09. watch your mouth
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F L O R E N C E
Einen langen Moment füllte nur das unruhige Pochen meines Herzens die Stille zwischen mir und dem Slytherin, dessen dunkle Augen fest auf mich gerichtet waren. Mit angehaltenem Atem starrte ich auf meine blutverschmierten Schenkel, fühlte wie mich plötzlich ein Anflug von Panik überkam.
Kurz überlegte ich ihn anzulügen, doch ich wusste, dass er meine Lüge sofort durchschauen würde.
Mattheo Riddle hatte mich entjungfert.
Es war mehr als offensichtlich.
Unsere Blicke trafen wieder aufeinander und das Feuer in seinen Augen ließ Flammen über meine Haut tanzen, ließ mich heiß und kalt zugleich fühlen.
»Ich—«, begann ich, doch meine Stimme versagte.
Ich spürte wie er mich beobachtete, doch ich mied seinen Blick als ich meine Ellenbogen in die Kissen stützte und mich aufrichtete. Hastig presste ich meine Beine zusammen und legte eine Hand über meine nackten Brüste, als mir klar wurde wie entblößt ich in diesem Augenblick vor ihm war.
Nackt und verletzlich in seinem Bett, mein Blut und sein Samen klebrig und heiß an meinen Schenkeln.
Jede Bewegung schmerzte.
Mein Herz pochte und mit jedem weiteren unruhigen Herzschlag bereute ich mit ihm geschlafen— und diesem Jungen meine Unschuld geschenkt zu haben.
Die Nachwirkungen meiner intensiven Orgasmen ließen meinen Körper immer noch hin und wieder zucken und ich konnte die Blutergüsse beinahe schon spüren, die sich auf meiner Haut zu bilden anfingen.
»Antworte verflucht nochmal endlich auf meine Frage, Malfoy«, knurrte Riddles tiefe Stimme in einem bedrohlich aggressiven Ton, während er sich hastig seine Boxershorts wieder anzog. »Sag mir nicht es war dein erstes Mal und ich habe dich—«
»Geht dich überhaupt nichts an, Riddle«, fauchte ich. Wütend schwang ich die Beine aus dem Bett und stand auf, ohne den temperamentvollen dunklen Zauberer dabei auch nur eines Blickes zu würdigen.
»Ich glaube schon, dass es mich etwas angeht«, zischte er ebenso zornig, packte mein Kleid und schleuderte es aggressiv in meine Richtung.
»Fucking Hell, du warst eine verfluchte Jungfrau und wir hatten gerade ziemlich harten Sex—«
Doch ich bekam den Rest seines Satzes nicht mehr mit, denn plötzlich begann mir das Blut in den Ohren zu rauschen, wie so oft wenn sich mein Kreislauf verabschiedete. Leise stöhnte ich, als mich ein Gefühl von tosendem Schwindel erfasste, das meine Beine lähmte und mir den Gleichgewichtssinn raubte.
Sterne tanzten vor meinen Augen und ließen meine Sicht verschwimmen, doch bevor meine Knie endgültig nachgeben konnten, fühlte ich wie Riddles rauen Hände meine nackten Schulter berührten und zurück auf die Matratze seines Bettes drückten.
»Nicht bewegen«, befahl der dunkelhaarige Slytherin mir im strengen Tonfall, bevor er aufstand und in das angrenzende Bad seines dunklen Schlafsaales ging, der wie ich jetzt feststellte, ein Einzelzimmer war.
Doch eigentlich wunderte es mich nicht, denn niemand der anderen Slytherin der noch ganz bei Sinnen war, würde mit diesem mordlustigen Psychopathen in einem Raum schlafen wollen.
Genau so wenig wie ich.
Doch gerade als ich einen zweiten Versuch unternehmen wollte aufzustehen um so viel Abstand wie möglich zwischen dem Sohn des dunklen Lords und mir zu bringen bemerkte ich, dass Riddle zurückgekehrt war und sich vor mich gekniet hatte.
Ich blinzelte und zuckte zusammen, als ich etwas warmes und nasses zwischen meinen Beinen spürte.
Aus Reflex presste ich sie zusammen, doch seine Hände schoben sie sanft aber bestimmt wieder auseinander, während er mir mit einem warmen Waschlappen in kreisenden Bewegungen vorsichtig das Blut davon wusch. »Bist du verletzt?«, fragte der Slytherin mich mit angespanntem Kiefer, woraufhin ich jedoch nur schwach den Kopf schüttelte.
Einen Augenblick schauten seine Augen prüfend zwischen meinen hin und her als wollte er mittels seiner Legilimentik in meinen Geist eindringen um herauszufinden ob ich auch die Wahrheit sagte.
Mit angehaltenem Atem bereitete ich mich darauf vor seine Magie zu blocken, doch diesmal versuchte er überraschenderweise nicht meine Gedanken zu lesen. Meine Hände zitterten, als ich nach meinem Slip griff und ihn mir mit glühenden Wangen über die Hüften zog. »Ich sollte gehen«, murmelte ich erschöpft, doch als ich ein drittes Mal aufstehen wollte, schnalzte Riddle nur warnend mit der Zunge.
Der Slytherin starrte mich einige Sekunden lang an, den Unterkiefer angespannt und immer noch ein gefährliches Funkeln in der Dunkelheit seiner mysteriösen Augen. Dann schüttelte er den Kopf, wobei ihm seine Locken tief in die Stirn fielen.
Merlin, dieser Junge war ein Bild der Götter.
Er trocknete meine Beine mit einem weichen Handtuch, bevor er sich wieder aufrichtete.
Ich konnte unzählige Narben auf seiner muskulösen und leicht gebräunten Brust erkennen, als Riddle sich über mich beugte, mir wortlos eines seiner Shirts über den Kopf zog, bevor er mich an den Schultern zurück in die Kissen seines Bettes hinab drückte.
»Was zum Teufel soll—«
»Wenn du denkst ich lasse dich in diesem Zustand allein hast du völlig den Verstand verloren, Malfoy.«
Die Schlange seines dunklen Mals starrte mir entgegen, als er die Bettdecke über mich zog, nur um sich im nächsten Augenblick neben mich zu legen.
Weit genug weg, damit sich unsere Körper nicht berührten, doch immer noch so nah, dass ich sein Parfum riechen— und seine berauschende Dunkelheit auf meiner Haut spüren konnte, die uns beide nun wie eine himmlische Wolke umhüllte.
Alles an diesem teuflischen Jungen war gefährlich— doch ich war zu erschöpft um weiter darüber nachzudenken. Jeder Muskel meines Körpers schmerzte und zwischen meinen Beinen brannte es immer noch, von dem harten— doch heißen Sex, den ich mit dem Sohn des dunklen Lords gehabt hatte.
Und das letzte was ich wahrnahm, bevor ich schon wieder in dem Bett des Jungen einschlief, den ich eigentlich mehr als alles andere auf der Welt hasste, war wie er mit einer Handbewegung das Licht der Kerzen löschte, die über unseren Köpfen schwebten.
𓆙
Giftgrüne glimmernde Nebelschwaden hingen in der Luft, als ich einige Tage später in einem der Klassenzimmer für Zaubertränke stand und gedankenverloren in einem der blubbernden Kessel rührte, die auf den abgenutzten Holztischen standen.
Der Raum war bis auf einige wenige Schüler vollkommen leer, denn nicht viele hielten sich nach dem Unterricht noch in diesem Teil der Kerker auf.
Mein Kopf rauchte, denn die vergangenen letzten Tage hatte ich fast ausschließlich in der Bibliothek verbracht um zu lernen. Die UTZs rückten immer näher und ich wusste, dass meine Eltern Bestnoten von mir erwarteten, genau wie von meinem Bruder.
Doch der Lernstress war eine willkommene Abwechslung von dem erdrückenden Gefühl der Reue gewesen, das seit der Nacht von Halloween wie eine alles verdunkelnde Wolke über mir schwebte.
Am Morgen danach war ich allein aufgewacht, in meinem Bett— doch immer noch in seinem Shirt. Nur Pansy hatte ich erzählt das Riddle und ich Sex gehabt hatten, so sehr bereute ich es dieser Schlange von Todesser meine Unschuld geschenkt zu haben.
Seit dieser Nacht hatte ich den Slytherin weder im Unterricht gesehen, noch etwas von ihm gehört. Doch es war mir recht so, denn meinetwegen konnte Mattheo Riddle bleiben wo der Pfeffer wuchs.
Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, als ich auf den eleganten Diamantring an meiner linken Hand blickte, der plötzlich unglaublich schwer wiegte.
Eigentlich spielte es überhaupt keine Rolle mehr ob ich einen guten Abschluss machte oder nicht, denn seit ich diesen verfluchten Ring am Finger trug war meine Zukunft bereits besiegelt. Wütend wandte ich den Blick ab und rührte viel zu aggressiv in dem Trank lebenden Todes, woraufhin sich ein flammender Sturm darin bildete und ihn ruinierte.
Fluchend leerte ich den Kessel mit einem Wink meines Zauberstabs, doch als ich mich umdrehte um den Vorratsschrank zu öffnen um ihn noch einmal neu anzusetzen, blieb ich wie angewurzelt stehen.
»Mieser Tag, kleine Malfoy?«
Genervt verdrehte ich die Augen und schob mich an Riddle vorbei, der plötzlich wie aus dem nichts hinter mir gestanden hatte. »Ich sollte dir ein Glöckchen umhängen, Fucking Hell«, zischte ich mit angespannten Kiefer und zerrte die Zutaten aus dem Schrank, bevor ich ihm den Rücken zudrehte und meine Arbeit fortsetzte. »Was willst du, Riddle?«
»Darf ich etwa nicht nach meiner bezaubernden Verlobten sehen, nach dem ich die ganze Woche nicht im Schloss war?«, entgegnete der Slytherin und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die steinerne Kerkerwand gegenüber von mir.
Schnaubend verdrehte ich die Augen.
Ich spürte wie er jede meiner Bewegungen beobachtete, doch ich würdigte ihn keines Blickes.
»Ich bin beschäftigt, Halbblut. Professor Snape verlässt sich darauf, dass ich—«, doch ich verschluckte die Worte, als ich plötzlich etwas hartes und kühles direkt an meiner Kehle spürte.
Sein Zauberstab.
»Vorsicht, Darling«, knurrte Riddles dunkle Stimme bedrohlich in mein Ohr, was meinen pochenden Herzschlag noch weiter in die Höhe schnellen ließ.
»Du solltest besser aufpassen wie du mir mir redest, es sei denn du möchtest, dass ich dich hier und jetzt über den Tisch beuge, deinen Rock hochschiebe und dir so hart deinen hübschen Arsch versohle, dass du zwei verfluchte Wochen nicht mehr sitzen kannst.«
Wut stieg in mir auf, vermischte sich mit dem brennenden Hass, den ich für diesen unerträglich arroganten Jungen empfand, der weder Manieren, noch in irgendeiner Form Respekt vor mir hatte.
Hitze pochte zwischen meinen Beinen bei seinen Worten und ich verfluchte mich in Gedanken dafür, dass sie mich gegen meinen Willen feucht machten.
Mein Körper war ein mieser Verräter.
Ich wehrte mich mit aller Kraft, doch Riddle drückte mich ohne jede Anstrengung noch enger gegen die Tischkante. »Geh weg von mir«, zischte ich giftig, doch der Todesser ließ einfach nicht locker.
»Ich will doch nur mit dir reden, du verfluchte Hexe«, knurrte er mir aggressiv ins Ohr und lies seinen Zauberstab wieder sinken, rührte sich jedoch keinen einzigen Zentimeter von der Stelle.
»Ich wüsste nicht worüber«, entgegnete ich kühl und begann die Zutaten für den Trank zuzubereiten, in der Hoffnung wenn ich ihn ignorierte würde er endlich verschwinden und mich in Ruhe lassen.
»Ach, nein?«, fragte er mit dunkler Stimme und ich fühlte wie mein Herz zu stolpern anfing, als seine rauen Finger mir eine Strähne meines silberblonden langen Bobs aus dem Nacken strichen. Ich schluckte, fühlte wie ich eine prickelnde Gänsehaut bekam.
»Nein«, entgegnete ich kühl.
»Tja ich schon.« Unwillkürlich presste ich die Schenkel zusammen, als ich seinen heißen Atem in meinem Nacken spüren konnte. »Wie wäre es wenn wir darüber reden, dass du eine gottverdammte Jungfrau warst als wir letzte Woche heißen Sex—«
Doch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, hatte ich das Messer gepackt mit dem ich stets die Zutaten zerteilte, wirbelte herum und hielt ihm die Klinge direkt an seine Kehle. »Ich habe keine Ahnung wovon du redest«, fauchte ich. »Aber wenn du nicht sofort verschwindest, werde ich— Oh.«
Ich verschluckte meine Worte, als er seine Hand um meine Taille legte, unsere Körper eng zusammen presste und mich seine harte Erektion spüren ließ.
Seine andere Hand fand mein Kinn und hob es sanft an, zwang mich ihm in sein unverschämt hübsches Gesicht zu sehen. In der Dunkelheit seiner Augen brannte dasselbe Feuer, wie auch schon in der Nacht von Halloween und erst jetzt bemerkte ich, dass er eine kleine blutige Schramme auf der Nase hatte.
Riddles Blick huschte kurz zu der scharfen Klinge des Messers, mit dem ich ihn immer noch bedrohte. Und das teuflische Grinsen, dass nun seine sinnlichen Lippen umspielte, ließ meinen Atem stocken.
Er war angeturnt.
Genau wie ich.
Holy Fuck.
Ganz langsam beugte Riddle sich zu mir vor. Blut perlte aus dem kleinen Schnitt an seinem Hals, denn mit jedem Zentimeter den er näher kam, bohrte sich die scharfe Klinge tiefer in seine gebräunte Haut.
Er schien es nicht mal zu spüren.
»Du willst also so tun, als wäre zwischen uns nichts passiert, kleine Malfoy?«, raunte mir seine dunkle Stimme jetzt in einem so gefährlichen Tonfall ins Ohr, der meine Unterwäsche nun endgültig ruinierte.
»Was auch immer an Halloween passiert ist, ich habe es bereits vergessen«, entgegnete ich frostig und schenkte ihm ein zutiefst unschuldiges, doch absolut eiskaltes Lächeln, verschob die Klinge um einige Zentimeter, sodass sie nun unter seinem Kinn lag.
In seinen Augen blitzte etwas gefährliches auf.
»Vielleicht—«
Langsam ließ der Slytherin seine Fingerspitzen meine Wirbelsäule hinauf gleiten, bis sich seine raue Hand fest um meinen Nacken schloss. Seine Augen fest auf meinen zog er mich näher an sich, presste seine Härte an meine vor Hitze pochende Mitte.
»—Sollte ich dich wieder daran erinnern.«
Ohne Vorwarnung krallte er seine Hand so fest in mein Haar, dass mir ein lustvolles Seufzen entwich.
Entsetzt presste ich mir eine Hand auf meinen Mund und hoffte, dass es niemand im Raum gehört hatte. Doch alle hatten viel zu viel Angst vor Riddle, als dass sie es auch nur wagten in unsere Richtung zu sehen.
»Versuch es und ich schlitze dir die Kehle auf«, drohte ich ihm giftig, was Riddle ein teuflisches Grinsen entlockte— und ihn nur noch härter machte.
Meine Atmung beschleunigte sich als mir klar wurde, wie nah sich unsere Lippen jetzt waren. Flashbacks von seinen heißen Küssen suchten mich heim, ließen mich jetzt kaum einen klaren Gedanken mehr fassen.
Merlin, er konnte so himmlisch gut küssen.
Was mich ihn nur noch mehr hassen ließ, denn es schien nichts zu geben, was Riddle nicht konnte.
Einen Moment versuchten wir einander mit unseren hasserfüllten Blicken zu töten, als sich plötzlich jemand neben uns räusperte. Mit pochendem Herzen drehte ich den Kopf und blickte direkt in das blasse und zutiefst amüsierte Gesicht von Draco.
»Entschuldigt die Störung—«
Grinsend blickte der Slytherin zwischen mir und Riddle hin und her, woraufhin ich das Messer sofort sinken ließ und mich hastig von ihm entfernte, mit heiß glühenden Wangen und durchnässtem Slip.
»Vater ist hier im Schloss und möchte euch beide sprechen. Er wartet im Gemeinschaftsraum.«
Genervt rollte ich mit den Augen, doch als ich meinem Bruder antworten wollte, war er wieder fort.
»Wir sollten meinen Schwiegervater nicht warten lassen. Also wollen wir, Darling?«, fragte Riddle grinsend, woraufhin ich ihm den Mittelfinger zeigte.
Ich unterdrückte das Verlangen ihm weh zu tun und blickte durch den Raum, bis ich den dunklen Haarschopf von Hermine entdeckte. »Hey Mine«, rief ich freundlich, woraufhin sie sofort den Kopf hob und mich anlächelte. Doch als ihre Augen den Todesser neben mir entdeckten, erstarb ihr Lächeln.
»Hey Florence«, sagte die Gryffindor mit leiser Stimme, bevor sie sich von ihrem Platz entfernte und leicht nervös in unsere Richtung kam. »Was gibts?«
»Hast du mal ein Auge auf meine Kessel, ich muss kurz zu meinem Vater und du bist die einzige, der ich sie jemals anvertrauen würde.« Ich schenkte ihr ein freundliches Lächeln, doch sie erwiderte es nicht.
»Sicher, geh nur«, entgegnete Hermine, woraufhin ich ihr dankend zunickte, bevor ich mich umdrehte und in Richtung Ausgang des Klassenzimmers lief, ohne Riddle auch nur eines Blickes zu würdigen.
»Dein Ernst, Malfoy?«, knurrte der Slytherin ungläubig neben mir. Ich spürte seine brennenden Blicke auf mir, doch ignorierte ihn. »Du vertraust einem Schlammblut deine Zaubertränke an?«
Aprubt blieb ich stehen, fühlte wie dieses Wort das Blut in meinen Adern zum kochen brachte. »Nenn sie noch einmal so und ich schwöre bei Salazar—«
»Was, Schlammblut? Aber sie ist ein verfluchtes Schlamm—«, doch ein eleganter Schlenker meines Zauberstabs brachte den Slytherin zum schweigen und füllte seinen dreckigen Mund mit Seife.
Riddle würgte und spuckte auf den Kerkerboden.
Seine Wut brachte die Fackeln an den steinernen Kerkerwänden gefährlich zum flackern, doch ich war schon auf dem Flur in Richtung Gemeinschaftsraum, ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit in mir— und ein teuflisches Lächeln auf den geschminkten Lippen.
»Deatheater«, murmelte ich das Passwort, woraufhin die steinerne Schlange zur Seite glitt.
Ich atmete tief durch bevor ich den Aufenthaltsraum der Slytherin betrat, wo mir die platinblonden Haarschöpfe der Malfoy Männer gleich ins Auge stachen, die beide vor dem Kamin standen.
»Hallo Florence«, begrüßte mein Vater mich mit seiner rauen Stimme, kalt wie eh und je. »Mattheo. Schön dich zu sehen.« Der blonde Todesser nickte auf eine Stelle neben mir und ich presste die Zähne zusammen, als ich spürte wie der dunkelhaarige Slytherin der so eben an meine Seite appariert war, den Arm um meine Taille legte und an sich zog.
Unauffällig kniff ich ihm in den Arm in der Hoffnung er würde mich wieder loslassen, doch Riddle rührte sich nicht, schien es nicht einmal bemerkt zu haben.
»Lucius.« Respektvoll nickte er ihm zu, was so absurd war, dass ich beinahe laut gelacht hätte. Ich wusste genau, dass der Sohn des dunklen Lords nicht ein Fünkchen Respekt für meinen Vater übrig hatte.
Genau so wenig wie Lord Voldemort selbst—
oder alle anderen Todesser.
»Wie ich sehe habt ihr euch weiter angenähert.« Die kalten grauen Augen meines Vaters glitten kurz zu dem Schnitt an Riddles Hals, dann zu dem weißen Hemd seiner Schuluniform, das blutbefleckt war.
Plötzlich zuckte sein Kopf wieder in meine Richtung und er sah mich mit einem warnenden Blick an, als wüsste er ganz genau, dass ich es gewesen war, die dem Slytherin diese Verletzung hinzugefügt hatte.
»Allerdings«, antwortete Riddle und ließ seine Hand hinter meinem Rücken langsam tiefer sinken, packte dann ohne Vorwarnung so hart nach meinem Po, dass ich beinahe laut aufgestöhnt hätte. »Deine Tochter ist eine wirklich bezaubernde junge Hexe.«
Mein Vater sah erst mich, dann ihn misstrauisch an.
Ich zwang mich zu einem Lächeln, während ich gleichzeitig Riddles Hand von meinem Hintern schlug, bevor er mich weiter begrapschen konnte.
Die Nerven die dieser unerzogene Junge besaß, lösten Mordgedanken in mir aus.
»Was führt dich nach Hogwarts, Dad?«, fragte ich meinen Vater um mich irgendwie davon abzulenken, wie feucht mich Riddles grobe— und absolut unangebrachte Berührung wieder gemacht hatte.
Draco, der uns genau beobachtet hatte, starrte Riddle mit einem warnenden Ausdruck in den sturmgrauen Augen an, bevor er den Blick wieder abwandte.
»Ein Gespräch mit dem Schulleiter«, antwortete mein Vater und drehte den Stock in dem sein Zauberstab steckte in seinen Händen hin und her. »Aber da ich schon mal hier bin, habe ich euch beiden etwas mitzuteilen. Florence—«, er hielt inne und seine Mundwinkel zuckten seltsam, wie jedes Mal wenn Lucius Malfoy zu lächeln versuchte.
»Deine Mutter und ich veranstalten nächsten Samstag eine Feier zu eurer Verlobung im Malfoy Manor. Es wird ein großes Fest mit hunderten von wichtigen Gästen und deshalb erwarte ich auch makelloses Benehmen von meiner Tochter. Du weißt ja was passiert, wenn ich unzufrieden mit dir bin. Ich rate dir also, mich nicht zu enttäuschen. Hast du das verstanden?«, zischte er mit drohender Stimme.
Plötzlich wurde es ganz still um uns herum, denn die Blicke aller Mitschüler waren jetzt auf mich gerichtet.
Wut stieg in mir auf, ließ mich unwillkürlich meine Hände zu Fäusten ballen. Doch bevor ich den Mund öffnen könnte, trat Riddle einen Schritt nach vorn.
»Drohst du etwa gerade deiner eigenen Tochter, Lucius?« Seine Stimme klang gefährlich, sprühte beinahe Funken vor Hass und Aggressivität.
Mein Vater erblasste, als Riddle seinen Zauberstab hervorzog. Hastig packte ich seinen Arm und zerrte ihn wieder herunter. »Lass das, Riddle«, zischte ich, was mir einen giftigen Blick von ihm einbrachte.
»Natürlich nicht«, antwortete mein Vater reserviert und schürzte die Lippen. »Nun, wir sehen uns dann am Samstag.« Der blonde Todesser nickte uns zu, bevor er sich umdrehte und an der Seite von Draco verschwand, der jetzt noch grimmiger dreinschaute.
Ich fühlte Riddles dunkle Augen auf mir, doch würdigte ihn keines Blickes, als ich mich ebenfalls umdrehte und mit erhobenem Kinn in Richtung der Schlafsäle der Mädchen ging, nur um oben auf dem Flur beinahe frontal in den Slytherin hineinzulaufen.
»Was sollte das gerade?«, blaffte ich ihn aggressiv an und verschränkte die Arme vor meiner Brust, ließ sie jedoch gleich wieder sinken als mir plötzlich klar wurde, dass es meine Brüste nur noch mehr betonte.
»Dasselbe könnte ich dich fragen.« Riddle hob eine Braue und blicke mit unlesbarer Miene auf mich hinab. »Jeden anderen der so mit dir redet hättest du schon längst mit einem Messer bedroht. Doch von ihm lässt du dir so etwas einfach gefallen? Warum?«
»Weil er mein Vater ist, Riddle«, entgegnete ich und funkelte ihn zornig an. »Ich dachte gerade du würdest es verstehen wie es ist, keine Wahl zu haben. Wie es ist, den Befehlen seines Vaters folge leisten zu müssen und von ihm zur Strafe misshandelt zu werden, wenn man seine Erwartungen nicht erfüllt.«
Unwillkürlich hatte ich Bilder von seinem vernarbten Oberkörper in meinem Kopf— und die Erinnerung daran stach mir plötzlich tief in mein kaltes Herz.
Nur Sekunden nachdem ich diesen Satz ausgesprochen hatte, bereute ich es schon wieder.
Nie zuvor hatte ich jemand anderem davon erzählt, was bei uns Zuhause hinter geschlossenen Türen passierte, nicht mal meiner besten Freundin Pansy.
Riddle starrte mich an.
»Was?«
»Vergiss es einfach.« Seufzend schüttelte ich den Kopf und schob mich an ihm vorbei, doch er packte mein Handgelenk und zog mich wieder zurück.
»Wie oft misshandelt er dich?«
Dunkelheit triefte aus seiner Stimme und ich konnte sehen, wie angespannt seine Schultern waren.
»Ich bin eine Malfoy, Riddle. Das Ansehen unserer ach so wundervollen Familie war meinem Vater schon immer wichtiger als seine Kinder. Aber was interessiert es dich?«, zischte ich und versuchte meine Hand wegzuziehen, doch er ließ nicht locker.
Einen Augenblick starrten wir einander in die Augen, fühlten in diesem Moment nichts als Hass für den anderen. Hass so kalt, dass wir daran erfrieren konnten, doch auch so heiß, dass wir beide in dem Feuer brannten, das wir ineinander entfacht hatten.
»Tut es nicht, Malfoy«, entgegnete der Slytherin kühl, bevor er meine Hand wieder losließ. »Weder du noch dein erbärmlicher Vater interessieren mich.«
Dann drehte sich der Sohn des dunklen Lords ohne ein weiteres Wort um und stolzierte mit erhobenen Kinn und wehendem Schulumhang davon, wie der arrogante Todesserarsch, der Mattheo Riddle war.
Doch ich wusste genau, dass er gerade gelogen hatte.
Und es machte mir plötzlich furchtbare Angst, denn es war mir lieber das wir uns bis aufs Blut hassten, als das wir anfingen uns umeinander zu sorgen.
Denn das durfte niemals geschehen.
𓆙
bitte denkt ans voten,
wenn euch die Geschichte gefällt
und ihr weiterlesen wollt <3
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