14 - Elvandros
Der gleichmäßige Rhythmus tropfenden Wassers weckte ihre Sinne.
Der Boden war kalt, aber mit Stroh ausgelegt. Es roch nach nasser Kälte und Moos.
Ihre Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit, dennoch war Bryas Sicht verschwommen. Als sie sich aus ihrer liegenden Position aufsetzen wollte, brach sie unter ihren zitternden Gliedmaßen zusammen.
Ihr Kopf bereitete ihr allerdings gerade mehr Sorgen. Mit einem Griff an ihre Schläfe ertastete sie das getrocknete Blut, das vermutlich dem gepanzerten Schlag des Soldaten zuzuschreiben war. Ihr Blick schweifte durch die Zelle, in der sie sich befand.
Der Stein war beinahe schwarz und die Gitterstäbe befanden sich nur wenige Meter von ihr entfernt. Schnell krabbelte sie, trotz ihrer Schmerzen, zu der Tür ihrer Zelle. Als sie ihren Blick durch den Gang schweifen ließ, bemerkte sie, dass es noch unzählige weitere Zellen gab.
»Scheiße.«
Sie seufzte und lehnte ihren Kopf an einen der kalten Stäbe. Die Kälte kühlte diesen und das tat ihr unglaublich gut. Sie hatte sich in eine missliche Lage gebracht. Mal wieder. Sie bereute es wieder einmal Azarel getroffen zu haben.
Auf ihn gehört zu haben.
Ein Tod durch die Dämonen wäre vielleicht doch nicht so übel, wie in einer Zelle zu verrotten.
Nach einigen Sekunden der Stille ertönte eine bekannte männliche Stimme.
»Auch mal wach?«
Sie richtete ihren Blick nach vorne und sah Azarel in der Zelle gegenüber.
»Ich sollte froh sein jemanden Vertrautes zu sehen«, murmelte Brya leise.
Ihr Gegenüber nickte und umschloss mit beiden Händen die Gitterstäbe.
Bei näherer Betrachtung stellte Brya fest, dass sein Gesicht mit einigen Platzwunden versehen war. Seine Unterlippe blutete noch immer, während das Blut an seiner linken Augenbraue schon getrocknet war.
»Brya, hör zu. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Dir wird vorerst nichts geschehen.«
»Was soll vorerst heißen?«, hakte sie nach, während sie ihren Blick an die Decke richtete.
Ein Tropfen Wasser fiel auf ihre Stirn und sie schloss ihre Augen. Am Ende des Ganges konnte man aufkommende Schritte hören, die in ihre Richtung kamen.
»Sie brauchen dich Brya. Vertrau mir, dir wird nichts geschehen. Vertrau mir ein letztes Mal.«
Als Azarel diese Worte aussprach, wurden bereits ihre beiden Zellen geöffnet und es trat jeweils ein voll ausgerüsteter Soldat ein. Selbst in der Dunkelheit der Zellen strahlte die goldene Rüstung und ließ Brya staunen.
Doch ihr Staunen verging, als sie grob am Arm hochgezogen und gemeinsam mit Azarel durch den Gang gezerrt wurde. Wobei sie bemerkte, dass Azarel sich nicht wehrte. Stumm folgte er jedem Schritt des Soldaten. Nachdem sie einige Stufen erklommen hatten, wurde ihnen von zwei anderen Wachen eine große hölzerne Tür geöffnet. Die goldenen Fassungen und Verzierungen sorgten dafür, dass Bryas Mund offen stand.
Die elfischen Bauwerke zeigten von unglaublicher Schönheit. Hinter besagter Tür verschwand der schwarze Stein. Der Boden war aus weißen Marmor, der so sehr glänzte, dass sie ihr Gesicht für einen Moment darin sehen konnte.
Die Fenster des langen Korridors liefen oben Spitz zu und die Sprossen, die sich in Pflanzen nachempfundener Schönheit über das Glas schmiegten, glänzten ebenfalls golden im Sonnenlicht. Jedes der großen Fenster war mit seidenen hellblauen Vorhängen bestückt und ließ das Staunen auch hier nicht aus.
Die Decke war mit goldenen Meißelungen versehen, während an den Wänden grüne Ranken ihren Weg suchten und die Natur so in dieses Haus brachten. Wo waren sie eigentlich?
Als sie an einem der Fenster vorbeigingen, bemerkte Brya, dass die Stadt, Elvandros, unter ihnen lag. Sie waren weit oben in einem großen Gebäude. In dem Palast, den sie vom Gipfel aus gesehen hatte.
Eine weitere Tür wurde ihnen geöffnet.
Die Wachen trugen, anders als die vorherigen, keine Schwerter, sondern jeweils einen goldenen Speer, dessen Spitze vermochte durch Stahl zu bohren.
Als sie über die Türschwelle traten, machte Brya sich kleiner. Eine enorme Macht machte sich in ihr bemerkbar.
Ihre Instinkte schrien, wie solle sich bedeckt halten. Vor ihr tat sich ein riesiger Raum, nein, ein Saal auf. Ein Thronsaal.
Ihr Blick wanderte über den weißen Marmorboden, empor den Treppen, zu einem Thron. Mit einer Frau. Einer Königin. Sie trug ein weißes Gewand auf ihrer goldenen Haut.
Die Seide glänzte im Sonnenschein, ebenso wie ihre goldene, mit einigen kleinen Ranken versehene Krone. Ihr Gesicht war malerisch. Keine Unebenheit auf ihrer makellosen Haut, das braune Haar zu einem lockeren Zopf geflochten, die goldenen Augen auf Brya ruhend.
Goldene Augen.
Es schauderte Brya. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem ganzen Körper aus. Und das, obwohl sie aufgrund der warmen Luft schwitzte. Der Fellkragen, den sie noch immer trug, war überaus lästig. Azarel stand nun neben ihr und sah sie ebenfalls an.
»Hab keine A-«
Er wurde mit einem heftigen Tritt in die Kniekehle unterbrochen und fiel auf die Knie.
»Genug!«, ertönte die sanfte, aber mächtige Stimme der Frau.
Sie überschlug ihre Beine elegant und lehnte sich ein wenig vor, um sie beide zu betrachten. Brya schenkte sie einige kurze Blicke, doch als ihre Augen zu Azarel wanderten, erkannte Brya eine Art Trauer in ihrem Ausdruck.
»So sieht man sich also wieder, Azarel.«
Moment.
Bryas Atmen verlangsamte sich.
Sie kannten sich.
Azarel kannte diese Frau.
Er war nicht so unwissend, wie er sie immer hat glauben lassen.
»Königin Ismera, welch eine Freude. Wobei ich mich doch lieber bei einem guten Wein unterhalten würde.«
Sie nickte und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Um der guten alten Zeiten, wäre ich sogar gewollt dies zu unternehmen. Doch betrübt mich dein Anblick, alter Freund. Es ist lange her, seit du uns verlassen hast. Dennoch blieb dein Abgang stets in Erinnerung aller.«
Azarel schmunzelte ein wenig. Er war Teil dieses Hofes gewesen. Die Königin der Elfen war eine Freundin von ihm. Er hatte sie belogen. Aber wie kann es sein, dass ein Mensch...? Bryas Blick schnellte zu Azarels Ohren. Sie waren spitz. Sie verstand nicht. Was hatte das zu bedeuten? Die ganze Zeit über waren sie rund, wie die eines Menschen. Sie starrte nur noch.
»Verständlich, meine Liebe. Doch wer wäre ich, wenn ich nicht für einen Auftritt sorgte?«
»So wie dein Auftritt in den Bergen? Wenn ich mich recht entsinne, dann war es dieses Mal allerdings deine Begleiterin, die für Aufsehen sorgte.«
Der Blick der Königin ging wieder zu Brya über.
»Sag mir deinen Namen, Mädchen.«
Sie wollte ihr sagen, dass er sie nichts anginge, doch dann schallten Azarels Worte in ihrem Kopf wieder.
Du hast als einzige die Chance diesen Wahnsinn eventuell zu beenden, auch wenn diese Chance noch so gering ist.
Und ja, die Chance wirkte gerade so gering wie noch nie, denn immerhin stand sie in vor einer Königin, festgehalten von einem Soldaten, der sie zuvor bewusstlos geschlagen hatte.
Dennoch vertraute ein kleiner Teil von ihr Azarel noch immer. Seltsamerweise.
»Brya.«
»Wie bitte?«
Sie wiederholte sich: »Brya.«
Der Blick der Königin durchbohrte Bryas Seele.
»E-eure Hoheit«, fügte diese unsicher hinzu.
Die Frau auf dem Thron nickte.
»Ein schöner Name.«
»Kommt er dir gar nicht bekannt vor, Ismera?«
Sie verdrehte ihre wunderschönen Augen.
»Was ist der Grund für deine Reise hierher?«
Azarel schaute zu Brya und versicherte ihr mit einem Blick, dass er wohl alles unter Kontrolle habe.
»Ihr müsst den Menschen helfen. Die Dämonen zerstören ihr Land und ihr Leben. Ich habe gesehen, was sie anrichten.«
Die Königin lachte.
Ja, sie lachte tatsächlich.
»Die Menschen sind nicht länger in meinem Einzugsgebiet. Alles was mit ihnen passiert, ist nicht mehr mein Problem. Wenn sie also der Meinung sind, sie müssen versuchen die Lösungen für all ihre Unannehmlichkeiten in den Dämonen zu suchen, dann ist das für die Altelfen nicht von Belangen.« Hatten der König und die Königin also versucht die Dämonen um Hilfe zu bitten?
War das die Eintrittskarte der Dämonen in diese Welt gewesen? Aber wobei hatten sie denn Hilfe benötigt?
Iopix hatte vor der Apokalypse gestrahlt, zumindest war es das, woran Brya sich erinnern konnte.
»Du stürzt also ein Volk in den Tod, nur, weil es nicht dein eigenes ist? Ich bin mir sicher, dass man deine Taten diesbezüglich durchaus infrage stellen sollte. Sind es nicht die Altelfen, die einen so großen Teil zu der Apokalypse beigetragen haben?«
Ismera krallte sich in die Lehnen ihres aus Marmor bestehenden Throns.
»Willst du mir etwa vorwerfen, dass es meine Schuld und die der anderen Herrscher sei, dass Verräter wie du und verlassen haben, um den Dämonen zu dienen?«
Bryas Atmen stockte, als sie ihren Kopf langsam zu Azarel drehte. Er arbeitete für die Dämonen? Ihre Vorsicht war also zu keiner Zeit unbegründet gewesen.
»Verräter wie ich? War es nicht dein eigener Verrat, der dafür sorgte, dass deine Tochter unter Menschen aufwuchs und beinahe ums Leben kam? Wäre ich nicht, kurz nach deiner Entscheidung sie wegzugeben, mitgegangen, dann wäre sie tot. Und mit ihr die Chance auf Rettung!«
Brya wurde unruhig.
Wovon sprach Azarel da?
Eine Tochter die weggegeben wurde?
Die Königin stand ruckartig auf. Ihr entschlossener Blick galt nun nicht mehr Azarel, sondern Brya. Anmutig schritt sie die Treppen ihres Throns herab und kam langsam auf Brya zu. Als sie direkt vor ihr stand, blieb die brünette Herrscherin stehen. Ihre Augen zitterten, als sie Brya betrachtete und nicht einen Zentimeter ausließ.
Brya wurde nervös und verkrampfte jeden Muskel. Ihr Kiefer schmerzte beinahe. Behutsam streckte Ismera ihre Hand nach Bryas Wange aus und legte sanft ihren Daumen darauf, ehe sie anfing etwas von dem getrockneten Blut abzuwischen.
»Bryalla?«
Ihr Name.
Ihr wahrer Name.
Diese Königin kannte ihn.
Ihr Blut war elfisch.
War es das gleiche, wie das der Königin?
Teilten sie ihr Blut?
»Wo hast du sie gefunden?«
Der Kopf der Königin schnellte in Azarels Richtung. Dieser kniete noch immer und richtete seinen Blick auf Brya.
»Sie durchsuchte die Gräber im Osten nach Schätzen, um sich über Wasser zu halten. Ich hinterließ ihr eine Notiz in einem der Gräber, ich dachte, sie kannte die alte Sprache. Doch dein Fluch hat sie alles vergessen lassen.«
Brya griff instinktiv nach dem Schnipsel Papier in ihrer Manteltasche. Die Schrift schien ihr unbekannt. Azarel war es also gewesen, der jedes Grab vor ihr aufgesucht hatte. Zu welchem Zweck fragte sich Brya.
Doch dann kam es ihr in den Sinn. Von Anfang an hatte er geplant sie nach Elvandros zu führen. Er hatte sie mit den leeren Gräbern in eine Richtung getrieben, bis sie letztendlich das Grab mit den Untoten gefunden hatte. Die Untoten waren aufgewühlt, weil Azarel dort gewesen war. Die Fackeln hatte er entzündet.
Warum sie nur in diesem Grab erwachten, verstand sie zwar immer noch nicht, doch sein Hinleiten zu der Grabkammer und ihr Auffinden der Grabinschrift, ergab zusammen ein halbfertiges Puzzle.
Der Mond hatte eine besondere Bedeutung, die Azarel kennen musste. All das also, damit Brya die Inschrift las und die Begegnung mit Azarel eingeleitet wurde. Er hatte sie auf Schritt und Tritt verfolgt.
Für wie lange, wusste sie nicht. Seither war der Mond ihr ständiger Begleiter. Jede Nacht warf er seinen unnatürlichen Schein auf Bryas Weg.
Von was für einer Art Fluch sprach er?
»Sie war eine verlorene Seele in einer Welt, die ihr heraufbeschworen habt. Ihr Herrscher der Altelfen. Sie ist vermutlich die Einzige, die diesen Kontinenten jetzt noch retten kann.«
Warum gerade Brya diejenige sein sollte, wusste sie nicht. Doch etwas in Azarels Stimme ließ sie verstehen. Tiefe Verzweiflung gepaart mit Wut ließen ihn sprechen. Der Schmerz saß tief.
»Was ist hier überhaupt los?«, fragte sie dann.
Sie brauche immer noch Antworten und gerade warfen sich nur neue Fragen auf. Die Königin sah nun wieder zu Brya und atmete einmal tief durch.
»Du... bist meine Tochter. Ich gab dich zu deinem eigenen Schutz weg und belegte dich mit einem Fluch, sodass du dich an nichts mehr erinnern könntest. Außerdem bewirkte er, dass du deinesgleichen nicht erkennen würdest, ebenso wie deine eigenen Fähigkeiten.«
»Deshalb schien ich menschlich für dich«, ergänzte Azarel.
Doch die Königin fügte schnell hinzu: »Du bist nicht ihresgleichen. Du bist nun einer von ihnen.«
Einer der Dämonen. Die Dämonen schienen keine Rasse zu sein, vielmehr ein Ruf oder ein Titel.
»Ich bin in Auria beinahe gestorben.« Bryas Erinnerungen an ihre Kindheit in der verwüsteten Stadt waren grausam.
Tag ein Tag aus kämpfte sie um ihr Überleben und versuchte sich nicht von den Schergen entdeckten zu lassen, die nun ihr Unwesen in der Hauptstadt trieben. Sie sah Tote, Opfer von Folter und Mord. Während all das in Iopix geschehen war, schien es den Altelfen überaus gut ergangen zu sein.
Ihre Stadt zeigte keine Zeichen eines Krieges.
»Das tut mir unglaublich leid. Wenn ich gewusst hätte, dass der Krieg sich so auf meine einzige Tochter auswirkt...«
Sie machte eine Pause und legte dann ihre Hand wieder an ihre Wange. Brya drehte ihren Kopf weg. Diese Frau war eine Fremde.
Die Königin erschreckte sich ein wenig vor ihrer Zurückweisung, setzte ihren Satz allerdings fort: »Ich habe dich in eine reiche Familie gegeben, damit sie dich gut pflegen können. Doch allem Anschein nach hat das nichts gebracht.«
Azarel versuchte sich gegen den Griff der Wache zu wehren, die ihn auf den Knien hielt.
»Denn sie fanden Brya! Der einzig sichere Ort wäre Elvandros gewesen, doch du gingst davon aus, dass Brya ihren Tod finden würde! Du hattest gehofft, dass deine eigene Tochter in der Welt der Menschen durch einen Unfall starb, damit sie den Dämonen nicht in die Hände fiel! Und wenn sie bei der Explosion in Auria umgekommen wäre!«
Die Königin drehte ihren Rücken zu Brya und Azarel, während diesem die Hand hinter dem Rücken umgedreht wurde.
Brya konnte hören wie einer seiner Knochen kackte, als er aufstöhnte.
Er sprach weiter: »Das konnte ich nicht zulassen. Ich ging, um sie zu beschützen. Ich arbeite von innen heraus gegen die Dämonen an und es gelang mir sogar! Ich war in der Lage Brya an jenem Tag in Auria vor einem der Ungeheuer zu bewahren, während ihr in eurer Stadt in den Bergen euer Leben weitergelebt habt, als wäre nichts!«
Einige Momente herrschte Stille und Brya nutzte die Gelegenheit, um ihre Gedanken zu sammeln und alles zu verstehen.
Die Königin von Elvandros hatte sie, ihre Tochter, zu den Menschen gegeben, damit sie starb?
Damit Brya nicht in die Hände der Dämonen geriet. Hatte das etwas mit den Fähigkeiten zu tun, die sie laut Azarel angeblich besaß?
Der Fluch, der auf Brya gelastet hatte, machte aus ihr beinahe einen Menschen.
Doch je mehr Zeit sie mit Azarel verbrachte, desto mehr kam ihre wahre Herkunft ans Licht. Azarel ging zu den Dämonen, arbeite so gesehen für sie, um sie davon abzuhalten Brya zu finden.
Und, damit sie nicht umkam. Er hatte sie beschützt. Die Gestalt in den Gassen Aurias, vor der sie weggerannt war. Könnte er das gewesen sein? Die Erinnerung an diesen Tag war noch präsent, aber schwach. Ihre restliche Reise war geprägt von Chaos. Ständig auf der Flucht vor der Verderbnis. Sechzehn Jahre lang.
Und dann, traf sie Azarel, der ihr zuvor eine Nachricht hinterlassen hatte. Sie fragte sich, ob sie diese jetzt entziffern könnte. In ihren Gedanken spielte sich das Kartenspiel ab.
Die Entdeckung der Meißelungen.
Der Kampf in der Taverne.
Ihre Begegnungen mit den dämonischen Schergen. Die Reise zu den Bergen und der Junge, der nicht mehr sprach.
Mikael, war sein Name.
Die Flucht vor diesen Bestien in den Bergen.
Und nun?
Nun stand sie vor einer Königin.
Diese drehte sich nicht um, als sie sprach.
»Das Königreich des Sommers ist dir überaus dankbar, dass du die Prinzessin zurückgebracht hast.«
Sie faltete ihre Hände ineinander.
»Doch Verräter, bleibt Verräter. Und Verrat wird hierzulande hart bestraft.«
Elegant drehte sie sich zu ihnen um. Bryas Blick wanderte zu Azarel, sein Kopf war ausgestreckt, seine Miene hart. Eine der Wachen zog sein Schwert aus der ledernen, mit goldenen Verzierungen versehen, Scheide.
Man sollte meinen, Azarel würde sich wehren. Doch alles, was er tat war, den Kopf zu senken. Er legte seinen Nacken frei. Die Wache hob das Schwert mit beiden Händen an und sprach in einer Sprache, die Brya nur zum Teil verstand.
Etwas wie Ehre, General und Jenseits, war das Einzige, was Brya entnehmen konnte. War das die Sprache der Altelfen?
Nun hallte die ruhige Stimme der Königin durch den Saal: »Mit dem Tod.«
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