Kapitel 4
Ich lag schon eine Weile wach in meinem Bett. Mein Bein schmerzte nicht mehr so sehr gestern, doch laufen werde ich noch nicht können.
Ich lag hier und dachte ein wenig nach. Ich dachte an die letzten Tage und insbesondere an gestern Nacht.
Bei dem Gedanken schoss mir wieder die röte ins Gesicht. Wieso dachte ich noch daran? Sollte ich nicht froh sein, dass er mich nicht vergewaltigt hat? Ich bin seine Sklavin und er kann mit mir machen was er will. Aber doch tat er es nicht. Er pflegte mich und kümmerte sich um mich. Nachdenklich sah ich durch den Raum.
Ich setzte mich auf die bettkante und sah zur wasserschale. Was sollte ich jetzt machen. Ich konnte nicht laufen, ich hatte Hunger und durst und ich wollte mich waschen. Ich versuchte mich vorsichtig auf meine Beine zu stützen doch es schmerzte zu sehr, so dass ich mich wieder aufs Bett setzte.
Ich hörte wie die Tür der Hütte aufgestoßen wurde und wie jemand mit lauten Schritten zu mir kam.
Es war hivitserk, der mich lächelnd ansah und sich auf die bettkante neben mich setzte. In seiner linken Hand hielt er ein horn und in seiner rechten ein Stück Brot.
"Ich hab dir was mitgebracht" sagte er und hielt mir mein Frühstück hin.
Ich lächelte dankend und nahm es ihm ab. Ich nahm einen schluck und schmeckte wie das süße Met heiß meinen Hals hinab rann. Mir schmeckte das Zeug nicht aber was will man machen. "Wie geht es deinem Bein?" fragte er und sah mich eindringlich an. Ich nahm noch einen letzten schluck und drückte ihm das horn zurück in die Hand.
"Naja es Schmerz noch sehr" sagte ich und widmete mich meinem Stück Brot. "Hm verständlich. Das war ein Berserker. Wir wissen nicht was er wollte. Du hattest Glück gehabt das ich in der Nähe war" sprach er und fuhr leicht mit seiner Hand über meinen Verband.
Mir gefiel es nicht dass er mich berührte weshalb ich so tat als würde mein Bein schmerzen und kurz zischte. Er nahm seine Hand von meinem Bein und sah sich um.
"Ivar hat dir also sein Bett überlassen..."sprach er mehr zu sich selbst als zu mir. Ich aß einfach mein Brot weiter und schwieg.
"Er scheint dich ja garnicht wie eine Sklavin zu behandeln hm." sagte er und grinste mich an. Ich sah zu Boden. Was sollte denn jetzt bitte antworten? Ich fühlte mich unwohl und wollte einfach nur dass er geht.
Er kam ein Stück näher und legte seine Hand an meine hüfte.
"Also ich habe dich ja nur mitgenommen, weil du eigendlich meine Sklavin sein solltest aber mein kleiner Bruder bekommt ja immer was er will. Es ändert aber nichts daran dass ich dich will." raunte er mir zu und fuhr unter mein Nachtgewand. Mein Herz blieb stehen. Ich sah ihn ängstlich an und bittet ihn mit meinen Blicken mich inruhe zu lassen.
"Schade, dass du wegen deinem Bein nicht bei mir liegen kannst Liss. Du kannst dich aber auch anders nützlich machen. Ich will dich Liss." raunte er voller Lust und öffnete seine Hose. Ich würde panisch und wollte von ihm weg rutschen doch mein Bein fing bei jeder Bewegung an zu brennen. Ich fing an zu weinen.
"B-bitte lass mich inruhe" flehte ich ihn an doch er sah mich mit voller Lust in den Augen an.
Er zog mich an den Hüften zu sich und platzierte seine Hand an meinem Hinterkopf. Er grinste mich dreckig an und holte mit der anderen Hand seine Länge aus der Hose. Ich fing immer mehr an zu weinen. Ich schlug mit meinen Armen um mich doch es brachte nichts. Sein Griff in meinen Haaren verstärkte sich und er verpasste mir eine. "Du wirst gefügig sein, Sklavin" sagte er voller Zorn und funkelte mich an. Weitere Tränen rannten an meinen Wangen hinab und ich schluchzte. Er drückte meinen Kopf zu seiner Mitte und Zwang mich, meinen Mund zu öffnen.
~°~
Ich sah hvitserk kurz hinterher als er die Hütte verließ. Ich zitterte am ganzen Körper und fühlte mich grauenvoll. Ich hatte Angst und weinte. Er hatte mich genötigt. Für manche Sklavinnen scheint das Alltag zu sein aber für mich war es das schrecklichste was man mir jemals angetan hatte. Ich war ein bauernmädchen und bin mit Liebe aufgezogen worden. Ich wurde nicht als Sklavin geboren und ich werde mich auch niemals daran gewöhnen. Ich wollte sterben um sowas nicht nocheinmal machen zu müssen.
Ich ließ mich auf den Boden fallen und verspürte direkt den stechenden Schmerz in meinem Bein. Doch es war mir egal, ich musste mich waschen. Ich kroch unter Tränen zur wasserschale und tauchte mein Gesicht hinein. Ich bekam den Geschmack nicht aus meinem Mund. Ich saß nun neben der wasserschale auf dem Boden und weinte. Ich hatte Schmerzen in meinem Hals und in meinem Bein. Ich fühlte mich schrecklich und ich wollte einfach nur nach Hause. Nach wessex zu meiner Mutter in meine kleine Hütte.
Ich hörte wie die Hüttentür aufgemacht wurde und schrack zusammen. Ich bekam direkt Panik und drückte mich an die Wand hinter meinem Rücken. Mein Herz pochte und ich fing immer mehr an zu weinen. Ich betete dass es nicht hvitserk war. Mit humpelnden Schritten trat ivar hinter dem Tuch hervor.
"Liss was..." sprach er und sah mich perplex an. Ich weinte einfach weiter und er sah mich immernoch verwirrt an. "Was ist passiert?" fragte er. Sollte ich es ihm erzählen? Vielleicht fand er es auch lächerlich weil es normal für ihn ist. Aber was sollte ich sonst tun. "Hvitserk" kam es zittrig und leise von mir. Ivar ging zum Bett und setzte sich vor mir auf die bettkante.
"Was ist mit ihm?" fragte er weiter und sah mich an.
Ich sah auf den Boden. Ich schämte mich ein wenig und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich sah kurz zu ihm hoch und er sah mich auffordernt an. "Er er hat... Ich musste ihm... Ich sollte..." ich brach wieder in Tränen aus und fing an zu zittern. Mir kamen wieder diese Bilder in den Kopf.
"Was hat er getan liss, sag es mir" sagte er etwas wütend. Ich sah ihn unter Tränen an. "Er hatte mich gezwungen ihn zu befriedigen" sagte ich etwas lauter mit etwas kraziger Stimme. In seinen Augen Blitze etwas auf was ich nicht deuten konnte.
"Er wird das nicht nocheinmal wagen und er wird auch nichtmehr zu dir kommen Liss" zischte er mit zusammengepressten Zähnen. "Du bist meine Sklavin. Nur meine!" schrie er schon fast und griff nach seinen Krücken. Er humpelte aus der Hütte und ließ mich allein. Ich wusste nicht was er jetzt vor hatte aber es gab mein ein bisschen Sicherheit zu wissen, dass hvitserk nicht nochmal kommen würde. Andererseits verunsicherte es mich, dass er so energisch erwähnt, dass ich nur seine Sklavin sei. Was ist wenn er mich nötigt? Wenn er das gleiche mit mir tut oder noch schlimmeres?
Bei diesem Gedanken kamen mir wieder Bilder von hvitserk in den Kopf und ich fing an zu zittern. Ich rollte mich auf den Bauch um zum Bett zu robben. Die Schmerzen in meinem Bein wurden immer größer.
Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte ich mich aufs Bett zu Stämmen, doch ich war zu schwach und mein Bein schmerzte mir zu sehr.
Mir kamen wieder mal die Tränen und ich lehnte mich an das Bett. Ich zog mir eines der Fälle zu mir und legte es über meine Schultern.
Ich hasste mein Leben. Ich hasste es hier zu sein. Ich wollte hier weg. Ich hatte Angst vor diesen heiden und sie werden mich früher oder später vergewaltigen. Ich will mich nicht dran gewöhnen, wie eine hure behandelt zu werden. Ich will das alles nicht.
~°~
Ich hörte die Tür der Hütte auf allen und setzte mich aufrecht hin. Ich bin wohl eingeschlafen denn ich saß immernoch auf dem Boden mit dem Fell über meinen Schultern. Mir war kalt und ich zitterte ein wenig. Meine Augen waren verklebt und ich war immernoch müde. Ivar kam hinter den Stoff hervor und sah mich verwundert an. "Wieso sitzt du denn noch auf dem Boden? Es ist sehr spät." fragte er und kam näher. "Ich hab es nicht geschafft, mich aufs Bett zu setzen" gestand ich und sah auf den Boden.
Er setzte sich neben mich aufs Bett und hob mich hoch. Ich bedeckte mich ein wenig mit Fellen doch er schob das Fell an meinem Bein beiseite und sah sich meinen Verband an. Er war weiß und unversehrt. Anscheinend blutete die Wunde nicht mehr. Er machte den Verband ab und sah sich meine Wunde an. Sie war ein wenig verheilt und man fand nur eine Dicke Kruste. "Es tut warscheinlich noch weh oder?" fragte er und sah mich an. Ich nickte und er deckte mein Bein wieder zu. "Die Wunde sollte jetzt an der Luft weiter heilen. Versuch das Bein nicht zu sehr zu belasten." sagte er beinahe gelangweilt und nahm seine Krücken in die Hand. "Es wäre von Vorteil wenn du keine Ausflüge zur Wasserschale mehr wagst. Ich ziehe es nicht unbedingt vor, dich jeden Tag von meinem holzboden aufzusammeln" sagte er belustigt und sah mich leicht grinsen an. Ich musste ein wenig lachen und nickte. Er drehte sich um und ging zum Tuch.
"Gute Nacht, Sklavin" rief er mir noch zu. "Gute Nacht" rief ich zurück aber ich bezweifelte, dass er mich hören konnte. Mir fiel auf, dass er ziemliche Stimmungsschwankungen hatte. Mal war er nett und kümmerte sich um mich oder brachte mich zum lachen. Und manchmal war er zornig wie heute früh. Das war das erste Mal das ich Angst vor ihm hatte. Selbst als er mich berührte, hatte ich keine Angst. Ich verstehe es selbst nicht.
Ich sah an die Decke der Hütte und dachte noch ein wenig nach. Immer wieder dachte ich an hvitserk und mir lief jedes Mal ein Schauer über den Rücken. Irgendwann schloss ich meine Augen und wartete einfach auf den Schlaf.
~°~
Es ist schon das vierte Mal, dass ich diese Nacht wach wurde. Immer wieder sah ich hvitserk vor meinen Augen und durchlebte das Szenario immer wieder von vorn. Ich saß kerzengerade im Bett und starrte ins Nichts. Ich zitterte aber ich weinte nicht. Ich war zu müde um zu weinen. Ich hatte keine Kraft mehr und ich wollte einfach nur schlafen, ohne an diese Schrecklichen Dinge zu denken. Ich sah durch den Stoff hindurch, dass das kleine Feuer noch an war. Es glühte nicht nur nein es war sehr hell. Ich schätze das ivar noch wach ist, denn anders kann ich mir nicht erklären, wieso dass Feuer nicht nur glühte.
Ich setzte mich auf die Bettkannte doch erinnerte mich dann an ivars Worte. Ich sollte mich schonen und nicht versuchen zu laufen. Aber ich konnte nicht schlafen und wollte um ehrlich zu sein, nicht alleine sein. Ich wollte nicht von diesen Alpträumen geplagt werden.
"Ivar?" wisperte ich und es war klar dass er mich nicht hörte, so leise wie ich sprach. Irgendwie wollte ich ihn nicht rufen. Ich war nur seine Sklavin. Hatte ich überhaupt das Recht, ihn wegen meines Wohlbefindens zu stören?
Ich legte mich zurück ins Bett und zog die Felle über mich. Mir schossen Tränen in die Augen, bei dem Gedanken, nun wieder von diesen Bildern geplagt zu werden. Doch plötzlich hörte ich Schritte. Ich sah ivar Oberkörperfrei und seine Beine in einen Sack gehüllt am Stoff stehen. Der Mond schien in sein Gesicht und ließ seine eisblauen Augen hervorstechen. Er sah mich kurz an und ging zum Bett. Er legte seine Krücken beiseite und setzte sich.
"Kannst du auch nicht schlafen, Sklavin?" fragte er. Ich nickte und sah wieder ins Nichts. "Ist es wegen hvitserk?" Ich nickte wieder nur diesmal sah ich ihn an. Er legte sich neben mich starrte zusammen mit mir an die Decke.
"Du bist für mich keine Sklavin. Darin bist du viel zu schlecht" sagte er und lachte ein wenig. Ich lächelte leicht und sah ihn an. Er sah immernoch an die Decke. "Was bin ich dann?" fragte ich etwas unsicher. Nun sah er mich kurz an und sah zurück ins Nichts.
"Ich weiß es nicht. Aber durch dich fühle ich mich in dieser Hütte nicht so allein. Ich war immer allein wärend meine Brüder schon Weiber und sogar Kinder haben. Und ich dachte, dass ich mit einer Sklavin nicht so allein wäre und dass sie mich bedienen würde. Aber du bist noch so jung und so unerfahren. Ich wollte dich nicht wie eine Sklavin behandeln. Du hasst mich und das verstehe ich, aber du wirst dich daran gewöhnen müssen, bei einem Krüppel zu leben." sprach er und sah mich zum Schluss an.
Mein Herz pochte etwas stärker aber nicht aus Angst. Ich wusste nicht wieso ich so nervös wurde.
"Ich hasse es eine Sklavin zu sein aber dich hasse ich nicht. Ich schien Glück gehabt zu haben, dass ich nicht in hvitserks Hände gefallen bin." sagte ich ruhig und emotionslos. Ich hasste ivar nicht. Ja, er ist ein heide und er hatte mich meiner Heimat entzogen. Aber mein Schicksal könnte deutlich schlimmer gewesen sein. Und er macht es mir hier halbwegs erträglich. Ich war ihm ein wenig dankbar, dass ich nicht seine Sklavin bin. Ich will nicht wissen was wäre, wenn hvitserk mich beansprucht hätte.
Er sah zur Decke und ich tat es ihm gleich. Es gab nichts mehr zu sagen, das wusste ich. Ich merkte, wie die Müdigkeit mich überrannte und ich schloss die Augen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro