Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

26 - Albträume

Kleine unsichere Schritte hallten durch die leeren Gassen der toten Stadt. Rauch stieg aus den Häusern empor, Krähen schrien ihre Gier nach Aas durch die Lüfte und kreisten um die leblosen Körper.
Das kleine Mädchen tapste ängstlich an einigen dieser Körper vorbei, vollkommen verstört von dem Anblick, der sich ihr darbot. Doch ihr Hunger, der sich nach Tagen in dem verlassenen Haus nun zu einer Qual entwickelt hatte, war größer als ihre Angst vor dem, was hier draußen lauern könnte.
Noch immer flehte die naive Hoffnung auf Rettung in ihr, um den Fund weiterer Überlebender.
Doch bis jetzt standen ihre Chancen schlechter denn je.
Als sie auf dem Marktplatz angelangt war, betrachtete sie die zerfetzten Girlanden und Trümmer. Das, was aus dem Himmel noch immer auf die Stadt und das Land fiel, hatte Auria beinahe zu Asche verbrannt. Jetzt war die Stadt, die einige Tage zuvor noch in Festlichkeiten schwelgte, nur noch eine Ruine.
An einigen der Marktstände lagen allerdings, zu ihrem Glück, noch einige Laibe Brot.
Sie waren zwar beinahe vollends verkohlt, doch sie konnte die obersten Schichten abkratzen.
So saß das in Staub gehüllte Mädchen in ihren Lumpen am Straßenrand und kaute auf dem trockenen Brot herum, bis ihre Magenschmerzen allmählich weniger wurden.
Sie kauerte sich nach ihrer Mahlzeit zusammen.
Und sie weinte.
Sie weinte fürchterlich.
Um sie herum lagen nichts als zerstörte Mauerwerke und Leichen. Sie hatte die Leichen nicht zu ihren Lebzeiten gekannt, doch hatte sie es immer geliebt, wie lebendig die Stadt gewesen war.
Schon als sie noch von ihrem Balkon auf die feinen Damen geschaut hatte, lachte sie innerlich vor Freude.
Was sah sie jetzt?
Nichts war mehr so, wie sie es gekannt hatte.
Alles, was jetzt noch existierte war fremd.
Also stand sie auf und ging zu einigen Glasscherben, die auf dem gepflasterten Platz lagen und nahm sich eine große davon.
Ihr Gang führte in die Mitte des Marktes, wo sie stehen blieb und Brya anschaute.
Brya stand vor ihrem acht Jahre alten Ich und sah auf dieses kleine Wesen herab.
Sie wollte ihr helfen, ihr sagen, dass eines Tages alles besser wird, doch sie konnte sich nicht bewegen.
Noch immer kullerten kleine, süße Tränen über die fahlen Wangen der jungen Brya, auch als sie die Scherbe fester umklammerte und das Blut durch ihre Faust auf den Boden tropfte.
Bryas innerstes verzehrte sich und schlug mit aller geistiger Kraft gegen die Barriere, die sie darin hinderte sich zu regen.
Doch auch als sie auf ihre Magie greifen wollte, weigerte sich diese gegen die dunklen Fesseln zu kämpfen, die sich um Bryas Verstand gelegt hatten.
Das kleine Mädchen hatte zuvor einen traurigen Blick gehabt.
Einsam und verloren.
Ängstlich und verzweifelt.
Doch er änderte sich.
Langsam verzogen sich ihre Mundwinkel und auch ihre Brauen verengten sich.
Ihre Miene war nun düster und bitter.
»Du hast versagt.«
Brya konnte nichts sagen, so sehr sie es auch versuchte, sie konnte ihr jüngeres Ich nicht ansprechen.
Und so hob das kleine und unschuldige Mädchen die Glasscherbe an und schnitt sich die Halsschlagader auf.
Bryas Wangen brannten und ihr Mund verzog sich unter heißen Tränen zu einem lautlosen Schrei, als sie zusah, wie ihr kindliches Ich immer mehr und mehr Blut verlor, bis es leblos zu Boden sank.
Versagt?
Sie hatte versagt?
Die Fesseln um sie herum lösten sich.
Ihr Schrei fand nun Gehör und jede einzelne Krähe der Stadt erhob sich unter diesem Geräusch. Sie sank zu Boden und versuchte panisch das Blut aufzuhalten, dass aus der Kehle des kleinen Mädchens sprudelte.
»Nein! Nein! Du lebst! Du lebst doch noch! Ich lebe!«
Doch Bryas verzweifeltes Schreien und Wimmern brachte das Mädchen nicht zurück. Ihr lebloser Leib lag in einer immer größer werdenden Blutlache, sodass auch Brya bald darin saß.
Ihre Gedanken waren wirr und ergaben keinen Sinn mehr.
Verantwortung.
Versagen.
Schuld.
Diese drei Wörter hallten immer lauter in ihrem brummenden Kopf, bis sie durch ein Geräusch aus ihren Gedanken gerissen wurde. Hinter ihr stand jemand. Sie drehte ihren Kopf, der noch immer schwer war, von den Tränen die ihren Körper auszulaugen schienen.
Ein Mann.
Doch in der Gestalt eines Schattens.
Sein Haupt war geschmückt von einer Krone, die Schwarz glänzte. Und der Schatten selbst, war viel mehr eine Manifestation dunklen Nebels, der um seinen dunklen Körper waberte. Seine Hand erhob sich und sein langer schwarzer Finger richtete sich auf Brya.
Ein tiefes Lachen erklang aus seiner Kehle und dann sprang Brya auf. Hinter ihm taten sich Schattenhunde auf, die seinem Abbild entsprachen.
Doch ihre Augen leuchteten rot und schienen zu brennen, während ihre Zähne blutbefleckt aufblitzten.
Ihr Knurren war eine Warnung, doch Brya verstand und rannte los, denn bald darauf sprinteten die Bestien ihr hinterher. Ihr Weg führte sie durch enge Gassen der Stadt, die sie noch immer in Erinnerung hatte.
Bei jeder Kurve knurrten die Monster hinter ihr, da sie mit ihrer enormen Geschwindigkeit gegen die Hauswand krachten und abgebremst wurden, genau wie Brya es wollte.
Doch ewig könnte sie sich diese Köter nicht vom Leib halten.
Sie musste ruckartig stehen bleiben, denn vor ihr tat sich ein riesiger Riss auf, der den Palast vom Rest der Stadt abtrennte. Steine, die Brya aufgewirbelt hatte, fielen in den brennenden Abgrund, aus dem feurige Säulen und Explosionen emporstiegen.
Gerade so konnte sie ihr Gleichgewicht retten, als sie wie wild mit ihrem Armen ruderte.
Sie machte eine schnelle Kehrtwendung, doch die Hunde standen noch immer hinter ihr. Ihr schwarzer Sabber floss zwischen ihren Zähnen entlang und landete auf dem Stein, wo er zischend verdampfte. Langsam kamen diese Monster näher und bissen drohend in die Luft, wobei Brya jedes Mal zusammenzuckte und den Drang verspürte nach hinten zu gehen.
Ein Pfiff erklang und beide Hunde sprangen nach vorne.
Instinktiv machte Brya einen Satz nach hinten, in Richtung Abgrund und fiel.
Blitzschnell wand sie sich, sodass sie gerade eben mit ihren Fingern die Kante des Risses ergreifen konnte. Ihr Muskeln brannten und sie hatte das Gefühl, dass mehrere ihrer Sehnen reißen müssten.
Brya richtete ihren Blick nach oben, wo sich der rote Himmel auftat. Noch immer stürzten die Flugkörper auf das Land herab.
Sie erschrak, als der schattenartige Mann nun vor ihr stand und auf sie herabschaute. Er hob einen seiner Füße an und trat mit aller Wucht auf Bryas linke Hand, sie sofort den Halt verlor.
Brya schrie auf, vor Schmerz und der Angst in das Feuer unter sich zu fallen.
Wieder echote das dunkle und tiefe Lachen dieser Gestalt durch die Stadt, ehe er sich zu ihr herunterbückte.
»Du hast versagt.«
Er umgriff ihre Hand und stieß diese weg, sodass Brya vollends den Halt verlor und fiel. Die Flammen umschlossen ihren Körper und zogen sie in ihr infernales innerstes.

~

Schweißgebadet schrak Brya auf und hielt sich so fest sie konnte an ihrer Bettkante fest. Nach hektischem Umsehen erkannte sie jedoch, dass sie in ihrem Gemach lag. Kein tiefer Abgrund, kein Feuer, keine dämonischen Hund und kein Schattenmann.
Ihr Atmen war schwer und ihre Laken nass.
Sie hatte noch nie einen Traum gehabt, der so echt und gleichzeitig so unsinnig war.
Taumelnd stand sie auf und ging auf direktem Weg in ihr Bad, um sich ein schönes Bad zu gönnen.
Brya ließ das warme Wasser einlaufen und betrachtete sich währenddessen im Spiegel.
Sie hatte riesige und vor allem dunkle Augenringe.
Ihre Haut war blass und noch immer klebten ihr die Schweißperlen auf der Stirn.
Es war beinahe, als wäre sie tatsächlich vor diesen Kötern weggelaufen.
Seufzend zog sie ihr Nachthemd aus und stieg langsam in das Wasser. Ihr Leib zitterte und sie musste sich ziemlich zusammenreißen, um nicht sofort wieder zu flüchten. Das warme Wasser beengte sie, doch war gleichzeitig angenehm.
Nach nur einigen Minuten, war es aber wieder zu viel und sie sprintete beinahe aus der Wanne und öffnete den Wasserhahn des Waschbeckens, um sich dort mit eiskalten Wasser die Haut zu bespritzen.
Sie hechelte sogar unter der sich ausbreitenden Panik und schluckte mehrmals, ehe sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
Du hast versagt.
Dieser Satz hallte ihr durch den Kopf wie ein Ohrwurm, den man nicht so schnell vergessen würde.
Nachdem sie sich ein luftiges weißes Kleid angezogen hatte, ging sie in ihren Vorraum, um dort das Tablett vorzufinden, auf dem sie jeden Morgen ihr Frühstück stehen hatte. Es sei denn es fiel weg, da sie trainierte.
Da fiel ihr auf, dass Azarel sie heute nicht um fünf Uhr aus dem Schlaf gerissen hatte.
Vielleicht hatte sie wegen voriger Nacht einen freien Tag ergattert. Während sie aß und ihre warme Milch trank ließ sie das nächtliche Training Revue passieren.
Nachdem sie sich so tiefgründig unterhalten hatten, starrten sie noch eine Ewigkeit auf das Panorama der Stadt, ehe sie zusammen die Spitze des Turmes verließen und zurück zum Palast schlenderten.
Nach einigen Metern hatte Brya entdeckt, dass hinter den Bergen langsam die Sonne aufgehen musste, da der Himmel sich langsam rosa und orange färbte.
Azarel hatte sie bis zu ihrer Zimmertür begleitet und sie dann mit einem Lächeln verabschiedet, ehe sie in ihr Zimmer ging und müde ins Bett gefallen war. Und dann hatte sie geträumt. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie daran dachte, wie real er gewirkt hatte.
Noch immer konnte sie den Schmerz in ihren Armen spüren, als sie an der Klippe hing.
Noch immer sah sie diesen schwarzen Mann vor ihren Augen.
Und noch immer schwebte das Bild ihres toten jüngeren Ichs in ihren Gedanken.
Nachdem sie fertig war damit, ihr Essen minutenlang zu kauen und nachzudenken, wollte sie das Tablett auf ihrem Schreibtisch abstellen, was sie auch tat, doch sie verharrte zunächst in ihrer Bewegung.
Vor ihrer Zimmertür lag eine kleine Box.
Um diese Schachtel war ein blau schimmerndes Band gewickelt und sie lag tatsächlich einfach da.
Vollkommen perplex starrte sie diese einige Sekunden an, denn warum in aller Welt sollte eine kleine Box auf dem Boden vor ihrer Tür liegen?
Als Brya diese vorsichtig aufhob, bemerkte sie, dass ein Kärtchen an der Schleife des Bandes befestigt war. Sie öffnete diese und erkannte die Schrift der Altelfen. Doch sie konnte tatsächlich alles lesen.
Ich war heute Morgen in der Stadt und habe sie wieder gesehen. Ich konnte nicht anders, da ich gesehen habe, wie du sie geliebt zu haben scheinst. Hoffentlich sehe ich dich nächstes Mal damit.
Gezeichnet, Az.
Brya hob verwirrt ihre Brauen und öffnete die Schnüre behutsam, da sie das blaue Band nicht zerstören wollte. Es war unglaublich schön und sie verstand sogar, was Azarel so an dieser Farbe begeistert hat.
Langsam hob die den Deckel der Schachtel an und erstarrte, als sie sah, was er ihr geschenkt hatte.
Die goldene Fassung hielt den weißen Stein nicht nur fest, sondern verzierte ihn und sorgte für einen übernatürlich wirkenden Glanz. Mit besonderer Vorsicht nahm sie die Kette aus dem Stoffpolster heraus und öffnete den Verschluss, um sie sich selbst um den Hals zu legen. Sofort schritt sie zu dem nächsten Spiegel, um sich selbst und die neue Kette zu betrachten. Der Mondstein schmückte ihren Hals in unglaublicher Schönheit und brachte sie zum Lächeln.
Nicht nur, weil sie nun eine schöne Kette besaß, sondern auch, weil Azarel gesehen hatte, wie gerne sie diese gehabt hätte.
Auch wenn sie nicht wollte, dass er so viel Geld für sie ausgab.
Sie atmete tief ein und warf dann einen erneuten Blick in die Schachtel, denn unter dem Polster lag ein weiterer kleiner Brief.
Vielleicht heute Abend in einer Taverne? Dieses Mal aber ganz ohne Tischbeine und Leichenteppich.
Sie schmunzelte.
Ob er es sich wirklich verkneifen könnte ein wenig Chaos anzurichten, war zu bezweifeln.
Doch ein wenig Spaß könnte gewiss nicht schaden.
Es war nun also ihre Aufgabe ein passendes Kleid für diesen Anlass herauszusuchen und das würde sich wohl als schwierig erweisen, denn sie wollte ungern in einem schicken und aufwändigen Kleid in eine Taverne. Also müsste ihre Montur wohl reichen, es war immerhin kein schickes Lokal, sondern einfach nur eine Taverne.
Doch nur in Hemd und Hosen dort aufzutauchen?
Nun ihre neue Kette würde wohl einiges hermachen, aber das war doch nicht alles, was sie bieten könnte.
Hoffte sie zumindest.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro