Kapitel 17
Hermines Sicht
„Schatz, was machst du so spät noch hier?", Ron sah etwas verwirrt aus. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Noch nie war ich so spät vor seiner Tür gestanden.
Mein schlechtes Gewissen verstärkte sich. Unangenehm zog sich mein Magen zusammen.
Nein, Hermine, reiß dich zusammen, es ist nur fair ihm gegenüber. Ron verdient diesen Respekt also bringe es hinter dich.
„Kann ich reinkommen?", fragte ich.
„Na klar", sein Gesicht strahlte vor Freude.
Schnell schob ich mich an ihm vorbei und setzte mich auf das Bett. Ron verstand leider darunter, dass ich noch schnell eine heiße Nummer schieben wollte.
Viel zu grob drückte er seine Lippen auf die meinen. Dennoch konnte ich nicht umhin seinen vertrauten Geruch einzuatmen und aufzuseufzen. Das hieß jedoch nicht, dass ich ihn küssen wollte! Ich versuchte etwas Abstand zwischen uns zu bringen, doch ohne Erfolg.
Seine riesige, ungeschickte Hand landete auf meiner rechten Brust. Nein, das wollte ich nicht!
Angewidert schob ich sie weg und rückte einige Zentimeter zurück.
„Ron", meine Stimme war etwas zittrig, „ich bin nicht dafür gekommen."
Ron schien zu ahnen, dass ihn etwas Schlimmes erwartete. Ich wusste nicht, ob es an meinen roten Augen oder meinem schuldigen Gesichtsausdruck lag. Eines von beiden hatte mich wohl verraten.
„Nein, Mine", er schüttelte den Kopf, „Ich weiß in letzter Zeit ist es nicht so gut gelaufen, aber bitte, wir bekommen das hin", flehte er beinahe und griff verzweifelt nach meiner Hand.
Tränen sammelten sich wieder in meinen Augen. Es kostete mich all meine Kraft seinem verletzten Blick standzuhalten.
„Ron, diese Entscheidung fällt mir nicht leicht", ich drückte fest seine Hand und atmete tief durch, „Aber du verdienst die Wahrheit."
„Mine, egal was du getan hast, ich lie..", er versuchte mich in seine Arme zu ziehen.
„Ron, hör mir erst einmal zu."
„Aber Mine, nichts was du tust könnte meine Meinung ändern", er strich mir beinahe sanft über die Wange.
Das unangenehme Gefühl in meinem Bauch entwickelte sich zu einem Krampfen. Mir blieb keine Wahl. Ich musste sofort die Wahrheit herausrücken. Die sanfte Variante war keine Option mehr.
Ich schloss kurz die Augen und sammelte mich, ehe ich leise sagte: „Ich habe dich betrogen."
„Was?!", seine Hände nahm Ron von mir als hätte er sich verbrannt.
„Ich habe dich betrogen, Ron", ich konnte den Schmerz in seinen Augen nicht mehr ertragen und sah leicht an ihm vorbei, „Es tut mir ehrlich leid, ich wollte niemals.."
„DU WOLLTEST NIEMALS WAS?", schrie er unheimlich laut.
„Dich verletzen, Ron, das tut mir ehrlich leid. Ich wollte, dass du mit mir und unserer romantischen Beziehung abschließen kannst, deshalb finde ich hast du die Wahrheit verdient."
„DU HAST MICH ALSO WIRKLICH BETROGEN? WANN?", Ron sprang auf. Seine Augen waren ganz glasig von den Tränen darin.
„Am ersten Schultag."
Seine Hände begannen zu zittern. Er wandte den Blick von mir ab. "Wie oft denn?", hakte er nach. Eine Zornesfalte bildete sich auf seiner Stirn.
Ich musste meine nächsten Worte sehr sorgfältig wählen. Er stand kurz davor wild um sich zu schlagen. In diesem Moment hasste ich mich. Hasste mich dafür, dass ich ihm diesen Schmerz angetan hatte.
„Zweimal", flüsterte ich und biss mir nervös auf die Lippe. Meine Magenkrämpfe wurden schlimmer.
„ES WAR NICHT NUR EINMAL?", zornig trat er gegen den Kleiderschrank, ehe er mit seiner Faust dagegen schlug. Es krachte als der Schrank gegen die Wand dahinter stieß.
Ich hatte Ron noch nie so erzürnt erlebt. Leicht ängstlich knabberte ich weiter auf meiner Lippe und tastete nach meinem Zauberstab.
„WER WAR ES?"
Ron trat erneut mit voller Wucht gegen den Schrank, sodass dieser laut ächzte. Nach wie vor wagte er es nicht mich anzusehen.
„Ron, ich werde dir nicht sagen.."
„ICH DACHTE ICH VERDIENE DIE WAHRHEIT?"
Er sah mich nun wieder an. Ich schluckte den Kloß im Hals hinunter.
„Ron, ich habe genug gesagt. Es tut mir wirklich leid, das musst du mir glauben. Ich hoffe, du kannst mir eines Tages wieder trauen und unsere Freundschaft wiederaufnehmen. Ich werde dich nun allein lassen", mit wackeligen Beinen ging ich zur Tür.
„DU GEHST NIRGENDWOHIN EHE DU NICHT DEN NAMEN AUSSPUCKST! WER WAR ES?", schrie Ron so laut, dass meine Ohren klingelten. Mit geballten Fäusten versperrte er mir den Weg zur Tür.
~
Na, wie meint ihr geht es weiter? Rückt Hermine den Namen raus? 🤔
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