[25 - Prioritäten setzen]
"Verschwinde. Tobirama und ich kriegen das unter Kontrolle."
"Tobirama und du?"
"Wie gesagt, keine Zeit für Erklärungen."
Und auch wenn er damit recht haben mag, durchblickt sie die Situation nicht mehr.
Irgendetwas ist da noch. Und solange sie nicht weiß was das ist, kann Kaname auch nichts dagegen ausrichten.
"Auf keinen Fall."
Ich hab mich grade gegen Gott aufgelegt, jetzt bin ich schon mal hier, dann muss ich es auch zu Ende bringen, was würde das alles denn sonst über mich aussagen?
"Hörst du mir eigentlich zu? Verschwinde!", schreit Izuna aufgebracht.
"Ich denke nicht dran!", erwidere ich stur und gehe an Izuna - der mich zurück halten will - vorbei und auf Kuro zu, der der Geräuschkulisse nach gerade von Tobirama in Schach gehalten wird.
"Kuro, was auch immer in dich gefahren ist, wir können das klären!", ich fühle mich ein wenig schwachsinnig solch filmreife Worte zu äußern, doch was solls, richtig? Was muss, das muss. Außerdem ist meine Situation so absurd, das ist grade mal die Spitze des Eisbergs. Die Kirsche auf der Torte. Die Qingxin auf dem Berg. DIe Marzinpanmöhre auf dem Möhrenkuchen, den meine Mutter in meinem letzten Leben immer gebacken hat- okay, genug der Vergleiche.
Hirnlos laufe ich geradewegs auf das Kampfgeschehen zu als ich von Izuna am Arm gegriffen und zurückgezogen werde.
"Denk nicht dran", meint er scharf und verstärkt seinen Griff noch.
"Das ist meine Entscheidung", entgegne ich und versuche mich erfolglos loszureißen.
"Und meine ist es die Frau, der ich mein Leben zu verdanke, nicht einfach so ihres wegwerfen zu lassen! Und wenn dein Leben auf dem Spiel steht, handle ich auch gegen deinen ausdrücklichen Wunsch, Kaname!"
"Das freut mich", meine ich etwas ruhiger, woraufhin sein Griff sich lockert und ich mich ohne zu zögern losreiße. "Aber wir haben verschiedene Prioritäten."
Schnellen Schrittes und ohne weiter auf ihn einzugehen, eile ich in das Geschehen. Leider ist mein Sichtfeld immer noch auf die dichte Nebelwolke beschränkt, aber das hindert mich nicht daran es zu versuchen.
Ein Aufschrei, der ganz nach Kuro klingt, erregt meine Aufmerksamkeit und meine Schritte beschleunigen sich unweigerlich.
Doch als ich mich unachtsam nähere, erhalte ich ziemlich schnell die Rechnung dafür.
Bevor ich es realisiere, spüre ich den unfassbaren Schmerz, der dadurch auftritt, dass Kuro mir mit scharfen Krallen und einer schnellen Handbewegung den ganzen Rücken aufschlitzt.
Durch den Schwung in dem Schlag falle ich nach vorne und knalle geradewegs auf den Boden, wobei ich mich nur reflexartig mit den Armen vor meinem Körper schützen kann.
"S-Schwesterchen..."
Obwohl ich grad vor Schmerz schreien könnte, blicke ich zu Kuro auf, dessen Körper sichtlich zittert.
"D-das wollte ich nicht"
Er hockt sich sofort neben mich als ihm Tränen in die Augen steigen.
"Du musst mir glauben-"
Es vergeht kein Moment, in dem ich hätte erahnen können, was passiert, als Tobirama Kuro, die Hand, die er nach mir ausstreckt, mit seinem Katana abschlägt.
Meine Augen weiten sich merklich.
"Kaname!", ruft Tobirama aus, meine Augen sind aber noch immer auf Kuro gerichtet, der einen Moment nicht zu realisieren scheint, was passiert ist, ehe er anfängt zu schreien wie am Spieß.
Ich spüre Tobiramas Arme, die mich hoch heben. Alles fühlt sich an als würde alles in Zeitlupe geschehen, während sich alles so unfassbar schnell abspielt, dass ich nicht mitkomme.
"Nein, ich muss-"
Ich strecke meine Hand nach Kuro aus, während Tobirama mich hoch hebt. Einen Moment später befinden wir uns durch Tobiramas Hiraishin Technik am Waldrand.
Für einige Momente vergesse ich zu atmen, bevor mich langsam alles einholt.
Als ich tief Luft hole, hat mich Tobirama bereits abgesetzt und inspiziert die Wunden an meinem Rücken.
"Kuro heilen-", beende ich den Satz, den ich zuvor abgebrochen hatte und der noch immer in meinem Kopf hängt.
Ich muss Kuro heilen. Das ist, was ich tue. Menschen retten. All die Jahre, weil ich nicht stark genug war mich selbst zu retten.
Ich war schon immer so unfassbar machtlos.
Kann ich mich etwa dem Schicksal doch nicht gegenüber stellen? Kuro... wird er sterben? Und dann Izuna ebenfalls?
Nach all der Zeit... bin ich so unfähig? Trotz der großen Worte, die ich geschwungen habe?
Ich lege meine eigene Hand - wenn auch etwas verrängt - auf meinen Rücken. Mit der Wunde verblute ich bevor ich Kuro helfen kann.
Und Katzen haben bekanntlich sieben Leben. Zumindest hoffe ich, dass Kuro noch ein wenig durch hält...
"Bring mich wieder zu Kuro...", murmele ich schwach und strenge mich an beim Reden und mit diesen Schmerzen die Kontrolle über mein Chakra zu bewahren.
"Was weißt du über das, was vor sich geht?", fragt Tobirama und dessen rote Augen durchlöchern mich quasi. Er stellt die Frage absichtlich und ignoriert meine.
"Dafür ist nicht die Zeit!", entgegn ich erregt und zische als erneut der Schmerz durch meinen Körper zieht.
Wäre die ganze Situation nicht so aufgewühlt, wäre der Schmerz sicher noch um einiges heftiger, aber gerade ist die ganze Lage einfach gar nicht zu fassen.
"Du willst Kuro mit solch einer Aufopferung retten. Wenn es hilft ihm zu helfen, ist dafür genau jetzt die Zeit für die Wahrheit, Kaname."
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