Der Höllenfürst sah etwas überrascht auf den Kleineren, der einfach weiter hinaus auf das Wasser blickte.
„Du lässt mich in deinen Kopf? Dir ist bewusst, dass du dir dann alles noch einmal ansehen musst? Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?"
Der Schwarzhaarige nickte und warf dem Älteren einen schnellen Blick aus dem Augenwinkel seines gesunden Auges zu, „... ich weiß, ja, aber es ist wahrscheinlich trotzdem leichter zu ertragen, als darüber zu reden. Außerdem ... nun ja-", Harry lachte kurz humorlos auf, „... ist in meinem Leben doch recht viel passiert. Du solltest wissen - ich ziehe jegliche Art von Ärger an wie ein Magnet, obwohl ich eigentlich nur meine verdammte Ruhe haben möchte.
Doch das war mir bis jetzt einfach nicht vergönnt. Weder in den fünf Jahren Schule, noch in der Zeit außerhalb von den Mauern Hogwarts.
Kennst du die Schule?"
Lucifer lächelte leicht und schüttelte den Kopf. „Nur das, was mir über sie erzählt wurde. Ich war selber nie dort."
Der Grünäugige schenkte dem Fürsten ein zutiefst trauriges Lächeln. „Hogwarts war das Einzige zu Hause, dass ich je hatte. Der einzige Ort, an dem ich mich wohl, sicher und willkommen gefühlt habe, trotz allem, was mir selbst dort jedes Jahr aufs Neue widerfahren ist."
Lucifer runzelte die Stirn. „Es hört sich für mich so an, als wäre das jetzt anders."
Harry senkte den Kopf und betrachtete die Finger in seinem Schoß. „Ja ... ja, das ist jetzt anders. Denn dieses Jahr sollte ich überhaupt noch einmal die Möglichkeit haben, nach Hogwarts zurückzukehren, wird es nicht mehr so sein wie die letzten Jahre. Denn es war einfach alles eine einzige große Lüge!
Sieh es dir an ... bitte ... ich denke, dann wirst du wissen, was ich meine!", Harry seufzte leise.
Doch anstatt darauf eine Antwort zu bekommen, keuchte der Jüngere einen Moment später erschrocken auf, als er spürte wie sich die Steinbank, auf der sie saßen, veränderte. Strich mit seinen Fingern langsam über den nun wunderbar weichen Untergrund und sah dann mit geweiteten Augen zum Höllenfürsten auf, der nur sichtlich zufrieden lächelte.
Die Bank des Pavillons hatte sich in eine Art Couch mit integrierter Decke verwandelt und strahlte eine angenehme Wärme ab, da Lucifer wohl zusätzlich auch einen Wärmezauber darauf gelegt hatte. „Ich möchte nicht, dass du dich zu allem Übel auch noch erkältest. Außerdem ist mir keinesfalls dein erleichtertes Aufseufzen entgangen, als wir uns gesetzt haben.
Auch wenn du es nicht laut aussprechen willst, der Spaziergang hat dich ermüdet - und so ist es auf jeden Fall bequemer."
Der Gryffindor senkte peinlich berührt den Kopf und wandte seinen Blick ein wenig ab, wodurch ihm das wissende sanfte Lächeln des Älteren entging.
Dieser legte einen Arm um die Schulter des Grünäugigen. Dirigierte den Kopf von diesem, ohne auf das erneute Aufkeuchen einzugehen, in seinen Schoß, währenddem er mit einem einfachen Schlenker seines anderen Armes die Beine des Schwarzhaarigen auf die ‚Couch' schweben und die Decke den Jungen im Anschluss zudecken ließ.
„Was-?!", war das Einzige, was Harry etwas überrumpelt von sich gab, bevor er nicht anders konnte als glücklich lächelnd die Augen zu schließen und sich ein wenig zu entspannen, als Lucifer anfing im sanft durch die verwuschelten Haare zu fahren.
„Es ist nicht notwendig, dass du etwas vor mir verbirgst-", der Teufel lächelte liebevoll und spielte mit den weichen Haarsträhnen seines Gefährten, „... und du brauchst dir auch keine Sorgen machen, dass ich von dir als schwach denken könnte.
Ich habe mir schon immer einen liebevollen anschmiegsamen Gefährten gewünscht, der mit seiner Ruhe auch mich erdet. Der die Wärme und das Sanfte genießt, was ich ihm vermag zu geben und mir damit auch gleichzeitig diesen inneren Frieden schenkt, den ich mir so sehnlichst wünsche.
Du sorgst mit deiner ruhigen besonnenen Art schon jetzt dafür, dass selbst ich zur Ruhe komme, aber trotz allem spüre ich deine Stärke. Die unglaubliche Macht deiner Magie sowie deine innere Stärke.
Du machst dir eindeutig zu viele Gedanken darüber, was ich von dir denken könnte, doch nichts was war oder noch kommen wird, kann etwas daran ändern, dass du für mich der perfekte Gefährte bist. Ich möchte nicht, dass du etwas vor mir verbirgst oder dich verstellst."
Harry schluckte schwer und kuschelte sich automatisch etwas tiefer in diese beschützende Wärme.
„Ich werde jetzt ganz sanft in deinen Geist eindringen, wenn es dir recht ist Liebling und du führst mich durch deine Erinnerungen. In der Zwischenzeit kann dein Körper die Ruhe und die Wärme genießen."
Der Teufel lächelte erneut ein warmes Lächeln und strich dem Jüngeren eine Strähne aus der Stirn.
Der Gryffindor nickte mit einem, trotz allem, leicht mulmigen Gefühl in der Magengrube und versuchte, sich weiter zu entspannen.
Als er nur wenige Sekunden später einen leichten Druck in seinem Geist fühlte und die Realität um ihn herum verschwamm.
Mit wild klopfendem Herzen realisierte Harry schnell, wo er sich befand. Schließlich war es notwendig, ganz am Anfang anzufangen. Nicht ganz am Anfang, doch zumindest an einem relativ frühen Zeitpunkt in seinem Leben.
Der Hausflur im Ligusterweg Nummer 4 nahm immer schärfere Konturen um ihn herum an. Wurde sekündlich klarer und detailgetreuer. Ein Ort, von dem er so sehr gehofft hatte, ihn nie wieder sehen zu müssen.
Trotz des Wissens, wo sie landen würden, stieg Panik in ihm auf und hätte wohl zu einer Panikattacke geführt, wenn sich nicht urplötzlich beschützende Arme um ihn gelegt hätten. Währenddem ihm eine dunkle melodische Stimme, beruhigende Worte ins Ohr flüsterte. Sein Anker.
Der Grünäugige drückte bereitwillig seine Nase in das weiche Gewand des anderen. Konzentrierte sich einen Moment lang allein auf den Vanilleduft, der augenblicklich seine Sinne flutete, um sich selber mit dem Gefühl von Sicherheit zur Ruhe zu zwingen. Was ihm zum Glück nach einer kleinen Ewigkeit auch gelang. So kam es Harry zumindest vor.
Zwar war es seltsam, dass er all das in seinem Geist tatsächlich konnte, doch darüber wollte er sich nun wirklich keine Gedanken machen. Magie war einfach etwas Unergründliches.
Sein Herzschlag beruhigte sich wieder, wenn auch langsam und ermöglichte es dem Gryffindor, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
Harry war unendlich froh, dass der Fürst keinerlei Anstalten machte etwas zu sagen oder sich gar zu bewegen. Ihm somit alle Zeit gab, die er brauchte, um sich zu sammeln, seinen Geist ebenso wie seinen zitternden Körper zu beruhigen und sich schließlich in Bewegung zu setzen um sich seinen Erinnerungen zu stellen.
Sie waren zuerst gemeinsam in den angrenzenden Raum gegangen.
Er hatte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen können, als er begriffen hatte, dass es sich wohl um das gefeierte Weihnachtsfest handeln musste und sich die Familie soeben das Festmahl schmecken ließ.
Es gab einen großen, herrlich geschmückten Weihnachtsbaum, unter dem bereits unglaublich viele Geschenke lagen. Obwohl er beim Anblick der drei Personen unweigerlich etwas angewidert das Gesicht hatte verziehen müssen. Bis ihm plötzlich ein kleines Detail auffiel, welches auch augenblicklich das Lächeln aus seinem Gesicht wischte.
Nirgends im Raum war sein junger Gefährte zu sehen gewesen. Er hätte doch zusammen mit diesen Muggel am Tisch sitzen müssen, oder etwa nicht?!
Als er sich daraufhin etwas genauer umgesehen hatte, war ihm aufgefallen, dass es nicht einmal das kleinste Anzeichen dafür gab, dass hier noch jemand außer diesen drei Personen die am Tisch saßen, lachten und sich das Essen schmecken ließen, lebte.
Keine Bilder die Harry Potter zeigten ... kein zusätzliches Gedeck am Tisch - einfach nichts!
Er hatte die Stirn gerunzelt und fragend seinen Partner angesehen, der ihn schweigend wieder aus dem Raum, zurück in den Flur und zu einer Tür unter der Treppe geführt hatte.
Nach nur wenigen Augenblicken waren die Laute eines weinenden Kindes deutlich an sein Ohr gedrungen und der Grünäugige hatte nur leise gemeint, „... das hier war bis zu meinem zwölften Lebensjahr mein Zimmer! Aber auch der einzige Zufluchtsort, den ich hier hatte. Sie wollten mich nicht dabei haben - nie! Egal, was sie taten, oder welches Fest sie feierten. Die ersten Geschenke, die ich in meinem Leben bekam, war ein selbstgebackener Kuchen von Rubeus Hagrid zu meinem elften Geburtstag und meine Schneeeulendame Hedwig, die er mir am darauffolgenden Tag in der Winkelgasse gekauft hat."
Er hatte nicht anders gekonnt, als den jüngeren Mann mit vor Schreck geweiteten Augen anzusehen, doch noch bevor er etwas darauf sagen konnte, hatte sich ihre Umgebung schon wieder verändert.
In der nächsten Erinnerung hatten sie in einer blitzeblank geputzten Küche gestanden. Hatten einen etwa fünf Jahre alten Harry dabei beobachtet, wie dieser mit einer für ihn viel zu schweren Pfanne und auf einem Hocker stehend, damit er überhaupt auf die Herdplatte sehen konnte, hantierten und versuchte Spiegeleier mit Speck zuzubereiten.
Er hatte die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte nur schwer begreifen können, musste aber schnell feststellen, dass diese Szenen mit jeder Neuen mehr an Grausamkeit gewannen.
Ein junger Harry, der halb nackt und frierend in diesem Schrank lag.
Harry, der kniend und mit nichts weiter als einer Bürste den Boden schrubbte, währenddem alle anderen sich einen Film ansahen.
Und so ging es immer weiter - von Erinnerung zu Erinnerung.
Diese hässliche Frau, die ihn hungern ließ und anwies, im Garten zu schlafen, obwohl es kalt war und regnete.
Ein vielleicht achtjähriger Harry, der bei strömendem Regen Unkraut zupfte und immer wieder von Hustenanfällen geschüttelt wurde.
Harry, der versuchte die Liste mit Aufgaben zu bewältigen, die er jeden Morgen in seine Hände gedrückt bekam und schließlich von diesem fetten widerwärtigen Mann geschlagen und erniedrigt wurde, weil er es nicht geschafft hatte, sie vollständig abzuarbeiten.
Erneut war der Fürst der Hölle froh, sich selbst so gut unter Kontrolle zu haben, obwohl es ihm mit jeder Erinnerung, die sein kleiner Gefährte im zeigte, schwerer viel seinem Namen nicht alle Ehre zu machen.
Er kannte zwar das Protokoll der Diagnosezauber, die der Arzt gewirkt hatte, doch jetzt hautnah mitzuerleben, durch was sie verursacht wurden - und absolut rein gar nichts dagegen unternehmen zu können-. Es machte ihn rasend vor Wut. Die er natürlich versuchte, sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen.
Schließlich wollte er für seinen zitternden Partner, der sich immer wieder an ihn schmiegte, der beschützende Fels in der Brandung sein.
Was ihm jedoch nichtsdestotrotz einiges abverlangte.
Dann änderten sich die Erinnerungen.
Harry Potter bekam seinen Hogwarts-Brief von Rubeus Hagrid überreicht.
Er sah diese vorsichtige Freude, die Hoffnung und den Unglauben in diesen wunderschönen grünen Augen. Sah den ersten Besuch in der Winkelgasse seines Gefährten an der Seite des Halbriesen.
Den Besuch bei Ollivander, dem Zauberstabmacher und die anschließende Reise im Hogwarts-Express. Sowie den Moment, in dem er sich mit diesem Rotschopf Ronald Weasley angefreundet hatte.
Im Anschluss flog das erste Schuljahr an ihren Augen vorbei. Die Einschulung. Der Vorfall mit dem Troll an Halloween. Seine Aufnahme in das Quidditchteam. Der Vorfall im verbotenen Wald! Wie sie sich mit dem Mädchen Hermine Granger angefreundet hatten und zusammen letztlich den Stein der Weisen vor Voldemort retteten, nachdem sie mit gerade einmal 11 Jahren all die Rätsel gelöst und all die Gefahren fast unbeschadet überlebt hatten.
Wie beim ersten Schuljahr wurde Lucifer im Anschluss Zeuge der haarsträubenden Ereignisse der folgenden vier Schuljahre.
Wie von denen in den Sommerferien, die er immer wieder aufs Neue bei seinen magiehassenden Verwandten verbringen musste.
Wurde Zeuge davon, wie die Übergriffe von Jahr zu Jahr brutaler und grausamer wurden. Auf jeden kleinsten Fehler, der als solches angesehen wurde, folgte Bestrafung.
Waren es zu Beginn noch gelegentliche Ohrfeigen, Essensentzug und wüste Beschimpfungen. Musste er jetzt mit ansehen, wie seinem Gefährten zusätzlich zu dem Essensentzug unzählige Male der Rücken mit einem Gürtel blutig geschlagen wurde, oder dieser sich mit gebrochenen Knochen in ein Zimmer, welches er von seinen Verwandten nur widerwillig zugesprochen bekommen hatte, zurückzog.
Nur um dort alleine, vor Kälte zitternd und aus allen möglichen ihm zugefügten Wunden blutend, um sein Überleben zu kämpfen.
Ebenso wie er Zeuge des Auferstehungsrituals von Tom wurde, sah er, wie sein Kleiner auf die Idee seiner Freunde in seinem fünften Schuljahr einging, die sogenannte ‚DA' gründete. Von dieser krötengesichtigen pinken Pest mit einer Blutfeder gefoltert wurde und mit seinen Freunden letztlich Hals über Kopf ins Ministerium gestürmt war, um seinen Paten zu retten.
Und das nur, weil Lord Voldemort dem Jungen eine falsche Version geschickt hatte.
Sah, wie der Tod dieses einen Mannes der angeschlagenen Seele seines Gefährten so immens zugesetzt hatte und wie ihm der Verrat seiner sogenannten Freunde und der seines Mentors am Ende des fünften Schuljahres letztlich den Rest gab.
Jetzt verstand er auch, was der Jüngere zuvor gemeint hatte. Die Schmerzen, die dieser von diesem Zeitpunkt an bei seinen Verwandten aushalten musste, waren dann nur noch der Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Und das, obwohl sie alle bisherigen Misshandlungen der vergangenen Jahre weit in den Schatten stellten.
Das Letzte, was er sah, bevor der junge Gryffindor ihn aus seinen Gedanken schmiss, war das Versprechen, welches der dunkle Lord diesem gab, und den unbrechbaren Schwur, den sie daraufhin eingingen.
Der Höllenfürst strich beruhigend durch die schwarzen Strähnen, während der schlanke mitgenommene Körper immer wieder durch die stummen Schluchzer geschüttelt wurde.
Harry weinte still und leise in die Kleidung des älteren Mannes und klammerte sich Halt suchend an diesen.
Versuchte nicht zu fallen!
„Schschsch Liebling-", kam es währenddessen immer wieder leise von Lucifer, „... es ist gut - alles wird gut! Ich bin hier ... bei dir! -und lasse dich nie wieder gehen! Lass los Schatz - und erlaube mir, derjenige zu sein, der dich auffängt!"
Es dauerte eine Weile, bis der Grünäugige es schaffte, sich zu beruhigen und nickte.
Weiterhin sein Gesicht tief in die Kleidung des anderen vergraben.
Lucifer atmete tief durch und sah nun seinerseits hinaus auf das Wasser.
Es würde wohl noch etwas dauern, bis sein Verstand vollständig die Tragweite des eben Gesehenen verarbeitet hatte.
Doch jetzt wusste er, was seinem Gefährten alles zugestoßen war. Zumindest einiges. Und es war eindeutig zu viel für einen jungen Menschen.
Es glich einem Wunder, dass Harry bei Verstand war und die Kraft besaß, dem Leben noch eine Chance zu geben.
Und sie würden alle dafür büßen!
Eine Weile genossen sie die stille Zweisamkeit, bis Harry sich schließlich langsam aufrichtete, seine Beine anzog und sich an die starke Schulter des Silberhaarigen lehnte.
„Ich werde ebenfalls mein Zeichen auf deinem Körper hinterlassen-!" Kam es nach einer Weile des Schweigens von Lucifer, ohne dass dieser seinen starren Blick abwandte.
Harry schluckte schwer und richtete seine leicht geweiteten Augen nach oben, um in das Gesicht seines Seelengefährten sehen zu können.
„Wa-was meinst du damit?!"
Der Fürst lächelte kaum sichtbar bei der nur geflüsterten Frage, bei der er sich wirklich nicht sicher war welche Emotionen überwogen ... Unsicherheit ... Angst ... Verwirrung ... Neugierde-
Der Ältere legte schützend die Arme um den Jüngeren und bettete seine Wange auf die weiche Haarpracht seines Gefährten.
Ließ sich die Antwort auf die Frage einen Moment lang durch den Kopf gehen und antwortete schließlich, „... ich weiß nicht, was du schon weißt, aber es gibt drei Arten der Bindung. Die normale Heirat, die Bindung durch ein Blutritual und die Seelenbindung.
Die Seelenbindung ist die seltenste von allen, da es nicht oft vorkommt, dass ein Wesen seinen Seelenpartner findet.
Die Bindung von Seelengefährten wird allein beim Akt geschlossen, ohne dass ein Ritual dabei durchgeführt werden muss.
Das Einzige, was notwendig ist, ist, dass beide sich verbunden fühlen und sich ihr Herz diese Vereinigung wünscht.
Sie müssen sich dessen, was mit ihnen geschieht, zumindest ansatzweise bewusst sein.
Bei dieser Seelenbindung verbinden sich die Seelen miteinander. Werden eins. Sie können fortan mental miteinander kommunizieren. Das schwächere Wesen passt sich dem Stärkeren an und übernimmt außerdem die Lebensspanne des Mächtigeren.
Was ich jedoch meine, ist das Siegel. Bei der Bindung entsteht ein Tattoo, ein Zeichen auf beiden Körpern der Seelengefährten und kennzeichnet sie als solche." Lucifer seufzte leise. „Das habe ich mit meiner Aussage gemeint! Keine Bindungsreifen oder schlichte Ringe. Ich werde mein Zeichen unwiderruflich auf deinem Körper hinterlassen. Für jeden sichtbar. Zumindest wenn du es dir wünschst!"
Harry zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. „Und du machst dir jetzt Sorgen, wie ich darauf reagiere?! Was ist das für ein Zeichen? Und was meinst du mit ‚zumindest, wenn ich mir das wünsche'?"
„Ja. Ich habe gesehen, wie sehr du es hasst, wenn über deinen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen werden die dich betreffen."
Der Grünäugige lächelte und schüttelte den Kopf. „Und du bist wirklich der Teufel?"
Das leise Kichern, welches daraufhin zu hören war, brachte auch den Älteren zum Schmunzeln und ließ ihn ein leises, „... für dich nicht-!", flüstern.
„Darüber musst du dir keine Sorgen machen Lucifer. Es ist schön zu wissen, dass es etwas geben wird, woran jeder erkennen kann, dass wir zusammen gehören. Es wird mir immer wieder zeigen, dass es real ist. Ein zusätzlicher Anker in meinem Leben. Ich kann es mit nichts Negativem in Verbindung bringen."
Lucifer lächelte. „Schön, dass du es von dieser Seite siehst. Was das Zeichen betrifft, es ist ein Tetragrammaton.
Auch zu diesem Symbol haben sich die Muggel natürlich so ihre Gedanken gemacht-", der Fürst der Hölle schmunzelte.
„Es ist dem normalen umgekehrten Pentagramm, welches auch Tom auf seinem Körper trägt, sehr ähnlich, es symbolisiert jedoch den Teufel persönlich, also mich, den Herrscher der Unterwelt.
Was die wenigsten die eine Bindung mit ihrem Seelenpartner eingehen wissen, ist, dass sie tatsächlich entscheiden können, wo sie dieses Zeichen haben möchten.
Um die Stelle an der es erscheinen soll jedoch bestimmen zu können, müssen sie zuerst einmal wissen, wie es aussieht.
Um das Aussehen des Siegels zu offenbaren, kann das magische Wesen ein Ritual durchführen. Die Bindungspartner müssen dann die Stelle für sich selber bestimmen. Sie dürfen die Entscheidung nicht der Magie überlassen. Sozusagen ein Herzenswunsch. Und da mein Zeichen in diesem Fall eine unkomplizierte Form hat, kannst du dich für jede Stelle auf deinem Körper entscheiden."
Der Parselmund runzelte die Stirn, „... unkomplizierte Form?"
Der Teufel gluckste. „Ja. Es ist ein rundes Symbol.
Es könnten auch zwei Schlangen sein, die in den Schwanz der jeweils anderen beißen, um die Unendlichkeit zu symbolisieren.
Diese Symbole sind zum Beispiel an bestimmte Stellen am Körper gebunden, wie Handgelenke oder Oberarme."
Harry lächelte verstehend, als er plötzlich im Augenwinkel bemerkte wie etwas auf sie zu geflogen kam und seine Aufmerksamkeit auf dieses Objekt richtete.
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er erkannte, was es war und sich freudestrahlend aufrichtete.
„-Hedwig!"
Die Eulendame ließ sich auf dem Schoß des Jungen nieder. Schuhute freudig und genoss die Streicheleinheiten, die daraufhin folgten, während sich der Schneeleopard, der sich ihnen ebenfalls in diesem Moment genähert hatte, zurück verwandelte.
Rabastan Lestrange verbeugte sich vor Lucifer und Harry und meinte an den Teufel gewandt, „... eure Hoheit.
Ihr werdet in der Eingangshalle des Anwesens erwartet."
Der Fürst der Hölle lächelte und schenkte seinem Gefährten einen liebevollen Blick. „Na - dann komm - lass uns langsam zurückgehen. Es wird eh Zeit, dass du etwas isst."
Harry nickte und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Herrenhaus.
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