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38 - Der Bogen

Bryas Brust hob und senkte sich hektisch, während ihr Herz wie verrückt schlug. Ihr Blick wanderte ebenfalls über die Dächer des Palastes.
Doch ihre Suche nach dem mutmaßlichen Mörder schlug fehl.
Ihre Emotionen waren gemischt. Einerseits hatte sie Sorge, denn schließlich wollte sie jemand umbringen und Azarel noch dazu.
Doch auf der anderen Seite war sie neugierig.
Wer war die Person auf dem Dach gewesen?
»Hast du etwas erkennen können?«, fragte sie Azarel, der vollkommen aufgebracht schien.
Es war keine Angst, die in seinem Gesicht lag. Es war Wut.
»Alles, was ich sah, war eine Gestalt, die einen Bogen spannte. Es könnte ein Mann gewesen sein, aber ich bin mir nicht sicher. Irgendwas ist hier faul.«
Brya wollte losgehen, doch Azarel hielt sie an ihrem Oberarm fest.
»Wohin willst du gehen?«
»Wir müssen die anderen warnen!«
Azarel schüttelte den Kopf und zog Brya näher zu sich.
»Diese Pfeile waren an uns gerichtet, Brya. Wenn wir den anderen Gästen berichten, dann lösen wir Panik aus. Außerdem vertrauen sie uns und vor allem mir noch immer nicht. Wir müssen das allein und im Stillen regeln.«
Brya nickte und seufzte, während sie ihren Stand auflockerte. Azarel hatte recht. Wenn sie den Gästen ein Attentat präsentieren würden, wären sie misstrauisch, da gerade der Hof des Sommers so stark angezweifelt wurde. Und das, obwohl sie die einzigen waren, die wussten, was wirklich los war.
»Was schlägst du also vor?«
Azarel kaute auf seiner Unterlippe und ließ seine Augen durch den Garten schweifen, ehe er das funkelnde Gold auf Brya richtete.
Gerade bemerkte sie, dass sie jedes Mal, wenn er sie ansah, einen leichten Schauer erfuhr.
»Die Feier muss hingehalten werden. Ordeus muss dafür sorgen, dass die Besprechungen sich verschieben.«
»Und du meinst, das würde er tun?«
Azarel schmunzelte und bot Brya erneut seinen Arm an, woraufhin sie sich einhakte.
»Er mag ein Idiot sein. Doch wenn es um die Sicherheit seines Reiches geht, würde er sich selbst die Hand abhacken. Er war schon immer ein loyaler Mann.«
Sie kehrten in einem lässigen und entspannten Tempo zu den Feierlichkeiten zurück.
»Deshalb hasst er uns also?«
»Hassen ist das falsche Wort. Vorsichtig trifft es eher. Wir waren eine potenzielle Gefahr, die er untersuchen musste. Noch dazu hat er vielleicht Angst um seinen Posten, jetzt wo ich wieder da bin«, er grinste selbstgefällig und bog mit Brya um eine Hecke, sodass sie wieder die Pavillons sahen.
Ordeus unterhielt sich gerade mit den Wachen und schüttelte unentwegt den Kopf, wenn Melios begann zu sprechen.
Die Männer hatten seinen Alkoholkonsum an diesem Abend wohl nicht unter Kontrolle bringen können.
Als Brya und Azarel sich neben die Männer stellten, hörte Ordeus sofort auf zu sprechen.
»Was ist los?«, er erkannte die angespannte Stimmung und Brya war sich sicher, dass er sogar sah, wie sie nervös all ihre Muskeln anspannte und mit den Zähnen knirschte.
Azarel lehnte sich vor und flüsterte lächelnd, er wollte wohl nicht, dass jemand Verdacht schöpfte: »Bryalla und ich wurden von einem Schützen angegriffen. Wir wissen nicht, wer es war, aber er hat definitiv auf unsere Köpfe gezielt. Jemand mischt sich in dieses Fest ein.«
Ordeus nickte mit finsterer Miene und sah mit dieser Narbe auf seiner Wange noch bösartiger aus, als sonst.
»Denkst du, du kannst die Verhandlungen und die Feier hinhalten? Brya und ich werden der Sache auf den Grund gehen.«
Sofort schnellten Ordeus Augen zu Brya. Unglaube lag in seinem Gesicht.
»Die Prinzessin?«
»Glaub mir, sie kann gut auf sich aufpassen. Vielleicht werden wir im Palast Hinweise finden. Ich werde den Gedanken nicht los, dass es eines der Lager ist. Der Herbst oder der Frühling. Vielleicht sogar auf König Javiks Geheiß.«
Wieder nickte Ordeus mit grimmiger Miene und warf seinen Männern befehlende Blicke zu.
»Wir werden dafür sorgen, dass die Feierlichkeiten sich hinziehen. Beeilt euch nur.«
»Das werden wir«, Brya nickte entschlossen und gab Ordeus mit einer Handbewegung das Signal zum Wegtreten.
Die Wachen des Sommers verteilten sich und verwickelten die verschiedensten Leute in Gespräche. Sogar Darren schien auf Bryas Befehl zu hören, denn er nickte ihr selbstsicher zu, ehe er sich ebenfalls entfernte.
»Komm, wir gehen hinein.«

~

Langsam schritten sie durch die Korridore des Palastes. Brya musste besonders vorsichtige Schritte tun, da ihre hohen Schuhe auf dem Stein der Flure hallten. Es war schwierig gewesen, sich in den Palast zu schleichen, doch Melios hatte mit dem Umwerfen einiger Bierfässer dafür gesorgt, dass die Wachen sich von der Tür wegbewegten und die beiden so freien Eintritt hatten.
»Nach was genau suchen wir eigentlich?«, flüsterte Brya, während sie sich die Wandteppiche des Winters ansah. Viele von ihnen zeigten Bären oder Jäger, wiederum aber auch Fische. Und zwar so große, dass die wohl einen Elfen mit einem Happen herunterschlucken könnten.
»Beweise, um den Schützen ausfindig zu machen.«
»Das klingt aber nicht gerade nach viel, wonach man suchen könnte«, erwiderte Brya.
»Weißt du noch, was ich dir beinahe tagtäglich sage?«
Die junge Elfin grummelte.
»Vertraue auf deine Instinkte.«
Azarel gab einen bejahenden Laut von sich und spähte um eine Ecke.
»Wenn ich richtig liege, führt dieser Flur in den Flügel, der für den Herbst zur Verfügung steht.«
Schnell schlichen sie um die Ecke und blieben an jeder Tür stehen. Jedes Mal fegte ein leichter Windhauch unter der Türschwelle hindurch und Azarel schloss seine Augen.
Es war, als würde er mit seiner Magie sehen oder spüren können.
Doch jedes Mal gingen sie auch weiter. Keine der Türen hatte sich bis jetzt als verdächtig erwiesen. Gerade als sie beinahe bei der Tür angelangt waren, die zum Zimmer des Phönix führen musste, blieb Azarel abrupt stehen.
»Da kommt jemand.«
Brya zuckte zusammen und suchte unbeholfen nach einem Fluchtweg, doch Azarel schien bereits eine Idee zu haben.
Er griff ihre Arme und drückte sie heftig, aber dennoch sanft gegen die Wand, eine er seine linke Hand an ihre Wange hielt und seine Lippen auf ihre legte.
Brya war vollkommen perplex, doch explodierte beinahe, da alles in ihrem Körper zu kribbeln begann.
Schon immer hatte sie sich vorgestellt wie weich Azarels volle Lippen sein mussten, doch so weich?
Erst lagen ihre Lippen nur zart aufeinander, aber als Brya sich vorsichtig gegen die seine drückte, da bewegte er sie und drückte Brya noch ein wenig fester gegen die Wand des Palastes.
Ohne, dass Brya es bemerkte, schloss sie ihre Augen und schmolz unter den Zärtlichkeiten, die Azarel bewirkte. Seine Hand legte sich nun in ihren Nacken und zog sie näher an sich, während Brya ihre Hände auf seiner Brust abstützte, um seine Wärme zu spüren.
Sein Griff löste sich von ihrem Arm und Brya dachte schon der Kuss wäre vorbei, doch er legte ihn nur über ihr an der Wand ab, um ihr noch näherzukommen.
Während ihres Schwebens, in das sie durch Azarel versetzt wurde, hörte sie die Schritte einer gepanzerten Wache, die sich allerdings schnell wieder entfernte. Die Wache wollte ihnen wohl etwas Privatsphäre gönnen.
Brya genoss die Intimität dieser Geste, wartete allerdings darauf, dass Azarel sich wieder von ihr entfernte.
Die Wache war fort, sie konnten weiter nach Hinweisen suchen.
Doch seine Lippen wirkten wie mit ihren verschmolzen und so sehr er es wohl versuchte, er konnte sich nicht von Brya loslösen.
Er seufzte unter dem Kuss und fuhr mit seinen Fingern durch Bryas Haar.
Alles um die beiden herum schien zu verschwimmen, als würden sie nicht nach Hinweisen zu einem Attentäter suchen, sondern allein auf einem Zimmer sein, als würden sie sich voll und ganz diesem Gefühl hingeben können.
Auch Brya ließ sich fallen und krallte sich in Azarels dunkles Wams, beinahe wütend, da es seinen Körper vor ihr verbarg.
Dann legte er seine Stirn auf ihre und löste seine Lippen.
Ihre goldenen Augen trafen sich durch die Masken und brannten vor lodernder Leidenschaft. Sie waren beide vollkommen außer Atem und schon wieder begannen Bryas Wangen Feuer zu fangen.
Auf Azarels Lippen formte sich ein schwaches und zartes Lächeln.
»Hast du schon einmal jemanden geküsst?«, flüsterte er in die heiße Luft, die sich durch ihren gemeinsamen Atmen gebildet hatte.
»So? Nein, so noch nie.«
Er schmunzelte und zuckte kichernd mit den Schultern.
»Merkt man.«
»Ist das dein Ego, das wieder aus dir spricht?«
»Vielleicht. Vielleicht will ich dich auch bloß aufziehen.«
Brya wich lächelnd, aber mit verdrehten Augen seinem stechenden Blick aus, denn sie war sich sicher, sie würde ihm vollends verfallen, wenn sie weiter in seine Augen sehen würde.
»Wir sollten vielleicht nachsehen, was sich hinter dieser Tür befindet«, sagte Brya mit Blick auf die Tür des Phönix.
Azarel grummelte einen bejahenden Laut, der unglaublich sinnlich klang und entfernte sich grinsend von Brya, sodass diese von der Wand wegtreten konnte.
Ihre Beine waren zittrig und sie war unglaublich durcheinander.
Sie hatte Azarel geküsst. Nun, er hatte sie geküsst, aber das tat nicht zur Sache.
Viel wichtiger war, dass sich ihre Lippen auf eine so elektrisierende Art berührt hatten, dass es Brya wohl fortan schwerfallen würde ohne Hintergedanken auf Azarels Lippen zu sehen.
Wenn das nicht vorher sowieso schon der Fall gewesen wäre.
Sie seufzte glücklich auf und erschrak, als Azarel einen Blick über seine Schulter zu ihr warf.
»War ich so gut?«
»Halt doch die Klappe.«
»Ich bin ruhig«, kicherte er mit erhobenen Händen und ging näher zur Tür, um seine Magie durch den Spalt unter dieser zu schicken.
Konzentriert lehnte er sich gegen das Holz und schloss die Augen.
Brya wartete darauf, dass etwas geschah.
Blitzschnell öffnete er seine Lider wieder.
»Da drinnen ist etwas. Meine Magie schreit förmlich.«
Brya nickte und stellte sich neben ihn, als er versuchte die Tür zu öffnen.
Doch sie war abgeschlossen und bewegte sich kein Stück.
Als Azarel allerdings seine Magie verwenden wollte, hielt Brya ihn auf.
»Bist du verrückt? Wenn du die Tür aufbrichst, könnten wir auffliegen.«
»Ach und was schlägt unsere kleine Meisterdiebin vor? Alyra nach dem Schlüssel fragen.«
Mit einem sarkastischen Lachen quittierte sie seinen lächerlichen Kommentar.
»Warte hier.«
Brya nahm einen tiefen Atemzug und ging in die Dunkelheit über, um dann auf der anderen Seite der Tür wieder aufzutauchen.
»Brya?«, hörte sie Azarels dumpfe und verwirrte Stimme durch die Tür.
»Ich bin hier. Schieb einfach Wache, in Ordnung?«
«Äh, ja. Klar. Mach nur keinen Blödsinn. Und sei vorsichtig.«
Seine Stimme klang tatsächlich etwas besorgt.
»Klar, du kennst mich doch.«
»Ja, genau deshalb sage ich das ja!«
Brya kicherte bloß und sah sich dann in dem Raum um. Es gab auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches.
Ein Bett, einige Ottomanen und ein Schreibtisch mit Bücherregalen.
Sorgfältig suchte Brya mit ihren Augen das Zimmer nach etwas ab, was aus dem Rahmen fiel. Sie durchstöberte die Zettel, die auf dem Schreibtisch lagen, fand aber nichts weiter als einige Notizen zu dem heutigen Fest.
Brya seufzte.
Was war es, was Azarel gespürt hatte?
Ihre Magie schien noch lange nicht so mächtig oder feinfühlig zu sein wie Azarels.
Gerade als sie an ihn dachte, erklang wieder seine dumpfe Stimme durch die Tür: »Und?«
»Nichts. Hier ist rein gar nichts.«
»Sieh mal unter dem Bett nach, oder dem Schreibtisch. Vielleicht auch unter einem Sofa?«
Schon dabei aufzugeben, ging Brya zum Bett über und hockte sich auf den Fußboden.
Tatsächlich.
Dort lag ein dunkler Holzbogen und ein Köcher.
»Ich hab was!«, freute sie sich triumphierend.
»Dann komm wieder raus.«
Brya ging in Gedanken in die Schwärze über und wollte zu Azarel zurückkehren, da hörte sie hinter sich etwas.
Sofort glitt ihr Körper zurück in die reale Welt und sie drehte sich um, spannte den Bogen, doch verfehlte ihr Ziel.
Der Mann, ja es war ganz sicher ein Mann, hatte ein Fenster geöffnet und war aus dem Palast gesprungen.
Azarel, der den Einschlag des Pfeils in die Wand gehört hatte, presste nun deutlich hörbar seinen Körper gegen die Tür, um diese aufzustemmen.
»Was ist da los?«, schrie er panisch.
Brya ignorierte ihn und rannte stattdessen zum Fenster. Als sie sich über das Sims nach draußen lehnte, um nach dem Mann Ausschau zu halten, sah sie nichts, außer den langsam fallenden und kleinen Schneeflocken. Unten sah man außerdem das Fest mit all ihren Gästen. Doch weder dort, noch an der Wand des Palastes oder sonst wo, konnte Brya die schwarze Gestalt dieses Mannes ausmachen.
Er war verschwunden.
»Verdammt!«, Brya ließ fluchend den Bogen fallen und fuhr sich durch ihr Haar.
Ein lautes Krachen war zu hören, als Azarel es geschafft hatte, die Tür aufzubrechen. Er stand in einer Angriffshaltung im Raum und wäre bereit gewesen auf diesen Mann zuzusprinten.
»Was ist passiert?«
»Hier war ein Mann. Er ist aus dem Fenster gesprungen, als ich fast wieder bei dir war. Er muss den Bogen hier platziert haben. Alyra ist nicht unsere Schützin. Dieser Mann, wer auch immer er ist, war es.«

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