[28 - Die Wahrheit Teil 3 von 2]
"Es geht mir ums Prinzip!", verteidigt Izuna sich.
"Seit wann so ein Moralapostel?", fragt Madara irritiert nach.
"Geht dich nichts an!"
"So verhält man sich also, wenn man verliebt ist", staunt Hashirama und kriegt von allen Anwesenden Todesblicke zugeworfen.
"Nun, wo bin ich stehen geblieben?", grübelt Kaname.
"Ah, genau. Wie euch bekannt ist, habe ich Izuna, der damals schwer verwundet war, auf Madaras Nachfrage hin mit zu mir genommen und behandelt."
"Warum betonst du das Wort Nachfrage so?", will Genannter wissen.
"Du hättest mir die Kehle aufgeschlitzt, hätte ich es nicht getan..."
Madara schweigt, was Kaname zum Anlass nimmt, weiterzureden.
"Jedenfalls hat Kuro Izunas Anwesenheit zum Anlass genommen, sich in einen Menschen zu verwandeln und mir zu offenbaren, dass er eigentlich keine Katze ist. Während ich vor mich hin fluchte, rief mich Gott, der mir damals schon meinen Tod vorausgesagt hatte, zu sich und wir unterhielten uns ein wenig... und dieser Gott ist Kami."
"Verstehe", murmelt Tobirama, als hätte er sich soetwas schon gedacht, während alle anderen Kaname nur irritiert anzwinkern. "Der weißhaarige Winzling soll ein Gott sein? In Nakas Namen, ich hatte wirklich mehr von Göttern erwartet", murrt Madara vor sich hin.
"Ich konnte das auch nicht immer so ganz glauben, aber ja, dem ist so", bestätigt Kaname es noch einmal.
"Rede weiter", bittet Hashirama sie.
"Gott.. Kami schien alleine ziemlich einsam, also bot ich ihm im Affekt an, mich auf die Erde zu begleite, und das tat er."
"Wie konnte das neben mir passieren, ohne dass ich das mitbekomme?", wundert sich Izuna.
"Jedenfalls...", redet Kaname weiter und versucht, mal zum Punkt ihrer Erzählung zu kommen.
"Er hat sich schließlich ebenfalls bei mir eingenistet. Und was von da an so passiert ist, wisst ihr ja selbst... zumindest bis Kami mir etwas offenbart hat. Durch mein damaliges Überleben hat die Welt eine ganz andere Wendung genommen als vorhergesehen. Sowohl Kuro als auch Izuna und ich sollten nicht mehr am Leben sein. Diese ganze Farce diente dazu, dass Kuro und Izuna sich bestenfalls gegenseitig umbringen."
"Wenn Kami Gott ist, warum macht er sich dann solche Umstände und lässt nicht einfach beide tot umfallen?", fragt Madara unverständlich nach.
"Auch Götter scheinen sich an gewisse Regeln halten zu müssen. Ich denke, dass das Eingreifen von Göttern, einen ewigen Kreislauf auslöst. Nur dadurch, dass ich wiedergeboren wurde, konnte ich auch Izuna retten. Wer weiß, ob der Krieg zwischen Senju und Uchiha ansonsten geendet hätte... obwohl so gesehen, ist dies auch erst durch Kamis Beitrag geschehen."
"Das ist mir alles eine Nummer zu hoch. Hauptsache ist, dass wir alle noch am Leben sind", meint Izuna und Hashirama nickt zustimmend.
"Einen Haken scheint die Sache aber noch zu haben, richtig?", wendet Tobirama sich wieder an Kaname, die zustimmend nickt. "Ja, es ist noch nicht vorbei..."
"Wie meinst du das?", hackt Izuna nach.
"Wir drei sind immer noch Störfaktoren. Kami schien sich ziemlich sicher, als es darum ging, dass er die Ordnung wiederherstellen müsse.."
Kanames Augen weiten sich schlagartig, als sie eine Erkenntnis trifft.
"Ist Kuro gerade allein?"
"Ja, aber ich würde spüren, wenn sich jemand Unbefugtes im Anwesen aufhält", erwidert Tobirama. "Nur bei einem Menschen mit Chakra..."
"Denkst du, dass Kami jetzt doch persönlich Hand anlegt?", fragt Izuna irritiert.
Kaname schüttelt entschieden den Kopf.
"Nicht Kami..."
Allen Umstehenden fällt auf, wie blass Kaname wird. Sie versucht, sich aufzurichten, doch Tobirama drückt sie wieder zurück aufs Bett. "Du vermutest also, dass Ai an Kamis Stelle agiert. Ich gehe nach Kuro schauen, du bleibst liegen."
Gesagt, getan. Ohne eine Antwort abzuwarten, verlässt Tobirama den Raum.
Izuna blickt perplex von der Türe zurück zu Kaname. "Ai? Sie ist auch verschwunden, aber warum sollte sie Kami bei diesem Vorhaben unterstützen?"
"Weil sie ein spirituelles Wesen wie Kami ist?", vermutet Madara.
"Das ist nicht der Hauptgrund... Ai ist eine Waldelfe. Durch euren Kampf im Wald hat Kuro einige Verwüstung angerichtet. Sie rächt sich nur für ihr zerstörtes Territorium."
"Ihr Territorium?", grübelt Madara. "Das macht Sinn."
Einige Momente vergehen, bevor Tobirama wiederkommt.
"Kuro... ist weg."
"Weg?!"
Kaname ist auf den Beinen, bevor sie jemand daran hindern kann.
Sie packt Tobirama am Kragen und zieht ihn näher zu sich. "Was meinst du mit weg? Du müsstest ihn mit deinen Kanchi-Fähigkeiten doch aufspüren können. Tobirama, wo ist er?!"
Der weißhaarige Senju wendet den Blick ab.
"Ich kann dir die Frage nicht beantworten."
"Und warum bitte sehr nicht? Bildest du dir nicht immer so viel auf deine Fähigkeiten ein?!"
"Kaname, lass ihn los", spricht Hashirama ernst und greift sanft ihre Hand.
"Es wird einen Grund haben, wieso Tobirama Kuro nicht aufspüren kann. Ich verstehe, dass du besorgt bist, aber so kommen wir nun mal nicht weiter."
"Ich weiß..", murmelt Kaname, ihre Stimme schmerzerfüllt. "Ich weiß, aber das ist doch alles nicht fair.."
Schweratmend sinkt sie auf die Knie.
"Warum passieren all diese Katastrophen immer dann, wenn alles danach aussieht, als würde mein Leben endlich mal gut laufen?! Was habe ich denn angestellt? Wer möchte mich so sehr leiden sehen? Ich verstehe es einfach nicht!"
"Schuldig im Sinne der Anklage, wenn es eine gäbe."
Als die fremde Stimme ertönt, hebt Kaname den Blick. "Wer..."
Die Veränderung der Umgebung und dass sie sich alleine mit der fremden Frau an diesem fremden Ort befindet, löst sofort einen bestimmten Verdacht aus.
"Bist du eine Göttin?"
"Bingo."
Kaname starrt sie für einen Moment an. Sie erwartet, dass noch irgendwas geschieht, aber die fremde Göttin trinkt nur entspannt ihren Tee.
"Und wie lautet dein Name? Oder soll ich dich einfach 'Göttin' nennen?"
"Naka."
Kaname runzelt die Stirn. Naka... woher kommt mir der Name denn bekannt vor?
"Naka, wie die Schutzgottheit des Uchiha-Clans."
Jetzt, wo sie es erwähnt, es gibt tatsächlich einen Naka-Schrein bei den Uchiha. Was das betrifft, sind die Uchiha ein wenig traditioneller als die Senju.
"Und was willst du von mir, Naka?"
"Es ist schön, dass du mich duzt. Normalerweise geraten die Menschen in Panik, wenn ich sie mit meiner göttlichen Anwesenheit beglücken will."
'Was ist das denn für eine eingebildete Schnepfe?', ist das Erste, das Kaname dazu durch den Kopf geht.
"Dir ist bewusst, dass ich deine Gedanken mitbekomme, oder?"
"Ich hab nichts zu verheimlichen."
Naka lacht amüsiert auf. "Das freut mich. Ich mag mutige Menschen. Das ist wahrscheinlich wohl auch der Grund, wieso ich deine Seele nach deinem Ableben in diese Welt geholt habe."
Kanames Augen weiten sich schlagartig. "Ich dachte-"
"Dass Kami dich hat reinkarnieren lassen? Oh Schätzchen, macht er auf dich wirklich den Eindruck, als würde er sich zu solchen Einmischungen in das Schicksal der Menschen verleiten lassen?"
Sie spricht einen Punkt an, der Kaname selbst schon beschäftigt hat. Wenn Kami Kaname die Schuld für all die Dinge gibt, die nicht hätten passieren sollen, warum hat er sie dann aus dem Kampf zwischen Kuro und Izuna herausgehalten? Kami wirkt nicht, als würde er nach Sympathie urteilen Warum hat er sie also verschont, wenn sie ebenso wie die anderen beiden nicht an diesen Ort gehört?
"Die Fragen kann ich dir beantworten, Kaname. Du musst mir nur einen Moment deiner Aufmerksamkeit schenken."
"Aha? Und warum sollte ich irgendeiner dahergelaufenen Göttin einfach so vertrauen?"
Naka lächelt sie an. "Sehe ich für dich wie eine Lügnerin aus?"
"Ehrlich gesagt schon..."
"Das verletzt mich jetzt ein wenig", beschwert die Göttin sich und Kaname zuckt nur mit den Schultern.
"Wenn du weißt, was ich denke, kennst du meine Einstellung zu dir doch so oder so."
Die Göttin seufzt. "Setz dich."
"Ich habe keine Zeit für ein Teekränzchen."
"Willst du deine Fragen beantwortet haben oder nicht?"
"Gerade ist meine Priorität, Kuro zu finden."
"Dem geht es gut, jetzt setz dich."
"Ich sagte doch, ich trau dir nicht über den Weg."
"Hörst du mir zu, wenn ich dir zeige, dass es Kuro gut geht?"
Kaname zögert einen Moment, bevor sie schließlich einstimmt.
Kaum eine Sekunde später erscheint ein Bild in ihrem Kopf. Kuro, der sich als Katze durch Konohagakure bewegt.
"Würdest du mir jetzt dein Ohr leihen, Kaname?", will Naka wissen, und Kaname setzt sich schließlich vor sie.
"Fein, erzähl mir, was du zu berichten hast."
Naka lächelt. "Weil ich deine Geschichtenstunde vorhin genossen habe, möchte ich dir nun ebenfalls eine erzählen. Einen Teil der Geschichte, von dem du dir selbst noch nicht bewusst warst."
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