[19 - eine neue Mission]
Ich sage Kuro er soll ehrlich sein und bin es selbst nicht.
Und dann noch dieses Drama um Geschwister.
Aber nur, weil ich es gut aufgenommen habe, bedeutet das nicht gleich, dass Hashirama das auch einfach verstehen würde! Jun ja, nach all der Zeit machen ein paar Tage, Wochen oder Monate für Hashirama auch keinen Unterschied mehr.
"Hast du auf mich gewartet?"
Ich springe auf als ich Kamis Stimme höre und runzele die Stirn.
"Bist du verletzt?", frage ich etwas überrascht.
"Streitigkeiten unter Göttern. Nicht der Rede wert."
"Okay.", erwidere ich und schüttele die merkwürdigen Fragen ab. "Jedenfalls müssen wir reden."
"Verstehe. Du willst Fragen beantwortet kriegen.", stellt Kami fest und ich stimme zu.
"Nur zu.", fordert er mich auf zu starten, doch so spontan fällt mir nicht mal eine einzige meiner Fragen ein.
"Du bist Gott und ich ein Niemand! Wieso das alles? Ich weiß noch nicht einmal wo ich anfangen soll zu fragen, weil alles hier schon seit Jahren nur noch ein riesiges Chaos ist!", ich atme tief ein und versuche mich zu fassen. "Ich hatte ein normales Leben. Und dann bin ich gestorben und wiedergeboren. Und mit nur sechs Jahren wäre ich beinahe getötet worden und hab meine Erinnerungen wieder erlangt. Dann war ich bei der Heilerin der Wildnis, sie hat sich um mich gekümmert. Dann hab ich mich um Kuro gekümmert. Sie ist dann vor ein paar Jahren gestorben.... Ich dachte ich hätte einen neuen Lebenssinn gefunden, wenn ich ihre Aufgabe übernehme und Leuten helfe. Und dann kommen die Uchiha und Senju und auf einmal herrscht Frieden zwischen beiden Clans und wir ziehen in Konohagakure ein. Dann ist da auch noch Ai aufgetaucht und Tobirama hat herausgefunden, wer ich bin. Und Kuro hat mir ebenfalls gestanden, was ihm auf dem Herzen liegt. Und ich frage mich, ob all das überhaupt einen Sinn hat... Wieso konnte ich nicht einfach sterben und Ende? Was soll ich tun? Nachdem ich alle jahrelang belogen habe..."
"Du hast niemanden belogen, sondern ihnen etwas vorenthalten."
"Darum geht es doch gerade gar nicht!", beschwere ich mich verständnislos.
"Ich will niemandem mehr in die Augen sehen vor Scham! Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn ich damals nicht einfach ferngeblieben wäre. Ich hatte Angst wieder aufs Schlachtfeld zu gehen... Angst davor noch einmal zu sterben und alles zu verlieren. Ich hatte ein tolles Leben und durch meine Fahrlässigkeit bin ich in diesem Drama gelandet und ich kann das nicht mehr! Ich halte es nicht mehr aus falsche Geschichten zu erzählen, mich selbst zu verleugnen und dafür auch noch gemocht zu werden, weil keiner eine Ahnung hat, wie viele Geheimnisse ich vor ihnen habe. Alle Leute, die ich kannte und mochte, waren immer für mich da. Habe ich sie denn nicht alle hintergangen? Wenn etwas nicht geklappt hat, hab ich immer was Neues angefangen in der Hoffnung, dass es diesmal die richtige Wahl ist...aber es ist mir zu viel... wäre ich damals einfach gestorben, dann wäre es ein Opfer für den Clan gewesen. Aber so bin ich nur feige abgehauen... Vor diesem Uchiha."
Ein schreckliches Bild taucht in meinem Kopf auf. Ich habe damals gegen einen Jungen der Uchiha gekämpft. Er war kaum älter als ich.
Ich fasse mir an die rechte Wange, wo sich meine Narbe aus jenem Kampf befindet.
Und auch wenn es schon Jahre her ist, fällt mir ein, dass ich ihm auch eine verpasst habe. Keine dermaßen offensichtliche, es war nur ein Stich in die linke Schulter. Jedoch kenne ich noch jemanden mit dieser Verletzung. Natürlich hat Izuna Uchiha einige Wunden, daher habe ich mir bisher nichts dabei gedacht. Aber er war es. So länger ich die Situation Revue geschehen lasse, desto klarer scheint das Bild vor meinem inneren Auge zu werden.
"Für dich mögen deine Entscheidungen vielleicht bedeutungslos gewesen sein, doch hast du einen großen Anteil dazu geleistet mehr Frieden in diese Welt zu bringen. Gerade mag es für dich unlogisch erscheinen, aber du bist durch all deine Entscheidungen hier gelandet. Du hast Izuna Uchiha das Leben gerettet und so einen Friedensabschlusszwischen Uchiha und Senju in die Wege geleitet, wenn auch ohne die Intuition, hast du großes geleistet. Du solltest stolz auf dich sein."
Ich lege den Kopf schräg.
Was versucht er mir gerade einzureden? "Aber warum ich?", murmle ich verzweifelt. "Weil ich wusste, dass du aus eigener Kraft die richtigen Entscheidungen treffen wirst."
Ich lege den Kopf in die Hände. Ich brauchen einen Moment um all das zu verkraften.
"Und was soll ich jetzt tun? Mit Kuro und meinen Brüdern?"
"Tue, was du willst."
"Was ich will...", wiederhole ich leise. Ich weiß nicht was ich will.
"In dem Fall wirst du es noch herausfinden. Du hast genügend Zeit dazu dir klar zu werden, was du erreichen willst."
"Kannst du aufhören zu antworten, bevor ich eine Frage gestellt habe?", murre ich und Kami lächelt optimistisch.
"Okay, ich werde drüber nachdenken. Bringst du mich zurück?"
"Nichts leichter als das."
Und ehe ich mich versehe wache ich in meinem Bett auf.
Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Es ist einfach schon wieder der nächste Morgen angebrochen.
Und so tue ich das einzig richtige und stehe auf, werfe mich in lässige Kleidung und gehe in den Essraum, wo alle wie schon gestern gemeinsam am gedeckten Esstisch sitzen.
"Morgen.", begrüße ich die anderen. Kuro springt sofort auf, um mich zu umarmen, doch ich weiche geschickt aus und er macht Bekanntschaft mit dem Boden.
"Wieso weichst du mir immer aus, Schwesterchen?"
"Wieso hast du morgens immer so viel Energie, Brüderchen?", erwidere ich schmunzelnd. Nicht nur Kuro, sondern auch Ai blickt mich vollkommen perplex an. "Habe ich was an den Ohren?", fragt sie sofort und ich zucke mit den Schultern.
"Das klingt wirklich nicht richtig.", entscheide ich. Das war einmalig und wird nie wieder passieren.
"Sie hat mich ihr Brüderchen genannt...", wiederholt Kuro derweil wie hypnotisiert und ich lasse mich neben Ai nieder. Kamis Wunde ist offensichtlich schon wieder von Gotteshand geheilt.
"Was steht heute an?", frage ich, doch kommt von niemandem ein Vorschlag. Was möchte ich?
"Dann lasst uns heute Abend einen Spieleabend veranstalten."
"Yaaa, Spieleabend!", ruft Kuro begeistert. "Darf ich jemanden einladen?", fragt Ai nach. Ich habe schon so eine Vermutung um wen es sich dabei handelt. Und würde sie Hashirama nicht einladen, dann würde ich es wahrscheinlich tun. "Klar."
"Und ich besorge die Spiele.", meint Kami und ich nicke zustimmend. Vielleicht sind da dann ja ein paar für mich bekannte Sachen bei.
"Und ich besorge Snacks!", meldet sich auch Kuro freiwillig für eine Aufgabe.
Nach einem entspannten Frühstück machen sich also alle auf den Weg, um dies und jenes zu besorgen.
Ich wollte mich eigentlich darum kümmern, die Bude auf Vordermann zu bringen, doch ist alles restlos an seinem Platz. Das ist wohl so, wenn man mit Gott unter einem Dach wohnt.
Dafür erstelle ich ein paar Notizen. Aktivitäten, die wir gemeinsam machen können und Dinge, die ich gerne mal probieren möchte. Wenn ich tun soll, was ich will, dann möchte ich erstmal das Beste aus der jetzigen Lage machen.
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