
XII
Sonnenstrahlen durchbrachen das Fenster des Karavans und kitzelten auf meiner Haut. Als ich die Augen langsam aufschlug und meinen Kopf etwas hob, spürte ich ein schweres Dröhnen in meinem Kopf. Ich blinzelte ein paar Mal, strampelte die Decke von mir runter und setzte mich auf. Übelkeit überkam mich, ich fasste mir an den Kopf und presste die Augen zusammen.
Ich hörte schwere Schritte auf mich zukommen und als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich Ace, seine Füße steckten in hohen Reiterstiefeln, ein enges schwarzes Shirt schmiegte sich um seinen Oberkörper und er trug eine weiße Hose. „Ist dir eigentlich klar", fragte er mich:"Was hätte passieren können, wenn Mia nicht wenigstens genug Hirn gehabt hätte, um mich zu rufen?", fragte er mich, kam vor mir zum stehen und ich fasste mir in die Locken, hielt mir den Bauch und versuchte aufzustehen, das Drücken in meiner Magengegend hielt mich davon ab und ich hielt mich am Schrank neben mir fest.
„Du hättest da draußen von irgendeinem Tier gefressen werden können, an irgendwas ersticken können. Du hast heute Nacht zwei mal in mein Bett gekotzt. Daran wärst du mitten im Wald kripiert!", tadelte er weiter. Wieder versuchte ich aufzustehen. Als ich stand, drehte sich meine Welt plötzlich und für einen Moment schloss ich die Augen, hielt mich rechts und links an der Wand fest. Kurz sah ich zu Ace, der mich kopfschüttelnd betrachtete:"Sieh dich an, du bist ein Wrack", kommentierte er und ich quetschte mich an ihm vorbei, ging mit wackligen Knien in Richtung der Tür, doch meine Beine trugen mich nicht so weit und knickten weg.
Von hinten griffen zwei Hände unter meine Schultern, zogen mich wieder hoch und ich schüttelte Ace ab:"Lass mich in Ruhe", maulte ich nur und drehte mich kurz zu ihm um:"Du hättest mich liegen lassen sollen"; brummte ich ihm entgegen und Ace zog die Augenbrauen zusammen, biss sichtbar seinen Kiefer aufeinander.
Ich riss die Tür auf, stolperte die Treppen herunter und lief über die Wiese. Die Hitze stand bereits auf dem Feld, förderte die Übelkeit, die in mir wuchs und ich schleppte mich zu den Duschen, zog die Hose aus, die ich anhatte, gefolgt von meiner Unterhose, setzte mich in einer der Duschkabinen auf dem Boden und griff über mich, ließ das kalte Wasser über mich laufen.
Meinen Kopf lehnte ich an die Fliesen hinter mich, spürte, wie das eiskalte Wasser die Übelkeit in mir verdrängte und strich mir die nassen Haare aus dem Gesicht, schloss die Augen und stützte den Kopf auf meine Hände.
Wie kam es, dass ich ausgerechnet immer bei ihm landen musste? Dort, wo ich wohl am meisten Ärger bekommen würde. Ich sah kurz an mir runter, betrachtete die Hose, die ich neben die Kabine gelegt hatte. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich meine Sachen nicht mehr anhatte. Hatte Ace mich ernsthaft ausgezogen? In dem Zustand in dem ich war, in dem ich nichts mitbekommen hatte?
Wut flammte in mir auf. Was dachte er denn, wer er ist. Er hatte mich ausgezogen, mich in sein Bett gelegt und dann auch noch neben mir geschlafen?
Meine Übelkeit war verschwunden, ich zog mich hoch, stellte das Wasser ab, trocknete mich mit einem Handtuch ab und lief zu meinem Spint, zog frische Unterwäsche, Shorts und ein Shirt aus ihr und zog mich an. Meine alten Klamotten warf ich in einen der Wäschekörbe. Mit einer schnellen Bewegung schüttelte ich etwas Wasser aus meinen Haaren und lief dann zielstrebig aus den Duschen zu den Ställen.
Schon als ich Ace von weitem sah, ballten sich meine Hände zu Fäusten, ich knirschte mit den Zähnen:"Ey", rief ich von weitem schon und Ace drehte sich um, blickte mich fragend an. Als ich bei ihm angekommen war, packte ich ihn mit Schwung am Kragen und drückte ihn gegen die Schränke:"Du scheiß Pedo, ich verspreche dir, wenn du sowas nochmal ausnutzt, erzähle ich es meinen Eltern und dann fliegst du in hohem Bogen aus diesem Zirkus", knurrte ich ihn an.
Ace hatte perplex seine Hände an meine Handgelenke gelegt und sah mich erst verwirrt an. Dann wandelte sich seine Verwirrung in Wut:"Starke Rede von jemandem, der mich gestern Nacht mehr als einmal angefleht hat ihn, und ich zitiere:'zu nehmen'", zischte er mir als Antwort entgegen und sofort ließ ich ihn los, zog die Augenbrauen zusammen:"Wie bitte?", platzte es aus mir heraus. Ace richtete sein zerknittertes Shirt wieder:"Oh tut mir leid, dass ich deiner Bitte nicht nachgegangen bin, aber ich war ein bisschen zu sehr damit beschäftigt dich davon abzuhalten mich auszuziehen", fauchte er mich an und griff zu einem der Halfter.
Ich blinzelte verwirrt, trat einen Schritt von ihm weg und sah kurz zu Boden. Kaum was war mir von gestern in Erinnerung geblieben. Und so etwas schon gar nicht. „Weißt du was ich glaube", sagte Ace und drehte sich zu mir:"Du musst dich mal fragen, worauf du eigentlich sauer bist. Auf mich oder auf dich", er schüttelte nur den Kopf:"Ich denke du weißt nicht mal genau was du möchtest". Er drehte sich um, lief in Richtung der Ställe und ich blieb stehen, schluckte schwer.
Ich musste Mia finden und meinen Körper daran erinnern, was er wollte. Und das schnell.
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