen würden? Unser Volk wurde auseinander gerissen, weil zu viele Emotionen unsere Geister geplagt haben. Zu welchem Preis? Seit über zwanzig Jahren bekriegen wir uns mit kleinen oder großen Seitenhieben an unseren Grenzen und verlieren dabei jeden Tag einen Teil unserer selbst.«
Brya hatte die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Sogar Darren, der etwas weiter links von Brya saß, sah sie mit einem Ausdruck an, der wohl Vertrauen bedeuten könnte.
»Ich habe mal eine Geschichte gelesen, als ich ein Kind war«, sprach Brya leise.
Verwirrtes Gemurmel war aus einigen Ecken des Raumes zu hören.
»Diese Geschichte«, Brya erhob ihre Stimme und unterdrückte ihr Zittern, »handelte von der Liebe zwischen der Sonne und der Erde. Eines Tages stritten sie sich und so wollte die Sonne die Erde nie wieder sehen. Die Erde war in Dunkelheit gehüllt, denn ohne die Sonne konnte sie nicht existieren. Die Pflanzen und Tiere starben, denn ihnen fehlte das Licht. Und die Sonne? Der Sinn ihrer Existenz war verloren gegangen. Wen sollte sie nun wärmen? Wem sollte sie Leben schenken?«
Malik wollte aufstehen, um etwas einzuwenden, doch Ordeus schlug einmal kräftig auf den Tisch.
Brya würde sich später dafür bei ihm bedanken müssen.
»Dasselbe ist es auch mit unserem Volk. Es kann kein Winter kommen, wenn der Herbst nie da war. Und auch die bunten Blüten des Sommers können nicht erblühen, wenn die Knospen nicht zuvor im Frühling gesprossen sind. Die Jahreszeiten existieren nicht ohne einander. Das ist nicht möglich, das ist der Tod.«
Brya atmete heftig und richtete ihre Blicke auf jeden einzelnen, der an diesem Tisch saß. Schließlich auch zu Azarel.
Er nickte stolz und lächelte.
Gut gemacht, kleine Brya.
Sie konnte seine Stimme hören, auch wenn er nicht sprach.
Alyra war es, die nun aufstand.
»Bryalla hat recht. Wir sollten unseren Disput beiseitelegen und uns auf das konzentrieren, was wichtig ist. Und das liegt jenseits unserer Reiche. Jenseits der Berge.«
»Der Frühling, sieht das ebenso. Wir werden diesen Konflikt verschieben. Der Krieg gegen die Dämonen hat Vorrang.«
Verstand Brya da richtig?
Einigten sich die Reiche gerade auf einen Krieg gegen die Dämonen?
Alyra zog die Phönix Maske von ihrem Gesicht und legte diese mit einem lauten Geräusch auf den Tisch.
»Der Herbst, bietet seine volle Unterstützung. Für ein gemeinsames Reich. Für die Erlösung. Bryalla Dirvathana Elysidia.«
Erlösung. Caras Besuch schoss Brya ins Gedächtnis.
Für die Altelfen bedeutet er Erlösung.
Dirvathana, die Erlöserin der Reiche. Bryas Knie schlotterten vor Aufregung und Ehrfurcht.
Sie wollte sich wehren, sie würde keine Erlösung bringen können, nicht allein!
Doch eine Stimme tief in ihr drin, ließ ihre Angst erlischen.
Die Kette auf ihrer Brust wurde warm und schenkte ihr Geborgenheit.
Sie war Bryalla. Die Erlöserin der Reiche. Nicht nur das Reich der Altelfen, sondern auch das der Menschen. Bryalla, die Erlöserin der Reiche, die Weltenspringerin.
Alle Anwesenden standen auf und legten ihre Masken ab, sodass Brya die Schönheit der Altelfen aufs Neue entdeckten und bewundern konnte.
»Ich frage Euch, Reiche der Altelfen, werdet ihr der Finsternis entgegentreten?«
Nicken war aus der Ecke des Frühlings zu vernehmen, während der Herbst seine Zustimmung in einem Kriegsgebrüll erklingen ließ.
»Werdet Ihr für die Freiheit der Völker kämpfen?«
Nun erklangen die Schreie des Herbstes, des Sommers und des Winters. Azarel stand dicht neben Brya und bot ihr Halt in ihrer Ansprache.
Wenn er nicht bei ihr wäre, dann hätte sie nicht so großen Mut.
»Ihr Altelfen, werdet ihr diese Monster in das Loch verbannen, aus dem sie gekrochen kamen?«, Brya schrie mit erhobener Faust und bekam eine Gänsehaut, als alle, sogar der Frühling mit einem Brüllen einstimmten, das die Welt zum Beben brachte.
»Die haben keine Ahnung, was sie erwartet«, grinste Brya in die Runde.
Durch die Fenster des Raumes erkannte sie den Mond, wie er auf die herablächelte.
Bryalla, die Erbin des Mondes.
~
Die Feierlichkeiten setzten sich außerhalb des Besprechungsraumes fort und waren tatsächlich unglaublich ausgelassen. Es wurde getanzt, es wurde gebrüllt, es wurde gefeiert.
Die Vereinigung der Reiche wurde gefeiert.
Doch Brya war nur zum Teil zum Feiern zumute. Sie lehnte neben einem großen Blumentopf und beobachtete ihre Männer beim Trinken und Lachen.
Dabei war Azarels Lachen das Schönste von allen.
Seine strahlend weißen Zähne glänzten im Mondschein und bereicherten Brya Herz mit Wärme.
Noch immer musste sie an den Kuss denken, den sie mit Azarel in den Fluren des Palastes erlebt hatte. Jedes Mal, wenn sie sich seine Lippen auf ihren vorstellte, bekam sie einen Schauer am ganzen Körper und hatte das Gefühl, sie müsste sich vor Glück übergeben, so seltsam fühlte sich ihr Bauch an.
»Ihr solltet feiern, Prinzessin.«
Brya erschrak, denn neben ihr stand Malik.
»Oh, ich... Ihr habt vermutlich recht.«
»Ist alles in Ordnung, Prinzessin? Ihr seht etwas blass um die Nase aus.«
Ein wenig unwohl war Brya schon, aber sie hatte es auf die Aufregung geschoben.
»Es ist vermutlich nichts. Vielen Dank für Eure Sorgen, Prinz Malik.«
»Vermutlich«, und so ging der Prinz auch wieder.
Brya wurde aus diesem Mann nicht schlau. Mal wollte er ihr schöne Augen machen, mal war er komplett anderer Meinung und schien sie zu hassen.
Vielleicht war er einfach femininer, als er zugeben wollte.
Als Brya ihre goldenen Augen wieder auf Azarel richtete, trafen sich ihre Blicke.
Gold auf Gold.
Fast jeder aus dem Reich des Sommers hatte diese Augenfarbe, doch wenn Brya Azarel so betrachtete, wirkte es immer wie etwas Besonderes. Ihre Augen verschmolzen ineinander, es war, als könne sie in das Innerste seiner Seele blicken und sich dort niederlegen.
Sie fühlte sich wohl.
Im Augenwinkel sah sie eine Bewegung.
Eine schwarze Gestalt.
Sie war von einem Vordach gesprungen und zielte mit mehreren Pfeilen im Anschlag auf die tanzenden Gäste.
Azarels Augen schnellten ebenfalls in die Richtung der Gestalt und er verstand sofort, was passieren würde.
Blitzschnell ging Brya in die Schwärze über, um die Entfernung zwischen ihr und dem Angreifer zu überwinden.
Als sie wieder auftauchte, wurden die Pfeile schon abgeschossen, trafen aber niemanden, da Azarel gebrüllt und mit seiner Magie jeden einzelnen zu Boden gedrückt hatte.
Mit enormer Kraft schlug Brya dem Schützen den Bogen aus der Hand und rang ihn mit einem geschickten Griff zu Boden.
Sie erkannte das Gesicht des Mannes, das sie gegen den kalten und eisbedeckten Stein drückte, während sie mit dem Knie auf seinen Rücken stand.
Er war ein Mitglied des Frühlings. Ein Diener.
Nach wenigen Sekunden waren Melios, Darren und Ordeus herbeigeeilt, um Brya aufzuhelfen und den Mörder festzunehmen.
»Was ist passiert? Wo bin ich?«
Vollkommene Verwirrung stand in seinem Gesicht geschrieben, es war als wäre er aus einer Art Trance erwacht.
»Schweig, sonst schneide ich dir die Zunge heraus!«, keifte Darren ihn an.
Der Diener schaute zu dem Bogen und sah die Pfeile, die in einigen der Weinfässer steckten.
»War ich das? Oh Götter! Seid gnädig!«
»Ich sagte, du sollst dein Maul halten, Mörder!«, Darren trat dem verängstigten Mann in die Kniekehle, was diesen aufschreien ließ.
Er wurde weggeführt und so blieb Brya mit den restlichen Gästen zurück.
Malik gesellte sich lässig neben sie.
»Nun, dann hätten wir das ja auch geklärt, nicht wahr?«
Brya nickte.
Doch das Gesicht dieses Mannes ging ihr nicht aus dem Kopf.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro