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II

Kaltes, glattes Holz drückte sich rechts und links an meine Schultern. Meine Arme hatte ich um meine Knie gelegt, die Beine fest an meinen Körper gezogen. Die Dunkelheit, die meine Sicht einnahm, füllte den Schrank mit einer unangenehmen Kälte, die sich unter meinen löchrigen Pulli schlich. Ich traute mich kaum zu atmen, presste die Lippen fest aufeinander und hielt mir die Hand über die Nase, um das Geräusch zu minimieren. Außerhalb des Schrankes war es still. Tobys Rufe waren abgeklungen.
Bestimmt eine halbe Stunde hatte er mich durch das große Gebäude gejagt. Vorbei an den Schlafsälen, dem Speisesaal und den Badezimmern, unter dem Schild hindurch, welches über dem eisernen Eingangstor des Hauses hing:'Mrs. Dawns Waisenheim'.

Noch nie hatte er mich leiden können. Nichts als Neid über meine guten Noten und meine positive Beziehung zu den Pflegern, hatte er für mich übrig. Doch heute war es besonders schlimm. Heute schien er nicht aufgeben zu wollen. Wie ein Jäger, der Stunden um Stunden seine Beute verfolgt, nur um am Abend etwas Essbares nach Hause zu bringen. Als würde sein Leben davon abhängen.

Auf dem Flur regte sich etwas. Seine Gummistiefel hinterließen schwere Schritte auf dem Dielenboden und seine Stimme drang an mein Ohr:"Elliot, du kleiner Scheißer. Komm her und kämpf endlich wie ein ganzer Mann", brüllte er über den Gang. So oft hatte er schon auf meine mangelnde Männlichkeit hingewiesen. Und so oft hatte ich ihm geglaubt.

Meine Gedanken wurden unterbrochen. Die Schritte, die mir immer näher gekommen waren, hatten plötzlich, direkt vor dem Schrank, Halt gemacht. Ich hielt den Atem an, biss die Zähne aufeinander und versuchte die Tür von innen zuzuhalten, doch gerade, als ich nach den Türen griff, wurden sie von außen aufgerissen.

Gehässig lachend packte mich der breite Junge am Kragen, schleuderte mich aus dem Schrank und unsanft fiel ich auf den Boden der Besenkammer. Der Stoff meiner Kniehose riss, ich drehte mich sofort zu Toby um, sprang auf und lief rückwärts:"Lass mich doch einfach. Ich will nicht mit dir kämpfen". Doch das schien ihm egal zu sein. Er packte mich am Ohr, zog mich nach draußen in die Aula und schubste mich etwas von sich:"Ich glaube du hast mich vorhin nicht verstanden. 20 Liegestütze. Oder es setzt was", knurrte er bedrohlich und die anderen Kinder in der Aula kamen zu uns, bildeten einen Halbkreis um mich.

Seufzend strich ich mir die Haare aus dem Gesicht, ging runter in die Liegestütze und machte die ersten drei. Toby begann spöttisch zu schnauben:"Ey, kein Problem, Schwächling. Wenn du das nicht schaffst, kannst du bald gemütlich auf die Mädchen Toilette gehen. Die ist was für Sitzpinkler", lachte er. Nach der sechsten Liegestütze knickten meine Arme ein und ich landete auf dem Bauch. Keuchend blieb ich am Boden liegen, ließ das laute Lachen der Kinder, die sich um uns versammelt hatten, über mich ergehen und stand dann mit hängendem Kopf auf, lief in Richtung Tor:"Ja geh schon, Bohnenstange", lachte Toby:"Und komm ja nie wieder"

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Die Stadt war der einzige Ort, den ich kannte, in dem so viele Erwachsene waren, dass ich, als Kind, nicht auffiel. Es war Juni, der Marktplatz war gefüllt von Ständen mit Essen, Handwerkskunst und Kleidung. Ich steckte die Hände in die Hosentaschen. Meine Knie waren aufgerissen und mein weißes Shirt war dreckig, doch das störte mich kaum. Ich genoss die Stimmen der Leute, den individuellen Duft jedes einzelnen Standes, ob es Gewürze waren, frisch gesägtes Holz oder der Geruch von Schafswolle. All das verschmolz in meiner Nase zu einem vollkommenem Gefühl der Heimat.

Noch nie hatte ich hier etwas gekauft. Das Taschengeld, das wir von den Aufsehern bekamen, war nicht besonders üppig und ging in meinem Fall oft an Toby, der es als Bedingung nahm, damit er mich nicht schlug. Das Prinzip hatte er allerdings nie verstanden, denn schlagen tat er mich trotzdem, doch würde ich versuchen ihm diesen Widerspruch zu erklären, wäre ich wahrscheinlich noch ärmer dran.

Am Stand des Metzgers bekam ich immer eine Scheibe Wurst und ein herzliches:"N'Abend junger Mann" und nachdem ich dieser Gewohnheit nachgegangen war, setzte ich mich auf den Rand des Brunnens, der in der Mitte des Marktplatzes stand und aß mein Stück Wurst. Ich beobachtete Kinder, die an den Händen ihrer Eltern eben jene zu allem möglichen Ständen zogen, auf Dinge zeigten und diese kurze Zeit später in der Hand hielten. Zufrieden atmete ich die Sommerluft ein, ließ meine Finger in das unruhige Wasser des Brunnens gleiten und zog sie durch das tanzende Blau.

Nichts fürchtete ich in diesem Moment mehr, als den Winter. Denn der Winter bedeutete, kein Markt, keine Heimat, kein Metzger, kein Rückzugsort. Den Winter fristete ich meistens im Heim, versuchte ruhige Ecken zu finden, in denen ich die Bücher, die mir Mr. Scone, unser Deutschlehrer auslieh, las und um Weihnachten die Kekse, die jeder von uns in einer großen Dose geschenkt bekam, aß.

Meinen Heimweg versuchte ich so lang wie möglich zu ziehen. Ich hielt an jeder Grünfläche an, betrachte die Blumen und dachte mir Namen für die Arten aus, da es niemanden gab, den ich hätte fragen können, wie die Blumen wirklich hießen. Als ich doch schließlich die Tore des Heims erreichte, entfloh die Wärme aus meinem Herzen und machte der kalten Trauer Platz, die ich an diesem Ort spürte. Seufzend hob ich meinen Kopf, las das Schild über der Tür, auf dem:'Klingel nicht benutzen, bitte klopfen' stand und hob schwermütig den Arm, klopfte dreimal gegen die Tür und kehrte in das triste Leben zurück, das ich innerhalb dieser Mauern führte.

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