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25. are we too young for this

TW: Folter

maybe I was too busy being yours,
to fall for someone new.

A M E L I E

Der Kälte des Januarwindes kratzte an meiner Haut, während ich durch die vereisten Gärten des Schlosses lief. Ich kuschelte mich tiefer in meinen smaragdgrünen Schal und hielt den Kopf gesenkt, als ich die Brücke betrat, die zur großen Halle führte.

Ich wollte unter gar keinen Umständen den Blicken der hochschwangeren Alecto Carrow begegnen, die gerade damit beschäftigt war einen ungehorsamen Gryffindor Kopfüber über dem Abgrund baumeln zu lassen und sich an seiner Todesangst zu ergötzen, als wäre es ihre liebste Freizeitbeschäftigung.

Was es vermutlich auch war.

Neben dem Zeugen von inzestuösen Babys.

Entsetzt über meine boshaften Gedanken schluckte ich und erhöhte das Tempo meiner Schritte, bis ich irgendwann über die verschneite Brücke rannte.

Verschwommene Erinnerungen an die Ballnacht tanzten vor meinen Augen, wie die Schneeflocken, die an diesem frühen Donnerstagmorgen vom stahlgrauen Himmel fielen. Mein Herz klopfte, denn ich erinnerte mich an Mattheos dunkle Augen und wie er mit ruhiger Stimme auf mich eingeredet hatte.

Er hatte mich um Erlaubnis gefragt, mich berühren zu dürfen.

Mattheo hatte mich in dieser Nacht beschützt, nicht nur vor dem blonden Jungen, der mir die Pillen gegeben hatte, sondern vor allem vor mir selbst.

Ein Lächeln umspielte meine Lippen, doch es verblasste, als ich die Stelle im verschneiten Innenhof vor der großen Halle passierte, an der Clara und ich uns jeden Nachmittag nach dem Unterricht verabredet hatten. Das schlechte Gewissen darüber, den Jungen geküsst zu haben, der Schuld an ihrem Tod war, erschwerte plötzlich jeden meiner Schritte.

Auch wenn Mattheo mich in dieser Nacht nur hatte beschützen wollen, so konnte ich doch nicht anders als mich in Momenten wie diesen furchtbar schlecht zu fühlen, mich zu schämen für die Gefühle, die ich für den Jungen hatte, dessen Todesfluch ihrem und dem Leben unserer Freunde ein Ende gesetzt hatte.

Clara würde mir niemals verzeihen.

Ich schluckte meine Tränen herunter und atmete einmal tief durch, bevor ich das Gebäude betrat, wo mich nicht nur eine wohlige Wärme empfing, sondern mir auch der herrliche Duft von Kaffee und warmen Schokoladencroissants in die Nase stieg.

Es war fast einen ganzen Tag her, seit ich zuletzt etwas gegessen hatte. Doch mein Appetit verblasste, denn noch bevor ich die große Halle betreten konnte, hörte ich bereits die vertrauten Schreie in einem herzzerreißenden Echo von den Schlossmauern widerhallen, die aus der Kehle eines jeden drangen, der mit dem qualvollsten aller Flüche bestraft wurde.

Dem Cruciatusfluch.

Ich blieb stehen und fing an rückwärts zu gehen, doch wurde von einer Traube Schülern mit in die große Halle gedrängt. Mein Puls raste und mein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub, während ich mit gesenktem Kopf zum Tisch der Slytherin lief und dabei versuchte die Schreie des Hufflepuff auszublenden, der über den Häusertischen in der Luft schwebte und um sein Leben flehte, während Carrows Cruciatus ihm sämtliche Knochen brach.

In den Therapiesitzungen mit den Geist-Heilern, die mich während meines Aufenthalts im St Mungo betreut hatten, hatte ich zwar gelernt, wie ich mithilfe meiner Legilimentik eine Schutzmauer aufbauen— und meine Gedanken so vor der Dunkelheit schützen konnte, die mich in Hogwarts erwartete, doch an diesem Morgen wollte es mir absolut nicht gelingen.

Trauma war nichts, was man kontrollierten konnte.

Und seit Mattheo und ich einander näher gekommen waren, herrschte in mir ein Sturm aus Gefühlen, der meine Gedanken völlig durcheinander wirbelte.

Die Sehnsucht nach seiner Nähe und das schwindelerregende Herzklopfen, das ich verspürte, wenn ich an die Nacht in der Bibliothek dachte, in der wir uns geküsst hatten, vermischte sich mit der lähmenden Angst, ihn wieder zu verlieren, sowie dem schlechten Gewissen, das mich bereits seit unserem Kuss an Weihnachten unterbewusst heimsuchte— wie ein Geist, dessen Seele keine Ruhe geben wollte.

Nur wenn ich bei ihm war, mich an ihn kuschelte, mein Gesicht in seinem Pullover verbarg und seinen Duft einatmete, wurde der Schmerz in mir erträglich.

Wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Eine traurige Leere erstreckte sich durch die große Halle, denn eines der neuen Gesetze die Lord Voldemort veranlasst hatte, erlaubte das Studieren in der Hogwarts Akademie der dunklen Künste nur noch Hexen und Zauberern mit mindestens halbblütiger Abstammung. Jeder dritte Platz auf den Bänken blieb unbesetzt und auch die jungen Todesser, deren Ausbildungsstätte Ende letzten Sommers hierher verlegt worden war, ließen sich nur selten in den frühen Morgenstunden blicken.

Was entweder ihren strengen Trainingsplänen zuzuschreiben war oder den Verletzungen, die sie im Unterricht erlitten. Wenn man es denn so nennen konnte. Denn dieser bestand zum Großteil aus stundenlangen Sporteinheiten in denen sie bis zur völligen körperlichen Erschöpfung gedrillt wurden, sowie der Lehre der dunklen Künste, wo sie zwei der unverzeihlichen Flüche aneinander üben mussten.

Der Krankenflügel war dauerhaft überfüllt.

Wie gelähmt saß ich am Tisch der Slytherin und starrte an die verzauberte Decke, die denselben trostlosen Grauen Wolkenschleier zeigte, wie den, der auch über den hohen Türmen des Schlosses hing.

Die schwebenden Kerzen waren längst erloschen.

War ich früher eine der beliebtesten Schülerinnen gewesen und ständig umringt von einer Traube schnatternder Mädchen, die alle mit mir befreundet sein wollten, saß ich nun ganz allein beim Frühstück.

Für die wenigen Mitschüler in meinem Jahrgang war ich nur die schwerreiche und traumatisierte Irre, die in Tränen ausbrach, wenn man sie zu laut ansprach und sich die meiste Zeit hinter ihren Büchern versteckte, die sie überall mit sich herum schleppte.

Denn ich zog die Gesellschaft fiktionaler Charaktere jederzeit der, meiner boshaften Mitschüler vor.

Ich rührte mich nicht und sah nur kurz von meinem Romeo und Julia auf, dass ich heimlich unter dem Tisch auf meinem Schoß aufgeschlagen hatte, als eine der Posteulen einen Brief auf meinen unberührten Teller fallen ließ. Denn anhand des blutroten Wachssiegels, wusste ich bereits, welche Zeilen mich beim Ausrollen des Pergaments erwarten würden.

Es waren Briefe vom Ministerium.

Drohungen, was geschehen würde, wenn ich der zuständigen Abteilung nicht bald eine Liste von potenziellen Kandidaten zukommen ließ, die für eine Eheschließung in Frage kamen, damit man sie für mich bis zur finalen Entscheidung reservieren konnte und in der Zeit keinem anderen Mädchen zuteilte.

Jede Woche in der ich nicht auf die Schreiben des Ministeriums reagierte, brachte meinen Eltern eine hohe Strafe an Galeonen ein, was sie jedoch nicht beeindruckte und sie mir noch an Weihnachten gesagt hatten, ich solle mir die Zeit nehmen, die ich brauchte. Denn selbst wenn das Ministerium die Strafe verzehnfachte und wir sie bis an mein Lebensende zahlten, wären die Berkshires immer noch reicher als jede andere Familie des Landes.

Doch ich befürchtete, dass wenn ich nicht bald gehorchte, sie vielleicht andere Methoden anwenden würden. Mein Magen verkrampfte sich und meine Handflächen wurden kaltschweissig, als ich darüber nachdachte, welche Dinge mein Vater als hochrangiger Todesser und Kommandant der dunklen Armee nun zu tun gezwungen war, damit ich diese Entscheidungsfreiheit bekommen hatte.

Ich beschloss die Liste heute Abend anzufangen.

Die Frist für die Liste endete bereits Anfang Mai und auch der Termin für meine Eheschließung war bereits vorgemerkt. Es war ein Samstag, der Tag nach meinem Neunzehnten Geburtstag.

Mit zitternden Fingern ließ ich den Brief ungeöffnet in meiner Schultasche verschwinden und begann wieder in meinem Buch zu lesen, doch die Buchstaben tanzten nur wild vor meinen Augen umher. Dann fiel mein Blick plötzlich auf den Ringfinger meiner rechten Hand. In Gedanken zählte ich die Tage, die mir noch blieben, bis ich einen Ring tragen und die Ehefrau eines Todessers sein würde.

Zweihundertsechsundachtzig Tage.

Das war alles, was mir von meiner Freiheit geblieben war. In knapp neun Monaten würde ich heiraten und kurz darauf schwanger werden müssen. In Hogwarts liefen bereits die ersten Mädchen mit kleinen Babybäuchen herum, was auch der Grund war, weshalb Madam Pomfrey im letzten Jahr Unterstützung von Diana bekommen hatte.

Diana, in die mein Bruder sich verliebt hatte.

Ich schloss die Augen und betete zu Merlin, dass die junge Heilerin ein Reinblut war, denn das Regime erlaubte es Familien mit einem so makellosen Stammbaum, wie dem der Berkshires nicht, ihr Blut mit jemandem halbblütigen Status zu vermischen.

Erleichterung durchströmte mich, als Carrow die Lust an seinem Opfer verlor und die qualvollen Schmerzensschreie des Hufflepuff endlich verstummten. Ich klappte mein Buch zu und steckte es in meine Tasche, doch in dem Moment, in dem ich meine zitternden Hände um meine Tasse legte um mir den Beruhigungstrank einzuflößen, den ich heimlich in meinen Kaffee geschüttet hatte, hatte der Todesser ein neues Opfer zum quälen gefunden.

Diesmal ein weibliches.

Das schrille Kreischen, als sich sein spiralförmiger Folterfluch in die Brust einer rothaarigen Ravenclaw bohrte, hörte sich so an, als würde jemand mit einem rostigen Nagel zornig über eine Scheibe kratzen.

Meine Hände zitterten so heftig, dass ich den Inhalt meiner Tasse über den dunkelgrauen Faltenrock meiner Schuluniform kippte, bevor ich es nicht mehr aushielt, meine Tasche griff und Hals über Kopf aus der Halle flüchtete. Draußen lehnte ich mich kurz mit dem Rücken gegen die Schlossmauern, brachte meinen Rock wieder in Ordnung und rückte meine silbergrüne Slytherin Krawatte zurecht.

Erst als mir der eisige Wind ins Gesicht schlug und ich zu bibbern anfing, bemerkte ich, dass ich meinen Mantel auf der Bank vergessen hatte, doch es war mir vollkommen egal. Ich rannte und rannte, zurück über die Brücke und hinein in die Haupthalle, wo ich beinahe mit einem hübschen Jungen zusammengestoßen wäre, der einen gigantischen Strauß blutroter Rosen in den Händen hielt.

»Amelie«, rief Theodore mit besorgter Stimme und stützte mich mit einem Arm, als mein Kreislauf plötzlich absackte, denn immer noch hatte ich nichts zu mir genommen. »Was ist passiert, Tesoro? Hat dich jemand verletzt?« Behutsam hob er mein Kinn und suchte mein Gesicht nach Verletzungen ab.

Atemlos schüttelte ich den Kopf und lehnte mich einen Augenblick an die Schulter des Todessers, während er mich stützte. »Es ist nur—«, mit traurigen Augen sah ich ihn an. »Hogwarts ist nicht mehr das, was es einmal war.« Theodores Miene verfinsterte sich, während er zustimmend nickte.

Eine Weile sahen wir einander schweigend an, bevor er eine besonders hübsche Rose aus dem Bouquet in seinen Armen zog und sie mir entgegen streckte.

»Una bella rosa, per una bella ragazza«, sagte der attraktive Nott Erbe charmant und zwinkerte mir mit einem seiner strahlend saphirblauen Augen zu, was mir nicht nur ein Lächeln entlockte, sondern auch die Blicke aller vorbeilaufender Mädchen auf uns zog.

Theodore Nott gehörte zu diesen Jungs, deren Äußeres an Schönheit gewann, je älter sie wurden.

Natürlich war der Slytherin mit den honigfarbenen Locken und dem makellosen Lächeln schon in seiner Schulzeit ein absoluter Mädchenschwarm gewesen, doch mit den Muskeln, die er durch sein Todesser Training erlangt hatte, machte er nun jeder in Marmor geschlagenen Götterstatue Konkurrenz.

»Hast du ein Date?«, fragte ich lächelnd, während ich die Rose in meinen Händen betrachtete, bevor ich mit dem Kinn in Richtung des Bouquets in seinen Armen nickte. Die Blumen mussten ein Vermögen gekostet haben, denn durch die dauerhafte Kälte und das fehlende Sonnenlicht, gab es nur noch wenige Hexen und Zauberer, denen es gelang sie zu züchten.

Selbst Magie hatte ihre Grenzen.

»Oh, die sind für Astoria«, erklärte mir Theodore und das Blau seiner Augen war nun plötzlich ein wenig getrübt vor Sorge. »Hast du sie zufällig gesehen?«

»Ich glaube ihre Klasse hat jetzt Kräuterkunde.«

Theodore nickte. »Mein Angebot steht weiterhin, Amelie«, fügte er hinzu und strich mir zärtlich eine Strähne aus der Stirn, die sich bei meiner Flucht aus meinem elegant geflochten Zopf gelöst hatte. »Lass dich von Blaise oder mir beschützen, mia cara.«

Meine Augen füllten sich mit Tränen.

Theodore bemerkte es und zog mich an sich. »Hey, keine Tränen. Das Baby Problem lösen wir schon irgendwie. Zur Not lasse ich mich kurz nach unserer Hochzeit mit Griselkrätze infizieren, die Heilung kann sogar bis zu einem Jahr dauern«, schlug der Todesser vor und kniff dann die Brauen zusammen.

»Kann aber sein, dass du mich in der Zeit pflegen musst und du weißt, ich bin ein wenig—«

»Wehleidig?«, beendete ich kichernd seinen Satz.

Theodore grinste und als ich ihm einen Kuss auf die Wange hauchte, bekamen sie einen hübschen hellrosa Touch. »Danke, Theodore«, sagte ich leise.

»Du und Enzo, ihr seid Familie. Ich würde alles für euch tun«, sagte er und hob mein Kinn. »Und außerdem hattest du schon immer etwas an dir, was meinen Beschützerinstinkt weckt, meine süße Amelie. Ich kann gar nicht anders.« Langsam trat er zurück und zwinkerte mir noch einmal zu, bevor er sich umdrehte und in Richtung Gewächshäuser lief.

Einige Sekunden sah ich ihm nach, dann betrachtete ich die Rose in meinen Händen und roch an ihren Blättern, die wie ein sanfter Frühlingstag dufteten.

Früher hätte es mir vielleicht weiche Knie gemacht, wenn ein so attraktiver und charmanter Zauberer wie Theodore mich so angesehen hätte, doch heute waren es nur noch ein Paar geheimnisvoller dunkler Augen, die mein Herz vor Sehnsucht zum Klopfen brachten.

Doch der hübsche Junge mit den chaotischen Locken und dem ungezähmten Temperament, dem diese Augen gehörten, in die ich mich so verliebt hatte, würde schon bald ein anderes Mädchen heiraten.

Seufzend hob ich den Kopf und sah gerade noch, wie Theodores breite Schultern durch eine Tür glitten.

Sein Name würde der erste auf meiner Liste sein.

𓆙

Die Nacht hatte sich bereits an den Himmel geschlichen und die Korridore des Schlosses in Dunkelheit getaucht, als ich am ganzen Körper zitternd aus dem Klassenraum für Astronomie trat, den Umbridge für ihren besonderen Unterricht des Gehorsams nutzte, an dem alle Mädchen in meinem Alter teilnehmen mussten, die jetzt nach und nach die Treppen des Astronomieturmes hinabstiegen.

Einige schluchzten, andere waren so traumatisiert von den letzten zwei Stunden, dass sie überhaupt kein Wort mehr sprachen und sich nur noch wie Marionetten verhielten, deren Strippen das dunkle Regime Lord Voldemorts in den Händen hielt.

Wir waren noch so jung.

Viel zu jung für das, was uns bald bevorstand.

Minuten später stand ich ganz allein vor den Räumen der Sternenkunde, die mit ihren nachtblauen Tapeten, den magischen Planetensystemen und den zahlreichen Sternkarten eigentlich mit zu meinen liebsten Orten des Schlosses zählten. Doch jetzt lauerte nichts als Angst zwischen den Mauern des Astronomieturmes, den ich mir zu Anfang des Schuljahres eigentlich als Rückzugsort gewählt hatte.

Auch das hatten sie mir weggenommen.

Zu erschöpft um jetzt die endlosen Treppenstufen hinabzusteigen, lehnte ich mich an das Geländer und verlor mich eine Weile in dem galaktischen Nebel, der in pastellrosa und veilchenblauen Farbnuancen unter der hohen Decke des Korridors in der Luft zirkulierte und vor langer Zeit von einer Professorin mit dem Namen Shah heraufbeschworen wurde.

Doch als der Schmerz auf meinem Handrücken kaum noch auszuhalten war, griff ich mit zitternden Fingern in meine Tasche und zog einen Beutel aus schwarzem Samt hervor, den ich immer bei mir trug.

Beinahe hätte ich die gläserne Phiole fallen gelassen, deren Inhalt ich mir jetzt auf den pochenden Handrücken träufelte, denn die heilende Murtlap Essenz brannte wie Feuer auf meiner Haut.

Mit tränenverschleierter Sicht blickte ich auf meine Hand und auf die Buchstaben, die durch einen hinterlistigen dunklen Zauber in meiner eigenen Handschrift tief meine Haut geritzt worden waren.

Ich werde gehorsam sein.

Ich presste die Lippen fest aufeinander um ein Schluchzen zu unterdrücken und holte tief Luft, als der Schmerz nach einigen Minuten etwas nachließ.

Doch die Buchstaben blieben.

Niedergeschlagen lehnte ich gegen das Geländer und fröstelte vor Erschöpfung und Kälte, sehnte mich in Momenten wie diesen, so sehr nach seiner Nähe und danach in Mattheos beschützenden Armen zu sein.

Ich vermisste ihn so sehr.

Der Lockenkopf war zusammen mit Enzo, Blaise und einigen anderen jungen Todessern aus dem Ausbildungsprogramm auf einer Mission für den dunklen Lord, von der sie bisher nach über einer Woche immer noch nicht zurückgekehrt waren.

Was auch einer der Hauptgründe war, weshalb ich weder schlafen, noch essen konnte. Denn nun gab es in meinem Leben wieder zwei Jungs, um die ich mich sorgte. Zwei Jungs, die mir die Welt bedeuteten.

Plötzlich fühlte ich mich furchtbar allein.

Astoria war durch ihre Schwangerschaft ab sofort von Umbridges Unterricht befreit— und auch von Pansy war heute keine Spur zu sehen gewesen.

Ich schloss die Augen und wischte mir mit dem Ärmel die Tränen von den Wangen, dankbar über den Zauber, den ich über mein Make Up gelegt hatte. So wie ich es mittlerweile jeden Morgen tat, bevor ich mich in die Dunkelheit wagte, die sich mittlerweile durch sämtliche Korridore des Schlosses erstreckte.

Denn keine Mascara hielt all die Tränen aus, die mir nun beinahe täglich über die Wangen kullerten.

Ich überprüfte noch einmal meine Schuluniform und rückte die smaragdgrünen Schleife zurecht, mit der ich meinen Zopf zusammengebunden hatte, doch gerade als ich die Treppen des Astronomieturmes hinabsteigen wollte, kam mir jemand entgegen.

Ein hübscher Junge in einer Ravenclaw Schuluniform samt Vertrauensschüler Abzeichen, dessen Gesicht mir nur allzu vertraut vorkam. Denn bevor ich mich in Mattheo verliebt hatte, hatte ich eine Zeit lang für ihn geschwärmt— bis er mir den ersten Liebeskummer meines Lebens bereitet hatte.

»Oh, Hi Elliot«, sagte ich ein wenig schüchtern und zwang mich zu einem schwachen Lächeln, bevor ich zurücktrat, um den Ravenclaw vorbei zu lassen.

»Amelie«, sagte er leicht außer Atem und grinste mich an. »Merlin, hab dich überall gesucht, hier—«, er streckte mir etwas entgegen, dass ich nach einigen Malen blinzeln als meinen Mantel erkannte. »Den hast du heute Morgen beim Frühstück vergessen. Ich bin dir hinterher gelaufen, aber du warst schon weg.«

»Danke, das ist wirklich lieb von dir«, sagte ich und nahm ihm meinen Mantel ab, bevor ich ihn fest gegen meine Brust drückte in der Hoffnung, meinen zitternden Körper so darunter verbergen zu können.

»Ist alles okay?«, fragte Elliot und blickte stirnrunzelnd auf mich hinab. »Du zitterst.«

Ich wich zurück, als er nach meiner Hand zu greifen versuchte. Der Gedanke daran, dass er mich berührte, jagte mir plötzlich Angst ein und schickte einen eisigen Schauer meine Wirbelsäule hinab, der mich schaudern ließ. »Es geht mir gut«, brachte ich leise hervor, während meine Atmung immer hektischer wurde, je näher er mir jetzt kam.

»Sieht aber nicht so aus«, sagte der Ravenclaw mit sanfter Stimme und kam noch etwas näher.

»Nicht«, brachte ich kaum hörbar hervor, während ich mit aller Kraft gegen die aufkommende Panikattacke ankämpfte, die bereits damit begonnen hatte, schwarze Ränder in mein Sichtfeld zu fressen und meine Gedanken mit Angst zu verschleiern.

Doch Elliot schien mich nicht gehört zu haben.

Und auch wenn ich ihm durch seinen sorgenvollen Blick ansehen konnte, dass die Absichten des Ravenclaw nur gut waren, so war er doch jetzt zu nah.

Viel zu nah.

»Hey, beruhige dich«, murmelte er und streckte die Hand nach mir aus, woraufhin ich immer weiter zurückwich, bis mein Rücken mit der Wand neben dem Klassenzimmer kollidierte. »Ich will dir nicht weh tun, Amelie. Soll ich dich in den Krankenflügel bringen? Du siehst blass aus.« Ich zuckte zusammen, als er seine Hand auf meine Schulter legte und schloss die Augen, während ich leise schluchzte.

»Nicht anfassen«, wiederholte ich immer wieder, während mein ganzer Körper von krampfartigen Zitteranfällen heimgesucht wurde, die mich nun kaum mehr auf den Beinen halten ließen.

»Bitte nicht—«

Und dann fühlte ich sie.

Die vertraute, düstere Aura des jungen Todessers, nach der ich mich jede Sekunde des Tages sehnte, seit ich seine Lippen nach so langer Zeit wieder auf meinen gespürt hatte. Und mit seinen Schatten kam auch das Versprechen, das er mir in der Bibliothek gegeben hatte. In der Nacht, in der wir uns versteckt in der Dunkelheit geküsst und verzweifelt aneinander geklammert hatten— bis er den Ruf verspürt hatte.

Mattheo würde immer zu mir zurückkommen.

𓆙

protective mattheo im nächsten kapitel>>

& vllt wird es ja
endlich etwas spicy, hehe <3

bitte denkt ans voten,
wenn euch die Geschichte gefällt ♡

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