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b o n u s k a p i t e l

𝐁𝐎𝐍𝐔𝐒 𝐂𝐇𝐀𝐏𝐓𝐄𝐑
🍂

autumn 2004
(10 monate später)

A M E L I E

Es war so früh am Morgen, dass noch vereinzelt Sterne am Himmel glitzerten, als ich mit einem Lächeln auf den Lippen auf den von rotgoldenen Herbstblättern umsäumten Hof des Glockenturmes trat. Der Oktoberwind wehte mir eine Strähne meines kastanienbraunen Haares in die Stirn, die ich beiseite strich, bevor ich mich auf meinen hohen Overkneestiefeln noch einmal umdrehte, um die ganze Schönheit der Hogwarts Akademie für Hexerei und Zauberei in mich aufnehmen zu können, die mir mit ihren Türmchen, die so schwindelerregend hoch waren, dass sich Nebelschleier wie Spinnweben darum sammelten, wieder einmal den Atem raubte.

Seit ich mit Elf das erste Mal einen Fuß über die Schwelle der Akademie gesetzt hatte, war der Herbst in Hogwarts immer meine liebste Jahreszeit gewesen.

Nicht nur wegen den orangerot leuchtenden Kürbissen, die ab September das Schloss und die Ländereien dekorierten, oder dem zuckrigen Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen, der aus der Küche über die Korridore wehte, sondern weil stets etwas besonders magisches in der Luft lag, sobald sich die Bäume in ihre flammenden Blätterkleider hüllten.

Seit Anfang September war das Schloss nun wieder mein Zuhause, zumindest für drei Tage die Woche.

Seit ich im Sommer mein Studium zur Heilerin abgeschlossen hatte, teilte ich mir die Stelle im Krankenflügel mit Diana. So waren wir nie lang von unseren Lieblingen Zuhause getrennt und Madam Pomfrey konnte sich etwas zurücknehmen und mehr Zeit mit ihrer Schwester verbringen, die nach langer Krankheit wieder auf dem Weg der Besserung war.

Die Arbeit im Krankenflügel machte mich überglücklich und ich hatte unter den Schülern von Hogwarts sogar schon einige Lieblinge gefunden.

Eines der Mädchen hatte es mir besonders angetan.

Es war eine Ravenclaw mit langen blassblonden Haaren und einem Gesicht voller Sommersprossen, die schon wenige Tage nach ihrer Einschulung mit einem riesigen Stapel an Heilkunde Büchern in den Krankenflügel gestolpert war und schüchtern gefragt hatte, ob ich einen Tee mit ihr trinken würde.

Seither kam sie jeden Dienstag nach dem Unterricht und bei Pfefferminztee und Haferkeksen erklärte ich ihr die Grundlagen der Heilkunde oder zeigte ihr welche Pflanzen und Kräuter man für Verletzungen verwendete und wie man diese richtig trocknete.

Ihr unstillbarer Wissensdurst erinnerte mich an mich selbst— und ihr sommersprossiges Gesicht an Clara, die ich immer noch jeden einzelnen Tag vermisste.

Ich hatte nicht noch einmal nach dem Stein der Auferstehung gesucht und beschlossen, es dabei zu belassen. Immer noch fühlte ich einen Stich in meinem Herzen, wenn ich das Pokalzimmer betrat, doch trotz all der furchtbaren Dinge, die mir in Hogwarts widerfahren waren, so war es doch auch ein Ort voller glücklicher Erinnerung und ich fürchtete mich nicht mehr davor, durchs Schloss zu spazieren. Auch, wenn es Jahre und zahlreiche Therapiestunden gedauert hatte, die ich immer noch zwei bis drei Mal im Monat in Anspruch nahm.

Doch nun liebte ich es in meinen Pausen durch die Korridore zu streifen, hier und dort inne zu halten um ein Pläuschchen mit Professoren, Schülern oder Geistern zu führen— und Peeves zu ermahnen, nicht allzu grausam zu den Erstklässlern zu sein, die mit jedem Jahr immer winziger zu werden schienen.

Die Bezahlung hätte natürlich um einiges besser sein können, doch es machte mir nichts aus, so lange ich das tun konnte was ich liebte; andere zu heilen.

Die Berkshires hatten außerdem genug Gold für die nächsten zwanzig Generationen und seit Enzo nach seinem abgeschlossenen Studium zum Heiler in unser Familienunternehmen miteingestiegen war, das nun zusätzlich auch Heil- und Vitamintränke produzierte, hatten wir sogar noch sechs weitere Verließe in der Gringotts Bank anmieten müssen.

Mittlerweile belieferten wir sogar die ganze Welt.

Ich liebte die Abende, die ich mit Dad und Enzo bis spät in die Nacht in unserem Labor im Westflügel des Berkshire Manor verbrachte und an neuen Elixieren und Heiltinkturen tüftelte, bis Mattheo irgendwann die Geduld verlor, meine Hand nahm und uns in unser Schlafzimmer apparierte, wo er mir den Rest der Nacht auf die sinnlichsten Arten zeigte, was passierte, wenn ich ihn zu lang warten ließ.

Wir hatten eine Weile gebraucht, uns auf diese Weise wieder nähern zu können, was nicht zuletzt an dem Trauma lag, dass wir beide in unserer Hochzeitsnacht davongetragen hatten— auch wenn sie uns mit Atticus das wertvollste Geschenk gemacht hatte.

Doch nun konnten wir kaum die Hände voneinander lassen. Wenn ich in Hogwarts war, schlich der Lockenkopf sich sogar manchmal ins Schloss, um nachts bei mir sein zu können, nachdem er unseren Sohn zu Bett gebracht hatte. Ich hatte nicht nachgefragt, wie lang er gebraucht hatte um die neue Apparierbarriere zu knacken, als ich ihn in meiner ersten Woche am Abend grinsend in meinem Zimmer im Lehrerturm vorgefunden hatte— zu abgelenkt war ich von seinem nackten muskulösen Oberkörper gewesen, sowie dem Hunger in seinen Augen.

Unsere Liebe wuchs mit jedem Tag.

Atticus liebte seinen Dad nicht nur, er vergötterte ihn regelrecht, was auf Gegenseitigkeit beruhte.

Mattheo war ein wundervoller Vater und verbrachte jede freie Minute damit, mit seinem Sohn zu spielen, ihm vorzulesen oder sich seiner Magie anzunehmen, wofür ich ihm unglaublich dankbar war.

Es war nicht unüblich, dass Kinder mit magischen Eltern bereits früher als andere über Zauberkraft verfügten, doch unser kleiner Lockenkopf war ein unberechenbarer magischer Wirbelwind und hatte ohne Zweifel das Temperament seines Dads geerbt.

Allein Mattheo war dazu in der Lage Atticus zu beruhigen, wenn er einen seiner Wutanfälle bekam.

Und die hatten es definitiv in sich.

Erst letzte Woche hatte er einen besonders herzzerreißenden Weinkrampf bekommen, als wir versucht hatten ihm beizubringen, dass das Babbel Häschen, dass er aus Beedle dem Barden hervorgezaubert hatte, wieder zurück zwischen die Seiten musste, da es nicht in unsere Welt gehörte.

Mein Herz blutete immer noch bei der Erinnerung an die Traurigkeit in seinen großen braunen Kulleraugen, auch wenn seine Tränen nach einer Umarmung seines Dads und dem Vorschlag mit ihm in der Winkelgasse einen riesengroßen Eisbecher essen zu gehen, schnell wieder getrocknet waren.

Atti war unser Baby und wir liebten ihn so sehr.

Mattheo arbeitete seit seiner Freilassung im Ministerium, genauer gesagt in der Abteilung für magische Strafverfolgung, genau wie Draco.

Lucius hatte damals die Strafe seines Sohnes auf sich genommen, indem er dem Ministerium glaubhaft gemacht hatte, dass er seinen Sohn unter einen dauerhaften Imperiusfluch gesetzt hatte, aus Angst Voldemort würde die Familie Malfoy hinrichten, sollten sie sich ihm ein weiteres Mal widersetzen.

Nun saß er lebenslang in Askaban.

Als die zarte Herbstsonne mein Gesicht kitzelte, fühlte ich einen tiefen Stich in meinem Herzen bei dem Gedanken daran, dass Dracos Vater die Wärme ihrer Strahlen nie wieder würde spüren können.

Oder seinem Enkel, dem kleinen Troublemaker Scorpius dabei zusehen, wie er auf dem winzigen Besen, den wir ihm zum vierten Geburtstag geschenkt hatten, zusammen mit seinem besten Freund, der niemand geringeres als unser Sohn Atticus war, in einem Affenzahn durch das Heckenlabyrinth des Malfoy Manor preschte, während Draco und Mattheo ihren Söhnen hinterher jagten und Narzissa und Astoria sich die Augen zuhielten, die das nicht mitansehen konnten.

Enzo, der neben ihnen gestanden hatte, meine sieben Monate alte Nichte auf dem Arm, hatte ihr blondes Lockenköpfchen geküsst und dann geflüstert, dass er niemals zulassen würde, dass sie jemals etwas so gefährliches tun würde, woraufhin Diana nur herzlich gelacht und den Arm um seine Taille gelegt hatte.

Theodore's Hausarrest ging noch bis Ende diesen Jahres, doch bei Merlin, die Jungs hatten natürlich Mittel und Wege gefunden, den Zauber seiner magischen Fussfesseln auszutricksen und ihn zu seinem nachträglichen Junggesellenabschied im Sommer in unser Ferienhaus in Yorkshire zu entführen, wo sie sich zusammen mit Lestrange ein ganzes Wochenende die Birne zugezogen hatten.

Bei der Erinnerung an den Zustand, in dem Mattheo noch drei Tage danach gewesen war, schüttelte ich lächelnd den Kopf und riss mich vom Anblick der Akademie los, bevor ich mich auf den Weg in Richtung Hogsmeade begab, denn ich wollte vor meiner Rückkehr nach Hause noch unbedingt im Honigtopf vorbeischauen, um meinem Sohn, sowie meinem Ehemann ihre liebsten Süßigkeiten zu besorgen, die zufällig genau dieselben waren.

Pfefferminzbonbons und Lakritzzauberstäbe.

Und Kesselkuchen natürlich.

Jede Menge herrlich duftender Kesselkuchen.

Die Luft auf den Schlossländereien war ein wenig frostig, doch die Strahlen der Herbstsonne bereits so angenehm warm, dass ich die Knöpfe meines neuen Burberry Trenchcoats öffnete und meinen tannengrünen Wollschal ein wenig auflockerte.

Der Weg vom Schloss nach Hogsmeade, dem einzigen Zauberer-Dörfchen Englands, dauerte knapp zwanzig Minuten und ich genoss jede Sekunde dieses morgendlichen Spaziergangs, während buntes Laub unter meinen hohen Stiefeln raschelte und knisterte.

Ich hob das Kinn und sah einen von Hagrids neugeborenen Hippogreifen, der über den hohen Baumkronen des verbotenen Waldes noch ein wenig ungeübt seine Runden zog und dabei die Pfiffe des Wildhüters ignorierte, der ihn wieder zurückrief.

Nach zwanzig Minuten puren Friedens erreichte ich das Dorf, in dem bereits buntes Treiben herrschte.

Als ich durch die herbstlich geschmückten Gässchen lief, wehte mir der herrliche Duft von Kaffee und frischem Gebäck entgegen. Für drei Knuts kaufte ich mir ein Schokoladencroissant, dazu einen Espresso, den ich in zwei großen Schlücken leerte, bevor ich meine Einkäufe erledigte. Ich besuchte Schreiberlings Federladen, wo ich mir eine wunderschöne Fasanfeder sowie neue Tintengläser zulegte, besorgte im Honigtopf genug Naschereien für meine Jungs und schaute zum Schluss bei Zonkos vorbei, um Atti eine der quietschbunten Papierschlangen zu kaufen, von denen er pausenlos plapperte, seit er im Tagespropheten eine Werbeanzeige entdeckt hatte.

Die waren momentan der letzte Schrei, denn sie waren so verzaubert, dass sie sich zwar wie echte Schlangen verhielten, jedoch ohne Giftzähne und Würgegriffe auskamen, weshalb sie die perfekten Haustiere für Kinder im Kleinkindalter abgaben.

Seit Atticus herausgefunden hatte, dass er mit Schlangen kommunizieren konnte, war er verrückt nach allem was zischte— oder sich bei Merlin in anderer Weise herumschlängelte und ich wollte es unbedingt vermeiden, noch einmal von ihm magisch vergrößerte Würmer in seinem Bett vorzufinden.

Gerade als ich überlegte, ob noch genug Zeit war, ein Butterbier in den Drei Besen zu trinken, begegnete mir ein dunkelblonder Gryffindor aus der diesjährigen Abschlussklasse, von dem ich gemerkt hatte, dass er sich etwas in mich verguckt hatte, denn immer wenn er mich sah, lief er knallrot an.

Diana fand es süß, doch mir war es unangenehm.

»Guten Morgen, Madame Riddle«, begrüßte er mich ein wenig schüchtern, doch als ich ihm ein höfliches und sehr kurzes Lächeln schenkte, schien er Mut zu fassen. »Sie sehen heute wirklich—«, doch der Gryffindor stockte mitten im Satz und erbleichte.

Seine Augen waren auf etwas hinter mir gerichtet und ich musste nicht erst hinsehen um zu wissen, wer dort in den Schatten einer kleinen Gasse lauerte und ihn mit einem so warnenden Blick fixierte, der den Studenten Hals über Kopf die Flucht ergreifen ließ.

Grinsend wirbelte ich herum und fühlte wie ich wildes Herzklopfen bekam, als ich den jungen Magier beobachtete, der jetzt aus den Schatten trat.

Die Strahlen der Herbstsonne verfingen sich in seinen rebellischen dunkelbraunen Locken und verliehen ihnen einen goldglänzenden Schimmer.

Seine Haut war von unserem Sommerurlaub in Südfrankreich noch sanft gebräunt und das teuflische Grinsen, dass die sinnlich geschwungenen Lippen des Slytherin umspielte, während er mich von Kopf bis Fuß mit einem absolut besitzergreifenden Blick betrachtete, ließ es zwischen meinen Beinen kribbeln.

Fünf Schritte seiner schweren Stiefel, dann war Mattheo bei mir, schlang die Arme um meine Taille und wirbelte mich herum, bevor er mir einen so heißen Kuss gab, dass mir ganz schwindelig wurde.

Als der Kuss endete, lehnte er seine Stirn an meine und hielt mich einen langen Moment einfach nur fest.

Und ich hielt meinen Theo fest.

Seit wir einander wieder hatten, lief unsere Begrüßung jedes Mal so ab. Innig und sehnsüchtig, mit einem Hauch von Panik, wieder voneinander getrennt werden zu können. Auch wenn ich wusste, dass er das niemals wieder geschehen lassen würde.

Ich hatte Schmetterlinge im Bauch.

Selbst nach all den Jahren war ich immer noch so verliebt in ihn, wie ich es mit Vierzehn gewesen war.

»Hallo, Mr Riddle«, lächelte ich meinen Ehemann an, der in seiner nachtschwarzen Ministeriums Uniform, samt elegantem Drachenlederumhang mit dem aufgestickten M zum niederknien aussah, was, wie immer auch jeder weiblichen Person in unserer Nähe auffiel. Der Erbe Salazar Slytherins wurde mit den Jahren immer schöner, attraktiver und heißer.

Doch Mattheo Riddle gehörte nur zu mir.

So, wie er es immer getan hatte.

»Hallo Mrs Riddle«, entgegnete er mit rauer Stimme und küsste mich noch einmal. »Du siehst atemberaubend aus.« Seine Lippen streiften meine Wange. »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich vermisst habe, Sweetie«, hauchte er mir ins Ohr.

»Ich habe dich auch vermisst«, antwortete ich und als seine Lippen neckisch meine Ohrmuschel streiften, unterdrückte ich den flammenden Drang meinen Mann in eine düstere Gasse zu zerren und dort Dinge mit ihm zu machen, die sich für einen Beamten des Ministeriums sowie eine Hogwarts-Heilerin in der Öffentlichkeit definitiv nicht gehörten.

»Du hast ihm ganz schön Angst eingejagt, weißt du das?«, sagte ich kichernd und ein wenig vorwurfsvoll, woraufhin sich Mattheos Blick verdunkelte. »Er kann froh sein, dass ich ihm keinen Fluch auf den Hals gejagt habe, so wie er über meine Frau nachgedacht hat.« Peinlich berührt presste ich die Lippen zusammen, woraufhin Mattheo mich angrinste.

»Andererseits—«, er legte den Arm um mich und führte mich die herbstlichen Straßen Hogsmeade's hinab, in Richtung Drei Besen. »Wärst du in Hogwarts meine Heilerin gewesen, hätte ich mich auch sowas von in dich verknallt, Madame Riddle

»Und dir wahrscheinlich absichtlich etwas gebrochen«, sagte ich grinsend, woraufhin Mattheos raues Lachen mein Herz höher schlagen ließ.

Ich liebte es so sehr, ihn lachen zu hören.

Ihn glücklich zu sehen.

Frei.

»Das— oder ich wäre Malfoy so lang auf die Nerven gegangen, bis er mir die Nase gebrochen hätte.« Er zwinkerte mir zu und hielt mir die Tür des Pubs auf, woraufhin ich ihm ein breites Lächeln schenkte.

In dem Moment, in dem wir das Drei Besen betraten wurde es für einen Augenblick mucksmäuschenstill.

Denn auch wenn der Sohn des dunklen Lords seine Strafe abgesessen hatte und sich im Ministerium allmählich hocharbeitete, so würden die Hexen und Zauberer des Vereinigten Königreiches doch nie vergessen, welche Dunkelheit sein Vater und die Todesser einst über unsere Welt gebracht hatten.

Nachdem die Gäste damit fertig waren ihn anzustarren und flüsternd darüber zu tuscheln, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass er das Ministerium stürzte und sich selbst zum Minister für Zauberei ernannte, kehrten sie zu ihren Schüsseln mit Haferschleim und ihren Tagespropheten zurück.

Mattheo, der dies wie immer ignorierte, führte mich zu unserem Lieblingsplatz in einer Ecke, von dem aus man einen perfekten Ausblick auf das Schloss hatte, das in den Herbstmonaten durch die Wälder stets so aussah, als würde es lichterloh in Flammen stehen.

Als wir uns gegenüber setzten und ich die Beine übereinander schlug, fiel sein Blick auf meine Kniestrümpfe, die ich wegen der Kälte über meine schwarze Strumpfhose gezogen hatte und blieb dort kleben wie ein Sahnetoffee an den Zähnen.

Amüsiert streckte ich die Hand aus und hob sein Kinn. »Bist du etwa den ganzen weiten Weg aus London nur hergekommen, um mich anzustarren?«, neckte ich den attraktiven Magier und strich ihm mit meinen rotlackierten Nägeln eine Locke aus der Stirn.

Mattheo schloss für einen Moment die Augen als ich ihn berührte und als er mich wieder ansah, lag ein überaus verlockendes Funkeln in seinem Blick.

Er nahm meine Hand in seine und strich mir mit dem Daumen über die Fingerknöchel, bevor er sie an seine Lippen hob und nacheinander zärtlich küsste, was mir nun unzählige von Schmetterlingen bereitete.

»Darf ich meiner Ehefrau etwa kein Butterbier spendieren, wenn ich sie von der Arbeit abhole?«, entgegnete der Lockenkopf mit samtigem Rauch in der tiefen Stimme und bestellte mit einer lässigen Handbewegung unsere Getränke, ohne dabei auch nur für eine Sekunde die Augen von mir zu nehmen.

Lächelnd lehnte ich mich vor und küsste ihn auf die von der Kälte leicht rosig angehauchte Wange.

»Natürlich, Theo. Aber musst du nicht arbeiten?«

Mattheo grinste.

»Ich habe mir heute den ganzen Tag freigenommen um ihn mit dir und Atti zu verbringen«, verkündete er, was mich stutzen ließ, denn die letzten Wochen war er mit Arbeit regelrecht zugeschmissen worden.

Bevor ich weiter nachhaken konnte, kam eine freundlich lächelnde Kellnerin an unseren Tisch und brachte uns zwei große Becher mit dampfend heißem Butterbier, saisonal dekoriert mit kleinen Marshmallows, die die Form von knallorangenen Kürbissen hatten, sowie einer Diabetes auslösenden Menge an Pumpkin Spice Sahne Topping— eine Kreation von Luna Lovegood, die das Drei Besen kürzlich von Madame Rosmerta übernommen hatte.

Ich lehnte mich vor und nahm einen Schluck von der zuckersüßen Köstlichkeit, während Mattheo sich wie immer zuerst über die Sahne her machte. »Darf es sonst noch etwas—« doch die Kellnerin verstummte abrupt, als sie von mir zu Mattheo blickte und realisierte, wen sie da gerade bediente. Aus ihrem Gesicht wich jegliche Farbe, dann drehte sie sich um und flüchtete ohne ein weiteres Wort in die Küche.

Zornig starrte ich ihr hinterher.

»Wann hört das endlich auf?«

Mattheo, der immer noch meine Hand hielt, drückte sie kurz, was meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn lenkte. »Ist schon gut, Amelie. Über die Jahre habe ich mich daran gewöhnt, dass die Menschen vor Angst erzittern, wenn sie mich sehen. Ich meine, erst als gefürchteter Todesser und nun als Auror—«

»THEO

Schnell schlug ich mir die Hand vor den Mund, denn es war mir lauter herausgerutscht, als beabsichtigt.

Mattheo grinste mich an und zog etwas aus der Innentasche seiner nachtschwarzen Uniform.

Tränen schossen mir in die Augen, als er mir ein vergoldetes Abzeichen präsentierte, das drei gekreuzte Zauberstäbe zeigte, über denen in großen Lettern das bedeutungsvolle Wort AUROR prangte.

Einen langen Moment starrte ich vollkommen sprachlos auf das Abzeichen. »Sie haben dich endlich zum Auror ernannt?«, brachte ich dann heiser hervor und musste mich zusammenreißen, nicht zu heulen.

Mattheo hatte es im Ministerium aufgrund seiner Vergangenheit alles andere als leicht gehabt und kämpfte selbst nach knapp zehn Monaten in denen er unglaublich viel für die neue Regierung getan hatte, immer noch gegen das Misstrauen, dass ihm seine Kollegen, sowie Vorgesetzten entgegenbrachten.

»War doch längst überfällig oder?«, entgegnete Mattheo mit einem derart arroganten Ausdruck auf dem Gesicht, dass ich aus Reflex die Schenkel zusammen presste. »Schließlich hat Askaban mehr als die Hälfte seiner Häftlinge mir zu verdanken.« Mit einer ebenso arroganten Bewegung fuhr er sich durch die dunkelbraunen Locken, bevor er die Augen verdrehte und grinste. »Okay mir und Malfoy. Aber er bekommt sein Abzeichen erst morgen.«

»Oh Theo«, hauchte ich, rutschte über die Sitzbank zu ihm und schlang ihm die Arme um den Hals.

Mattheo zog mich auf seinen Schoß. »Ich bin so stolz auf dich, mein Liebling«, flüsterte ich gegen seine Lippen und küsste ihn, ganz gleich wie viele Leute uns nun beim Knutschen beobachteten. »Und ich auf dich, meine bezaubernde Heilerin. Orden der Merlin für ein Heilmittel gegen Nekroseflüche?« In der Dunkelheit seiner Augen begann es zu flackern.

»Ganz schön beeindruckend, Sweetie.«

Mit glühenden Wangen strahlte ich ihn an.

Doch es war seine Hand auf meinem Knie, deren Daumen jetzt zärtlich über meinen Oberschenkel strich, was mir nun endgültig Tränen in die Augen schießen ließ. Denn am stolzesten war mein Mann auf die Tatsache, dass ich mich nun schon seit fast zwei Jahren nicht mehr selbst verletzt hatte.

Auch Mattheo hatte angefangen zu heilen, seit er zu mir zurückgekehrt war. Und auch wenn uns unsere körperlichen und vor allem seelischen Narben auf ewig bleiben würden, der Schmerz verblasste jeden Tag ein bisschen mehr— so wie die Dunkelheit.

Der attraktive Auror lehnte sich vor und als er mich wieder küsste, trafen seine Lippen in einem Sturm der Sehnsucht auf meine, der mich erst meine Taschen, dann seinen Arm packen und ihn aus dem Drei Besen zerren ließ, schnurstracks in eine einsame dunkle Gasse hinein, die wir zwanzig Minuten später grinsend wieder verließen, um händchenhaltend hinter der Barriere nach Hause zu apparieren und dort weiterzumachen, wo wir aufgehört hatten.

𓆙

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