Hätte ich damals gewusst, wie mein Leben verlaufen sollte, hätte ich vielleicht niemals aufgehört es zu versuchen. Zu versuchen glücklich zu sein. Mich zu integrieren, mich anzustrengen.
Doch hinterher ist man immer schlauer und eines morgens wachst du auf und die Realität schlägt dir mit ihrer erschütternden Wucht ins Gesicht.
Manche würden sagen, ich hatte keine andere Wahl. Konnte gar nicht anders werden, als ich es nun bin. Viel zu schlecht und armselig war mein Start in dieses Leben, mein Umfeld, meine Heimat. Doch ich würde jedem, der es wagt so etwas zu sagen, gerne vor Augen halten, wieviele Chancen ich nie ergriffen habe. Wieviel Liebe ich niemals erwidert habe.

Und rollt man mein Leben auf, faltet es fein säuberlich und legt es zusammen, summiert es sich letztendlich zu einem einzigen Namen. Denn es ist die Liebe, die wir geben und diese, die wir erhalten, die unser Leben letztendlich bestimmen und benennen wird.

Manchmal wünsche ich mir nichts mehr, als die Uhr meines Lebens an den Zeigern zu packen und zurückzudrehen. Zurückzukehren an den Moment, in dem mir die Welt zu Füßen lag, in dem ich meinen Weg wählen und mein Schicksal selbst in die Hand nehmen konnte. Doch wie im Dasein einer lähmenden Blindheit, hatte ich nie meine Arme ausgestreckt. Hatte sie nie ergriffen, die Chance meines Lebens. Stattdessen hatte ich alles verloren. Meine Zukunft, meine Familie und auch ihn.

Und nichts und niemand sollte dafür zu Rechenschaft gezogen werden. Denn nur ich bin verantwortlich. Ich ganz allein.