You Will Destroy Them All
Kennt ihr den Moment in eurem Leben, in dem ihr euch wünscht alles wäre nur ein einziger, lächerlicher Traum? Ihr könntet einfach nur schnipsen und Zack! Ihr wacht auf und alles war so wie vorher. Zugegeben, ich hatte schon manch solche Momente und gerade jetzt war auch einer davon. Ich wünschte ich hätte nicht die Fähigkeit etwas zu erspüren, sondern mich zu teleportieren. Einfach weit weg von meinen Problemen. Die Wärme in meinem Körper liess nach, als Logan seinen Arm von meiner Taille nahm.
"Dein Bruder?!" Logan nickte langsam. Ich versuchte herauszufinden, was in ihm vorging, doch es war schwerer als gedacht. "Aidan ist zwei Jahre älter als ich. Unsere Eltern wurden von Vampiren umgebracht, Aidan und mich haben sie verwandelt. Aidan konnte seinen Hunger kontrollieren, er war schon immer der Stärkere von uns Beiden, ich jedoch hinterliess ganze Leichenberge. Er brachte mir bei mich nicht dem Hunger hinzugeben und wir hatten ein ziemlich inniges Verhältnis. Wir hielten uns den Rücken frei. Auch wenn es nicht einfach war als Vampir, zogen wir unsere Vorteile daraus, Aidan lernte ein Mädchen namens Zoey kennen. Er sah seine ganze Zukunft in ihr, sie war die Person für die er alles riskieren würde. Sie war kein Vampir, aber auch nicht normal. Sie war ein Tracker, so wie Sam." Er sah mich an und ich zog eine Augenbraue hoch. Sie war wie ich? Mal abgesehen davon, dass ich nicht wusste das man uns Tracker nannte, überraschte es mich zu erfahren das sie war wie ich. Denn nur meine Familie besass diese Gabe, also vermute ich sie ist mit mir verwandt. "Man könnte sagen, sie war eine weibliche Version von Dylan. Sie holte das Gute in Aidan hervor, so wie sie es bei allen tat. Ich habe schon lange nicht mehr solch eine starke Liebe gesehen, sie war rein und ehrlich. Ich zog mich ein wenig zurück und ging meinen eigenen Weg. Das Verhältnis zwischen meinem Bruder und mir verschlechterte sich, wie standen uns nicht mehr so nahe wie zu Beginn. Doch er ist mein Bruder und damals war er noch gut. Er brauchte mich ein paar Jahre später, Zoey wurde von einem Werwolf gebissen." Kylie fasste sich genervt an die Schläfen und ihre Stimme triefte voller Ironie. "War ja klar das Vampire und Hexen nicht genug Hokuspokus sind, wie konnten wir nur die Werwölfe vergessen?" Innerlich schmunzelte ich zwar, doch äusserlich schaffte ich es nicht auch nur einen Muskel in meinem Gesicht zu bewegen. Ich war viel zu fokussiert auf Logans Familiengeschichte und hang schon wieder an seinen Lippen als er weitererzählte. "Zuerst verursachen diese Bisse Halluzinationen, sowie seelische und körperliche Schmerzen, danach folgt der Tod. Er stand kurze zeit später vor meiner Tür und bat mich um Hilfe. Um einen Werwolf Biss zu heilen, muss man den Werwolf töten, der das Opfer gebissen hat. Wir suchten überall nach ihm, doch da war nichts. Keine einzige Spur führte zu ihm. Die Zeit wurde knapp, doch Aidan wollte nicht aufgeben. Doch ich habe es getan, es war unmöglich diesen Werwolf ausfindig zu machen, ich habe aufgegeben. Es war zu späte, sie war schon im letztem stadium angekommen. Er hasst mich bis heute dafür, dass ich ihn im Stich gelassen habe und unser Zusammenhang ist praktisch nicht mehr existent. Ich bin verschwunden, ich wollte vor meinen Schuldgefühlen wegrennen, doch ich habe sie bloss mit Hass überspielt. Ohne meinen Bruder, der mich immer auffing, geriet alles ein wenig aus den Fugen. Zoey ist gestorben und zurück liess sie einen Aidan der diese ganze beschissene Welt verachtete. Laut Gerüchten, sucht er immer noch nach Zoeys Mörder, doch nicht ohne Unmengen von unschuldigen Menschen abzuschlachten.. Vielleicht hätte ich zu ihm gehen können und versuchen meine einzige Familie die mir blieb, zurück zu holen. Doch ich wollte ihm nicht helfen, ich konnte nicht. Ich brauchte ja selbst Hilfe."
Ich wusste nicht was ich von dieser Geschichte halten sollte, ich hatte Mitleid mit Aidan. Er hat das verloren, was ihm am wichtigsten war. Doch war das kein Grund andere unschuldige Menschen zu töten. Eindeutig nicht. Diese Menschen konnten rein gar nichts für Zoeys Tod.
Ein schrilles Lachen ertönte hinter uns und es hätte mich nicht gewundert wenn Aidan hinter uns gestanden wäre. Es wundert mich im Moment gar nichts mehr, doch es war nicht Aidan. Es war Jasper, der uns spottend ansah. Ich war mir nichts sicher, ob ich nicht doch lieber Aidan an seiner Stelle gehabt hätte. "Falls ihr euch fragt, wie lange ich schon hier stehe; Genug lange. Ja, Aidan hatte noch nie ein sanftes Gemüt..." "Ein sanftes Gemüt nennst du das?! Dieses Monster", sie sah entschuldigend zu Logan, "hat schon über 20 Menschenopfer gebracht. Er hat einen kleinen Jungen auf dem nach Hause Weg ermordet. Er hat meinen kleinen Bruder ermordet und du sagst mir er hat kein sanftes Gemüt?! Mit allem Respekt Logan, dein Bruder ist ein kaltblütiges Monster und ich schwöre werde ich ihn finden, bringe ich ihn um." Kylie bebte nur so vor Wut und ihre Unterlippe zitterte. Ein paar Meter hinter mir konnte ich Schritte ausmachen und ich war nicht die Einzige die dies bemerkte, doch ich drehte mich nicht um. Ich hatte eine Vorahnung wer da stand und siehe da: Ich lag richtig. "Bewegende Ansprache, kriegt man ja gleich Angst, aber ich habe deinen kleinen Bruder nicht umgebracht. Und unschuldig sind diese Leute nicht. Jasper mein alter Freund wie gehts dir? Und hallo Bruder, lange nicht mehr gesehen, wie lange ein Jahr? Oder doch schon Zwei? Vielleicht waren es auch drei? Ach, ich habe nicht mitgezählt" Logan starrte entgeistert an mir vorbei und zog scharf die Luft ein. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich fluchte innerlich vor mich hin und drehte mich langsam um. Ich folgte den Blicken der andern und sah den jungen Mann aus meiner Erinnerung.
Er sah mich an und sein Grinsen verschwand. Er machte einen Schritt auf mich zu, doch Parrish zückte blitzschnell seine Waffe und zielte auf Aidan. "Komm einen Schritt näher und diese Kugel ersetzt dein Auge. Wieso bringst du all diese unschuldigen Menschen um, wieso hier in Coven Hills?" Aidan sah kurz zu Parrish und seine Miene war so finster wie die Nacht. Okay, das war jetzt ein wenig zu poetisch. "Vielleicht weil ich weiss, dass diese Menschen nicht unschuldig sind, oder es nicht sein werden?" Ich musterte Aidan genauer und er sah aus wie in meiner Erinnerung, nur das seine Kapuze nicht oben war. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab und unter seinen Augen waren tiefe Augenringe zu sehen. Er machte einen erschöpften Eindruck, so als hätte er nie beruhigenden Schlaf gefunden. Vielleicht lag es daran, dass er seine Zeit damit verbrachte irgendwelche Menschen, welche ihm gerade über den Weg laufen umzubringen. Aber wie sollte ein kleiner Junge nicht unschuldig sein, was kann er schon getan haben um solch einen Tod zu erleben. "Verschwinde aus dieser Stadt, Aidan. Diese Menschen haben dir rein gar nichts getan also lass sie in Ruhe. Du suchst bloss diesen einen Werwolf. Ausserdem sind wir in der Überzahl." Logan trat neben mich und mir taten seine Worte weh. Vielleicht war Aidan auch nur einsam...war es falsch Mitleid zu empfinden? Fast alles in mir schrie Ja, doch da war ein kleiner Teil, der schien daran zu glauben, dass jeder Mensch gutes in sich trägt. Auch Aidan Parker.
"Nein." Kylie platze fast vor Wut, ging auf Aidan zu und blieb kurz vor ihm stehen. "Was hast du mit meinem Bruder getan? Wenn nicht du es warst, wer war es dann?" Ihre Stimme war kurz davor zu brechen, doch sie blieb stark. Aidan legte seinen Kopf schief und schmunzelte. "Ich habe deinen kleinen Bruder nicht umgebracht, ich weiss wen ich umbringe und dein Bruder war nicht dabei. Es ist dir überlassen, ob du mir glaubst oder nicht, aber ich lüge nicht. Stimmt's Bruderherz?" Kylie drehte sich um und sah mit wässrigen Augen zu Logan, er nickte. "Hör auf mit uns zu spielen und geh. Was willst du noch hier, was nützt dir der Tod dieser Menschen, wenn alles was du suchst ein verdammter Werwolf ist. Du bist auf Rachefeldzug? Okay, dann befriedige deine Bedürfnisse und schnapp dir dieses Monster. Aber lass diese Menschen aus dem Spiel." Aidan lachte leise auf und sah kurz zu Boden. Er machte einen Schritt auf uns zu und Parrish zögerte keine Sekunde. Ein Knall ertönte und ich zuckte erschrocken zusammen. Aidans Hand war vor seinem Auge, zwischen seinem Zeigefinger und Daumen befand sich die kleine Holzkugel. Ich vergass für einen kurzen Augenblick zu atmen, ich wusste nicht das Vampire so schnell waren. Jedenfalls nicht genug schnell um eine Pistolenkugel mit zwei Fingern abzufangen. Nun ja, jetzt war ich darüber informiert.
"Gut gezielt, nur leider habe ich es schon geahnt." Aidan warf einen Seitenblick zu Jasper, welcher ihn abschätzig ansah. Ich musste Aidan nicht berühren um zu wissen, was für ein Hass von ihm ausging. Ich konnte die lodernden Flammen förmlich um ihn herum sehen. Sie schlossen ihn ein, abgeschirmt von allem Guten in dieser Welt. Am liebsten hätte ich in die Flammen gefasst, um zu schauen wie heiss sie sind und ob die Chance besteht sie zu löschen. Sie zogen mich an, wie ein Lagerfeuer in einer kalten Nacht. Aber ich bewegte mich nicht, keinen Schritt, nein, nicht einmal ein Zucken brachte ich hin. "Was hat dich nach Coven Hills geführt?" Ich realisierte erst Sekunden später, dass die Frage aus meinem Mund kam. Er legte den Kopf erneut schief und musterte mich ausgiebig. "Ehrlich gesagt weiss ich es gar nicht, doch hier gefällt es mir, ausserdem hat mich etwas hierhergezogen. Ich glaube, ich habe nun sogar herausgefunden was, oder besser gesagt wer es ist." Sein Gesicht zeigt, dass er es ernst meinte und irgendwie hatte ich das Gefühl er sprach von mir, doch ich schüttelte den Gedanken ab und sah zu Boden. Diese Parkers hatten echt ein Faible für eiskalte, stechende und in den Bann ziehende Blicke.
"Verschwinde aus meiner Stadt, oder ich schwöre dir ich werde mehr Kugeln abfeuern als du Hände hast." Parrishs Überzeugung jagte mir einen Schauder den Rücken hinunter, doch nicht weil er mir Angst machte. Sondern weil ich mich vor Aidans Reaktion fürchtete. Doch diese war völlig unerwartet und die Überraschung war mir wahrscheinlich in Gesicht geschrieben. "Du hast nur noch zwei und ich habe zufälligerweise auch zwei Hände." Ein Schatten huschte über Aidans Gesicht und liess ihn kalt und erbarmungslos wirken. "Überschätz dich nicht, Sheriff. Du weisst nicht mit wem du es zu tun hast." Logan trat vor mich und ich konnte sehen wie er sich anspannte. "Ich weiss aber mit wem ich es zu tun habe und die andern Jungs auch", sein Blick huschte nach hinten und die andern nickten, auch Jasper. "Ich habe keine Angst vor dir Aidan, du bist zwar älter, doch das heisst nicht das du stärker bist. Ausserdem suchst du einen Werwolf, weder Menschen, noch Vampire. geh deinen Weg und wir gehen unsern, komm uns nicht in die Quere." Das war eine eindeutige Ansage für ihn zu verschwinden, doch Aidan bewegte sich nicht von der Stelle. Es schlich sich bloss ein kleines Lächeln über sein Gesicht, dann drehte er sich doch um und ging. Logan entspannte sich ein wenig, doch keine Sekunde später stand er wieder bereit zum Angriff da. Aidan hat sich sein Gesicht zu Logan gewendet. "Du hast recht Bruder. Ich bin überrascht, dass du so gut über die Menschen sprichst, trotz den Schmerzen, die du ihretwegen durchstehen musstest. Ich will weder Menschen noch Vampire. Bloss einen Werwolf, dem ich dicht auf der Spur bin und der sich irgendwo hier aufhält. Ich bin erst seit einem Monat hier, ich bin also nicht euer grösstes Problem, den all die Morde davor habe nicht ich begangen. Ausserdem wollte ich wissen ob die Gerüchte der Wahrheit entsprechen und ja das tun sie. Coven Hills besitzt neuerdings auch noch eine Trackerin. Eine, welche euch alle in loderndem Feuer untergehen lassen kann, auch wenn sie sich noch nicht bewusst ist zu was sie fähig ist." Er sah mir tief in die Augen und ich wusste es, dieser Satz konnte einfach nur mir gelten. "Hast du deine Kraft nicht unter Kontrolle, wirst du sie alle vernichten."
Für einen Augenblick konnte ich etwas anderes in der Luft fühlen, andere Schwingungen. Gute Schwingungen, nein, nicht gut, aber besser als all den Hass den ich spürte. Und sie gingen ohne jegliche Zweifel von ihm aus. Ich spürte einen ganz leichten Hauch von Schwingungen, doch es steckten so viele Emotionen darin, dass ich mir an die Schläfe fasste. Ich sah Aidan an und schon wieder bemerkte ich wie erschöpft und ausgelaugt er da stand. Schmerz umhüllte mich, ich konnte weder Bilder noch sonst irgendwelche Erklärungen dafür finden. Bloss tiefen, seelischen Schmerz. Allmählich verschwand der Schmerz und ich liess meine Hand sinken.
Da war kein Aidan mehr, da war niemand mehr. Ich sah nur noch Logan, der sich langsam zu mir umdrehte und mich begutachtete. "Er wird uns in Ruhe lassen, solange wir ihn in Ruhe lassen. Im letzten Monat fanden fünf Menschen ihren tot. Bei zwei wissen wir, dass es mein Bruder war. Doch ich denke er wird aufhören, er hat sich ein anderes Ziel gesetzt." Sein Blick flog zu mir und ich wollte einfach davon rennen. Was sollte das. Was hatte ich jetzt auf einmal mit Aidan zu tun? Nur weil er unsterblich in eine Trackerin verliebt war? Ich ballte meine Hand zur Faust und meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen. Er soll aus diesem Dorf verschwinden. Egal, ob zwei von fünf oder fünf von fünf. Er hat Menschen ermordet, wie ein Monster. Grundlos. Skrupellos und erbarmungslos.
"Aidan wird uns nicht mehr belästigen, jedenfalls nicht uns alle", sagte Jasper der im gleichen Augenblick neben mich trat. Wieso hatte ich die ganze Zeit über das Gefühl das sie von mir sprachen. Oh ja vielleicht lag es an den indirekten, aber dennoch sehr klaren Zeichen. Was wussten sie, was wir nicht wussten. "Was meint ihr damit? Wen will er?" Sheriff Parrish wurde ebenfalls langsam ungeduldig. "Ich habe euch doch von unseren spezifischen Gaben erzählt. Jasper, der jeden manipulieren kann. Dylan, welcher über spezielle Heilungskräfte besitzt und Vince mit seinem Gedankenlesen. Mein Bruder kann in die Zukunft schauen, das ist seine Gabe. Er erhält Visionen von Ereignissen, welche noch geschehen werden. Manchmal sind sie nicht eindeutig, manchmal schon und manchmal finden sie gar nicht statt. Doch meistens behält er recht. So wie er wusste, dass du nur noch zwei Kugeln hast, oder seine Reaktion als du abgefeuert hast. Er ist zwar schnell, aber nicht genug schnell um eine unerwartete Kugel abzufangen. Nein, er wusste schon vorher, wohin und wann du sie abfeuern wirst. Wir nehmen an, dass er dich in seinen Visionen gesehen hat. Nur wissen wir nicht was du dabei getan hast oder warum er überhaupt einen Geistesblitz von dir hatte." Mein Mund stand ein wenig offen, doch da gab es etwas das ich wissen wollte. "Was ist deine Gabe?" Logan erwartete die Frage nicht, dies sagte zumindest seine überraschte Miene aus. Er sah rüber zu Jasper. "Illusionen. Ich kann die Wahrnehmung anderer beeinflussen, indem ich ihnen eine echt wirkende Illusionen vorführe. Aber das ist nicht weiter wichtig, wir sollten uns mehr darum kümmern, wer all die andern Morde begangen hat..."
Er war also eine Art Illusionist. Er fasziniert mich immer wieder, ich fragte mich wieso das zu seinem Charakter passte. Ich sah in seine eisblauen Augen, er hatte sich den andern zugewandt. Ich blickte ihn einfach nur an, was wahrscheinlich ziemlich dämlich aussah, doch es war mir gleichgültig. Ich konnte nicht genug kriegen, von seinen kantigen Gesichtszügen. Von seinen fein geschwungenen Lippen und seinen wunderschönen Augen. Seine ganze Präsenz liess mich den Atem anhalten. Ich spürte einen Blick im Rücken und drehte mich, wobei mich Kylies Blick auffing. Obwohl gerade alles drunter und drüber ging schmunzelte sie mich wissend an und ich spürte wie die Hitze in meinen Kopf stieg. Ich sah zu Boden und fing an auf meiner Lippe herum zu beissen. "Ihr solltet nach Hause gehen, es ist spät. Für heute haben wir genug erfahren, ich danke euch für eure Hilfe. Wir werden morgen weitermachen." Parrish nickte uns zu, steckte seine Waffe ein und verschwand. Er ging einfach ohne weitere Wort. Nach all dem was passiert war. Ich wusste nicht ob ich überrascht sein sollte, ich konnte seine Aktion verstehen. Er braucht Zeit um das alles zu verarbeiten. Nur so, wir sprechen hier immer noch von Vampiren, Trackern, Werwölfen, Hexen und sonstige Dingen die wir vor zwei Tagen für so ziemlich nicht real hielten. Wir standen alle noch da wie bestellt und nicht abgeholt. Jasper sah kurz zu Emily, welche seinen Blick erwiderte. Die Sehnsucht stand ihnen ins Gesicht geschrieben, doch sie wurde überspielt mit einer ausdruckslosen Miene. Dylan und Vince befanden sich neben Kylie. Sie schienen alle in ihren eigenen Gedanken versunken zu sein. Vermutlich dachten sie darüber nach, wer die wahre Gefahr von Coven Hills darstellt. Oder ob sie darauf vertrauen können, dass Aidan Ruhe gibt.
Meine Neugier wuchs, ich wollte wissen, was Aidan in seiner Vision sah. Aber ich wollte es alleine rausfinden, ich hatte das dringende Gefühl es zu erfahren. Aber ein anderer Instinkt riet mir dazu, Aidan alleine aufzusuchen. Ohne jemanden, der gleich das Bedürfnis hatte ihn zu ermorden. Wieso ich dieses Bedürfnis nicht hatte, war mir nicht klar. Ich hatte keine Angst vor ihm, ich glaubte sogar noch daran, dass er Gutes in sich trägt. Obwohl er heute kaltblütig einen Jungen ermordet hat. Wie konnte ich nur so denken? Wie konnte ich noch Gutes in ihm sehen, nach solch einer grausigen Tat? Ich wünschte ich hätte eine Antwort auf diese Fragen, doch wie immer, entstanden nur noch mehr Fragen. Doch am meisten beschäftigte ich mit dem 'Ich-werde-alle-vernichten-Teil'...
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