Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

16 - Bankett

Der dunkle Stoff wehte um ihre Beine, während sie durch einen ihr  unbekannten Korridor ging. Auch hier waren die Wände mit goldenen  Fassungen verziert, die teilweise von saftig grünem Efeu bedeckt waren.
Ein normales Abendessen, hatte die Schneiderin, die Frau mit dem grünen Kleid, gesagt. Dieses stellte Brya sich allerdings so vor, dass sie allein oder eventuell mit Azarel  um ein Feuer saß und ein Kaninchen futterte. Doch schon als sie diesen  langen Gang mit dem samt blauen Teppich entlangging, wurde ihr immer  mehr bewusst, dass dieses kein gewöhnliches Abendessen sein würde.
Ihr braunes Haar wurde zu einer hübschen Frisur gesteckt, ihr Pony geflochten und am Hinterkopf zusammengebunden.
Ihr  Unterhaar wehte in diesen wunderschönen Wellen im Takt ihrer Schritte  und dieses Kleid gab ihr ein Selbstbewusstsein, wie noch nie. Als Brya  sich in roten Stoff vor dem Spiegel betrachtet hatte, war ihr  aufgefallen, dass man an einigen Stellen ihrer Arme unschöne Narben  erkennen konnte, die manchmal groß oder weniger groß waren. Auf der  einen Seite beschämte sie dieser Anblick, doch tatsächlich trug sie ihre  Male mit einem gewissen Stolz.
Sie hatte es überlebt.
Nun,  zumindest war sie noch am Leben. Wie schnell sich dies ändern könnte,  war ihr ebenfalls bewusst. Das Kleid, dass sie angezogen bekommen hatte,  hatte viele Vorteile. Zum einen saß der Stoff locker auf ihrer Haut und  er machte das Atmen keineswegs schwer.
Doch gab es einige Stellen, die Brya  normalerweise lieber bedeckt hielt. Dazu zählte zum Beispiel der große  Rückenausschnitt, denn das Kleid war hinter ihrem Nacken sozusagen  zugebunden, ihr Busen war also gut verdeckt.
Der angenehme Luftzug  ließ sie allerdings erahnen, dass man wohl nicht weit davon entfernt  war, ihren Hintern zu sehen, so tief saß der Ausschnitt. Außerdem war da  auch noch der Schlitz an ihrem linken Bein.
Bei jedem Schritt konnte  man so ihren Oberschenkel sehen und wäre sie ein wenig besser in Form,  dann würde sie es vielleicht nicht ganz so unangenehm finden. Doch ihr  dünnes Bein sorgte wohl kaum für Aufregung.
Wobei ihr das auch recht  war. Sie wollte keine Aufmerksamkeit von den falschen Leuten, denn sie  war immer noch zu einem Zweck hier. Wann genau sie sich dazu entschieden  hatte Iopix  tatsächlich retten zu wollen, war zwar noch unklar, doch mittlerweile  war dies ihr einziger Antrieb. Nun, neben der Ergründung ihrer Herkunft.  Es gab noch viel Unausgesprochenes und viele ihrer Fragen waren noch  immer nicht geklärt gewesen.
Wie der Zettel, den Azarel ihr in dem Grab hinterlassen hatte und warum die Toten so wachsam gewesen waren.
Eine der Bediensteten hatte ihr versichert ihre Kleidung in ihr Gemach zu bringen, wo sie alles selbst waschen konnte.
Niemand würde Hand an ihre Montur legen, auch wenn diese Menschen es sicher verstanden. Nein, es waren Elfen.
Brya musste sich erst einmal daran gewöhnen, dass alle um sie herum Altelfen waren. Ein unsichtbares Volk.

~

Je  näher sie der großen Tür kam, vor der zwei Wachen postiert waren, desto  langsamer wurde ihr Gang. Die Wachen sahen sie nicht an, würdigten ihr  keinen Augenblick lang einen Teil ihrer Aufmerksamkeit, doch Brya wusste, dass diese beiden Männer sie abschätzten.
Die Sinne der Elfen waren ausgeprägter als die eines jeden Tieres, das bemerkte Brya  immer häufiger. Auch als sie in dem Waschhaus saß und hörte, wie  draußen ein Wachwechsel durchgeführt wurde. Währenddessen hörte sie, wie  die Männer leise etwas gesagt hatten.
Doch die Sprach der Altelfen  war ihr noch immer fremder, als die der Menschen und so war es für sie  beinahe unmöglich gewesen sie zu verstehen.
Als sie sich direkt vor der hölzernen Tür befand, holt sie einmal tief Luft, ehe sie nickte und ihr die Wachen die Tür öffneten.
Was  sich vor ihr auftat war wunderbar und erschreckend zugleich. Eine  riesige Tafel aus dunklem Holz zog sich durch den großen Speisesaal. Auf  dem Tisch war hellblauer Stoff ausgelegt und der Raum war erfüllt von  dem Duft verschiedenster Speisen. Neben unzähligen noch nie gesehenen  Gemüsesorten betrachtete Brya vor allem den Fisch den gerösteten Truthahn.
Ihr  lief das Wasser im Mund zusammen. Jeder Sitzplatz war besetzt, von  Männern und Frauen in wunderschönen Gewändern und Tuniken. Jeder  einzelne von ihnen war in einem Gespräch verwickelt, doch verstehen  konnte Brya wieder nichts.
Einige  vereinzelte Worte schienen ihr bekannt, doch im Kontext konnte sie sich  keine sinnvollen Sätze vorstellen. Sie schien nicht beachtet zu werden  und das war Brya auch ganz recht. Wo sollte sie sitzen? Ihre Augen glitten über jeden Sitzplatz und suchten dringlich nach Azarel.
Und dann erblickte sie ihn. Sein Wams war nun wieder herausgeputzt, sein Bart gestutzt und seine Haare gemacht. Ruhig und ohne sich mit jemandem zu befassen, aß er etwas Fisch, ehe er sie wohl bemerkte. Wie genau, ob er sie gehört oder vielleicht sogar gerochen hatte, wusste Brya nicht. Doch seine Augen schnellten in ihre Richtung, glitten an ihr herab.
Betrachtete er ihr Kleid?
Auch  ihm wurde während dieses Banketts keine Beachtung geschenkt, nicht  einmal ein Blick im Augenwinkel. Sein Verrat dem Königreich der Altelfen  gegenüber musste den Leuten tief im Gemüt sitzen. Azarel nickte Brya zu, schenkte ihr aber kein Lächeln, so wie sie es gewohnt war.
Nun zumindest, seitdem er ihr gegenüber noch fremder erschien als ohnehin schon.
»Bryalla!«
Die sanfte Stimme der Königin hallte durch den Raum. Sie saß am Ende der Tafel und winkte Brya zu sich.
Als  ihr Name ertönt war, hatte sie binnen einer Sekunde die Aufmerksamkeit  der gesamten Gesellschaft. Die Gespräche verstummten nur einige  flüsternde Stimmen waren noch zu hören, die Tonlage geprägt von  Unsicherheit und Neugier.
Den Blicken schutzlos ausgeliefert setzte Brya ihren zögerlichen Gang fort und versuchte die goldenen Augen zu ignorieren, die auf ihr ruhten.
Ja,  Gold war die Farbe der Altelfen. Neben ihrer Mutter war tatsächlich  noch ein Stuhl frei. Wobei Stuhl wohl das falsche Wort war, denn die  Lehnen waren prunkvoll verziert, und die Lehne war wesentlich größer,  als die der anderen Stühle. Es wirkte beinahe wie ein Thron.
Von schwankenden Gefühlen eingehüllt machte Brya es sich auf diesem thronartigen  Sitzplatz bequem und schenkte ihrer Mutter einen beklommenen Blick.  Diese trug ein wunderschönes Lächeln auf ihren leicht roten Lippen, als  sie sprach:
»Es ist schön dich hier zu haben, nach all den Jahren. Du siehst wirklich hübsch aus Bryalla.«
Noch immer konnte Brya die feurigen Blicke des Hofes auf sich spüren, auch obwohl sie versuchte ihre Aufmerksamkeit allein auf ihre Mutter zu richten.
»Es ist ungewohnt wieder ein Kleid zu tragen.«
Sie setzte einige Sekunden aus und versuchte sich zu sammeln.
»Danke.«
Nun, das war immerhin ein Anfang.
»Erzähl mir wie es dir in Auria erging, deine Zeit bei der Adelsfamilie.«
Während sie dies aussprach, füllte ihr ein Bediensteter bereits etwas von dem Essen auf und Brya brach bei diesem Duft beinahe zusammen. Es roch so unglaublich gut.
»Nur zu, mein Durst nach Erzählung kann auch warten.«
Ohne zu Zögern nahm Brya  das vergoldete Besteck in die Hand und begann zu essen. Sie wurde nicht  enttäuscht. Ihre Geschmacksknospen explodierten beinahe bei dem  Aufeinandertreffen der verschiedenen Gewürze.
Sie war im Paradies.
Der,  ebenfalls vergoldete, Becher war gefüllt mit Wasser, das sie hastig  herunterschluckte. Nach einigen Minuten, in denen sie bloß aß, richtete  sie sich auf und sah in die Runde.
Jeder, wirklich jeder, hatte sie beobachtet. Beim Essen. Sie wurde rot und wollte sich am liebsten unter dem Tisch verstecken.
Königin Ismera räusperte sich laut und warf einen bösen Blick in den Raum, sodass sich alle sofort wieder belanglosen Gesprächen zuwandten.
»Wie es aussieht, bin ich die Hauptattraktion in diesem Palast«, grummelte Brya.
Ihre Mutter unterdrückte ein leises Kichern.
»Nun,  es sorgt durchaus für Aufsehen, wenn eine totgeglaubte Prinzessin  zurückkehrt. Noch dazu mit einem Verräter, dem alle den Tod wünschten.  Es grenzt nahezu an ein Wunder was Azarel und du am Hof berichtet haben und viele sind euch beiden gegenüber misstrauisch. Nicht unbegründet.«
Brya nickte, während sie sich eine Kartoffel in den Mund steckte und kaute.
»Es ist widerlich zu sehen, wie egal ihnen die Welt außerhalb der Berge ist.«
Ein Seufzen war aus dem Mund ihrer Mutter zu hören.
»Bryalla, Azarel  muss dir sicherlich von unserer Geschichte mit den Menschen berichtet  haben. Der Krieg artete aus und der Vertrag besagte, dass weder  Menschen, noch Elfen sich in die Belange der jeweils anderen Einmischen  würden.«
Vor ihrem inneren Auge sah Brya die Wandmeißelungen in der Höhle. Der Vertrag schwebte in der Luft, zwischen einem menschlichen König und vier altelfischen Frauen.
»Warst du eine der Frauen, die diesen Vertrag unterschrieben hatten? In der Höhle sah ich vier in Gewänder gehüllte Frauen.«
Sie schüttelte den Kopf. Verständlich. Azarel hatte ihr doch erzählt, dass das schon hunderte von Jahren her war.
Brya bereute ihre dumme Frage.
»Ich  war noch jung, als diese Auseinandersetzung stattgefunden hat. Ich war  zu diesem Zeitpunkt noch nicht Königin, aber es waren auch keine der  vier Herrscher, die diesen Vertrag unterschrieben haben.«
Vier Herrscher? Davon war im Thronsaal also die Rede. Unter den Altelfen gab es vier Herrscher. Bryas  Entsetzen war dennoch sichtbar, denn wenn diese Geschehnisse so lange  her waren, wie war es dann möglich, dass ihre Mutter zu diesem Zeitpunkt  jung gewesen war.
»Wie jung warst du?«
Ismera nahm einen Schluck aus ihrem Becher.
»Um die 300 Jahre. 308, wenn ich mich recht entsinne.«
Brya wich die Farbe aus dem Gesicht.
»So alt?«
Ein Kichern war aus den Reihen der Tafel zu entnehmen. Als Bryas Blick über die Leute glitt, sah sie Azarel, der überaus belustigt schien.
Arschloch, dachte sich Brya.
»Wir  sind nahezu unsterblich, weißt du? Es gab bis jetzt nicht einen  einzigen Altelfen, der an Altersschwäche gestorben war. Jeder Tote, den  wir beerdigen, starb im  Kampf, oder in einer tödlichen Auseinandersetzung. Doch hauptsächlich  war es der Kampf. Um zu deiner eigentlichen Frage zurückzukommen,  diejenigen, die den Vertrag vor über tausend Jahren unterschrieben  hatten, waren die Ghylvanan.«
»Die Schöpfer?«
Ihre Mutter nickte lächelnd.
Brya war tatsächlich etwas perplex. Die ganze Zeit über hatte sie die Gylvanan und die Altelfen als ein Ganzes betrachtet. Sie dachte, es wäre dasselbe.
»Wie ich sehe, weicht  der Fluch immer mehr von dir, je länger du von deiner Herkunft weißt.  Es freut mich, dass dir die alte Sprache immer bekannter wird. Die Ghylvanan  haben alles geschaffen, auf dem du stehst. Die Sonne, die das Licht  bringt, der Mond, der die Gezeiten schafft, die Sterne, die uns im  Dunkeln leiten und die Erde, die uns Leben schenkt.«
»Die Gylvanan haben unsere Welt also geschaffen?« Die Augen ihrer Mutter funkelten im Sonnenlicht, das durch die Fenster drang.
»Man sagt, sie waren das Erste  in unserem Universum, das eine Seele hatte. Sie waren erfüllt von Magie  und bündelten ihre Kraft, um einen greifbaren Ort zu schaffen. Diese  Welt, unsere Welt, ist das Kind der Ghylvanan,  dem sie seinen freien Lauf gaben, um sich zu entwickeln. So wurden die  Wälder geschaffen, die Steppen, die Ozeane, die Lebewesen. Die Altelfen,  waren das erste auf dieser Welt, was man als intelligent bezeichnen  konnte. Wir haben zugesehen, wie die Menschen sich entwickelten. Du  würdest lachen, wenn du wüsstest, wie sie früher einmal aussahen. Die Ghylvanan  waren nicht nur unsere Schöpfer, sondern auch unsere wichtigsten Gäste.  Sie wohnten jedem Rat bei, doch als die Altelfen die Menschen  versklavten, da sie eine niedere Rasse waren, da war der letzte Akt der Ghylvanan,  diesen Vertrag zu unterzeichnen, ehe sie verschwanden. Wir haben sie  enttäuscht, diese Gräueltat konnten sie nicht dulden, also sorgten sie  dafür, dass wir keinen Einfluss mehr auf die Menschen nehmen konnten.«
Der Hof war nun wieder erfüllt von Gesprächsstoff und Gelächter, als würde niemand zuhören. Doch in ihrem inneren wusste Brya, dass jeder von ihnen sie beobachtete, auch wenn nur Azarels Blicke offensichtlich waren.
Brya wusste nicht, warum er sie ständig ansah, ob aus Sorge oder Neugier. Vielleicht sogar Misstrauen.
»Die Kirche entstand doch, nachdem ihr gegangen seid. Sind die Ghylvanan die Götter, von denen dort immer die Rede war?«
Die Königin nickte.
»Ja,  auch wenn die Kirche der Menschen sie weitaus schwächer darstellten als  sie waren. Wenn sie gewollt hätten, dann wäre diese Welt nur noch ein  Haufen Asche, der durch das Universum gleitet. Da die Altelfen  verschwanden und es keine höhere Rasse mehr gab, die sie anbeten  konnten, dichteten sich einige schlaue Köpfe etwas dazu und gründeten  die Kirche. Der Glaube der Menschen war eine Lüge, es ist also nur eine  Frage der Zeit, bis die Menschen ihren Glauben verlieren. Vorausgesetzt  sie sind schlau genug.«

Bilder von hängenden Nonnen und geköpften Priestern schossen durch Bryas Kopf.
»Ein  Jahr nach dem Auftreten des Loches am Himmel starb die Kirche aus. Die  Dämonen kamen aus dem Himmel, in dem die Menschen immer die Heimat ihrer  Götter vermutet hatten. Sie versuchten all das Gold, das an die Kirche  als Steuer abgegeben werden musste, zurückzuerlangen. Dabei starben  viele Menschen und es werden noch mehr sterben. Nicht wegen der Kirche,  sondern wegen der Dämonen. Und du willst nicht helfen, weil die Schöpfer  vor tausend Jahren einen Vertrag unterschrieben haben? Du hast doch nur  Angst vor dem, was hinter den schwarzen Bergen auf dich wartet.«

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro