[12 - Waldelfen]
Langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter.
Nach dem Besuch von Hashirama und Madara neulich dachte ich mir, dass wir ja zumindest einmal hallo sagen gehen könnten. Und eben mal schauen wie weit das Dorf so ist. Ich dachte man könnte ihnen ja sonst etwas unter die Arme greifen.
Ich hätte ahnen müssen, dass Gott "Unter die Arme greifen" mehr als "Ich baue das Dorf mit einem Schnipser alleine auf" versteht. Und da haben wir den Salat. Beziehungsweise weniger Salat als ein ganzes Dorf. Sogar die Inneneinrichtung der Häuser hat er gemacht. Es gibt Badehäuser, Gaststätten und ein Casino!
Hätte nicht erwartet, dass ausgerechnet Hashirama von Glücksspiel so begeistert ist.
Aber das ist nicht der Punkt. Tatsache ist, dass er uns direkt ein Haus mit dazugestellt hat. Ja, uns. Für mich, Kuro, Kami, Izuna und Ai. Wer Ai ist? Das wüsste ich auch gerne. Anscheinend eine Waldelfe, die sich aus mir nicht verständlichen Gründen unserer nicht existenten Gruppe angeschlossen hat.
Ich meine, ich war alleine. Die ganzen Jahre und dann kommt Izuna Uchiha um die Ecke und schon lebe ich ihn einem riesigen Anwesen mit Gott.
Wie auch meiner ehemaligen Katze, die ja nun ein Mensch ist, woran ich mich übrigens nie gewöhnen werde.
Und einer Waldelfe. Ich wusste nicht mal, dass es Waldelfen gibt.
Doch gleich nachdem Hashirama und Madara gegangen sind, tauchte sie auf. Das sah dann ungefähr so aus...
Ich will erleichtert ausatmen als die beiden ungewünschten Gäste wieder weg sind, da klopft es erneut. Bevor Kuro oder Kami sich anbieten können die Türe öffnen zu gehen, gehe ich selbst. Ich reiße die Türe auf und will gerade fragen, was denn noch sei, da halte ich inne und blicke mich irritiert um. Klopfstreiche an so einem Ort sind unwahrscheinlich. Und als ich ein Räuspern direkt an meinem Ohr höre, zucke ich zusammen und quietsche panisch auf.
Ich drehe vorsichtig den Kopf. Ich dachte mich könnte nichts mehr überraschen, aber was da auf meiner Schulter sitzt, toppt definitiv Alles. Es oder besser sie hat keine Flügel oder so was, ist aber so klein wie eine Spielzeugfigur. Eine Fee vielleicht? Oder gar eine Einbildung, da ich langsam verrückt werde?
"Ich bin Ai. Ich bin eine Waldelfe und wache über den Wald. Und ich hätte da einige Fragen an euch, also wenn du mich hereinbitten und die Türe schließen würdest."
Für ihre Größe redet sie sehr großschnäuzig. Aber ich habe gelernt keine Fragen mehr zu stellen und ihr einfach zu glauben.
Und so schließe ich wie sie wollte die Türe, bitte sie sogar herein und frage sogar noch, ob sie eine Tasse Tee will, was sie glücklicherweise verneint. Ich habe gar kein so kleines Geschirr...
Da ich sie sonst nicht sehen könnte, hat sie sich auf den Tisch gesetzt und ich setze mich verwirrt daneben. Kuro scheint ebenso überfordert mit diesem Besuch zu sein wie ich es bin. Wo Kami sich wieder rumtreibt, will ich gar nicht wissen.
"Ich habe euch lange beobachtet und beschlossen, dass ich euch als Freunde des Waldes anerkenne.", erklärt sie aus dem Nichts und trotz meines zweifelnden Blickes nicke ich. "Nunja..", sie sieht zu Kuro. "Zumindest dich, Kaname."
"Du hast uns also nicht nur beobachtet, sondern auch belauscht?", frage ich und sie antwortet als wäre dies das normalste auf der Welt. Obwohl Stalking vermutlich immer noch normaler ist als Waldelfen, Götter oder Katzen, die sich in Menschen verwandeln.
"Ich bin für diesen Wald verantwortlich, also natürlich. Und da ihr den Krieg, der meinen Wald bereits seit Jahrhunderten zerstört hat, beendet habt, erkläre ich dich auch zu meiner persönlichen Freundin."
"Aber das..", sie lässt mich gar nicht erst erklären, dass es nicht ich war, die diesen Krieg geschlichtet hat. "Und da wir nun Freundinnen sind, habe ich beschlossen wie all deine anderen Freunde ebenfalls bei dir zu wohnen. Und ich hoffe, dass du mir als meine Freundin hilfst, dass ich mit dem Mann zusammenkomme, den ich liebe."
"Bitte was?", es ging nicht anders. Irgendwann ist wirklich Schluss mit Lustig. Sie taucht hier auf, beschließt meine Freundin zu sein, will bei mir wohnen und erwartet, dass ich sie verkupple? Wo sind wir denn hier?
"Du hast mich schon verstanden.", erklärt sie und ich blicke hilfesuchend zu Kuro, der sie allerdings viel zu eindringlich anstarrt, um meinen Blick wahrzunehmen. "Das kommt sehr plötzlich.", versuche ich mich rauszureden, doch lässt diese Ai keine Widerrede zu.
Und ehe ich mich versah, bin ich in Konoha gelandet. Ich habe mein altes, ruhiges Leben nie so sehr vermisst wie jetzt. Es ist das reinste Chaos hier.
Man könnte jetzt meinen, eine kleine Elfe macht keinen Unterschied, doch hat sich herausgestellt, dass sie nicht so klein bleibt. Anscheinend verfügen Elfen über einiges an Tricks.
"Gibt es denn noch mehr Elfen?", frage ich nach einiger Zeit, denn diese Stille seit sich Ai hier einquartiert hat, ist wirklich unerträglich. Kami ist immer noch nicht zurück.
"Einige, aber ich bin von Allen die hübscheste.", erklärt sie und ich nicke knapp. Also Selbstbewusstsein hat sie.
"Und ist deine große Liebe auch ein Elf?", frage ich und versuche dabei so normal wie möglich zu klingen. Ich wusste bis vor dreißig Minuten nicht einmal, dass es Elfen gibt. Ich wage zu bezweifeln, dass ich dann zwei verkuppeln kann.
Ai lacht und ich sehe sie verwirrt an. "Ich heirate doch keinen, der hässlicher als ich ist.", erklärt sie. "Die Person in die ich mich verliebt habe, ist ein Mensch, den du sehr genau kennst."
Ich schlucke. Das wird ja immer komplizierter. Das soll jetzt nicht böse klingen, aber welcher Mensch würde eine Elfe heiraten, die ungefähr hundert Mal so klein ist wie er selbst?
"Der Mann meiner Träume ist Hashirama Senju."
Ich zwinkere etwas irritiert. Also ja, er sieht nicht schlecht aus... aber das kam jetzt doch etwas überraschend.
"Es gibt kaum noch Menschen, die so nett zu der Natur sind wie er. Dazu hat er wunderschönes Haar, das sich anfühlt wie Seide und seine Augen sind so schwarz wie der Wald bei Nacht."
Ich nicke. So genau wollte ich das zwar nicht wissen, aber trotz aller Schwärmereien bleibt das Problem mit der Größe.
"Und hast du schon einen Plan?", frage ich und sie legt den Kopf schief. "Natürlich nicht, das erledigt doch schon meine beste Freundin." Sie lächelt und deutet mit dem Finger auf mich. Toll, jetzt soll ich auch noch meinen Bruder mit einer Elfe verkuppeln. Das klappt doch nie.
"Aber ist er nicht etwas zu groß für dich?", frage ich vorsichtig. "Ich meine ja nur, Männer stehen zwar oft auf kleinere Frauen, aber es könnte sich als etwas schwieriger erweisen so seine Aufmerksamkeit zu erregen."
"Stimmt, du hast vollkommen recht. Ich muss unbedingt größer werden, wenn ich sein Herz im Sturm erobern will."
Ehe ich den Mund öffnen kann, sitzt auch schon eine erwachsene Frau vor mir und mir klappt die Kinnlade runter.
"Was...", ich kann nicht einmal mehr eine anständige Frage formulieren.
"Ich fühle mich immer etwas unwohl in großer Gestalt, aber für die Liebe muss mal halt Opfer bringen."
Ich erkenne zwar wieder, dass sie dieselbe ist, doch muss ich sie trotzdem noch einen Moment anstarren, um zu realisieren, was hier los ist.
Sie hat lange blonde Haare, spitze Ohren, hellblaue Augen, eine große Oberweite und zwar sitzt sie, doch ich denke sie dürfte noch ein bisschen kleiner als ich sein. Sie ist schlank, hat blasse Haut, doch ist alles in allem wirklich atemberaubend schön. Wieso Kuro jetzt so rot wie eine Tomate ist, kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ihre Bemerkung sie sei die hübscheste Elfe glaube ich jetzt aufs Wort.
Ein Mensch würde wahrscheinlich nie an diese Schönheit herankommen. Ich wüsste nicht, wieso Hashirama sich so nicht in sie verlieben sollte. Wahrscheinlich würde das jeder Mann und sogar die ein oder andere Frau. Da brauch ich doch gar nichts mehr zu tun, sie kriegt alleine jeden erobert, den sie haben will.
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