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Charlie Spencer
"Und träumst du noch von Matt? Denkst du noch an ihn?", fragte Dr Díaz mich. Ich hatte jetzt meine Fünfte Sitzung, doch es hatte sich noch Nichts geändert.
"Manchmal. Ich vermisse sein altes Ich. Das Liebevolle und Fürsorgliche. Wie er immer für mich gekocht hat... seine Berührungen.." Seufzend stützte ich meinen Kopf mit meiner Hand ab.
"Charlie?" "Im Bad!", rief ich und zog mein Hemd aus. Ich war verschwitzt und dreckig von der Arbeit.
"Also ich fasse es wirklich nicht, dass du an deinem Geburtstag arbeitest. Wir sind hier bei deinen Eltern um Urlaub zu machen, nicht um zu arbeiten." Matt betrat das Zimmer.
"Oh Halleluja. Das macht mich schon immer an", meinte er und starrte auf meinen Körper. "Es ist ein normaler Tag, Matty."
"Ist es nicht. Du bist 20 geworden. Das muss man feiern." Matt ging vor mir auf die Knie, zog meine Hose und Boxershorts runter, nahm ihn in den Mund.
"Matt!", keuchte ich, doch daraufhin folgte ein Stöhnen meinerseits. Wie von selbst legten sich meine Hände an seinen Kopf.
"Charlie?" Dr Díaz schnipste vor meinem Gesicht herum. "Wo warst du gerade mit deinen Gedanken?"
"Bei Matt. Es war mein 20. Geburtstag. Wir waren bei meinen Eltern. Ich wollte duschen, doch er betrat das Badezimmer und hat mir einen geblasen." Ich lächelte. "Danach folgten zwei Stunden dreckiger Sex in vielen Positionen."
"Und Cut! Jetzt bin ich mal nicht dein Therapeut. Charlie, du bist total untervögelt!" Nathan setzte sich zu mir auf die schwarze Ledercouch. "Stimmt nicht. Ich mache es mir manchmal selber."
"Und wir wissen beide, dass das nicht das Selbe ist, wie wenn es dir jemand besorgt. Wäre ich nicht vergeben und würde den tollsten Mann der Welt in drei Wochen heiraten, würde ich dich hier und jetzt nehmen."
"Da würde ich aber nicht mit machen. Wir sind hier fertig", grummelte ich und stand auf, verließ ohne weiteres Wort die Praxis.
Bevor ich nach Hause konnte, musste ich endlich zu Jamie und mit ihm reden! Das würde sich jetzt anbieten, denn ich war einmal hier in dieser bescheidenen Stadt. Und außerdem war Díaz' Praxis nicht weit entfernt, also lief ich das Stückchen zum St. Claires.
Dort erfuhr ich, dass Jamie in ein anderes Zimmer verlegt worden war. Es freute mich, denn das hieß, dass er über dem Berg war.
Vorsichtig klopfte ich an der Zimmertür und öffnete diese. Jamie und Anya sahen mich Grinsend an. "Was grinst ihr denn so?", fragte ich und trat ein, schloss die Tür.
"Wir haben uns nur gerade unterhalten." "Ich habe mein erstes Mal gehabt." Okay. Zu viel Information.
"Wie geht es dir?", fragte ich und sah Jamie an. "Gut. Meine Erinnerungen kommen langsam wieder. Ich habe zwar leichte Kopfschmerzen, aber es geht schon." "Oh nein. Ich hole eine Schwester. Dr Harvey meinte, wenn du Kopfschmerzen hast, sollen wir eine Schwester rufen."
Anya stand sofort auf und verließ das Zimmer.
"Jamie.. an was erinnerst du dich?", fragte ich und setzte mich auf den Stuhl von Anya. "An jedes Detail unseres... Nicht-Date-Dates. Und ich wollte mit dir darüber reden." Ich lächelte. "Ja, das wollte ich auch. Du zuerst." Voller Hoffnung sah ich ihn an.
"Zuerst wollte ich mich entschuldigen. Es war nicht fair von mir, dich so zu überrumpeln. Du hattest von Anfang an gesagt, du kannst dich auf keine Beziehung einlassen. Deswegen bitte ich dich, es zu vergessen. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich möchte, dass wir Freunde bleiben. Ich möchte dich nicht so verlieren."
Gezwungen lächelte ich, obwohl mir gerade nach Heulen zumute war. Warum wusste ich jedoch nicht. Das war doch eigentlich genau das, was ich wollte.
"Ja. Deswegen wollte ich mit dir reden. Ich sehe es genau so wie du. Vergessen wir das Ganze einfach." Jamie wirkte erleichtert. "Gut." "Gut. Ich sollte dann gehen. Schließlich muss ich morgen noch mal arbeiten."
"Besuch' mich doch einfach noch mal... irgendwann. Ich muss noch eine Woche hier bleiben." "Das mache ich." Mit einem Lächeln verließ ich das Zimmer.
Das war ein Reinfall. Fast hätte ich mich zum Deppen der Nation gemacht!
***
Zu Hause fand ich Mia in der Küche. "Bin da." Überrascht drehte sie sich zu mir. "Glücklich sieht anders aus." Meine Schwester legte den Kochlöffel beiseite.
"Er hat vorgeschlagen, dass wir Freunde bleiben und das Ganze vergessen. Das ist das was ich wollte aber wieso freue ich mich nicht?", fragte ich und spürte Tränen aufsteigen.
"Ich sollte doch froh sein, oder nicht?" Mia umarmte mich. "Ach kleiner Bruder. Das wird wieder. Du hast Liebeskummer." "Nein habe ich nicht", protestierte ich. "Es tut nur so verdammt weh."
Und verdammt, ich hatte Liebeskummer.
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