
XIV
Mit zittrigen Fingern stellte ich mich vor den kleinen Spiegel, der im Gang unseres Wagens hing und knöpfte mein Hemd zu. Nach dem Training hatte ich geduscht, meine Haare lagen in noch etwas feuchten Locken auf meinem Kopf und einen Moment lang betrachtete ich mich im Spiegel. Tiefe Ringen waren unter meinen grünen Augen zu sehen und durch die Sonne zogen sich wieder intensivere Sommersprossen über meine Wangen und meine Nase.
Ich klopfte die Jeans, die ich angezogen hatte, einmal ab und atmete tief durch. Ich hatte nicht mal den Hauch einer Ahnung, was Ace vorhatte und schon vorhin, als ich Mia absagen musste und sie mich nach einem Grund fragte, fiel mir nichts besseres ein als: „Ich will noch etwas einkaufen gehen".
Als ich meinen Wagen verließ, schmiegte sich die kühle Abendluft um mich. Der Mond stand bereits am Himmel und mit den Händen in den Hosentaschen lief ich zu Aces Wagen, klopfte an die Tür.
Als Ace öffnete hielt ich kurz die Luft an. Seine Beine steckten in engen schwarzen Hosen, er trug ein weißes Hemd, was er tief aufgeknöpft und in seine Hose gesteckt hatte und schwarze Stiefelletten bedeckten seine Füße. Seine dunklen Haare hatte er nach hinten gekämmt. Er nickte mir kurz zu und auch ich nickte.
Neben seinem Türrahmen griff er nach dem Schlüssel, zog von außen die Tür zu und schloss ab. Ein paar Schritte ging er in Richtung Tor. Immernoch etwas verwirrt von seinem Auftreten blieb ich einfach stehen, starrte ihm hinterher. Ich sah Ace etwas schmunzeln, er ging ein paar Schritte zurück und ergriff meine Hand:"Hast du wirklich geglaubt ich trage mein ganzes Leben lang nur Reitsachen?", fragte er mich und zog mich mit sich. Ich schüttelte schnell den Kopf, räusperte mich:"Natürlich nicht", sagte ich schnell und verschränkte, ohne wirklich darüber nachzudenken, meine Finger mit seinen.
Ace Schuhe hinterließen schwere Schritte auf der Straße, wie Adonis lief er neben mir her und der kühle Wind ergriff meine Haare, warf meine Locken etwas hin und her. Nach ein paar Minuten des Laufens blieb Ace stehen, drehte sich zu einem Gebäude und sah zu mir runter. Das Gebäude kurz betrachtend, las ich das große Schild, das über der Bar hing:"Fluff", las ich leise vor.
Ace nickte, drehte sich zu mir:"Hör mir zu", sagte er und ließ meine Hand los, verschränkte seine Arme:"Wenn du dich da drin unwohl fühlst, sagst du es mir und wir verschwinden sofort, okay?", er blickte mich ernst an und ich nickte etwas. Langsam beschlich mich eine Vorahnung, was ich hinter dieser Tür, durch die bereits laute Musik zu hören war, finden würde. Einen Moment lang betrachtete Ace mich, ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen:"Wie schnell du doch groß wirst", sagte er, ergriff dann die Türklinke und zog mich mit in das Gebäude.
Sofort wurde ich überrollt von Gerüchen, Geräuschen und Anblicken. Donnernde Musik legte sich auf meine Ohren und ich konnte bei jedem Schlag des Basses meinen Körper vibrieren spüren. Es roch nach Alkohol, nach Gras und nach Schweiß und als ich mich umsah, wusste ich genau, wo wir waren.
Keine einzige Frau war zu sehen, tanzende Männer erfüllten mein Blickfeld, Männer, die sich mitten auf der Tanzfläche küssten oder welche, die in Ecken standen und sich wohl kaum genug anfassen konnten.
Ich hatte Ace Hand fest ergriffen und er zog mich durch das Gedränge hindurch zu einer Bar, vor der mehrere Dutzend Männer saßen, lachten, tranken und rauchten. „Ace", hörte ich den Barkeeper rufen:"Schön dich zu sehen", er grinste Ace an und dieser schmunzelte zurück:"Zwei mal das übliche", wies er ihn an und sah dann kurz zu mir. Sein fragender Blick legte sich auf mich und bestätigend nickte ich:"Alles okay", murmelte ich viel mehr mir, als ihm zu und setzte mich auf einen der Barhocker, Ace stand dicht neben mir, sodass wir nun etwa auf Augenhöhe waren und ich blickte über die Menge.
Ich spürte Ace Arm um mich, lehnte mich etwas an ihn:"Das ist viel, wenn man es zum ersten Mal sieht", hörte ich seine Stimme an meinem Ohr und ich nickte nur leicht. Ace reichte mir das Getränk, das der Barkeeper ihm auf den Tresen gestellt hatte. Eine blaue Flüssigkeit befand sich in dem Glas und Ace begann bereits sie zu trinken. Kurz roch ich daran, starker Alkoholgeruch schoss in meine Nase und ich trank einen Schluck, der Alkohol brannte in meinem Hals, doch das war genau das Gefühl, das ich gerade brauchte.
„Ace", hörte ich eine Stimme die Musik übertönen und ein Mann kam auf uns zu. Er war groß, fast größer als Ace und hatte blonde, kurze Haare. Mit einer Umarmung begrüßte Ace ihn und zeigte dann auf mich:"Das ist Elliot", sagte er und der große Mann reichte mir die Hand. Anstatt sie zu schütteln platzierte er einen Kuss darauf und zwinkerte:"Frischfleisch", grinste er und ich lief rot an. „Er ist zum ersten Mal hier. Wenn du verstehst was ich meine", schmunzelte Ace.
Der blonde nickte:"Verstehe, verstehe", sagte er und drehte sich zu Ace: „Mika ist in der Lounge. Wartet schon sehnsüchtig auf dich. Geh ruhig. Ich passe gut auf deinen kleinen Freund auf", er sah zu mir und Wärme überkam mich. Ace betrachtete mich kurz, nickte dann:"Ich bin nicht weit weg. Keine Angst, ich sehe euch die ganze Zeit", sagte er mir ins Ohr und strich mir einmal durch die Haare, dann verschwand er in der Menschenmenge.
„Ich bin übrigens Kyle", sagte der blonde:"Und du bist etwas verwirrt, verstehe ich das richtig? Du bist nicht der erste, den Ace hier hin bringt, weil, lass mich raten, Mädchen nicht so dein Ding sind?", etwas perplex nickte ich zaghaft und schmunzelnd stellte sich Kyle etwas näher an mich. Ich spürte seine Beine an meinen Knien und schnell kippte ich den Rest des Cocktails runter, stellte das Glas auf den Tresen.
„Als ich in deinem Alter war", sagte Kyle und legte eine Hand auf mein Bein:"Ging es mir recht ähnlich. Ich hatte eine Freundin, aber irgendwas in mir ausgelöst hat sie nie", sagte er und seine Hand glitt etwas auf und ab. Ich spürte wie mir warm wurde. Seine raue Stimme, der Geruch seines Aftershaves, all das bereitete mir ein Ziehen im Bauch, das ich vorher nicht gekannt hatte.
„Mit 19 habe ich dann diesen Club hier entdeckt", ich spürte seine Fingerspitzen unter meinem Hemd:"Und wusste sofort was ich wollte", er kam mir näher und ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen. Schwer schluckte ich, ein Knistern durchzog meinen Körper und als seine Hand weiter hoch glitt, sein Daumen meine Brustwarze streifte, entfuhr mir ein sanftes Keuchen. Schnell biss ich mir auf die Lippe, doch Kyle grinste nur breit:"Oh Honey", er entfernte sich wieder etwas von mir, wuschelte mir durch die Haare:"Du bist sowas von schwul".
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