27. Kapitel
"Das ist dann jetzt wohl mein neues Zuhause.", lacht Changbin, sieht zu seinem Zimmer Nachbarn, welcher ihn gelangweilt ansieht.
Nach dem er fast vier Wochen auf der Intensivstation verbringen musste, weil seine Werte sich verbessert haben..ist er jetzt einfach nur froh auf einem normalen Zimmer zu sein. Mit Menschen um sich herum.
Also mit Menschen mit denen er auch reden kann.
Er kann es nicht leiden alleine zu sein. Viel zu gerne redet er mit Menschen.
"Scheint so..Nerv mich einfach nur nicht und schon können wir zusammen leben."
"Alles klar...Ich bin im übrigen Changbin."
"Und wahrscheinlich genauso bald Tod wie wir alle anderen. Ich bin Hongjoong."
"Wieso bist du hier?"
"Lungenkrebs im Endstadium. Du?"
"Leukämie.. zweites Stadium."
Hongjoong nickt nur, widmet sich dann wieder seinem Buch.
Changbin dagegen nimmt sein Handy, setzt sich aufs Bett und schreibt Felix erstmal zurück.
Baby❤️: Sicher das alles gut ist?
'ja Baby. Ich bin jetzt auf meinem Zimmer.'
Baby❤️: Hast du einen Zimmergenossen? Wie ist dieser so?
'Ziemlich pessimistisch, aber ich denke das wir gut klar kommen werden. Wir geht's dir, baby?'
Baby❤️: Den Umständen entsprechend. Meine Eltern streiten sich mal wieder mit Minho. Ich Hock im Zimmer und warte auf Jisung, aber der kommt mal wieder nicht pünktlich.
'Wann war Jisung jemals pünktlich?'
Baby❤️: Noch nie.
Baby❤️: Wann darf ich zu dir?
Changbin lacht leise, fährt sich über die Glatze. Er ist es immer noch nicht gewohnt keine Haare mehr zu haben.
Er vermisst seine Haare.
'Wann möchtest du denn herkommen?'
Baby❤️: am liebsten sofort. Aber ich hab Jisung versprochen wieder was mit ihm zu machen.
Baby❤️: Also stirb mir heute bitte nicht weg.
'Ich werde schon nicht sterben, Baby. Aber dir und Jisung viel Spaß.'
Baby❤️: Danke
Baby❤️: Ich liebe dich ❤️
'Ich liebe dich auch Baby.❤️'
Dann legt er sein Handy beiseite, sieht zu seiner Mom, welche ihm seine Klamotten und alles mögliche bringt.
"Danke Mom."
Hyuna lächelt nur, haucht ihm ein Kuss auf die Stirn.
"Ich bin morgen wieder da, ja?"
"Ist okay. Ich glaube Innie müsste morgen auch wieder kommen."
Sie schmunzelt, streicht über seine Wange.
"Hab dich lieb."
"Ich dich auch, Mom. Viel Spaß auf Arbeit."
Sie nickt nur, geht dann.
"Sag mir jetzt nicht, dass du jeden Tag Besuch bekommst."
"Doch... doch genau das bekomme ich." murmelt Changbin, sieht zu Hongjoong.
"Du etwa nicht?"
"Nein. Ich habe keine Familie und meine Freunde sind alle gestorben." Hongjoong zuckt mit den Schultern, klappt sein Buch zu und legt sich hin.
"Das tut mir leid, Hongjoong."
"Passiert..Ich warte nur darauf, dass die Metastasen mein Herz angreifen..dann bin ich endlich weg hier."
Changbin zieht eine Augenbraue hoch.
"Hast du wirklich keinen Grund mehr zum Leben?"
"Wozu sollte ich leben wollen. Nachdem was es mir alles angetan hat?"
Hongjoong sieht ihn neugierig an.
"Es gibt immer einen Grund zum Leben. Mein Grund sind meine Freunde und die Musik..Ich werde nicht sterben..nicht bevor ich meinen ersten Song raus gebracht habe."
"Du bist Songwriter?"
"Und Rapper."
"Ich bin auch Songwriter und Rapper...also war ich mal."
Changbin lacht leise, nimmt sein Laptop und Notizbuch.
"Dann kannst du mir doch helfen, richtig?"
"Wobei?"
"Den Song zu vervollständigen."
Hongjoong nickt leicht, steht aus dem Bett auf.
Man muss sagen, dass hat er lange nicht mehr gemacht.
Kurz darauf sitzt er neben Changbin und versucht diesem zu helfen.
"Dein Handy vibriert ununterbrochen.", sagt Hongjoong, reicht es Changbin, welcher sofort drauf sieht.
Baby❤️: Bitte sag mir, dass ich zu dir kann
'Ist alles okay?'
Baby❤️: nachdem Jisung und ich den Tag verbracht haben, bin ich wieder nach Hause gegangen. Doch mein Vater ist Zuhause und ehrlich gesagt weiß ich nicht ob ich heute noch mental in der Lage bin mir an zu hören wie scheiße er Minho findet...Kann ich zu dir?
'Die Besuchszeiten sind schon rum, Schatz...frag die anderen Jungs. Und morgen früh kommst du her.'
Baby❤️: Tut mir leid. Ich habe vergessen das du nicht Zuhause sondern im Krankenhaus bist.
'Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Soll ich dich anrufen?'
Baby❤️: nein...ist schon okay. Ich bin morgen früh bei dir.
'Ist okay'
'Ich liebe dich'
Baby❤️: ❤️
Changbin steckt sein Handy wieder weg, beißt sich besorgt auf die Innenwange.
"Deine Freundin?"
"Eher gesagt mein Freund. Bin Bi oder Pan. Whatever. Irgendwas bin ich jedenfalls."
Hongjoong lacht leise.
"Wir sollten so langsam schlafen gehen. Wir hängen seit Stunden vor dem Laptop."
Changbin nickt nur, fährt seinen Laptop runter und packt ihn beiseite.
Hongjoong legt sich wieder in sein Bett, sieht kurz auf sein Handy.
"Glaubst du wirklich das du stirbst, Hongjoong?"
"Ich weiß es nicht. Aber wahrscheinlich schon."
"Hast du wirklich niemanden mehr?"
"Nein. Den letzten den ich hatte hieß Seonghwa und diesen habe ich verlassen. Damit er mir nicht beim sterben zu gucken muss."
"Ich könnte Felix niemals verlassen..."
"Du lässt also zu das er völlig kaputt geht durch deinem Krebs?"
Darauf sagt Changbin nichts mehr, sieht nachdenklich aus dem Fenster.
Vielleicht hatte Hongjoong ja Recht?
Seid mehr als fast sieben Monaten ist er jetzt mit Felix zusammen...und ehrlich gesagt hat er Felix nie gefragt wie es ihm mit all dem geht.
Der jüngere muss doch absolut am Boden sein...
Er greift nach seinem Handy, schreibt seinem Freund.
'Sei ehrlich zu mir, Felix.
Wie geht es dir? Damit das du deinem Freund beim sterben zu siehst.'
Baby❤️: Du wirst nicht sterben.
'Felix...Wir wissen beide, dass ich sterben werde.'
Baby❤️: Der Gedanke das du stirbst gefällt mir natürlich nicht, aber ich habe Hoffnung und dazu liebe ich dich über alles. Du wirst mich also nicht los.
'Du gehst daran kaputt'
Baby❤️: Nein.
Doch beide wussten zu dem Zeitpunkt das er einfach nur lügt.
Natürlich geht Felix kaputt und natürlich wird er, wenn Changbin wirklich sterben würde, absolut daran zerbrechen.
Doch hatte Felix die Hoffnung das sein Freund das schaffen wird..und an diese klammert er sich auch.
Seit mehr als sieben Monaten.
Was anderes bleibt ihm auch nicht.
Er kann nur hoffen.
Darauf hoffen das die Chemotherapie endlich anschlägt und seinen Freund gesund macht.
So vieles möchte er noch mit Changbin erleben und das wird ihm auch nicht abhalten.
Und dazu wird das alles seine Gefühle zu dem älteren nicht vermindern.
Eher werden sie von Tag zu Tag immer stärker.
Plötzlich klingelt Felix sein Handy, weshalb er sofort ran geht.
"Hay Baby."
"Hay Binnie..", murmelt er, fährt sich durch die Haare.
"Ich möchte dir nicht weh tun, Lix."
"Du tust nur mir weh wenn du das alles jetzt beenden würdest."
"Vergiss es." sagt Changbin. "Das werde ich nicht tun."
"Versprochen?"
"Versprochen Baby..Als ob ich dich verlassen könnte..."
"Wie kommst du dann auf diese Gedanken?"
"Durch meinen Zimmergenossen..er hat jemanden verlassen, damit dieser in nicht beim sterben zu sehen muss."
"Och Binnie..."
"Tut mir leid, Lix."
"Ist schon gut, Binnie...ich bin froh, dass du mit mir überhaupt darüber redest. Ist alles gut?"
"Ich denke schon. Mein Song ist fast fertig."
"Ich freue mich schon diesen endlich hören zu können."
Changbin lacht leise.
"Du solltest schlafen, Lix...ist alles gut Zuhause?"
"Ja..bin in meinem Zimmer. Meine Eltern streiten sich. Wo Minho ist, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich ist er im Tanzstudio...dort hab ich seinen letzten Standort auf Snapchat gesehen."
Changbin lacht leise.
"Stalkst du jeden auf Snapchat?"
"Vielleicht.. daher weiß ich auch, dass Jisung und Minho öfteres was zusammen gemacht haben."
"Glaubst du da läuft etwas?"
"Nein ich denke nicht. Ich weiß zwar nicht was sie gemacht haben, aber da läuft nichts. Jisung könnte mir das nicht geheimhalten dazu..."
Dazu hat er so oder so Gefühle für mich...
Jedoch bricht Felix den Satz ab.
Changbin gähnt.
"Baby? Ich geh schlafen. Ist das okay?"
"Natürlich..bis morgen früh."
"Bis morgen Lix..ich freue mich schon dich wieder zu sehen."
"Dito." lächelt Felix, legt dann auf.
Kaum ist es ruhig, beißt der schwarzhaarige sich auf die Unterlippe um nicht laut auf zu schluchzen.
Am liebsten würde er Changbin sagen wie er sich fühlt, aber er kann es einfach nicht.
Er kann und will es einfach nicht...
Und dafür hasst er sich.
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