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17 -Elysidia

Als Königin war es eine ihrer Pflichten in jeder noch so unbehaglichen  Situation ruhig und gelassen zu bleiben und dennoch hallten ihre Worte Brya noch immer in den Ohren.
»Ich werde meine Leute nicht für einen Krieg opfern, der nicht meiner ist. Nicht, solange mein eigener Krieg Priorität hat.«
Es war verzwickt, das Leben der Altelfen. Ihre Mutter erzählte ihr von dem Konstrukt, dass sie mit ihrer Magie aufrechterhielten.
Elvandros war die Stadt des Sommers, hatte Azarel gesagt. In diesem Moment erschien Brya nichts Seltsames an diesem Titel, doch jetzt ergab einiges viel mehr Sinn.
Es gab noch drei andere altelfische Reiche.
Den  Frühling, den Herbst und den Winter. In jeder dieser Städte lebte  jeweils ein Herrscher, der sein Reich regierte. Zusammen bildeten diese  Herrscher den Rat der Zeit, sie bestimmten zusammen über Gesetze und  verurteilten ihre Verbrecher gemeinsam.
Das Problem war nur, dass der Ausbruch der Dämonen nicht nur in der Welt der Menschen für Aufruhr gesorgt hatte.
Nein, in der Tat gab es auch in den Reihen der Elfen einen Krieg.
Azarel war nicht der einzige, der gegangen ist, erzählte Königin Ismera,  während sie diesem einen emotionslosen Blick schenkte. Da viele der  mächtigsten Altelfen sich den Dämonen anschlossen, brach während einer  Sitzung des Rates ein Streit aus. Sie gaben sich gegenseitig die Schuld  für ihre Unachtsamkeit und bekämpften sich nun an ihren Grenzen.
Es  war kein barbarisches Ausmaß, doch sorgten sie untereinander stets für  den ein oder anderen Denkanstoß. Und wenn das durch den Tod einiger  Grenzwächter geschah, dann war das eben so. Ihre Mutter konnte also  nicht helfen.
Nicht, solange ihr eigenes Reich in Gefahr war.
Sie hatte keine Bitte ausgesprochen, doch Brya wusste, dass ihre Mutter verlangte, dass Brya in ihrer Heimat half, ehe sie sich der eigentlichen Bedrohung zuwenden könnten.
Seufzend  stützte sie ihren Kopf in ihre Hände, als sie sich auf das riesige Bett  gesetzt hatte, das in der Mitte ihres Gemachs stand.
Als sie hereingeführt wurde, kam sie nicht aus dem Staunen heraus.
Das Zimmer war riesig, beinahe viermal so groß wie das Zimmer, das sie als Kind in Auria  gehabt hatte. Zunächst hatte sie ein Vorzimmer mit einem Kamin und  einer Sitzecke. Des Weiteren stand vor einer Wand mit deckenhohen  Bücherregalen ein dunkler Holzschreibtisch mit einem ledernen Sessel.  Allein bei diesem Anblick bebte ihr Herz vor Aufregung. Es war  unglaublich lange her, seit sie gelesen hatte. Von diesem Vorraum gingen  zwei offenstehende Türen ab.
Ging man geradeaus, durch die gläserne Tür neben den gold  verzierten Fenstern, so fand man sich selbst auf einem runden Balkon  wieder, der den Blick auf die gesamte Stadt freigab. Sie befand sich in  gewaltigen Höhen, doch Brya hatte keine Angst, als sie heruntergesehen  hatte. Zu ihrer linken befand sich also die Tür zu ihrem Schlafzimmer.  Das Bett bot Platz für mindestens vier Leute und war mit Kissen und  Decken überhäuft.
Die Bettpfosten gingen etwa zwei Meter in die Höhe  und bildeten ein hölzernes Quadrat über der Matratze, an dem seidene  Vorhänge herunterhingen. Außerdem befand sich hier ein gigantischer  Schrank, der beinahe die komplette Längsseite des Raumes einnahm.
Ging man durch den kleinen Torbogen am Ende des Schlafzimmers, so trat man in Bryas  Badezimmer ein. Eine in den Boden eingelassene Badewanne und eine Wand  aus Spiegeln reflektierte den Reichtum dieses Königreiches ungemein.
Es  befand sich hier sogar eine Toilette, wie die Bedienstete sie  bezeichnet hatte. Sie musste fortan also nicht mehr in einen Eimer  pinkeln, nein, sie konnte sich auf diesen Stuhl mit Loch setzen und  sogar herunterspülen.
Ja, tatsächlich benötigte es nur einem  Handgriff und das Ziehen an einer kleinen Kette und schon wurde  sämtliche Notdurft durch Rohre heruntergespühlt. Brya war von dieser Technik fasziniert gewesen, testete es also direkt einmal aus, als die Frau gegangen war.
Und tatsächlich, gab es nur ein plätscherndes Geräusch und das Wasser wurde mitsamt ihrer Verrichtung heruntergespült.  Auch das Waschbecken war überaus modern. Drehte man den Hahn auf, so  kam fließendes Wasser heraus, das man an einem Rad an der Seite sogar in  seiner Temperatur verändern konnte, ebenso war dies auch bei der  Badewanne der Fall.
Es schien beinahe surreal, dass sie von dem Leben einer Grabräuberin zu einem solchen Luxus wechselte.
Ja,  das Leben auf den Straßen war hart gewesen, doch war es auch  unbeschwert. Die einzige Verpflichtung, die sie gehabt hat, war sie  selbst.
Jetzt prasselte die Verantwortung so vieler Dinge auf sie ein, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam. Bereute sie ihr Vorgehen?
Bereute sie es in jener Nacht das Grab aufgesucht zu haben, in dem Azarel eine Nachricht für sie hinterlassen hatte?
Sie  schüttelte ihren noch immer in die Hände gestützten Kopf. Wieso sollte  man etwas bereuen, was unvermeidbar war? Ihre Herkunft war etwas, was  sie nun nicht mehr abstreiten konnte. Und ja, mit Familie, da kamen auch  die Pflichten. Doch, ob sich dieser Palast jemals wie ihre wahre Heimat  anfühlen würde, war noch ungewiss. Nach einigen stillen Momenten,  fasste sie ihren Geist und stand auf.
Die Frisierkommode in ihrem Schlafzimmer bot mehrere Haarbürsten und eine Menge Schminke, doch alles, was Brya  wollte, war den Zopf ihres Ponys aufzuflechten und sich zu Bett zu  legen. Ihr Gemach war mittlerweile nur noch vom Schein der Kerzen  beleuchtet und so wurde sie zunehmend müder. Nachdem ihr Haar entwirrt  wurde, öffnete sie ihren Schrank und betrachtete die riesige Auswahl an  Kleidern und an einer der Schranktüren hing auch ihre Montur.
Sie war löchrig und schmutzig, es hatte also keiner ihr Schmuckstück angerührt. An dem Gürtel hing noch immer ihr Dolch.
Nun, Azarels Dolch. In dem Schrank wäre er sicher verwahrt, doch Brya würde sich sicherer fühlen, wenn sie den Dolch unter ihrem Kissen wüsste. Sie würde ihn Azarel  bei Gelegenheit zurückgeben. Mit der Hand strich sie über die  verschiedensten Kleider, die farblich tatsächlich zumeist ihrem  Geschmack entsprachen.
In einem der insgesamt sechs Schrankabteile  befanden sich Nachtgewänder. Unsicher griff sie nach dem Erstbesten und  wechselte ihre Kleidung. Als sie das dunkelrote Kleid auf den Hocker  ihres Frisiertisches legte, bekam sie augenblicklich ein schlechtes  Gewissen und hing es dann sorgfältig in den Schrank.
Sie könnte es gewiss nochmal tragen, bevor man es waschen müsste.
Das  Nachtkleid, mit dem sie sich in ihr Bett legte, war schlicht und weiß.  Nichts Aufregendes. Den Dolch legte sie behutsam unter eines der Kissen,  nachdem sie sich eine dünne Decke über ihren Körper gezogen hatte.
Obwohl  es Nacht war und sie sich in den Bergen befand, war sie Luft noch  unglaublich warm. Die Magie, die jedes der Reiche in eine der  Jahreszeiten versetzte, war wirklich mächtig und Brya fragte sich, ob es die Magie ihrer Mutter war oder die der Ghylvanan.
Nach dem anhaltenden Nachdenken wurde Brya  nur noch müder und ihre Augen schwerer. Beinahe wäre sie unter den  Geräuschen der nachtaktiven Vögel eingeschlafen, doch es klopfte an  ihrer Tür. Erst nur einmal und sehr leise.
Doch die nächsten beiden Klopfer waren laut und bestimmt.
Wer  wollte jetzt etwas von ihr? Und warum, verdammt nochmal? Sie setzte  sich auf und ging schnellen Schrittes auf ihre Tür zu. Mit einem  entnervten Ruck öffnete sie diese und erblickte Azarel.
Er  stand nur in Hemd, Hose und Stiefeln vor ihr. Das Lächeln auf seinen  Lippen war aufgezwungen und sein Haar war durcheinander. Er hatte wohl  trainiert oder etwas in der Art, denn er sah nicht nur verschwitzt aus,  er roch auch so. Doch in seinem Geruch lag noch etwas Anderes.
Der Duft von Rosen und Sommer.
Er roch nach diesem Reich.
Einen Moment lang sahen sie sich bloß schweigend an.
»Darf ich?«
Er deute auf ihr Gemach und Brya ließ ihn storrternd hinein.
»O-oh, natürlich. Klar.«
Sie war verwirrt.
Was wollte er?
Ein staunender Pfiff erklang von seinen Lippen, als er ihr Gemach betrachtete.
»Ich kann mich noch daran erinnern, als ich hier geschlafen habe.«
Er ließ seine Hand über den Schreibtisch gleiten.
»Sie haben aufgeräumt. Und ich nehme an, du hast Kleider statt Wämser in deinem Schrank?«
»Das war dein Zimmer?«
Azarel nickte, als er sich auf die Lehne eines der Sofas setzte.
»Nun,  ja. Bevor ich abgehauen bin, versteht sich. Deine Mutter schläft nur  zwei Zimmer weiter. Zwischen meinem und ihrem Gemach lag dein  Kinderzimmer, das nun wohl nicht mehr als eine Abstellkammer ist. Sie  wollte den General stets in der Nähe ihrer Tochter wissen, doch dann  entschied sie sich, dich wegzugeben. Ein Fehler.«
Brya verschränkte ihre Arme und genoss das Knistern des Kaminfeuers.
»Es war tatsächlich töricht, doch auch dein Verrat war wohl nicht die Idee des Jahrhunderts.«
Er lächelte und nickte erneut.
»Ich  werde den Tag nie vergessen, an dem ich aufwachte und die Kinderstube  leer vorfand. Ein Leben unter den Menschen wäre sicherer. Unauffälliger.«
Er machte eine Pause und betrachtete Brya.
»Es  war mir über die ersten Jahre gelungen dich von ihnen fernzuhalten,  doch es war nervenaufreibend. Ich riskierte mit jedem Wort meinen Kopf  und dennoch hatte ich Erfolg. Doch als die Apokalypse begann, da wurde  ich versetzt. Ich konnte gegen den Befehl nichts ausrichten und so  verlor ich dich aus den Augen.«
Azarel fuhr sich durch sein nass geschwitztes Haar und kratzte sich an seinem Bart.
»Ich  hörte von einigen meiner Schergen, wie ein Mädchen dem Kreis des  Verderbens geschickt aus dem Weg gehen konnte und das sie versuchen  wollten, dieses Mädchen aufzuspüren, um ihr eine Lektion zu erteilen.  Ich wusste, dass kein Mensch schlau genug war, um die Verderbnis zu  spüren oder so deutlich wahrzunehmen. Somit wusste ich auch, dass ich  dich wieder gefunden hatte. Also verließ ich meinen Posten, verriet  meinen neuen Herrscher ebenfalls und kam zu dir.«
Brya nahm jedes seiner Worte in sich auf, wie ein Schwamm Wasser aufnahm.
Sie schloss ihre Augen, ehe sie sprach: »Wenn dir mein Überleben so wichtig war, warum hast du dich dann mit einem Mal so kalt gestellt. Ich wäre beinahe gegangen.«
Stille war das, was den Raum nun erfüllte.
»Ich wusste, Ismera würde mich hinrichten wollen. Es ist meine Aufgabe gewesen, die Prinzessin zu beschützen. Das ist  noch immer meine Aufgabe. Als du mich schlafen ließest, weil ich so  friedlich aussah, da war mir bewusst, dass du mich mittlerweile nicht  mehr als Fremden oder Reisekumpanen ansahst. Nein, du begannst dich mit  mir anfreunden zu wollen.«
Er stockte und suchte ihren Blick.
Als Brya ihm diesen schenkte, starrte er ins innerste ihrer Seele.
Brya wurde nervös und sah weg.
Azarel war mächtig und je größer ihre eigene Macht wurde, desto stärker wurde ihr bewusst, zu was Azarel fähig sein würde.
Er sprach nicht weiter. Also suchte Brya  mit leicht feuchten Augen die Seine. Die Tränen waren nicht der Trauer  geschuldet oder der Angst. Oder sonst etwas in der Richtung.
Ihre Augen waren nass, weil sie verstand, was er meinte.
»Hättest du Königin Ismera  nicht aufgehalten, dann wäre ich jetzt tot. Und wie wäre das für dich  gewesen? Tragisch, aber nicht herzzerreißend. Nun stelle dir aber vor,  wir hätten uns auf unserer Reise angefreundet und du hättest mir bis auf  den Tod vertraut. Was wäre geschehen? Du würdest Ismera nicht helfen wollen. Du würdest ihnen den Rücken kehren wollen. Die Welt wäre verloren gewesen.« Seine Stimme war ruhig und lag voller Wahrheit. Sie wäre wohl zerstört gewesen.
Noch nie hatte sie einer Person wirklich Vertrauen geschenkt und Azarel machte ihr das durchaus schwierig.
»Du  meinst also, ich könne helfen diesen Krieg zu beenden? Beide? Den Krieg  der Altelfen und der entstehende Krieg zwischen Altelfen und Dämonen?«
Azarel setzte ein Grinsen auf, ein Grinsen, das Brya seltsamerweise unglaublich vermisst hatte.
»Ich meine nicht, ich weiß. Deine Kräfte haben sich doch im Thronsaal gezeigt, Elysidia.«
Brya runzelte ihre Stirn und brauchte einige Sekunden, um das Wort zu verstehen, dass er gerade gesagt hatte. Elys, die Welt. Idia? Es war ein Suffix für Elys. Springerin?
»Weltenspringerin?«
Azarel lächelte und sah nach oben, als würde er in der Luft seine Erinnerung an den Moment sehen, als Brya die Wache aufgehalten hatte.
»Das  war es doch, was du im Thronsaal getan hast? Du bist durch die Welt  gesprungen. Du warst weg und bist an einem anderen Ort wieder  aufgetaucht, neben mir. Und dann? Was hast du dann getan?«
Brya zögerte.
»Ich habe allem freien Lauf gelassen.«
Er nickte.
Ihre Magie, das, was sie über die Jahre in sich aufgestaut hatte, hatte sie freigelassen, um die Wache aufzuhalten.
Doch auch jetzt, während sie beide in ihrem Gemach waren, konnte Brya  spüren, dass das nur ein kleiner Teil von dem gewesen sein musste, was  eigentlich durch ihre Adern rauschte. Ihre Magie pulsierte bei jedem  Atemzug und verlangte ans Licht zu kommen, doch Brya fasste sich wieder, ehe sie in die Tiefen ihres Geistes abzuschweifen drohte.
»Es ist spät. Ich sollte gehen.«
Ohne ein weiteres Wort stand er von der Lehne des Sofas auf und ging zur Tür.
Seine  Haltung war zwar aufrecht, doch etwas in seiner Gestik ließ auf  Unsicherheit schließen. Vermutlich war es der Arrest, der ihm auferlegt  wurde. Welch ein Rückschlag für den General der Armee.
Brya wartete an der geöffneten Tür, bis Azarel die Türschwelle überschritten hatte. Sie tauschten ein sanftes Lächeln aus und er drehte sich um, um zu gehen.
»Du irrst dich.«
Er blieb stehen und drehte sich verwirrt zu Brya. Seine Augenbrauen waren erhoben, er hörte ihr zu. »Wenn ich vollstes Vertrauen in dich gehabt hätte, dann wäre ich nur noch entschlossener gewesen, dich zu retten.«

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