"Hi.", Grinste Liam.
"Du warst ein Mensch?!", Fragte Louis mit weit aufgerissenen Augen.
"Ja... Sieht man das nicht mehr?", Witzelte Liam und sah kritisch an seinem Unterwäsche-Model-Körper herunter.

"Aber was? Wie?", Fragte Louis völlig verwirrt.
"Niall... Er tauchte irgendwann auf. Ist schon fast 100 Jahre her... Nein. Fast genau 100 Jahre. Ich kann nicht glauben, dass es schon 100 Jahre sind. Ich war zu Fuß unterwegs. Er wollte mich eigentlich aussaugen. Aber hat's dann doch nicht gemacht. Ich habe mich gewandelt, ohne dass er das so richtig wollte. Naja... Wie alle die nicht in ihrer Hochzeitsnacht gewandelt werden, hing ich an ihm. Musste all die Bewegungen und so etwas erst lernen. Als wäre er mein großer Held. Witzig, wie sich manches so dreht." Liams Grinsen hatte defintiv eine dreckige Note.

"Aber... Du fühlst noch... Du hast dich mit mir rumgeplagt. Du warst zu lieb...", Stammelte Louis verstört.
"Ja. Ich... Ich wusste, was auf dich zukommen würde... Deswegen lässt Harry hauptsächlich mich nach dir sehen. Weil ich es, nicht genau so aber anders eben auch erlebt habe. Im wahrsten Sinne des Wortes."
"Wie... Wie lebst- wie bist du damit tot?"
"Es ist, was es ist. Ich wurde dazu gemacht ohne meine Einwilligung. Harry hat dir die Wahl gelassen, ohne dir zu erklären, was deine Wahl bedeutet. Ich schätze, das ist ähnlich. Wir beide sind so, weil wir ihnen über den Weg gelaufen sind."
"Was vermisst du am Meisten?"
"Puh... Es ist schon so lange her... Ich glaube, das Gefühl von Glück. Ich kann es noch empfinden.. aber... Man hat Angst, dass sich die Gefühle abnutzen. Dass sie dann doch verschwinden. Und deshalb hütet man sie und dann fühlt man letztlich eben doch nicht mehr so."
"Ich kann mir nicht vorstellen so irgendwie zu sein."
"Ich weiß. Konnte ich auch nicht."
"Wie kannst du mit Niall leben und... Dinge tun... Wenn er so zu dir war? Dir das angetan hat?"
"Denk über dich nach. Unsere Antworten sind vermutlich die gleichen.", Gab Liam entspannt zurück.

Das stimmte. Louis ließ sich auch von Harry vögeln, hatte seine Brut im Bauch und liebte ihn. Trotz allem.
"Werden wir irgendwie gezwungen sie zu lieben?"
"Nein. Liebe kann man nicht manipulieren. Vampire können den Willen beeinflussen oder die mechanisch ausgeführten Handlungen, wie Bewegungen oder Sprechen durch einen. Aber Vampire können mit Gefühlen nicht. Deswegen können sie da nicht viel mit machen."
Louis nickte. Es war so surreal.

"Weißt du, Louis, sie wissen nicht, was man vermisst. Sie kennen es nicht. Es wäre, als hätten wir vorher das Fliegen vermisst. Das haben wir nicht. Weil wir es nicht kannten. Mitleid, Gnade, Schamgefühl, Einsamkeit, ein schlechtes Gewissen... All das kennen sie nicht."
"Aber wie soll man ohne all das sein?"
"Es macht Sinn. Stell dir einen Vampir vor, der Mitleid empfindet. Er würde verhungern. Oder einen mit Schamgefühl. Am besten in der Hochzeitsnacht. Für Vampire ist es gut so zu sein. Das ist der Preis für ein ewiges Dasein."
"Er ist zu hoch."
"Du hast auch was davon."
"Ja... Fliegen und sowas."
"Ich dachte an Harry und euer Baby. Als Menschen hättet ihr euch nicht zusammen fortpflanzen können."
Langsam nickte Louis. Das stimmte.

"Wäre Harry kein Vampir, hätte er sich von dir abblitzen lassen.".
Wieder nickte Louis. Ja, das stimmte alles.

"Und Vampire sehen eigentlich immer heiß aus."
"Oh ja, das stimmt.", Grinste Louis.
Liam setzte sich zu ihm aufs Bett und sofort lehnte Louis seinen Kopf an ihn.

"Weißt du... Ich war damals unterwegs.. ich war in Irland stationiert. 1922 im Januar wurde der anglo-irische Vertrag vom irischen Parlament ratifiziert. Es ging um die Autonomierechte. Am 28. Juni brach der Bürgerkrieg aus. Ende Februar wandelte Niall mich. Aber wahrscheinlich hätte ich andernfalls eh nicht mehr lange zu leben gehabt. Zumindest hat es mich damals etwas getröstet, mir das so zu denken. Als Brite in Irland. Zumal ich unter Henry Hughes Wilson gedient habe. Er wurde am 22. Juni bei einem Attentat der IRA getötet. In dem Sinne habe ich quasi überlebt durch meinen Tot.", Schwelgte Liam in Erinnerungen.
"Oh. Aber mir hat nichts gedroht. Ich bin nicht durchs aufständische Irland spaziert."
"Aber du warst trotzdem verloren, oder? Nur anders? Das war er bei allen Menschen so, die dann gewandelt wurden, mit denen ich gesprochen habe.", Fragte Liam und sah ihm in die Augen.
"Ja... Schon irgendwie. Harry war, bei aller Nervigkeit spannend und... Er blieb. Er ließ mich nicht allein. Das ist so... Anders. Alle gingen... Immer. Aber er nicht..."
"Und das wird er nie tun. Und vielleicht ist das der Preis den man zahlen muss. Sie kennen das Gefühl von Einsamkeit nicht und sorgen dafür, dass wir es nie mehr empfinden."
"Aber ihr seid... Uhm... Zu dritt.. wie das?"
"Ich liebe sie beide. Aber Zayn fühlt sich schnell eingeengt. Er vertraut nicht schnell und ist eben auch Mal gern Einzelgänger. Aber Niall und ich lieben es beide, wenn er sich uns wieder anschließt."
"Wie das?"
"Weißt du, er ging damals völlig überstürzt, weil er es für das Beste hielt. Er sein eigenes Ding machen wollte und unabhängig sein wollte. Aber Zayn ist... Er ist sensibler als er oft wirkt. Schon nach kürzester Zeit war ihm klar, dass es ein Fehler war. Aber es war zu spät. Und vielleicht brauchte er diese Erkenntnis. Seither ist er immer Mal weg. Aber die Dauer wird kürzer und die Abstände zwischen seinen Flüchten werden auch immer größer. Wir hoffen also, dass sie in ein paar hundert Jahren nicht mehr vorkommen. Und naja... Sex zu dritt hat eben auch was."
"Hatte ich noch nie.", Meinte Louis achselzuckend.
"Wirst du auch nie haben.", Grummelte Harry. Hinter ihm kamen Zayn und Niall mit ins Schlafzimmer und alle pflanzten sich aufs Bett, wobei Harry Louis schnell wieder zu sich zog. Und seine Nase wieder in dessen Haaren vergrub. Louis war wieder ruhiger. Liam konnte sowas.

"Du kannst ihn doch mit deinem Schwanz und gleichzeitig mit einem Dil-", kam es fünf Minuten später plötzlich von Niall, als habe er das Rad neu erfunden und ein wahnsinnig großes Problem gelöst.
"La la la la la!", Sang Louis schnell und hielt sich die Ohren zu. Um Himmels Willen. Hatte Niall noch nie Harrys Gerät- äh wobei. Liam und Zayn im Whirlpool damals... Okay. Vermutlich wäre das technisch gesehen tatsächlich möglich. Himmel! Worüber dachte er denn da nach?!

Harry aber grinste. Das war eine tolle Idee. Oder?

Liam erzählt ein bisschen. Das bisschen Geschichtsunterricht gibt's übrigens im Rahmen meines Bildungsauftrags gratis dazu. 🤭🤭🤭
Also all das mit 1922 entspricht den Tatsachen. Nur einen Liam und einen Niall gab es damals wohl nicht 😅.
Joa. Was haltet ihr jetzt so von den Vampiren? Habt ihr schon eine Idee worauf es hinaus läuft? Über die Mitte der Story sind wir ja schon ein Weilchen hinweg 😅😅😅. Es kommen noch etwa zehn Kapitel und wie immer habe ich das Gefühl, dass es langweilig und total vorhersehbar ist. 🥺😅
Joa. Bis übermorgen.
Viele Grüße ^_^