[2 - Lebensbedrohliche Begegnung]
Ich hoffe die lassen sich nicht wieder blicken.
Ich hatte die Typen zwar so weggeräumt, dass es der Oma gar nicht aufgefallen ist, aber nur zwei Tage später stehen die fünf samt knapp zwanzig weiteren Leuten erneut auf der Türschwelle. So eine lästige Truppe, dabei dachte ich sie hätten dazugelernt.
"Komm raus, wir haben noch eine Rechnung mit dir offen!", schallt es von draußen. Da ich die Türe noch nicht wieder repariert habe, gibt es zumindest kein lästiges Klopfen. Trotzdem kann ich sie nicht ignorieren.
Ich habe der Großmutter gesagt sie soll sich verstecken und stehe daher mit meinem Katana wieder vor den Deppen. Diesmal bin ich es wirklich leid, wie kann man nur so anhänglich sein?
"Wollt ihr so dringend sterben?", frage ich mit genervtem Blick.
"Verarsch uns nicht, gegen so viele von uns, hast du keine Chance.", motzt die Truppe zurück. Verschwindet bitte einfach.
"So viele Idioten auf einem Haufen. Bevor ihr mir am Ende nicht mehr antworten könnt, sagt mir, gibt es noch mehr von eurer Sorte oder werde ich endlich in Ruhe sein, wenn ich euch aus dem Weg geräumt habe?"
"Der Boss ist noch da, den wirst du aber nie zu Gesicht bekommen, weil du jetzt sterben wirst.", wie voreingenommen hier alle von sich sind. Ich könnte kotzen bei solchen Typen. Und trotzdem, da ich die Eigenschaften aus meinem alten Leben wiederhabe, möchte ich sie wirklich nicht umbringen.
"Wenn ihr wiedergeboren werdet, dann doch bitte als Kanalratten.",
das ist mein letzter Satz und nur kurze Zeit später habe ich trotzdem jeden getötet, bis auf einen und zwar den Rüpel, der unsere Türe eigetreten hatte.
"Bring mich zu eurem Boss.", überraschenderweise fühle ich gerade keine Reue.
Zu kämpfen ohne wen zu töten war schon schwer und hätten die Vollidioten keine Waffen rausgeholt, hätte ich sie bestimmt verschonen können.
Doch wie mein Vater, Butsuma, sagte, wer eine Waffe in die Hand nimmt, ist eine potenzielle Gefahr und sollte bereit sein zu sterben, egal mit welchem Alter.
Vielleicht habe ich das auch gerade mit ein paar Buchstellen verknüpft, egal.
Ich habe schließlich so viele Erinnerungen, irgendwer wird sowas in die Richtung bestimmt gesagt haben!
Verängstigt wie eine winzige Maus bringt er mich in den Wald, bis hin zu einer Hütte, die nicht aussieht, als könnte man darin leben. Aber was habe ich auch erwartet.
"Hier ist es?"
Er nickt und ich wage zu bezweifeln, dass er jetzt noch die Eier hat mich anzulügen. Wenn doch, schlitze ich ihm die Kehle auf. Aber ich wollte aufhören so aggressiv zu sein, also sollte er verschwinden, bevor ich es mir anders überlege, worauf ich ihn auch hinweise.
"Dann verschwinde und lass dich nie wieder blicken."
Gesagt, getan. Nachdem er es realisiert hat, hat er sich sofort aus dem Staub gemacht.
Nun alleine, öffne ich die Türe und bemerke, die Hütte ist komplett leer. Obwohl, Hütte ist sogar noch zu nett, es ist eine wahre Bruchbude. Lass es mich nicht bereuen, den Typen entkommen zu lassen.
Ein Miezen, ich schaue unter den Tisch und da sitzt tatsächlich eine schwarze Katze.
"Du bist wohl kaum der Anführer der Gangster.", ich nehme die Katze auf den Arm und überraschenderweise macht sie auch einen sehr zahmen Eindruck. Sie legt sogar ihren Kopf auf meinen Arm und schmust sich quasi an mich.
Und ja, ich nehme sie mit nach hause. Das zuhause bei der alten Großmutter, ein anderes brauche ich nicht mehr. Ich verzichte liebend gerne auf Schlachtfelder, wie auch Schulstress. Ich, die Großmutter, eine Katze und die Natur. Mehr brauche ich nicht, oder?
So dachte ich und tatsächlich vergehen 12 friedliche Jahre bis die Großmutter stirbt. Und weitere drei Jahre, die ich alleine im Wald mit dem Kater lebe, ohne, dass etwas weltbewegendes passiert wäre. Bis auf Räuber und ab und zu ein paar verwundete Kriegssoldaten, verirrt sich keiner hierher.
Nun bin ich einfach nur noch Kaname, die Heilerin der Wildnis. Ich habe zumindest mal von einem Krieger gehört, dass ich so genannte werde und er davon ausging, dass ich nur eine Legende sei. Aber anscheinend habe ich diesen Namen von der Alten geerbt, ihr Name war zwar eigentlich Minako, aber ich habe sie trotzdem immer Oma genannt. Sie war auch sowas wie eine Oma für mich, ich habe ihr viel zu verdanken. Nach meinem Massaker an den Banditen, hat sie mir geholfen dem Töten abzuschwören und meine Gedanken ins Reine zu bringen. Heißt nicht, dass ich mich in Notfällen nicht noch verteidigen könnte, ich trainiere immer noch ab und zu, aber eben nicht mehr so regelmäßig, Selbstverteidigung reicht mir.
Und nun, 15 Jahre nachdem ich den Senju-Clan verlassen habe, ist mein Leben zugegebenermaßen echt easy. Ich bin ungefähr 22 Jahre alt und verbringe mein Leben damit Verwundeten aus dem Krieg zu heilen.
Das habe ich mir zur Aufgabe gemacht, das Großmütterchen hat mir nämlich all ihr Wissen über Medizin Jutsus beigebracht und ein umfangreiches Wissen über Heilkräutern und ihre Wirkungen hinterlassen.
Irgendwas musste ich mit meinem Leben ja nun anfangen und anscheinend hatte sie sich ihren Spitznamen verdient, indem sie ebenfalls Verletzten geholfen hat.
So hatte sie nämlich auch mich gefunden hat und mir somit mein Leben gerettet. Und wer weiß, vielleicht rette ich so irgendwann auch ein wichtiges Leben. Zumindest konnte ich bisher diesen Optimismus einigermaßen aufrecht halten, bis zu jenem Tag...
Eigentlich wollte ich nur ein bestimmtes, schmerzlinderndes Kraut besorgen. Aber auf Grund von zahlreichen Schlachtfeldern, sind die Wälder inzwischen halb verkohlt und so musste ich einige Umwege machen, um eine Stelle zu finden, an der ich etwas finde. Würden sie die Energie fürs kämpfen doch lieber in das Erhalten der Natur investieren... die Welt wäre dann eindeutig ein besserer Ort.
Ganz vertieft im Suchen, streune ich durch den ganzen Wald. Ich habe allerdings einen sehr guten Orientierungssinn und finde eigentlich immer wieder zurück, also keinen Grund zur Sorge. Den Wald kenn ich wie meine Westentasche, auch wenn ich in dieser Welt keine Weste besitze! Ich hatte auch in der alten Welt keine, aber darum geht es hier nicht, ist ja nur sprichwörtlich gemeint.
Und ehe ich mich versehe, treffe ich auf Menschen. Ich husche hinter den nächsten Baum. Ganz eindeutig Krieger, auch wenn ihr Chakra etwas ausgelaugt zu sein scheint, macht zumindest der Eine den Eindruck eines wahrhaftigen Monsters, wenn man das so ausdrücken kann.
Ich bin still, so leise ich nur kann, doch anscheinend genügt dies nicht, denn ich spüre kaum einigen Atemzug später eine kalte Klinge an meinem Hals. Ich sehe in zwei rote Augen, bekannte Augen. Das Sharingan der Uchiha. Und mir fällt auch nur eine Person ein, der dieses Chakra gehören kann, Madara Uchiha. Zwar hat er sich äußerlich sehr verändert, aber das Chakra einer Person verändert sich in ihrem Grunde nicht und seines ist mir nach 15 Jahren immer noch nicht aus dem Kopf gegangen, aber die Geschichte ein andermal.
"Eine Frau.", bemerkt er monoton, "Zu welchem Clan gehörst du?"
"Zu gar keinem, ich lebe ganz alleine."
"Du sammelst Kräuter, wozu?"
"Ich bin Heilerin."
"Bist du gut auf deinem Gebiet?"
"Eigenlob stinkt zwar, aber ich bin sogar die Beste.", ein bisschen werde ich vor meinem erneuten Tod doch wohl übertreiben dürfen, oder? Ich meine, ich habe nicht gehört, dass es Uchiha gibt, die irgendwen laufen lassen.
Doch statt jeder einkalkulierter Möglichkeit, nimmt er die Klinge von meinem Hals, packt grob meinen Arm und zieht mich hinter sich her. Ein paar Bäume weiter sitzt ein weiterer Uchiha an den Stamm gelehnt. Natürlich braucht es nicht lange, da fällt mir auf, dass dies nur Madaras Bruder sein kann, doch etwas anderes fordert meine Aufmerksamkeit.
Ich bücke mich sofort zu ihm herunter und lege ihm meine Hand auf den Bauch. Es bedarf keiner weiteren Erklärung von Madaras Seite, er will, dass ich ihm helfe.
"Fast alle seine Organe wurden lebensbedrohlich verletzt, dazu sind fast sämtliche Knochen in seinem Körper gebrochen. Es grenzt an ein Wunder, dass er noch lebt. Und dazu muss es eine sehr raffinierte Technik gewesen sein, dass er nur von innen erwischt wurde, die größte Wunde ist von außen gar nicht zu sehen. Wenn man nichts macht, ist er in spätestens einer Woche tot. Nein, ein normaler Mensch wäre wohl schon längst tot, er hat einen ungeheuren Überlebenswillen."
"Kannst du etwas tun?", fragt stattdessen der Uchiha sturr.
"Nicht hier, ich brauche dafür einige Sachen von mir zuhause. Aber dann sollte er noch eine Chance haben."
Ich bin allen Clans neutral gegenüber, sonst würde mein Job keinen Sinn machen, aber einen Uchiha hatte ich noch nie als Patienten.
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