Juli
Dream beginnt zu heilen.
———
Die Tage ziehen vorbei und es wird Juli. Dream wird von pinken Sonnenuntergängen und Grillabenden und Eis, das die Wände vom mit Tee gefüllten Glas berührt, begrüßt. Feuchte Nächte ziehen ihn von seinem Bildschirm und aus dem stickigen Raum, zu der hinter Terasse seiner Mutter, mit regelmäßigen Gesprächen bei Essen.
Sein Anruf mit Sapnap und George war vorbei, nachdem ihre Augen schwer geworden waren und sie sich müde verlassen haben. Die Verabschiedung hat sich komisch angefühlt, irgendwie leer. Er war zu erschöpft gewesen um zu weinen, zu wortlos um zu denken. Als er in sein Bett gefallen war, hatte er den Drang verspürt, George zu schreiben, aber zum ersten Mal haate er wirklich nicht geusst, was er hätte schreiben sollen.
Er hat für eine Weile geschlafen. Er war mit Leichtigkeit aufgewacht.
Die Tage—leise, schmerzhaft, heilend—zogen vorbei. Er hatte Stunden damit verbracht, Briefe aus seinem Postfach zu lesen. Tränen fielen auf die Seiten, wenn sein Verstand die Sätze nicht in sein konstruktives Gedächtnis aufnehmen kann. Er atmet, nimmt das Festnetz in seine Handfläche und macht drei Anrufe.
Einen, an seinen Therapeuten, den er nicht mehr gesehen hat , seit er klein und schlaksig und jung gewesen war.
Den nächsten an seine Mutter.
Den letzten an ein nahes Restaurant für einen extra großen Burrito.
Der Juli legt gelbe Hände auf seine Schultern als er das Telefon zurück auf den Sockel stellt. Seine Brust schmerzt und seine Augen brennen.
Er lässt sich selbst weiterziehen.
Während späten Nachmittags Essen bei seiner Familie zwei Stunden entfernt, ertönen summende Geräusche vom schlammigen Bach im Hintergarten. Insekten schweben über dem feuchten Sumpf und winden sich gelegentlich auf der Suche nach Essen durch das Licht, das im Horizont versinkt.
Dream sitzt am Glastisch und schlägt mit einer Hand neugierige Mücken von seinem Teller, während seine andere ausgestreckt auf der Serviette ruht. Seine Schwester schaut vorsichtig auf seine Finger.
Sie lackiert die Nägel seiner linken Hand violett, damit sie zu den Strähnen passen, die in ihr Gesicht fallen, bevor sie sie hinter ihr Ohr streicht.
"Ich bin froh das zu hören Clay", sagt seine Mutter vom Kopf des Tisches, mit einem Lächeln in ihrem Stuhl zurückgelehnt. "Hast du schon ein Termin?"
Dream kaut auf den Resten seines Burgers, bedeckt seinen Mund mit seiner freien Hand während er nickt.
"Wann?", fragt seine Schwester neugierig.
Er schluckt und wischt dann das Fett mithilfe einer Serviette von seinem Gesicht. "Nächsten Sonntag"
"Du könntest das Barbecue verpassen", weist ihn seine Mutter darauf hin.
Dream zuckt gleichgültig. "Ich versuche zu kommen"
Seine Schwester wischt vorsichtig einen Spritzer Nagellack auf dem Tisch weg. "Bist du nicht immer Dienstags gegangen?"
Er runzelt skeptisch seine Stirn, sieht ihr zu, während sie das violette Fläschchen zuschraubt und ein durchsichtiges hervolholt. "Warum erinnerst du dich daran?"
Er war vor ein paar Jahren dazu gezwungen worden, wöchentliche Sitzungen bei Dr Lauren zu nehmen, als sein fragwürdig rebellisches Verhalten seine Familie alarmiert hat. Zuerst hatte er es verabscheut, aber am Ende der Zeit war ein Teil von ihm aufgeblüht.
Zu jung um sich selbst einzugestehen, dass es etwas war, was er brauchte, hatte er weitere Hilfe als Patient abgelehnt, aber ihm wurde gesagt, dass "die Türen immer offen wären"
Er und seine Mutter haben wenig von diesen schrecklichen Monaten mit seinen Geschwistern geteilt, trotzdem lächelt seine Schwester ihn jetzt scharf an.
"Weil ich schlau bin", sagt sie.
Er schnaubt. "Ja genau. Ich glaube nicht"
Sie hält vom Auftragen der Oberschicht des Nagellacks ab. "Das hat meinen Gefühlen wehgetan"
"Hat es nicht"
"Ihr solltet bald gehen", unterbricht sie seine Mutter. "Es ist fast dunkel genug, dass die Show beginnt"
"Ich bin so gut wie fertig", stellt seine Schwester klar, verschließt die klare Flasche. "Verschmier es einfach nicht, bevor es getrocknet ist, okay?"
Dream knüllt seine Serviette zusammen und legt das Geschirr auf seinem Teller zusammen, vorsichtig mit seiner violetten Hand. "Machen die das noch? Ich hätte gedacht, sie hätten es wegen der Hütte verboten, die letztes Jahr abgebrannt ist"
Seine Mutter reicht ihm ihr Teller und er stellt ihn auf den Stapel in seiner Hand. "Ich glaube Roy und seine Familie sind immer noch mit dem Sheriff befreundet", sagt sie, "also haben sie die Erlaubnis bekommen"
"Hä" Dream geht mit dem restlichen Geschirr von seinem Platz und geht zum Eingang. "Okay naja, wenn du willst, kannst du draußen auf mich warten, ich komme in fünf Minuten"
Er drückt seinen Rücken gegen die Tür um sie zu öffnen.
"Fünf Minuten?" Er sieht wie seine Schwester ihr Glas absetzt und ihr Kinn abwischt. "Das ist langsam"
Er rollt seine Augen. "Weißt du, du könntest helfen"
Sie starren sich durch die milchige Glasscheibe der Küchentür an, bis die angelehnte Tür zugezogen wird und seine Schwester abweisend auf das Geschirr starrt.
Er grinst.
Während die Kermaik Teller gewaschen werden und die rot-weiß-blau gestreiften Servietten in den Mülleimer geworfen werden, beschützt er seine linke Hand vor Wasser.
Er betrachtet den glatten Überzug mit wachsender Vorliebe, als er später die Häuserblocks entlangzieht, wo Eltern aus der Nachbarschaft eine kleine Feier auf der Kreuzung ihres Vororts veranstalten. Als seine Schwester ihm ein Grinsen zuwirft, mag er die violette Farbe sogar noch mehr.
Er fasst die Zylinder und dunklen Bretter in den Blick, und sie teilen einen aufgeregten Blick.
"Geh nicht zu nah ran", sagt er und sie rollt ihre Augen. Sie stehen in frisch gemähtem Gras auf der Wiese ihrer Nachbarn, Dunkelheit hüllt sie ein, während Nachbarskinder und Eltern eine kleine Menge gebildet haben.
Eine junge Frau, von zwei Häusern weiter, kommt an ihnen vorbei und gibt freundlicherweise kleine Fahnen und Perlenketten aus. Sie murmeln 'danke' und ziehen sich den Plastik Schmuck glücklich über ihre Köpfe.
Dream dreht die billige Flagge in seiner Hand und sieht die älteren Nachbarsjungen, unter Aufsicht der Erwachsenen, sich dem noch schlafenden Feuerwerk nähern. Er erinnert sich, wie er als Kind zum ersten Mal die Zündschnur gezündet hat, das lange Feuerzeug in seinem kleinen Griff und die Verantwortung im Kopf. Schon damals hatte er Angst gehabt, sich zu verbrennen.
Die Zündschnuren beginnen zu brennen und die Jungen zerstreuen sich.
Dream und seine Schwester warten.
Die Box knistert, dann zischt, und die erste Rakete schießt in den dunklen Himmel. Ihre Augen folgen ihrer Spur aus leuchtendem Licht.
Sie steigt und stiegt, bis sie in einer Blume aus roten und weißen Funken gegen den Himmel explodiert. Nach ein paar Herzschlägen brennt die zweite, dann eine dritte, und dann ist die Nacht gefüllt von so hellen Farben, dass Dream ganz warm in der Brust wird.
Das Brennen ist schön.
Er greift instinktiv in die Hintertasche seiner Jeans und holt sein Handy hervor.
Noch eine Lichtkugel glitzert in dem sich ansammelndem Rauch über ihnen.
Er zögert.
Blau und grün erleuchtet sein Haar, während das weiche weiß seines Handy über sein Kinn und seine Nase wäscht. Er möchte George erzählen, wie "schön amerikanische Feiertage" sind—aber er sollte es nicht.
Es tut weh.
Der nächste Knall der durch die Menge geht, ist im Gleichtakt mit seinem pochenden Herzschlag.
Seine Schwester bemerkt seine Reglosigkeit und fragt "Machst du ein Video für Mama?"
Es tut weh, denkt er, aber es ist okay.
Er schüttelt seinen Kopf. "Nein, ich bin mir sicher, sie kanns vom Haus aus sehen" Er macht sein leuchtendes Display aus und lässt es zurück in seine Tasche gleiten. "Macht eh mehr Spaß, es sich so anzugucken"
Gold explodiert und laute Jubelschreie ertönen aus der begeisterten Menge, in der sie stehen. Die kleinen, im Laden gekauften Feuerwerke, wachsen und bedecken mit Kühnheit und Wut ihren Himmel.
Seine Schwester lehnt sich an seine Seite.
"Es sieht aus wie Magie", sagt sie ziwschen lauten Knallen.
Er legt einen Arm um ihre Schultern und murmelt "Stimmt"
Als er wieder auf ihr helles Lächeln schaut, Kopf schief zum Asche regnenden Himmel gerichtet, sind ihre Augen voller Farbe.
Für einen Moment fragt er sich, wenn er in die Luft geschossen würde, schwebend zwischen den Sternen, in welchen Farben sein Herz explodieren würde.
-
Die Sonne brennt unbarmherzig auf Dreams Nacken, als er die Treppen herunterstolpert, und durch den Parkplatz geht. Seine Handfläche liegt warm auf der Türklinke seines Autos, und er öffnet die Fahrertür, um sich in seinen stickigen Sitz fallen zu lassen.
Er steckt seinen Schlüssel ein, Hände auf dem metallenen und weißen Blob Figürchen, die von dem Ring baumelt, Knöchel pressen sich gegen die Mittelkonsole, da er seine Faust noch nicht drehen kann.
Er hatte es geschafft. Er hatte sich wirklich wieder zu den beige gestrichenen Wänden und dunkelroten Sofas und den Doktoranden auf Regalen gefahren. Eine schwarze Uhr, wo mal eine aus Zinn gehangen hat, zählte die anderthalb Stunden runter, die er gestresst vor einer Person sitzt, die ihn einmal gekannt hat.
Er will seine Hände bewegen, um das Auto zu starten, aber sein Körper weigert sich.
Seine Finger fallen von dem wartenden Schlüssel und er lehnt sich in seinem Sitz zurück. Die stillstehende Luft um ihn herum lässt sich unter seiner Nase nieder, trägt den Geruch von vergessenem Duftbaum, den er irgendwo in ein offenes Fach gelegt hat.
Eine zitternde Hand fährt durch sein weiches Haar.
Die große Windschutzscheibe vor ihm zeigt Palmenblätter, orangene Gebäudekomplexe, weiße Linien. Über den schwankenden Bäumen erstreckt sich der Himmel in einem reichen Blau.
"Alles okay", sagt er sich in zitternden Worten. Seine Brust verengt sich. "Alles o-okay"
Das Weinen bahnt sich langsam an: beginnend mit dem Schmerz in seiner Kehle, Röte die in sein Gesicht aufsteigt, rasches Blinzeln bis seine Nase kitzelt und heiße Tränen beginnen, sein Gesicht herunterzutropfen.
Seine Lungen schmerzen bei dem Gewicht seiner Schluchzer; seine Hände finden den Weg, um das Lenkrad zu fassen. Als er sein Griff um das Leder festigt, werden seine Rippen leichter.
Salz tropft von seinem Gesicht in sein Schoß. Ein schmerzhafter Schluckauf wird zu Erleichterung, dann noch einer, und ein Lächeln hebt seine Gesichtszüge.
"Gott", atmet er näselnd.
Er wischt die nassen Bahnen von seinem Kinn, während immer noch Tränen aus seinen Augen fallen.
Er öffnet sein Handy und schreibt George: hey.
Einen Moment später antwortet George: hi.
Dream schnieft, wischt wiederholt über seine Wangen.
meine erste sitzung ist wirklich wirklich gut gelaufen, sagt er.
Es war kaum etwas gewesen—oberflächliche Zusammenfassung, Wiedergeben der Jahre, die Dream die Praxis nicht besucht hat, vorsichtige Erklärung, warum er jetzt wieder, nach all der Zeit, mitten im Sommer und mit scheinendem Erfolg wieder gekommen war.
Es war kaum etwas gewesen, aber für Dream war es alles gewesen. Er hatte seinen Kiefer genug gelockert, um das preiszugeben, was er wollte, ängstlich und entschlossen, bei dem was noch kommen würde. Zwischen drehenden Daumen und springenden Blicken hatte er begonnen zu reden.
Er sieht Georges Blase für eine Minute schreiben, bevor eine Nachricht ankommt.
Das ist poggers.
Ein überrschtes lachen rutscht aus Dreams Mund. Er geht mit seinen Augen über die Nachricht, während er nochmal lacht, und lässt sich selbst den Humor und die Hoffnung mit leichtem Kichern fühlen.
Er legt sein Handy in die Becherhalterung.
Grinsend seufzt er—und startet sein Auto.
George hat Recht.
Heiße Luft strömt aus seiner Lüftung.
Irgendwie ist es das.
Sie schrieben täglich, aber die Themen sind leicht, unregelmäßig—mehr aus Gesellschaft und Gegenwart als aus Inhalt geformt. Die Anrufe, wo er unbeschwert mit George in Gesellschaft der anderen sprechen kann, sind genauso wunderfull wie frustrierend. Dream hielt zu seinem Wort, verkniff sich Bemerkungen, die sie auf den falschen Weg bringen würden, wenn er bemerkte, dass die Luft um sie herum dicker wurde. Es ist ermüdend, und in manchen Nächten lehnt er Einladungen von anderen zu ihren Calls ab, da es ihn immer dann runterzieht, wenn er es am wenigsten erwartet. Und obwohl er es tief in die Dunkelheit gedrängt hat, ist es Georges Stimme die ihn beruhigt.
Besser jetzt zu haben, als gar nichts. Besser noch nicht zu haben, als nie mehr.
Eine Woche nach seinem ersten Termin, ist der Drang 'Ich vermisse dich' zu schreiben groß und bleibt stundenlang. Er versucht sich dafür zu rechtfertigen, diskutiert mit sich selbst, bis er für alle Verteidigung zu erschöpft ist.
Stattdessen macht er ein Foto von Patches in einem süßen Outfit, das ihm ein Fan geschickt hat, und schickt es ihm.
Nächte später, als er zu Musik summt, und Dateien auf seiner Festplatte sortiert, vibriert sein Handy gegen den Tisch.
Obwohl es vier Uhr morgens in England ist, und George vorhin im Teamspeak erwähnt hat, dass er jetzt ins Bett geht, hatte er Dream ein Foto geschickt.
Es ist ein Foto seines jungen Kätzchens, große Augen, die in die Kamera starren, mit süßem Funkeln gegen grauen Flaum.
Zuneigung blüht in Dreams Brust auf, als er auf die Nachricht mit einem Herz reagiert.
In einem obskuren, unausgesprochenen Weg weiß er, dass das Bild Georges Art ist, um zu sagen: Ich vermisse dich auch.
-
"Das war das nervigste bis jetzt", beschwert sich Sapnap durch das schwache Brummen von Dreams Kopfhörern.
Dream verkleinert sein Aufnahmeprogramm und starrt mit leichtem Grinsen auf den Bildschirm. "Warum?"
Eine Nachricht erscheint im Server Chat, die erklärt: BadBoyHalo hat das Spiel verlassen.
Gut, denkt er, er braucht Schlaf.
Es war nicht ihr längstes Manhunt, aber die Stunden die sie damit verbracht haben, über Tasten und virtuelle Terrains zu flitzen, wurden immer stressiger, je mehr Übung sie bekamen. Bad hatte in fast jedem Satz gegähnt, bis er vor ein paar Minuten ihren Call verlassen hat.
Muskeln steif von so langer Zeit des Sitzens während ihres Kampfes im End, verschränkt Dream seine Finger und streckt seinen Arm nach vorne, für einen Moment die Sicht auf den Bildschirm blockierend. Er hat Tage damit verbracht, sich darauf vorzubereiten, die Chancen seiner Freunde ihn zu besiegen zu zerstören, und es hat sich ausgezahlt. Zwischen günstigen Momenten und cleveren Kills, konnte er den Drachen besiegen und somit einen mehr als gebrauchten Gewinn erzielen.
Sapnaps Stimme wird leise. "Du weißt warum"
Ohne Sympathie fragt George "Aw, bist du immer noch wütend wegen deinem Hund?"
"Ich hatte eine besondere Verbindung mit ihm", sagt Sapnap traurig.
"Vergib mir", täsucht Dream vor, und kämpft gegen ein Grinsen an, bei der neuen Erinnerung daran, wie sich Sapnaps Hund direkt vor seinen Augen in XP verwandelte.
"Ich kann keinem Sadisten vergeben"
"Ihr müsst einfach besser werden", sagt er und verlässt den Server.
"Nein", wirft George ein. "Du musst einfach aufhören so viel Glück zu haben"
Dieses Mal sagt Dream einfach "So würde ich mich aber nicht nennen"
"Halt deinen Mund", sagt Sapnap. "Dieser Pferd Trick war Bullshit"
"Oder—überleg mal—ich bin gut in dem was ich tue"
George schnaubt und echot "Halt deinen Mund"
Dream bewegt sich in seinem Gesicht, sieht auf den Startscreen aus grünen Blöcken und Eichen, die in verschwommen vor ihm rotieren. Er war als erstes nervös gewesen—aber mit Spuren von Schuld und Sorge die anders als sonst gewesen waren. Es ist sein und Georges erster Versuch, sich zurück in die Uploads des jeweils anderen zu lehnen, was sich als nahtlos herausstellte. Für ein paar Momente aber, war er Georges Avatar mit einem spottenden Grinsen nachgejagt, und es hatte ihn daran erinnert, wie es am Anfang gewesen war. Die beiden haben tagelang aufgenommen, sich angerufen und gelernt, wie man jeden kleinen Moment in kostbares Lachen verwandeln konnte.
"Ich muss mir den Teil nochmal angucken dann", gähnt Sapnap. "Kann ich das Analyse Video machen?"
"Nein", sagt Dream.
"Komm schon, ich muss sehen, wie oft ich die fast gekillt hätte"
"Warst du nie", erklärt er, erinnert sich an die Male, bei denen ein halbes Herz und ein Eisenschwert über sein Bildschirm geblitzt hat. "George war wahrscheinlich der näheste. Ich muss euch den Clip senden, wenn ich kann" Er nimmt einen Schluck aus seiner Wasserflasche und murmelt dagegen "War schrecklich"
"Wie nett von dir, das zu sagen Dream", sagt George sofort. Er hört sich selbstgefällig an.
Dream wirbelt das Wasser in dem Plastik Gefäß. "Du hast trotzdem verloren"
"Ich verliere nie"
Er lächelt und betrachtet den verkleinerten Tab mit seinem Aufnahmeprogramm auf dem zweiten Monitor. "Ich könnte jetzt Beweise hervorholen, wie du wegen Endermen gestorben bist"
"Zerstör ihn", sagt Sapnap.
"Wie wärs, wenn du sagst, wie oft du gestorben bist, Sapnap?"
Schnell verteidigt sich Sapanp "Zersör nicht mich"
"'Zersör nicht mich'", ahmt ihn George nach, Stimme belustigt. "Was, hälst du das nicht aus?"
"Ich mach dich fertig"
Dream reibt müde seine Augen. "Jungs, beruhigt euch"
George ignoriert ihn. "Oh, du bist so groß und stark, ne?"
"George", versucht Dream.
"George, ich könnte dich zertreten"
Dream lehnt seinen Kopf zurück. "Sapnap—"
"Was habe ich dir je getan?"
"Oh man", sagt Sapnap. "Willst du ne Liste?"
"Bitte", unterbricht sie Dream mit einem Stöhnen. "Ihr wart heute so bissig, ich kann keine Minute mehr davon ertragen"
George kichert leise, als Sapnap sagt "Entschuldigung, Vater"
Nach einem Moment sagt George "Er hat angefangen"
Dream öffnet ungläubig seine Hände.
"Weißt du was, George?", schlägt Sapnap zurück. "Sobald ich dich in echt sehe, werde ich dich umbringen. Habe ich gerade entschieden. Wie wärs damit?"
"Oh nein", sagt George in gedehnt sarkastischem Ton. "Ich glaub, ich komm doch nicht nach Florida"
Dreams Augen blitzen zum offenen Discord Fenster, als er scharf sagt "Hey"
Sie fallen in schneidende Stille.
Jeglicher Scherz stirbt auf ihren Zungen, unangebracht in dem gespannten Summen ihres Calls.
Dream schüttelt seinen Kopf und setzt sich auf. Er sollte sich zusammenreißen, bevor das tiefe Gefühl des Schmerzes an etwas bedeutsamen festhält.
"Ich glaube, ich gehe jetzt einfach", sagt er schließlich. Er beginnt, seine Tabs zu schließen. "Danke für Heute, und ich frage euch, wenn ich Fragen zum Schnitt habe"
"Dream", beginnt George. "Ich habe es nicht so—"
"Egal, George" Wenn es nicht meins ist zu fühlen, warum dann fühlen. "Tschau"
"Nein nein nein, Alter", beeilt sich Sapnap. "Ernsthaft, warte—"
"Sap, du musst nicht—", beginnt er mit stechender Gereiztheit zu antworten, bis George ihn unterbricht.
"Ich gehe", sagt George fest. "Ich werde dich besuchen kommen"
Das Geräusch seiner Worte klingt zwischen Dreams Ohren. In der fassungslosen Pause die folgt, starrt Dream auf seinen Computer.
Was?
"Oder ich—ich will zumindest", fährt George langsamer fort. "Ich habe viel darüber nachgedacht und viel mit Sapnap darüber geredet, und ich möchte gehen. Ich gehe—falls du noch..."
Dream fühlt ein leichten Schmerz in seiner Brust wachsen, und erwischt sich dabei, wie er seine Gesichtszüge zusammenzieht in vorsichtiger Verwirrung. Er versucht, die Spuren von rücksichtslosem Optimismus einzudämmen.
Was zur Hölle?
"Bist... bist du dir sicher?", fragt Dream. "Es ist noch nicht so lange her, seit wir das letzte Mal darüber geredet haben"
Bisschen weniger als ein Monat oder so.
"Ich weiß", antwortet George.
War das wirklich genug Zeit?
Dreams Herz beginnt zu surren. Die Hoffnung, nervös und golden, rutscht in ihm.
"Das sind zwei ganze Wochen George", kriegt er sanft hervor. "Nicht so, dass du jeder Zeit gehen könntest. Du bist hier für eine Weile"
"Ich verspreche dir", sagt George, "das ist mir bewusst"
"Wir haben das aus jedem Winkel betrachtet, Dream", hilft Sapanp. "Bisschen nervig, wirklich"
Er fühlt ein Flackern der Zuneigung dabei, stellt sie sich stundenlang in ihren geheimnisvollen Anrufen vor, wie sie jeden Punkt erschöpft diskutierten. Wie er George kannte, war vermutlich eine Pro und Contra Liste daran beteiligt.
"Das ist was ich will", versichert George. "Falls du mich noch sehen möchtest"
Dream schnaubt überrascht. "Natürlich will ich"
Sein Puls schlägt unbeständig unter dem Stoff seines T-Shirts. Natürlich will ich, natürlich will ich, natürlich will ich.
"Dann ist gut", sagt George.
Dream presst seine Lippen zusammen, lässt sich selbst lächeln und kann dann nicht mehr aufhören. Seine Gedanken sind vor Aufregung, Möglichkeiten, Flugtickets und regnerischen Konversationen geflutet.
Sein Grinsen ist unerträglich. "Gut"
"Cool", sagt Sapnap.
"Cool", wiederholt George und Dream kann mit Zuneigung hören, dass sie alle am Rande von glücklichem Gelächter stehen.
Es ist Sapnap, der als erstes ausbricht, sein leichtes Kichern schallt durch den Anruf wie weißer Schaum, der an sandiges Ufer angespült wird—dann, Sekunden später, brechen die Wellen mit Dreams keuchendem Lachen und Georges Stimme.
"Das ist nicht lustig", sagt er, aber es ist offensichtlich, dass er es auch genießt, was sie nur noch tiefer in sinnloses Gelächter versetzt.
Dream kann nicht warten, es in echt zu sehen—Sapnaps grinsen, Georges Augen rollen, ihre geteilte Freude und Ärger und Geschrei. Und trotzdem kann er das subtile haken in Georges Atem hören, sodass er sich räuspern muss. Es wird nicht reiner Sonnenschein sein. Er weiß das, er lernt das.
Nachdem sie genug runtergekommen waren, wechselt Dream zu ernster Geduld. "Ich bin wirklich gkücklich darüber, aber... du hast noch Zeit, darüber nachzudenken. Keine Eile"
"Danke", sagt George einfach.
Dream grinst wieder.
"Naja", sinniert Sapnap, "du hast noch circa fünf Wochen Zeit"
Dream runzelt die Stirn. "Fünf?"
"Jap"
George brummt desinteressiert im Hintergrund.
"Das hört sich falsch an", sagt Dream.
Am anderen Ende der Leitung bewegt sich Sapnap in seinem Stuhl. "Ist es aber nicht"
"Doch, ist es" Dream verengt seine Augen, und öffnet einen kleinen Kalender auf seinem Computer. "Es sind sechs Wochen"
George murmelt leicht genervt "Fünf, sechs, macht keinen Unterschied"
"Nein ist es nicht Dream", unterbricht Sapnap, ignoriert Georges Beschwerde. "Wir fliegen in der ersten Woche im September, also fünf Wochen"
"In der zweiten", speit Dream, setzt sich dan abrupt mit aufgerissenen Augen auf. "Warte, Sapnap"
"Ist doch egal, ich komme sowieso", sagt George gleichgültig. "Könnt ihr einfach leise sein?"
Dream blinzelt in der kurzen Stille die folgt.
"Warte warte warte, George", spricht er langsam, hofft, dass er falsch liegt. "Sapnap, hol mal dein Ticket"
"Will nicht. Zu anstrengend—"
"Junge", unterbricht Dream mit hörbarer Anspannung. "Mach es. Jetzt"
"Okay, beruhig dich", er hört Sapnap ein paar, angespannte Sekunden rumklicken. "Warum?"
Dream beißt seine Zähne zusammen. "Das Datum da drauf. Welche Wochen?"
"Die erste und zweite Woche im September", ließt Sapnap vor. "Wie ich vorhin gesagt habe"
Eine kurze, ungläubige Still schneidet durch ihre Konversation und George sagt "Oh mein Gott"
Dream presst Daumen und Zeigefinger über seinen Nasenrücken. "Oh mein Gott"
"Was?", fragt Sapnap, sichtlich verloren.
"George", sagt Dream hilflos.
"Leute, was ist passiert?"
Ein schockierter Atem verlässt Georges Mund. "Du hast eine Woche zu früh gebucht, Dummkopf. Wir haben zweite und dritte Woche gesagt. Nicht erste und zweite"
Dream beginnt in Enttäuschung seinen Stuhl hinunterzugleiten.
"Nein, habt iht nicht", sagt Sapnap. "Ihr verarscht mich" Sie bringen nicht die Kraft auf, seine Behauptung zu widerlegen. "Jungs?"
"Wir haben dir die Links geschickt", sagt Dream stöhnend.
"Du hast mir, keine Ahnung, hunderte geschickt. Und ich sollte das so schnell machen, ich war—"
"Ist gut Sapnap" Dream reibt über sein Gesicht, um die Anspannung in seinen Wangen zu lösen. "Lass mich dafür bezahlen, und du kaufst dir ein neues Ticket, dieses Mal für die richtigen Wochen"
Er hört keine Antwort.
Er runzelt die Stirn. "Sapnap?"
"Ähm", sagt Sapnap, seine Stimme unbeholfen. "Nein?"
Stumpf murmelt George "Was"
Sapnap atmet aus. "Ich muss am fünfzehnten zuhause sein. Ich kann nicht länger bleiben"
"Sapnap", beginnt Dream, aber wird von unerwarteter Abweisung abgeschnitten.
"Nein man", sagt Sapnap. "Nein. Ich verstehe, dass das... alles komisch und so ist, aber ich habe euch schon davor gesagt, dass ich da Pläne habe. Ich kann euch beide nicht babysitten"
Dreams Kopf fällt zur Seite, seine Kopfhörer treffen auf seine Schulter in tiefer Enttäuschung—für die Art, wie er seine engsten Freunde behandelt hat, und für Sapnaps ungeschickten Kampf, den Anweisungen zu folgen.
"Du kannst nicht umplanen", sagt Dream schließlich.
Sapnaps Stimme ist streng. "Ich kann nicht. Ich kann wirklich nicht"
Dream erkennt den Klang, die Art, wie sein Satz auf eine Weise endet, die sagt: dräng nicht, frag nicht. nicht mehr.
Er flucht.
"Ich würde dich dann nur für eine Woche sehen", sagt George an Sapnap gewandt, und das Zögern in seiner Stimme ist genug, um einen weiteren Pfahl in Dreams Brust zu rammen.
Sapnap antwortet nicht. Ihre Panik steigt, während die Sekunden verstreichen.
Dream richtet sich auf. "Okay, naja—naja George, könntest du deine Tickets ändern?"
"Um früher zu kommen?" Fast kann er sich durch Georges Stimme vorstellen, wie er seine Stirn runzelt. "Du weißt, ich kann nicht, Dream. Wir haben das schon besprochen, als wir sie gekauft haben"
Durch seine Zähne sagt er "Erinner mich"
"Meine... meine Mutter hat in der Woche Geburtstag", erklärt George vorsichtig, als könnten die Worte Dream tief schneiden. "Und dass wir Familie dahaben. Weißt du noch?"
Sein Herz sinkt in seinen Magen, während er versucht, die ausgefransten Fäden zu greifen, bevor ihre Reise vor ihren Augen zerfällt. George kann nicht früher kommen; Sapnap kann nicht später kommen. Er wird für drei Wochen im September verwurzelt sein.
"Deine Mutter ist Jungfrau?"
"Was zum Fick, Sapnap?"
Dream ignoriert sie. "Also das", beginnt er leise, "das wäre eine Woche für mich und Sapnap. Dann..."
"Eine Woche mit uns allen", hilft Sapnap.
"Und eine Woche nur du und ich", beendet George leise.
Dreams Augen fallen mit Furcht auf seinen Tisch.
George hatte zugestimmt, ihn zu besuchen, die Möglichekit so nah, dass Dream es über ihm leuchten spürte. Sie hatten Fortschritte gemacht, und es funktionierte—bis sie irgendwann wieder aus ihrem Muster fallen würden.
"Es ist okay, George", sagt Dream geschlagen. "Ich versthe das. Das ist nicht das, wofür du unterschrieben hast. Wir können es absagen, und ich zahl dir dein Geld zurück, du musst nicht—"
Sapnap unterbricht ihn. "Nein nein, komm schon, eine Woche wird nicht—"
"Du hörst auf zu reden—"
"Hört auf, beide", bestimmt George und wird mit wartender Stille begrüßt. "Es ist ein wirklich langer Tag gewesen. Und das... das hilft dem auch nicht", schnaubt er. "Aber ich kann nicht sagen, dass ich überrascht bin"
Dream starrt die Tage auf seinem digitalen Kalender an, die mit ":))))))" markiert sind—und runzelt die Stirn.
"Für jetzt", sagt George, "möchte ich immer noch gehen. Das ist das, was mir mein Bauchgefühl sagt, und ich versuche in letzter Zeit mehr darauf zu hören. Das letzte was ich will, ist etwas zu überstürzen und dabei euch am Ende enttäuschen, also... wie ich darüber fühle könnte sich ändern" Er hält vorsichtig inne. "Ist das okay?"
Unerwartete Wärme füllt Dreams Brust. Selbst die geringste Chance, George zu sehen, lindert seinen Herzschmerz mit Sorgfalt. Er atmet aus. "Ja"
"Das ist okay für mich", sagt Sapnap, während seine Stimme leiser wird. "Und tut mir Leid"
"Es ist", murmelt George, "gut, Spanap"
"Ich wollte das nicht", stellt er klar.
Dream seufzt. "Wissen wir"
Nach einem Moment fragt er "Bin ich fällig?"
George lacht scharf.
"Ich hasse dich", sagt Dream mit einem Lachen, weil er es niemals ernst meinen könnte.
"Kein CS:GO für einen Monat", spaßt George mit falscher Autorität.
Sapnap schnaubt. "Passt"
"Zwei Monate", erhöht Dream.
"Ich spiel nicht mal so viel", sagt Sapnap.
"Wissen wir", wirft George schnell ein. "Deshalb bist du auch so schlecht"
"Spiel jetzt gegen mich, Bitch", fordert Sapnap heraus, und die Unterstellung bereitet Dream schon leichten Schmerz in seinen Schläfen.
"Können wir das bitte nicht nochmal machen", fragt er schwach.
Zu seiner Überraschung brummt George "Nein, eigentlich hört sich das lustig an"
Ein ungläubiges Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus, alarmiert von dem Interesse, von dem er Wind bekommen hat. "Was?"
"Nur kurz", erklärt George leicht.
"Wette gilt", sagt Sapnap und klickt schon mit seiner Maus herum, um, wie Dream vermutet, das Spiel zu starten.
"Woher kommt das?", fragt Dream.
George lacht. "Weiß nicht. Vielleicht bin ich noch deprimiert, dass ich vorhin verloren habe"
"Ah", sagt Dream. "Genau wie ich schon müde vom Gewinnen bin."
"Jaja" Sapnaps Tippen hallt durch den Anruf. "Sehen wir noch"
Dream zieht sich verteidigend an sein Tisch. "Ich spiele nicht"
"Doch wirst du", sagt George einfach.
"Komm schon", bestärkt Sapnap. "Lass uns paar Kinder mobben"
Widerwillig macht Dream mit. Sie versinken in Spielen und tauschen Worte aus, die oberflächlich bleiben, unterbrochen von kurzen Rufen. Sie rutschen in ihre Komfort Zone, aber Dream beibt extrem vorsichtig mit dem, was über seine Lippen geht, und wie er sich durch die versteckte Anspannung, die immer noch ziwschen ihnen hängt, navigiert. In kleinen Momenten, in denen George und Sapnap sich ärgern, was Dream ein Lachen aus seinen Lungen etnlockt—er sieht ein Blick in ihre Zukunft. Es ist weder ganz, noch ruiniert, aber irgendwo daziwschen balanciert.
Dream weiß, dass er verletzt ist. Er weiß, dass es noch dauern wird, für Wochen und Nächte, bis er gelernt hat, wahrhaftig zufrieden mit dem zu sein, dass er nicht das haben kann, was er am meisten will. Während er Georges helles Lachen und Grinsen hört, weiß er, dass er dazu gewillt wäre, noch einmal durch alles zu gehen.
Die drei werden müde und hören auf zu spielen und finden, dass sie sich genug für heute belästigt haben. Sapnap gibt ihnen seine letzte Entschuldigung und aufrichtige Dankbarkeit, bevor er Dream und George die Abwesenheit seiner lauten Stimme genießen lässt.
"Gott", sagt George nachdem sie alleine in dem Call sind. "Das war viel"
Dream brummt zustimmend. "War es" Er verstummt mit all den Worten, die er gerne sagen würde, und atmet die Impulsivität von seiner Zunge aus. "Gute Nacht, George", murmelt er stattdessen. "Wir reden uns irgendwann bald, okay?"
"Ja", sagt George. "Bis dann"
Dream zieht seinen Cursor über den roten Knopf zum auflegen, bereitet sich auf den gewöhnlichen Konflikt vor, der folgt, nachdem eine Konversation völlig gestorben ist.
"Naja... noch eine Sache, bevor ich mich verabschiede", spricht George schnell und hindert ihn somit am Auflegen.
Das Licht von seinem Monitor leuchtet in weichem Blau in der Stille. Die Sehnen in seinen Knöcheln liegen immer noch über der Maus und der Tastatur; er kann die Kante fühlen, die gegen die Haut seiner Hadngelenke presst.
Sie haben sich seit Juni nicht mehr ununterbrochen unterhalten, sondern nur hier und da ein paar Worte gewechselt.
Schüchtern fragt Dream "Was ist es?"
"Wenn ich dich besuchen kommen würde", sagt George. "Das bedeutet, dass wir für eine Weile auf uns alleine gestellt sind, nachdem Sapnap nicht mehr da ist"
"Ja" Dreams Ton ist langsam. Geduldig. Hoffend.
George hält inne, und kämpft dann zu fragen "Wäre das... komisch, auch wenn ich noch..."
"Nicht bereit bist?", beendet Dream sanft.
"Ja"
Sein Herz schmerzt, als er an die Millionen Worte denkt, die aus seinem Mund fallen und den Moment zerstören könnten. Georges Stimme ist zart und nah—aber es reißt Dream nicht mehr so auseinander, wie sie es mal getan hat.
"Wäre es nicht", antwortet er aufrichtig. "Ich werde nichts von dir erwarten, oder irgendwas machen, dass dir unangenehm ist"
Die Chance ihn lächeln zu sehen, in echt. Ihn bewundern zu können. Ihn sehen lassen, was für ein Leben er sich in Florida aufgebaut hat, den Holzboden, über den er langläuft, der Ozean, der nach ihm verlangte. George könnte hier für immer Leben, und würde langsam lernen, was es braucht, um ihn zu behalten.
"Du glaubst, das ginge?", fragt George weiter, seine Angst in jeder vorsichtigen Silbe hörbar.
Dream sammelt in seiner warmen Kehle so viel Trost und Ehrlichkeit wie er nur kann. "Ja"
George stößt einen kurzen Atemzug aus.
Dream lehnt sich in seinem Sitz zurück und neigt seinen Kopf, um die faulen Bewegungen seines Ventilators widerstandslos durch die Luft gleiten zu sehen. Er wartet, bis George wieder zu sprechen beginnt.
"Dann glaube ich... dass ich dich und Sapnap gerne sehen würde", sagt George. "Ich glaube es wäre dumm, diese Möglichkeit nicht wahrzunehmen"
Dream öffnet seine Lippen als ein gehauchter Atmezug ihm entwischt. Die klare, entscheidende Neigung zu Georges Worten verfestigt sich in seinem vorsichtigen Tempel der Hoffnung. Er würde hohe Städte und goldene Königreiche bauen, um George nie wieder zögern zu hören.
Er beruhigt sein rasendes Herz und sagt "Gut, dass du nicht dumm bist"
George lacht leise. Die Ruhe fühlt sich süß und vergebend an, wie Sommerregen. "Stimmt"
Ihre letzte, lange Stille hört sich nach der schwach knisternden Glut an, vergraben in aschiger Erde, nachdem die Flammen erloschen waren. Der Ruin ist in den Teilen, die sie zurückgelassen haben, sichtbar. Es sticht und kocht, und alles was Dream machen kann, ist mit seinen Augen über die Holzlatten zu schweifen, die sich über ihm drehen.
Doch die Vorahnung einer Wiedergeburt erblüht langsam in der Stille. Etwas aus Federn rührt sich in den Überresten, eine Art Hoffnung, die sie heben wird.
"Ich sehe dich in sechs Wochen", sagt George schließlich.
Dream macht sich bereit zum auflegen, und lächelt. "Ich sehe dich dann"
———
Die Fortsetzung, Helium, habe ich auch schon angefangen zu übersetzen, ist auf meinem Profil.
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Irgendwie bin ich echt erleichtert, das jetzt beendet zu haben, da ich in den letzten beiden Wochen jeden Tag ca. 4000 Wörter geschrieben habe. Meine Noten, Hausaufgaben und mein Schlaf haben definitv nicht darunter gelitten ahahh. Ich hoffe, man hatte Spaß daran, eine deutsche Version von Heat Waves zu lesen und ich habe es nicht allzu kompliziert oder seltsam geschrieben bzw. formuliert. Ich würde mich über Feedback und Verbesserungsvorschläge freuen.
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