Viktor
Plötzlich war Lucius umringt von Reportern, die auf ihn einredeten, ihm Sachen zuriefen. Doch nicht nur das auch Schaulustige drängten sich nun um ihn.
»Stimmt es, dass sie mit Severus Snape verheiratet sind?«
»Sind beide Kinder von ihnen?«
»Wo ist Potter? Werden sie ihn an die Todesser ausliefern?«
Die Rufe wurden immer drängender und die beiden Auroren, die Lucius inzwischen an je einem Oberarm gepackt hatten, hatten immer größere Probleme ihn vor der Menge zu schützen. Lucius dachte panisch nach, was sollte er tun? Er wusste, er hatte keine Wahl. Entschlossen blieb er stehen, und zwang auch seine Beschützer stehen zu bleiben.
»Sie wollen also die Wahrheit?«, rief er und wie auf ein unsichtbares Kommando verstummte die Masse.
»Sie sollen sie bekommen. Ja, ich bin mit Severus verheiratet. Ja, Draco ist unser Sohn, unser gemeinsamer und ja, Harry Potter ist Severus' leiblicher Sohn und damit mein Stiefkind. Ja, ich war ein Todesser, weil ich falschen Versprechungen hinterhergelaufen bin. Ich habe diesem Leben bereits vor einiger Zeit den Rücken gekehrt. Ich werde nie einen meiner Söhne an irgendjemanden ausliefern, niemals und nun wünsche ich mir, dass ich, mein Mann und unsere Söhne in Ruhe gelassen werden«, schloss er, nickte den Auroren zu und diese fassten ihn wieder an die Schultern und schoben ihn durch die noch immer stumme Menschentraube. Das Letzte, was Lucius sah, war die Masse, die wieder auf ihn zu drängte, als ihn die Auroren auch schon in einen Kamin schoben.
Ehe er es überhaupt realisierte, stand er in einem leeren Raum, in dem es nur den Kamin gab. Die Auroren klopften sich die Asche von den Umhängen.
»Wo sind wir?«, wollte Lucius wissen.
»Nicht wichtig. Von hier können sie disapparieren. Bleiben sie dem Ministerium fern, wenigstens für ein paar Wochen«, sagte einer der beiden und seine Blicke durchbohrten Lucius.
»Werde ich und danke!«
»Ach und Lucius ein Rat unter Freunden, suchen sie sich schnell eine andere Unterkunft, diese Aasgeier werden nicht lange brauchen, bis sie ihren Aufenthaltsort kennen«, sagte der andere Auror, den Lucius nur unter dem Namen Tanner kannte.
»Ja, machen wir und nochmals vielen Dank«, sagte Lucius und disapparierte.
Er landete wieder in dem Feld, das etwas abseits des Fuchsbaus lag. Nachdenklich sah er zum Haus, aus dessen Schornstein Rauch stieg. Er hasste es, die Jungen und Severus wieder zum Aufbruch zwingen zu müssen, aber ihnen blieb nichts anderes übrig. Spätestens morgen früh würde ein neuer Artikel erscheinen und Lucius war sich sicher, dass die Journalisten nicht nachlassen würden, ehe sie Harry selber befragen konnten. Nun blieben ihnen kaum Alternativen. Seufzend lief er in Richtung Haus und trat in die Wohnküche. Severus saß auf der Couch und las in einem Buch, während Draco und Harry am Küchentisch saßen und Zauberschach spielten. Überrascht sahen sie auf, als Lucius eintrat.
»Dad? Du bist schon wieder da?«, fragend sah Draco seinen Vater an. Severus war aufgestanden und sah seinem Mann deutlich die Strapazen der letzten Stunden an.
»Was ist passiert?«, wollte er besorgt wissen. Lucius Blick huschte zu den Jungen.
»Jungs, geht nach oben und packt, bitte eure Sachen, wir müssen weg!«, sagte er.
»A-Aber wir sind doch gerade erst gekommen und wir haben gesagt wir passen auf das Haus auf«, warf Harry ein. Lucius legte ihm eine Hand auf die Wange.
»Ich weiß Harry und es tut mir auch sehr leid, aber Arthur wird es verstehen. Bitte vertrau mir, okay?«
»Okay, Dad«, sagte Harry und sah zu Draco, der ebenfalls nickte.
»Gut, dann geht jetzt bitte und macht, worum ich euch gebeten habe!«, sagte er und die beiden Jungen stiegen in den ersten Stock.
»Was ist los?«, fragte Severus erneut. In kurzen Worten fasste Lucius das Geschehene zusammen.
»Und Fudge ist auf unserer Seite?«, skeptisch sah Severus seinen Mann an. Dieser zuckte mit den Schultern.
»Es scheint so, er war es auch, der mich gewarnt hat, dass unser Versteck nicht so geheim ist, wie ich dachte. Vermutlich haben einige der Idioten, die vorm Manor standen, eins und eins zusammengezählt, nachdem Arthur erst im Haus war und dann wieder draußen. Egal wie, wir müssen weg. Meine, nennen wir es Erklärung, wird morgen in allen bekannten magischen Zeitungen stehen und auch das wird nicht dabei helfen, dass es aufhört.«
»Na schön, aber wohin sollen wir? Zurück ins Manor oder nach Hogwarts?«, nachdenklich sah Severus aus dem Fenster. Am Horizont schien sich ein Gewitter zusammenzubrauen.
»Nein zu offensichtlich und es tut mir leid, aber vier Wochen mit Dumbledore in einem Schloss, auf keinen Fall.«
»Also wohin dann?«
»I-Ich dachte an Viktor!«, sagte Lucius zögerlich und sah, wie Severus' Gesichtsausdruck von Besorgnis zu Unverständnis wechselte.
»Das ist nicht dein Ernst! Dieser paranoide Idiot hätte uns beinahe umgebracht...«
»Das ist Jahre her und es war ein Versehen...«
»Lucius, ich liebe dich über alles, aber das? Ich meine was macht dich so sicher, dass er uns dieses Mal nicht versuchen wird, in die Luft zu sprengen?«
»Nichts Sev, gar nichts, aber dort wären wir sicher und auch Viktor hat dazugelernt. Vertrau mir, es wird alles gut gehen«, Lucius griff nach der Hand seines Mannes und rückte sie.
»Na schön, aber passiert einem der Jungs was...«
»Ich verspreche es, es wird nichts geschehen!«, sagte Lucius und küsste Severus sanft.
Harry und Draco hatten am oberen Ende der Treppe gestanden und alles mitangehört. Irgendwann griff Draco nach der Hand seines Bruders und zog ihn in ihr Zimmer.
»Hast du eine Ahnung, wen sie meinen?«, wollte Harry wissen und begann seine Sachen in einen Rucksack zu stopfen. Draco schüttelte nachdenklich den Kopf.
»Nein, nicht wirklich. Ich glaube, ich habe den Namen schon mal gehört oder gelesen, aber ich erinnere mich nicht wo und wann«, sagte Draco und suchte seine Sachen zusammen. Plötzlich hielt er inne und sah zu Harry.
»Was ist?«, wollte dieser wissen.
»Mir ist es wieder eingefallen. Vor ein paar Jahren, da ... also ich hatte in der Bibliothek ein Buch in der Hand. Es war der Stammbaum der Malfoys so eine Art Familienchronik. Dad hat sie mir weggenommen und meinte, er würde sie mir später zeigen, aber ich bin mir ziemlich sicher dort flüchtig den Namen Viktor Malfoy gelesen zu haben. Ich weiß es noch, weil er seltsam aussah, so als hätte jemand versucht, ihn auszuradieren.«
»Auszuradieren?«
»Ja, nur deshalb ist er mir überhaupt aufgefallen.«
»Meinst du wirklich, dieser Viktor ist gemeint?«, Draco zuckte mit den Schultern und schloss seinen Rucksack, im selben Moment ging die Tür auf und Severus und Lucius standen im Raum.
»Seid ihr fertig?«, wollte Severus wissen.
»Ja, aber wohin gehen wir?«, wollte Harry wissen.
»Ja, wer ist Viktor?«, wollte Draco ungerührt wissen.
»Draco Lucius Alexander Malfoy, was hab ich dir über das Lauschen gesagt?«, wollte Lucius streng wissen.
»Es nicht zu tun, aber Dad, du sagtest auch, wir sagen uns alles, also?«
»Na schön, also setzt euch«, sagte der Mann und wies auf das Bett. Draco und Harry setzten sich und Severus nahm auf dem gegenüberliegenden Bett platz, während Lucius stehen blieb.
»Also, Viktor ist mein Bruder...«, begann er. Draco schnappte nach Luft.
»D-Dein Bruder?«
»Draco, lass deinen Vater ausreden!«, sage Severus streng.
»Ja Draco, Viktor Dragan Malfoy ist mein Bruder. Er ist zehn Jahre älter als ich und es gibt einen Grund, warum du bisher nichts von ihm weißt. Als er geboren wurde, war er sehr krank. Klein und schwächlich. Er überlebte seine ersten Monate nur mit viel Glück. Je älter er wurde, umso klarer wurde auch, dass er anders war. Er war sehr ruhig und wissbegierig, aber er zeigte keinerlei magische Begabung. Ihr wisst, dass Kinder von Zauberern schon sehr früh unbeabsichtigt zaubern«, beide Jungen nickten. Harry war dies natürlich erst wirklich bewusst geworden, als er nach Hogwarts kam, aber auch er hatte allerlei seltsame Dinge vollbracht, schon als er noch recht klein war, besonders dann, wenn er Angst hatte oder wütend war.
»Nun bei Viktor geschah nichts, also so gut wie nichts. Meine Eltern ergriffen ziemlich drastische Maßnahmen, um Viktors Magie herauszulocken. Mein Vater warf ihn, als er acht war einfach aus dem ersten Stock«, entsetzt sahen Draco und Harry ihren Vater an.
»Keine Angst ihm ist kaum etwas passiert. Es stellte sich raus, dass er doch magisch veranlagt war, allerdings nur sehr, sehr gering. Seine Magie federte den Sturz ab, aber vielmehr auch nicht. Trotz allem durfte er nach Hogwarts, was sicher auch an seinem Namen lag. Er war bis auf wenige Ausnahmen ein schlechter Schüler. Er schaffte keine Verwandlung und auch Zauberkunst lag ihm nicht. Er hatte einen Zauberstab, aber jeder zweite Zauber ging daneben oder misslang gänzlich. In Zaubertränke und Kräuterkunde war er aber schnell Klassenbester. Viktor war kreativ und half sich mit Erfindungen, aber alles nützte nichts. Er verließ die Schule ohne Abschluss. Für meine Eltern war er eine Schande. Ich sah ihn nur in den Sommerferien, sonst kam er nie nach Hause. Ich aber sah zu ihm auf. Er war mein großer Bruder und ich wusste, dass er mich liebte. Es tat mir weh, dass meine Eltern mich ihm vorzogen. Ich zeigte schon als Einjähriger magische Fähigkeiten und wenn ich wütend war, dann bebte das ganze Haus. Dagegen konnte Viktor nicht bestehen. Meine Eltern verlangten von ihm, dass er nach seinem Abschluss aus dem Manor auszog. Sie überließen ihm viel Gold und ein Anwesen am anderen Ende von Schottland. Als Gegenleistung sollte er sich von der Familie lossagen und nie zurückkehren. Den Namen Malfoy sollte er ablegen...«, in Lucius Stimme lag nun viel Bitterkeit.
»D-Das ist grausam«, entkam es Harry. Lucius sah zu ihm und nickte.
»Ja, das war es, aber Viktor tat es. Er wusste, er hätte keine andere Wahl und er tat es auch für mich. Er wollte, dass ich unbelastet aufwachsen konnte, und so verabschiedete er sich von mir, als ich sieben war.«
Flashback – Malfoy Manor Juli 1961
Der siebenjährige Lucius Malfoy saß am Fenster seines Zimmers und sah nach draußen. Es war spät und seine Mutter hatte ihn bereits ins Bett gebracht, aber Lucius konnte nicht schlafen. Den ganzen Tag hatte er seinen Vater und seinen Bruder Viktor streiten hören. Lucius verstand nicht genau, worum es ging, aber es hatte damit zu tun, dass sein Bruder ohne einen Abschluss Hogwarts verlassen hatte. Seufzend zog er die Knie an und starrte in die Dunkelheit seines Zimmers, als seine Tür leise geöffnet wurde. Der Lichtstrahl aus dem Flur fiel direkt auf den kleinen blonden Jungen. Der junge Mann, der im Türrahmen stand, hatte ebenso blondes, schulterlanges Haar und tiefblaue Augen. Er war groß und schlank und lächelte, als er Lucius auf dem Fensterbrett entdeckte.
»Luci, was machst du da? Du solltest doch schlafen«, sagte er und ging auf Lucius zu.
»Konnte nicht«, sagte dieser nur leise.
»Na nun komm, ich bring dich ins Bett und bleibe noch ein bisschen«, sagte Viktor, hob seinen Bruder auf die Arme und legte ihn auf das Bett.
»Wir waren zu laut, oder?«, sagte er, während er die Decke über Lucius legte. Dieser nickte zögernd.
»Das tut mir leid, kleiner. Du weißt ja, wie Vater ist«, sagte Viktor und zog sich einen Stuhl an das Bett.
»Du bleibst nicht hier!«, sagte Lucius und schluchzte.
»Hey, nicht weinen. Du bist doch schon so groß«, sagte Viktor sanft und strich Lucius die Tränen aus dem Gesicht.
»Ich soll ... ich kann nicht hierbleiben Luci, aber mir wird es gut gehen und dir auch. Du wirst mal ein großer Zauberer, das musst du mir versprechen!«
»Bitte Vic, bitte bleib doch!«, flehte Lucius und das Licht auf dem Nachttisch flackerte.
»Beruhig dich, okay! Luc, ich werde immer für dich da sein. Wenn du meine Hilfe brauchst, dann schreib mir und ich komme, so schnell ich kann, aber wenn ich hierbleibe, das ... das wäre falsch und dir gegenüber nicht fair. Vater und Mutter lieben dich, das weißt du.«
»Sie lieben dich auch!«, stotterte Lucius.
»Ja, aber anders. Es ist besser so!«
»Wirst du mich besuchen kommen?«
»Ja, ja das werde ich«, sagte Viktor und versuchte ein Lächeln.
»Schlaf jetzt kleiner und denk daran, du bist nicht alleine, niemals! Ich hab dich lieb«, sanft küsste Viktor seinen Bruder auf die Stirn und stand auf.
»Ich hab dich auch lieb, Vic«, sagte Lucius und schluckte schwer. Viktor ging zur Tür und drehte sich dann noch einmal um.
»Versprichst du mir etwas Luci?«, fragte er und Lucius nickte sofort.
»Bleib immer so, wie du bist, ändere nie, was du bist, weil andere es sagen, bleib dir immer treu!«
»I-ich verspreche es!«, Viktor nickte lächelnd und ging aus dem Zimmer.
Flashback Ende
»Das war das letzte Mal, für lange Zeit, dass ich ihn gesehen habe. Am nächsten Morgen war er fort. Ich hasste meine Eltern und besonders meinen Vater dafür, dass sie ihn vertrieben hatten. Viktor schickte mir zu jedem Geburtstag eine Eule und so wusste ich auch, wo er lebte. Meine Mutter starb, da war ich in der dritten Klasse, in Hogwarts und mein Vater kurz nach meinem Abschluss. Ich erinnerte mich immer an Viktors Worte und sie waren es, die dafür sorgten, dass ich zu Severus und meiner Liebe stand, dass ich mich statt den Todessern, wie es mein Vater erwartet hätte, dem Ministerium als Spion anschloss. Ich traute mich allerdings lange nicht, Viktor aufzusuchen. Ich dachte, er würde die Familie hassen und so auch mich. Er beantwortete keinen meiner Briefe, die ich nach jedem Geburtstagsbrief an ihn schickte. Als du geboren wurdest...«, Lucius sah zu Draco und lächelte.
»...da war es Severus, der anregte Viktor zu besuchen.«
»Einer meiner wenigen Fehler«, sagte dieser bitter.
»Es war kein Fehler...na ja nicht in Gänze...«
Flashback – Am Ende der Welt in Schottland August 1980
Die beiden Männer landeten auf einem grasbewachsenen Hügel, direkt an einer Steilküste. Unterhalb tobte der Atlantik, weiß Gischt schlug gegen die Felsen. Einsam stand ein Anwesen aus dunklem Stein, wie eine Trutzburg in der kargen Landschaft. Kein Baum oder Strauch war auszumachen.
»Gemütlich, das muss man schon sagen«, der zwanzigjährige Severus Malfoy, trat neben Lucius und folgte dessen Blick.
»Es ist ja nicht so, als hätte er eine Wahl gehabt«, sagte dieser bitter und drehte sich dann zu seinem Mann.
»Wie geht's ihm?«, wollte er nun besorgt wissen. Severus zog seinen Umhang etwas beiseite und wiegte den zwei Monate alten Draco hin und her.
»Gut. Das Apparieren scheint ihm nichts ausgemacht zu haben.«
»Schön, dann lass uns gehen, ehe es für Draco zu kalt wird«, sagte Lucius und ging voran. Sie waren nur noch wenige Meter von der Mauer, die das Anwesen umgab entfernt, als es einen ohrenbetäubenden Knall gab und neben ihnen etwas in den Boden einschlug. Severus drückte Draco fest an sich und Lucius stellte sich vor seinen Mann und seinen Sohn.
»Was war das!«, rief Severus.
»Ich weiß...«, weiter kam Lucius nicht, als wieder etwas in einer großen Explosion neben ihnen einschlug. Die Druckwelle war so heftig, dass beide Männer, einige Meter weggeschleudert wurden.
»SEV!«, schrie Lucius, rappelte sich auf und rannte zu seinem Mann. Draco schrie in Severus' Armen.
»A-Alles okay, uns fehlt nichts«, keuchte er.
»Was bei Salazar ist hier los. Will dein Bruder uns umbringen?«, fragte Severus, stand auf und versuchte, das Baby zu beruhigen.
»Ich weiß es nicht. Nimm Draco und geh zurück ins Manor, ich versuche, mit Viktor zu reden!«
»Ich halte das für keine gute Idee...«
»Sev, er ist mein Bruder und er hat viel durchgemacht. Bitte...«, sagte Lucius und küsste ihn und auch Draco flüchtig.
»Na schön. Pass auf dich auf!«, sagte der junge Mann, drückte Draco an sich und disapparierte.
Lucius näherte sich wieder dem Haus und hielt seinen Zauberstab ausgestreckt vor sich.
»VIKTOR! ICH BIN ES, LUCIUS! HÖR AUF MICH UMBRINGEN ZU WOLLEN!«, schrie er so laut, er konnte. Ohne Vorwarnung öffnete sich plötzlich das Eingangstor des Anwesens. Lucius lief vorsichtig darauf zu und aus dem Haus trat ein Mann mit kurzen blonden Haaren und markanten blauen Augen. Sein Gesicht wirkte älter, als 36, aber sein Lächeln hätte Lucius überall wiedererkannt.
»L-Luci, ich was machst du hier?«, fragte Viktor und zog den jungen Mann unbeholfen in seine Arme.
»Mich offenbar von meinem eigenen Bruder umbringen lassen«, sagte Lucius und schob den anderen etwas von sich.
»E-Es tut mir so leid, ich...die Zeiten sind schwer. Du weißt das!«
»Ja, sicher aber...bei Merlin Vic du hättest mich, meinen Mann und unseren zwei Monate alten Sohn beinahe getötet!«
»Deinen Mann und Sohn...Luc d-du bist so groß geworden. Schau dich nur an! Es tut mir wirklich, wirklich leid. Wo ist deine Familie?«
»Sie sind disappariert. Du wirst das verstehen.«
»Ja, ja natürlich, aber komm doch rein«, sagte Viktor und machte eine ausholende Handbewegung.
»Nein ich denke, das ist nicht so gut. Vic, ich wollte dich wiedersehen und ich freue mich, dass es dir gut geht, aber ich kann nicht bleiben. Ich wollte nur, dass du Sev und Draco kennenlernst, aber ich sollte gehen...«, sagte Lucius und wandte sich bereits ab, als er Viktors Hand an seinem Arm spürte.
»Du hast mir nie verziehen, dass ich gegangen bin, oder dass ich dir nie geantwortet habe«, Lucius drehte sich um und sah seinen Bruder lange an.
»Warum hast du nie geantwortet?«, war alles, was er wissen wollte.
»I-Ich wollte nicht, dass du dich zu sehr, zu sehr auf mich einlässt. Es ist schwer zu erklären, aber ich dachte einfach, ich sei nicht gut für dich und dein Leben«, Lucius nickte.
»Okay verstehe. Ich sollte gehen. Mach's gut Vic!«
»Luci, wenn du Hilfe brauchst oder irgendwas anderes, ich bin hier!«, sagte Viktor und seine Stimme hatte etwas Flehendes. Lucius sah ihn an.
»Ja, ich weiß«, sagte er traurig und disapparierte.
Flashback Ende
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