We've Got A Little Problem
One Direction - Happily
Wir trafen uns nach dem Unterricht bei Kylie, da die Schule nicht gerade der beste Ort war, um sich über Leichen und Gaben zu unterhalten. Ich lief aus dem Schulhaus und entdeckte meinen Bruder, zwischen vier Jungs. Als ich sie erkannte, verdrehte ich genervt die Augen. Echt jetzt? Sie müssen auch noch meinen Bruder belästigen? Obwohl es eher danach aussah, als würde er über etwas lachen. Konnte er sich nicht andere Freunde suchen? Ich wollte weiterlaufen und ihm eine Nachricht schreiben, dass er nicht warten muss. Ich hatte nämlich wirklich keine Lust, mich in die Nähe von Jasper zu gehen. Wie es der Zufall leider wollte, hat mich mein Bruder schon entdeckt und winkte mich zu ihnen. Lieber Gott, steh mir bei.
Ich lief so langsam wie nur möglich zu ihnen. Bei ihnen angekommen, sah mich Jake fragend an. "Wolltest du dich vorhin gerade unbemerkt davon schleichen?" Davon schleichen war jetzt ein wenig übertrieben. Ich kniff meine Augen zusammen. Jasper grinste zufrieden. "Ich gehe zu Kylie und wollte dir eine Nachricht schreiben, damit du nicht extra auf mich warten musst." In seinen Augen lag immer noch Misstrauen, was war sein Problem? War ja nicht so, dass sie einen Raum voller Haschisch Pflanzen besaß und wir nachher nur noch Einhörner sahen und auf pinken Wolken schwebten. "Okay, das ist übrigens meine Schwester-" Vince beendete seinen Satz. "Sam Kennedy. Wir hatten schon die Ehre" Ich war ein wenig überrascht, dass es nicht Jasper war, der das aussprach. Vince grinste mich an. Ich habe meinen Plan geändert, ich werde nicht nur Jasper schlagen sondern auch Vince. Ich habe so das Gefühl Dylan und Logan, sind die zwei Ruhigen (und wahrscheinlich Vernünftigen). Es hörten alle drei auf Logan (ja, sogar Jasper), was ihn also irgendwie zum Anführer dieser Rasselbande machte. Er war mir ein echt schwer zu lösendes Rätsel. Er kam zwar kalt rüber, doch jeder Mensch hat doch eine gute und eine schlechte bzw. böse Seite. Jeder Mensch brachte ab und zu eine Seite mehr zum Vorschein, als die andere. Doch bei Logan wirkte es werde schlecht, noch böse. Die meisten Menschen werden kalt um ihre wahren Gefühle zu unterdrücken, vielleicht war es auch bei ihm so. Ich wusste nicht einmal, wieso ich mir so den Kopf darüber zerbrach. Schlussendlich war er nur ein Typ, der niemanden an sich ranlässt. Was konnte ich schon gross daran ändern. Wieso wollte ich überhaupt etwas daran ändern?
Ich unterbrach meine Überlegungen und verdrehte genervt die Augen. Man ich muss mir das wirklich abgewöhnen. Erst jetzt fiel mir ein, was ich Jake fragen wollte. "Hast du jetzt den Job?" Er nickte grinsend. Ich musste ebenfalls grinsen. "Wenigstens eine gute Nachricht heute." Er zog eine Augenbraue in die Höhe und mir wurde jetzt bewusst, woher ich diese Geste hatte. Jasper übernahm für ihn das Reden. Stimmt, die standen ja auch noch da. "Wieso was waren denn die schlechten?" Ich sah ihn genervt an. "Das ich euch, insbesondere dir, heute schon drei Mal über den Weg gelaufen bin."
Ich schenkte ihm den hasserfülltesten Blick, den ich auf Lager hatte. Schade hatte ich keine rote Augen, dass würde die Wirkung immens verstärken. Ich sah weiterhin zu Jasper, doch sprach zu meinem Bruder. "Sag Tante Allison ich komme erst später nach Hause ich muss meine Neugierde stillen. Und ich dachte wirklich du hättest einen besseren Geschmack im Freunde aussuchen." Wobei ich auf Jasper zeigte. Ich sagte noch "Lade sie einfach nie in unser Haus ein." Ich wusste nicht, was an diesem Satz so besonders war, doch Jasper und seine drei Gefährten sahen sich überrascht an. Eigentlich hatte ich gar nichts gegen Dylan, Logan und Vince. Okay bei Vince war ich mir noch nicht ganz sicher. Aber hauptsächlich Jasper ging mir gehörig auf die Nerven.
Ich drehte mich um und marschierte zu Kylie nach Hause. Ich spürte einen Blick im Rücken und hatte ein Annahme, von wem er kam. Als ich vor Kylies Haus ankam, klingelte ich und eine Frau um die 40 bat mich herein. Sie stellte sich als, Grace Jackson vor, Kylies Mutter. Ich mochte sie auf Anhieb. Sie führte mich in Kylies Zimmer, wo ich die beiden vorfand. Emily begrüßte mich mit einer Umarmung, so auch Kylie. Mit nur einem Unterschied.
Bei Kylies Umarmung überflutete mich völlig unerwartet eine Welle von Bildern und Gefühlen. Ich sah sie alle ganz klar vor meinen Augen. Auf den meisten Bildern war ein kleiner Junge zu sehen. Er hatte braunes Haar, so wie Kylie und ebenfalls diese wunderschönen haselnussbraunen Augen. Sein Name war Jace. Er war etwa zehn Jahre alt und trug auf jedem Bild ein Lachen im Gesicht. Ein Gefühl der Liebe und Geborgenheit durchströmte mich. Es machte sich in meinem ganzen Körper breit. Es waren Bilder, wie sie miteinander spielten, lachten oder sonst Zeit verbrachten. Wie aus dem nichts kam ein Gefühl der Trauer. Der kleine Junge lag am Boden. An seinem Nacken war eine Bisswunde zu sehen, seine Augen glasig und ausdruckslos. Er war tot. Die Trauer traf mich so heftig, das jegliches Glücksgefühl verschwand. Kein bisschen war mehr übrig, der kleine Junge war auf keinem Bild mehr zu sehen. Ich dachte ich müsste sterben, so sehr zerrte die Trauer an meinem Herzen. Doch mit einem Mal spürte ich, wie die Trauer mehr und mehr versiegte. Sie ließ jedoch ein klaffendes Loch zurück, dass stets an den Verlust erinnerte. Ich spürte wieder das Gefühl der Liebe und dem Glück. Die Bilder verschwanden mit einem Schlag, da Kylie mich losgelassen hat. Aber dennoch fühlte ich das Loch in mir. Ich kannte diese Trauer, dieses Loch. So war es auch bei meinen Eltern.
"Ist alles okay, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen." Die Zwei musterten mich besorgt. Wenn man bedenkt, dass ich gerade ihren toten Bruder vor meinen Augen gesehen habe, hatte sie nicht einmal so unrecht. "Ich muss euch unbedingt etwas erzählen." Wir setzten uns auf Kylies Bett und machten es uns bequem. Ich erzählte ihnen alles von meiner Gabe und auch vom Tod meiner Eltern. Jedenfalls das, an was ich mich noch erinnern kann. Zuerst dachte ich sie halten mich für verrückt, doch ihr Gesichtsausdruck verriet mir das Gegenteil. Sie stellten Fragen um Fragen um es zu verstehen. Ich glaube ich hätte das gleiche getan, ich meine wen da auf einmal jemand kommt und sagt: Hey wusstest du, wenn ich mit der Haut von jemandem in Kontakt komme, kann ich Dinge sehen und fühlen, die für normale Menschen verborgen sind.
Ja, ich verstand sie vollkommen. Es fühlte sich gut an ihnen mein Geheimnis zu offenbaren, dass habe ich noch nie gemacht. Meine Angst vor der Zurückweisung war zu groß. Und in der heutigen Zeit hätte man mich wahrscheinlich für verrückt gehalten und in die Klapse gesteckt oder ausgenutzt. "Das ist...echt sonderbar und irgendwie schwer zu verstehen. Warte, dann hast du vorher also auch Bilder und Gefühle empfangen?" Ich schluckte. "Manchmal kann es auch ein Fluch sein und ich kann verstehen das es nicht so leicht ist es einzusehen....Ja, ich wollte es nicht, wirklich. Ich kann es nur nicht steuern, ich trainiere es so gut ich kann. Ich...ich habe deinen kleinen Bruder gesehen. Ich habe gesehen, was mit ihm passiert ist und ich habe das gefühlt, was du gefühlt hast." Ich sah sie, abwartend auf ihre Reaktion, an. Sie lächelte sanft. "Sein Name war Jace, er war erst 10 Jahre alt, als er ermordet wurde. Er war wie ein Engel und hat es nicht verdient zu sterben. Sein Lachen brachte auch dich zum lachen. Seine Augen trugen immer dieses Strahlen und er hatte ein Herz aus Gold. Er war alles für mich. Er war mein kleiner Bruder, ich hätte ihn beschützen sollen." Ihr lief ein Träne über die Wange. Ich sah wie sich ihre Kiefermuskeln anspannten. "Und dann wurde er einfach ermordet. Es geschah vor etwa einem halben Jahr. Die Medien berichteten wieder von einem Tierangriff, doch ich war mir sicher es steckte mehr dahinter. Ich meine Welches Tier bringt einen kleinen Jungen in seinem Zimmer um? Keins. Darum will ich auch herausfinden, welches "Tier" so viele Menschen auf dem Gewissen hat." Es breitete sich eine Stille im Raum aus, doch sie war keineswegs unangenehm. Kylie nahm tief Luft und atmete sie wieder aus. Sie sah mich und Emily entschlossen an. "Ich will herausfinden wer all diese Menschen so kaltblütig ermordet hat. Ich will es endlich wissen und dann will ich, dass es aufhört. Es hat schon genug umgebracht. Seid ihr dabei?" Sie sah uns fragend an. Emily und ich nickten wild entschlossen und Kylie klatschte erfreut in die Hände. "Als erstes brauchen wir einen Namen für unsere Gruppe...mhh" Kylie hielt sich die Hand ans Kinn und zog ihre Augenbrauen nachdenklich zusammen. Emily gluckste. "Wie wär's mit den drei Gurken?"
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, auch Kylie schüttelte lachend den Kopf. "Ich glaube wir sollten das mit dem Namen lieber lassen." Kylie stimme mir zu und fuhr fort. Emily war beleidigt, da sie fand das der Name total cool war. Was war an den drei Gurken bitteschön cool? Abgesehen davon, dass es sogar noch zu uns passen würde. "Okay, Sam du hattest doch eine Idee, schieß los." Ich rieb meine Handflächen, als ob ich ihnen gleich meinen Masterplan mitteilen würde. Obwohl es sein kann, dass er nicht einmal funktionierte "Am Tatort.... vielleicht hat es dort noch etwas....auch Blut sollte reichen um Bilder hervorzurufen." Kylie und Emily sahen sich aufgeregt an und sprangen auf. Sie sprühten nur so vor Begeisterung. "Na dann, auf was warten wir denn doch. Komm schon." Sie zogen mich mit und ein paar Minuten später befanden wir uns vor der Schule. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass du solche Superkräfte hast...das....das ist einfach so...surreal..." Ich glaubte ihnen aufs Wort, es war wirklich ei wenig...sonderbar. Da es im Winter früh dunkel wurde, waren wir nicht so gut zu sehen. Was auch besser so war, ich wollte nicht wirklich beobachtet werden, während ich am Boden herumkroch. Der Nachteil an der Dunkelheit war, wir sahen nicht sehr viel. Aber dank der heutigen Entwicklung, gab es Handy mit eingebauten Taschenlampen und Strassenlaternen. Zu unserem Glück hat es nicht erneut geschneit und der Hinweis wurde nicht verdeckt. Wir fanden ziemlich schnell wonach wir suchten. Ein Versuch war es wert. Kylie sah mich aufgeregt an. "Müssen wir irgendetwas tun? Dich halten falls du umkippst oder so?" Ich musste grinsen. "Nein, keine Angst ich behalte die Kontrolle über meinen Körper und ich kann euch auch hören. Also desto ruhiger es ist, desto besser kann ich mich auf die Bilder konzentrieren." Sie nickten synchron und ich kniete mich neben die Blutspuren. Es waren nur wenige, kleine, rote Flecken und ich war mir nichts sicher, ob ich überhaupt etwas empfangen würde. Auf die Flecken passte jeweils ein Fingerabdruck. Dass Blut war zwar getrocknet, doch ich war trotzdem nicht gerade scharf darauf es anzufassen. Ich legte also meine Hand langsam auf alle gleichzeitig.
Nichts geschah, doch ich wartete ab. Da musste doch etwas- Eine schwarze Gestalt blitzte vor meinen Augen auf und ich zuckte zusammen. Es war wie bei der Frau in der Dusche. Die Gestalt war so schnell verschwunden wie sie gekommen war. Ich versuchte am Bild festzuhalten um mehr zu erkennen, doch ich sah nur einen schwarzen Schatten. Es sah aus al sei er mitten in einer Bewegung, denn das Bild war verschwommen und wackelig. Das einzige was ich ausmachen konnte, war ein glühendes rot in den Augen der Gestalt und seine Form. Ich konnte Arme, Beine und Kopf erkennen, es sah aus wie ein Mensch. Es war ziemlich komisch es es zu nennen (Eindeutig zu viele es), da es sich dann anfühlte als spräche ich von einem Alien. Ich ließ das Bild los und schon kam das nächste. Ich spürte wieder diesen ziehenden Schmerz am Hals, zwei spitze Zähne bohrten sich in meine Haut. Es hielt mich fest, damit ich nicht umfiel. Ich konnte seinen Atemhauch an meinem Ohr fühlen. Ich bemerkte, wie mir (bzw. dem Opfer), bis zum letzten Tropfen das Blut ausgesaugt wurde. Dann wurde wieder alles schwarz, so wie bei der Frau.
Ich zog meine Hand zurück und schnappte nach Luft. Ich ignorierte den flachgedrückten Schnee und setzte mich hin, noch immer traumatisiert vom Schmerz und den Bildern. Kylie und Emily waren sofort zu Stelle. "Sam, alles okay?!" Gott, wie viele Male musste ich diesen Schmerz noch erleben. Ich nickte benommen. "Ja, geht schon." Sie setzten sich neben mich und wartete bis ich mich einigermassen beruhigt hatte. Ich sah sie abwechselnd an mit einem besorgtem Blick. "Dieser Blick sagt mir nichts Gutes.." Sie sahen mich beide unsicher an. Ich öffnete meinen Mund, schloss ihn aber wieder. Ich wusste nicht so recht, wie ich das, was ich gesehen habe, in Worte fassen konnte. "Ich habe eine Gestalt erkannt, mit der Form eines Menschen. Nein, es war eher ein Schatten, es war zu schnell wieder verschwunden, so dass ich keine Einzelheiten ausmachen konnte...naja..." Ich stockte, "Nichts außer den glühend, roten Augen, die wirklich angsteinflössen waren. Als er weg war empfand ich einen urplötzlichen, ziehenden Schmerz am Hals. Ich konnte genau fühlen, dass es zwei Zähne waren die sich in meine Haut bohrten. Ich konnte seinen Atem ganz nah an meinem Ohr spüren. Es fing an jegliches Blut aus meinem Körper zu saugen und dann wurde alles schwarz. Dieses etwas war kein Tier." Den letzten Satz flüsterte ich kaum hörbar. Sie sagten nichts und verarbeiteten wahrscheinlich gerade die Informationen, bis Kylie die Totenstille durchbrach. Nur nicht mit dem Satz, den wir erwartet haben. "Ähh Leute, wir haben ein klitzekleines Problem..." Ich folgte ihrem Blick, der sich nach links gerichtet hat und zog scharf die Luft ein. Ja, es war ein Problem, nur kein klitzekleines...
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