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V

Als ich die Plane beiseite schob und den ersten Fuß in das große Zelt setzte, hielt ich fast den Atem an. Das Zelt war riesig und schon so dunkel, dass ich die Decke fast nicht erkennen konnte. Der Boden war übersäht mit dicken Holzspänen. Tausende Gerüche schossen in meine Nase. Popcorn, Zuckerwatte, der Geruch von Tieren, von Holz und von dem Gummi der Planen. Schimmernde Beleuchtung der Gänge zeigte mir den Weg und während ich meinen Platz suchte, dröhnte es aus Lautsprechern:"Meine Damen und Herren, Kinder und Großeltern, Jungs und Mädchen", etwas an dieser Stimme kam mir bekannt vor, doch was es war, konnte ich nicht sagen. Meinen Platz hatte ich gefunden, ich saß direkt vorne an der Manège. Auf den Holzstühlen lag ein goldenes Kissen und meine Füße stützte ich gegen die Holzbegrenzung, die den Zuschauerraum von den Akteuren trennte. Die Manège war fast doppelt so groß wie unser Hof im Heim. Von den Decken hingen dicke Seile und glühende Strahler beleuchteten den kreisförmigen Raum mitten im Zelt. Am anderen Ende der Manège hing ein Vorhang, zu dem einige Treppenstufen nach oben führten und rechts und links von den Vorhängen waren zwei noch größere Vorhänge, die direkt in die Manège führten.

„Kommen Sie mit uns", ertönte die Stimme wieder:"Kommen und staunen Sie, träumen und erleben Sie", der Vorhang ging auf und ein kleiner Mann mit rotem Jacket, trat in die Manège, stellte sich auf das kleine Podest, das die Manège kreisrund umgab und somit direkt vor mich. Und nun wusste ich, woher ich diese Stimme kannte. Es war der Mann vom Bahnhof. Wie ein Gedankenblitz schoss es mir durch den Kopf und ich fasste an meine rechte Hosentasche. Er hatte mir das Geld zugesteckt.

Ich zuckte fast etwas zusammen, als wieder laute Musik ertönte. Der Mann brüllte über sie hinweg:"Wir begrüßen Sie, zu unserer Show!". Die Vorhänge links und rechts wurden aufgerissen und Artisten, Zauberer, Clowns, Menschen in allen möglichen Kostümen marschierte durch die Manège, stellten sich wie der Direktor rund um die Manège auf das Podest. Mit leuchtenden Augen und mit den anderen Leuten im Zirkus lauthals jubelnd blickte ich jeden einzelnen so gut es ging an. Ich hob meinen Kopf und blickte den Direktor an, der mir zuzwinkerte. Immer noch klatschend nickte ich dankend. Neben dem Direktor stand ein großer Mann. Seine Füße steckten in glänzenden, schwarzen Stiefeln. Seine weiße Hose schmiegte sich an seine Beine und ein rotes Frack mit Schulterpolstern und goldenen Knöpfen bedeckte seinen Oberkörper. Seine Haare lagen in einem Mittelscheitel auf seinem Kopf, braun, fast schwarz. Als ich ihm in die Augen sah, hörte ich kurz auf zu klatschen. Er blickte in die Menge, winkte, wie all seine Kollegen. Keine Mimik verzog er und seine eisblauen Augen strahlten nichts, aber auch wirklich gar nichts aus. Leer, als wäre er nichts als eine Puppe, blickte er sich kurz um, sein Blick streifte meinen und er verschwand mit dem Rest der Zirkus Truppe wieder hinter dem Vorhang.

Diese Begegnung hatte ich in meinem Leben nie wieder vergessen. Billy war ein kalter Mensch und auch die Heimleiter waren nicht gerade die Wärme in Person. Doch noch nie hatte ich so eine Kälte gespürt, wie an diesem Tag.

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Die Show war im vollen Gange. Meine eiskalte Begegnung hatte ich lang hinter mir gelassen und ich genoss die Musik, mit weit aufgerissenen, träumenden Augen, verfolgte ich jede Bewegung der Artisten, sah den Ziegen beim laufen und springen zu, klatschte, bis meine Hände sich taub anfühlten und jubelte, bis ich heiser wurde. Eine schlanke, große Frau, begeisterte mich mit ihrer Hundedressur, ein Mann, bestimmt drei mal so groß wie ich, hob, zwei Zuschauer auf den Schultern, eine der Ziegen hoch und die Clowns entlockten mir ein Lachen, das ich selber kaum in meinem Leben gehört hatte. 2 Stunden lang war ich umgeben von absoluter Magie.

„Und vor unserem großen Finale", sagte mein Freund vom Bahnhof:"Haben wir eine letzte Nummer, der Akt, auf den viele von Ihnen schon sehnsüchtig warten", ich hörte eine Mädchengruppe hinter mir kreischen und drehte mich kurz etwas verwirrt um:"Hier kommt unser Ass im Ärmel. Hier ist Ace!".

Kaum hatte er diesen Satz zu Ende gesprochen, schon begannen gigantische Trommeln auf der kleinen Bühne für die Musiker zu schlagen. Zwei Pferde schossen links und rechts aus dem Vorhängen, umkreisten in schnellen, grazilen Schritten die Manège und ich lehnte mich etwas zurück, als der Wind, den sie verursachten, an mir vorbei zog und mit meinen Haaren spielte. Ich hörte die beiden weißen Pferde schnauben, hörte das Kauen auf den Eisengebissen, die sie im Mund hatten und spürte ihre Hufschläge in dem Sand. Jeder Schritt zog sich durch meinen Körper, als wäre er mein Herzschlag.

Ein weiteres einzelnes Pferd galoppierte aus dem rechten Eingang und schloss sich den anderen beiden Pferden an. Hinter mir bebte die Erde und als ich mich umdrehte, kam ein weiteres, großes schwarzes Pferd mit langer Mähne und glänzendem Fell aus dem Zelt geschossen, trabte auf dem Weg, der eigentlich für die Zuschauer bestimmt war um die Manège herum, bis es zwischen den anderen Pferden Platz fand. Auf seinem Rücken saß der Mann, der zu Beginn der Show neben dem Direktor stand. Er trug eine enge schwarze Hose, keine Schuhe, ein Leinenhemd und seine Haare hingen weiterhin wild über seine Augen.

Der Boden bebte weiterhin und ich hörte die Leute jubeln und klatschen, die Trommeln dröhnten in meinen Ohren und die Musik übertönte beinahe das Jubeln der Leute. Doch diese Geräusche wurden dumpfer, verblassten etwas in meinem Bewusstsein, weiterhin hörte ich das Schnauben der Pferde, blickte in die Augen des Mannes und lehnte mich in meinem Stuhl etwas nach vorne. Das schwarze Pferd stellte sich auf seine Hinterbeine, die weißen galoppierten weiter um es herum und der Mann stellte sich auf den Rücken des Pferdes, als es wieder auf allen Vieren stand. Er bewegte sich in dem Takt, den das Pferd ihm vorgab. Es war mir, als könne ich sogar ihn atmen hören. Die Pferde reihten sich nebeneinander auf, verfielen alle in die gleiche Schrittart, tänzelten auf der Stelle und Ace sprang von dem schwarzen Pferd, stellte sich in die Mitte der Manège, schrie etwas und die Pferde galoppierten wieder um ihn herum, die weißen verschwanden hinter den Vorhängen, bis nur noch das schwarze in der Manège um ihn herum schoss, den Sand aufwirbelte.

Ace lief ein paar Schritte mit ihm mit, ergriff die Mähne des Pferdes, zog sich auf seinen Rücken, sodass er rückwärts auf dem Pferd saß und stützte seine Hände auf den Rücken des Pferdes, hob die Füße nach vorne, sodass nur noch seine Hände das Pferd berührten. Er hielt die Pose kurz, rollte sich nach hinten, saß auf dem Hals des Pferdes und ließ seinen Oberkörper an die rechte Schulter des Friesen herunter, streckte eine Hand aus und streifte mit dem Finger durch den Sand. Mit einem Ruck drückte er sich vom Pferd ab, landete in der Mitte der Manège, das Pferd verschwand hinter dem linken Vorhang, Ace streckte die Arme in die Luft und plötzlich löste ich mich aus meiner Trance, grelles Jubeln war um mich zu hören, ich stand auf, klatschte wie wild in meine Hände und es wurde schwarz in der Manège.

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