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27 - Taverne

Nachdem Brya ihren Tag mit dem Lesen weiterer Bücher verbracht hatte, darunter unter anderem einige der Kriegsstrategien, wandte sie sich selbst und ihrem Körper zu.
Sorgfältig und bedacht legte sie ihre Weste über ihr Hemd und knöpfte diese zu.
Die silbernen Knöpfe glänzten im Licht der untergehenden Sonne und Brya bemerkte, dass sie nicht zu der Kette passten, die golden um ihren schmalen Hals lag.
Vielleicht hatte ihre Mutter ja recht gehabt und es wäre wirklich eine Überlegung wert, sich eine neue Montur zuzulegen. Doch ein Teil in ihr wehrte sich gegen diesen Schritt, da sie mit ihrer Montur Erinnerungen verband, die eine Neue nicht ersetzen würde.
Die Nostalgie ging mit ihr durch und da beschloss sie, ihre alte Montur vielleicht nur ein wenig aufzupäppeln.
Einige neue Knöpfe, neues Leder.
Sie knurrte sich selbst im Spiegel an. Nein, wenn schon, denn schon.
Entweder sie holte sich neue Kleidung oder sie ließ es ganz sein. Es wäre ein viel größerer Schmerz, ihre alte Montur zu zerschneiden und abzuändern, als diese zu behalten und sich einfach eine Neuere, Bessere und vielleicht sogar Schönere zu organisieren.
Sie öffnete ihre Weste wieder.
Knöpfte sie wieder zu.
Brya seufzte laut.
Wann genau hatte sie so etwas wie Modebewusstsein entwickelt? Dieser Drang nach etwas ansehnlichem auszusehen machte sie vollkommen fertig und sie zog ihre Weste aus.
Nein, das sah auch nicht gut aus.
Musste sie doch ein Kleid anziehen? Empört warf sie die Weste auf ihr Bett und stratzte zu einem der großen Fenster in ihrem Schlafzimmer, um es zu öffnen. Es war auf einmal unglaublich heiß geworden.
Nachdem sie die kühle Luft des Abends inhaliert und sich wohl wieder gefasst hatte, ging sie erneut zu ihrem Spiegel.
Bei näherer Betrachtung ihrer Selbst fiel außerdem auf, dass sie ohnehin bald eine neue Montur bräuchte. Der Stoff ihrer Hose saß, vor allem am Hinterteil, ziemlich eng und wurde tatsächlich sogar etwas unbequem.
Azarel hatte nicht Unrecht damit, dass sie zunahm. Und auch als Brya ihre Oberweite betrachtete, bemerkte sie, wie gut ihr das Essen bekam.
Sie sah nach und nach sogar aus wie eine richtige Frau und nicht mehr wie ein dürres Mädchen.
Mit neuem Mut entschloss Brya sich also es bei dem Hemd und der Hose zu belassen.
Alles was sie jetzt noch bräuchte war das blaue Band und ihre Stiefel.
Schnell schlüpfte sie in diese hinein und seufzte, als sie sah, dass sich die Sohle des rechten Stiefels langsam ablöste.
Schmollend stellte sie nun als fest, dass sie auch neues Schuhwerk bräuchte.
Das blau glänzende Band hatte sie auf ihrem Frisiertisch abgelegt, wo es neben etlichen Haarbürsten, Kämmen, Parfums und Schminke seinen Platz fand.
Es war tatsächlich schwieriger als gedacht das Band sorgfältig und ordentlich um ihr Handgelenk zu binden, doch als sie es mit ihren Zähnen festgehalten hatte, schaffte sie es einen Knoten zu machen, der sogar einigermaßen akzeptabel aussah.
Lächelnd betrachtete sie sich im Spiegel und stellte fest, dass ihr Haar noch immer etwas zerzaust aussah, da sie es nach ihrem Bad am Morgen noch nicht gekämmt hatte.
Also setzte sie eine der Bürsten an und kämmte es, bis es seidig über ihr Schultern fiel.
Mit einigen schnellen Handgriffen flocht sie ihre Haarpracht hinter ihrem Rücken und nahm den Zopf über eine ihrer Schultern.
Früher hatte diese Frisur immer dem Zweck gedient, dass ihre Haare nicht im Weg waren, doch jetzt konnte man tatsächlich sagen, dass es schön aussah.
Ein Klopfen war zu hören und Brya zuckte zusammen, als sie Azarel an der Türschwelle zu ihrem Schlafzimmer entdeckte.
»Wie bist du hier hereingekommen?«
Lässig lehnte der schwarzhaarige Mann an dem Türrahmen und ließ seinen Blick über Brya schweifen. Sein Kiefermuskel zuckte einige Male, ehe er ihr in die Augen schaute und lächelte.
»Nun, ich habe einige Male geklopft, doch du warst anscheinend zu sehr damit beschäftigt dich herauszuputzen, da habe ich mich selbst hereingelassen. Nettes Armband übrigens.«
Sein verführerisches Lächeln könnte jede Frau zum Kochen bringen, doch ehe es um Brya geschehen war, wandte sie ihren Blick ab und griff zu dem Dolch, der an ihrem Gürtel hing.
Mit einer schnellen Bewegung wirbelte sie ihn einmal herum und steckte ihn dann in die Seite ihres Stiefels.
Mit diesem Dolch fühlte sie sich sicherer, doch wollte sie nicht, dass jeder ihn sehen konnte.
»Danke. Können wir gehen?«
Lächelnd bedeutete er ihr mit einer Handbewegung vorzugehen und sie stolzierte los. Der Gang durch den Palast verlief, wie jedes Mal, stumm.
Nachdem Azarel erwähnt hatte, wie aufmerksam jeder im Palast war und, dass alles an ihre Mutter getragen wurde, verstand sie die Stille und wartete gespannt auf den Moment, wo sie den Boden des Palastes verließen.

~

Das Orange des Himmels färbte die Straßen von Elvandros in einem abendlichen Schein und zog seine Schönheit bis über die Berge am Horizont.
Die Händler und normalen Einwohner der Stadt trudelten langsam in ihre Heime ein und genossen die Zeit mit ihren Liebsten, während für Azarel und Brya der Abend gerade erst begann.
»Sind wir allein in der Taverne?«, diese Frage brannte Brya auf den Lippen, seit sie seinen Brief erhalten hatte. Sie wollte wissen, ob der Besuch in der Taverne bloß ein Vorwand war, um mit ihr allein zu sein. Jetzt da die wusste, dass seine Frau tot war, auch wenn das durchaus tragisch und schade war, fühlte sich Brya tatsächlich etwas unsicher in seiner Gegenwart.
Was, wenn das die ganze Zeit über keine blöden und kindischen Sprüche gewesen waren, sondern Flirtversuche?
Schnell schlug Brya sich diesen Gedanken wieder aus dem Kopf, denn warum in aller Welt, sollte er gerade mit ihr flirten wollen?
Nun, durchaus wäre das möglich, denn er erschien wie ein Mann, der gerne die Frauen schmelzen ließ, doch sie durfte sich auf dieses Weiberheldgetue nichts einbilden.
Das wäre ein großer Fehler.
»Wir gehen in einer Taverne, kleine Brya. Natürlich sind wir nicht allein.«, er schmunzelte und machte sich offensichtlich lustig, doch sie ließ das nicht auf sich beruhen.
»Ich meine, ob noch andere da sind, die wir kennen?«
»Lass dich überraschen.«
Nach einigen Abbiegungen und Kurven tat sich nun ein recht großes Gebäude vor ihnen auf, an dem ein Schild mit einem riesigen Bierkrug hing, aus dem ein Greif trank.
Brya musste schmunzeln, da dies ziemlich absurd aussah, doch lachen musste sie erst, als die den Namen dieses Lokals las.
»Zum rülpsenden Greifen? Wie soll ich mir dieses Geräusch denn vorstellen?«
In ihrem Kopf sah sie eine dieser Kreaturen mit einem Adlerschrei ähnlichen Rülpsen, was sie noch mehr zum Kichern brachte.
»Tu es besser nicht. Habe ich einmal gemacht, als ich betrunken war, doch das war ein großer Fehler. Hab mich beim Lachen verschluckt und wäre beinahe erstickt.«
Sie schüttelte den Kopf: »Was eine schöne Saufgeschichte.«
»Oh ich hab noch einige auf Lager, die weitaus besser sind. Ich habe mir sogar mal den Arm gebrochen.«
Brya unterdrückte ein Lachen und kicherte bloß verdeckt.
»Wie in aller Welt hast du das denn geschafft?«
Er öffnete die Tür und ließ sie vorgehen, ganz wie der vornehme General, der er einmal gewesen sein musste.
»Nun es war so«, er schloss die Tür wieder hinter sich und Brya staunte, da die Taverne unglaublich gut besucht war, »dass ich einen Mann erfolgreich verprügelt hatte und dann vor Freude meine Arme ausgestreckt habe, nur um auf schmerzhafte Art und Weise zu bemerken, dass sich links von mir eine Säule befand. Weil ich natürlich so unglaublich stark bin, brach die Säule ein wenig und mein Arm ganz.«
Azarel deutete auf eine der Holzsäulen in der Taverne und Brya nickte, als sie den Abdruck eines Armes in ihr erkannte.
So ein Idiot.
»Na komm. Wir haben einen privaten Tisch in einer der Kabinen.«
Nickend folgte Brya ihm durch die tanzenden und trinkenden Menschen. Auf einer kleinen Bühne standen mehrere Musikanten, die Musik spielten und Brya unwiderruflich gute Laune brachte. An der Bar wurden derweil allerseits Getränke ausgeschenkt, die die Besucher zusammen austranken. Außerdem gab es einige Tische, an denen die Männer und Frauen Karten spielten, während einige Andere gespannt um sie herum standen und wohl wetteten, wer gewinnen würde. Brya war fasziniert von den Altelfen und ihrem Geschmack zu feiern.
Nun waren sie an dem Tisch angekommen, der wohl nur für sie war, doch dort saßen noch drei andere Leute.
Melios, Cara und Neimes spielten ebenfalls Karten und Melios begann laut zu fluchen, als er Neimes all sein gesetztes Gold übergeben musste. Diese grinste unter ihren schwarzen Haaren und ließ Münze für Münze in ihren Geldbeutel fallen.
»Nächstes Mal! Ich habe deine Taktik jetzt durchschaut!«
»Sicher doch.«
Wieder fluchte Melios und machte eine abwertende Handbewegung ehe sich alle Azarel und Brya zuwandten.
Lächelnd machten sie beiden Platz, sodass Azarel neben Melios Platz nahm und Brya neben Cara, da Neimes ganz an der Wand saß.
»Ihr habt aber lange gebraucht. Wir spielen sicher schon seit einer Stunde, meckerte Melios«, der ziemlich enttäuscht drein schaute.
»Lieber zu spät als gar nicht, oder? Also wer möchte Wein?«
Brya verzog ihr Gesicht, während Neimes und Cara ihre Hand hoben.
Melios wiederum rief laut nach Bier und bestellte für Brya gleich eines mit, da sie bei der Erwähnung von Wein so finster geschaut hatte. Nachdem die Getränke angekommen waren, fingen Azarel und Melios an über die Vor- und Nachteile ihrer Getränke zu diskutieren. Brya schenkte dieser Konversation nur bedingte Aufmerksamkeit und richtete sich dann kopfschüttelnd zu Cara und Neimes, die sie anstarrten.
Sie unterdrückte ihren Grusel und räusperte sich einmal.
»Also, ähm. Jägerinnen, ja? Was genau jagt ihr denn so?«
Neimes seufzte und fing an ihr Geld zu zählen, während Cara einige Sekunden überlegte, ehe sie Brya ein leichtes Lächeln gab.
»Wir jagen gar nicht mehr. Aber früher haben wir zusammen in den Lüften unsere Gegner gejagt.«
Etwas verwirrt fing Brya an nachzuhaken: »In den Lüften? Seid ihr geflogen?«
Falls ja, dann wollte Brya unbedingt mehr wissen.
»Es ist lange her, aber ja. Wir sind geflogen.«
Geflogen worauf?
Einige Sekunden starrte Brya in Caras Augen und richtete ihren Blick dann zu Neimes. An ihrem Geldbeutel war ein kleiner goldener Anhänger.
Er zeigte einen Greifen.
»Seid ihr etwa auf diesen Monstern geflogen?«
Neimes stand plötzlich und schnell auf.
»Auf was?«, knurrte die düstere Jägerin.
»Beruhig dich, Neimes. Sie meint es nicht so. Und außerdem hat sie unsere Gefährten nur so kennengelernt. Sie haben dich doch nicht verletzt, oder?«
Caras besorgtet Blick wanderte nun zu Brya, doch diese musste erst einmal verarbeiten, was sie gerade gehört hatte.
Sie waren auf diesen Wesen durch die Luft geritten und hatten ihre Feinde gejagt. Sie hatten auf dem Rücken eines Greifen gekämpft.
Es war also nicht unbegründet gewesen, als sie vor dem Titel Jägerinnen zurückgeschreckt hatte.
Diese beiden Frauen zählten wohl zu der Elite der Armee.
Hatten gezählt.
Bis jetzt hatte Brya keinen der Greifen in der Stadt gesehen und es wirkte so, als sei jeder von ihnen in den Bergen.
»Nein, sie haben mich nur ziemlich erschreckt. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand in der Lage wäre diese Wesen zu zähmen.«
»Jetzt, da sie vertrieben worden, wohl nicht mehr«, grummelte Neimes und steckte ihren Geldbeutel wieder ein.
Brya biss sich auf ihre Unterlippe.
»Sie wurden vertrieben?«
Cara wollte gerade anfangen zu reden, mit Ruhe und Sanftheit, doch Neimes wütender Sturm kam auf Brya eingeschlagen und traf sie wie eine riesige Welle ein Fischerboot.
»Deine Mutter war es, die es für besser hielt unsere Gefährten an den Grenzen zu postieren und es war ihr egal, ob sie unsere Bindung zerstörte!«
Cara legte ihre Hände empört auf Neimes Schultern, denn diese hatte Brya einfach angeschrien, für etwas, was nicht ihre Schuld gewesen war.
Nachdem diese sich beruhigt hatte, drehte sich Cara zu Brya und fuhr, wesentlich ruhiger als Neimes, mit der Erzählung fort.
»Seit die Dämonen über den Kontinenten hergefallen sind, war es für Königin Ismera von großer Bedeutung unsere Grenzen gegen diese Ungeheuer abzusichern. Es haben schon immer Greifen in den Bergen gelebt, doch wollte sie, dass unsere ausgebildeten Kriegsgreifen auch dort verweilten. Jägerinnen haben eine starke Bindung zu ihrem Gefährten, die sogar stärker erscheint, als die zwischen einer Mutter und ihrem Kind. Da unsere Greifen uns nicht verlassen wollten, entfernte Königin Ismera dieses magische Band. Somit ging jegliche Verbindung verloren und sie schienen uns nicht mehr zu erkennen.«
Cara setzte aus und streichelte Neimes den Rücken, denn sie war offensichtlich sehr mitgenommen von diesem Thema.
»Viele von uns starben, als das Band zerrissen wurde, andere starben, als sie sich ihre Greifen dennoch nähern wollten und einige nahmen sich das Leben. Neimes und ich sind die verbliebenen Jägerinnen. Die Letzten.«
Brya betrachtete Neimes gehetzten und gleichzeitig wütenden Blick. Dieses magische Band, musste nicht nur die Verbindung zwischen ihnen und ihren Gefährten aufrechterhalten haben, sondern auch die geistige Gesundheit.
Neimes war nicht verrückt oder dergleichen.
Doch in ihr tobte eine Wut, die schnell auszubrechen schien.
Verständlich.
Wie würde eine Mutter leben können, wenn sie wusste, dass ihr Kind lebte, aber sie nicht mehr erkannte?

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