︶꒦꒷Just a little bit 𓆩ꨄ︎𓆪
𝓙𝓾𝓼𝓽 𝓐 𝓛𝓲𝓽𝓽𝓵𝓮 𝓑𝓲𝓽 ୨♡୧
Louis Pov.
Um mich zu beruhigen, atmete ich tief ein und pustete die Luft mit gespitzten Lippen aus. Immer wieder erfassten mich diese Atemzüge zwischen meinen Gedankengängen, die mich hoffnungslos in eine halbe Krise stürzten. Ich hasste es, dass sie mich noch immer so im Griff hatten. Dabei machte es meine Stylistin nicht besser, die an meinem Kragen des minzgrünen Jacketts und dem weißen V-Shirt zupfte, um es für den heutigen Abend der Preisverleihung zu richten. Als würde es den Abend über genau so sitzen.
"Du bist eine Augenweide, Louis. Du wirst viele Blicke auf dich ziehen." Stolz bewunderte Ellie ihr Meisterwerk. Natürlich nicht, ohne meinen schon gemachten Haaren den letzten Schliff zu geben. Stylisten waren meist eh schon Perfektionisten. Doch Ellie nahm ihre Arbeit besonders genau, was mich schmunzeln ließ.
"Du meinst also, sie liegen mir heute Abend zu Füßen?", witzelte ich, doch Ellie sah mich mit ernstem Lächeln an. "Natürlich! Das tun sie doch immer. Durch mein Händchen noch mehr", kichernd stand sie vor mir, als ich sie seitlich an mich zog und ihr ein Küsschen auf den Kopf gab.
"Nicht so feste! Du ruinierst meine Arbeit!", kicherte sie weiter und schlug mir freundschaftlich auf den Arm.
"Ja, jaa. Nichts, was du nicht wieder richten könntest, El", sagte ich amüsiert darüber, wie penibel sie war. Ellie war in den Jahren stets an meiner Seite. Nicht nur als Stylistin, sondern als Freundin. Sie wurde zu meiner besten Freundin. Deshalb wusste sie alles.
Das hieß, sie machte meine lange Phase durch, in der ich mehr als niedergeschlagen und mies gelaunt war. Sie machte meine Tage wieder lebendiger, in dem sie mich aufmunterte und mit ihren quietschbunten und verrückten Outfits brachte sie mich oft zum Grinsen. Sie war eine verrückte, aber liebevolle, treue Freundin und wir verbrachten auch außerhalb unsrer Arbeit Zeit.
Im Musikbusiness waren wir viel unterwegs und es kam nicht selten vor, dass wir als Paar in einigen Artikeln oder Nachrichten kategorisiert wurden. Die Presse hatte keine Ahnung, denn zwischen uns lief rein gar nichts. In meinem Liebesleben ebenso wenig, außer mal One-Night-Stands.
"Du weißt, er wird auch nicht die Augen von dir lassen können", Ellie's leise Worte trafen mich wie ein Fausthieb, weil mir bewusst war, von wem sie sprach. Von ihm, dessen Name in den Gesprächen so gut wie möglich vermieden wurde. So in etwa wie in Harry Potter Lord Voldemort nicht genannt werden durfte, galt auch bei uns die Regel, die ich fest setzte.
Wieder zog ich Luft in meine Lungen und blies sie langsam aus, um mich zu beruhigen. "Ich weiß gar nichts, El. Und es ist mir auch egal." Lüge.
El nahm meine Wangen zwischen ihre zarten Hände und schaute mir in die Augen. Zweifellos durschaute sie mich. "Lou, du willst es nicht hören. Nichts von ihm hören. Allerdings wirst du ihn heute Abend treffen und wir haben kaum darüber gesprochen", besorgt musterte sie mich.
"Und jetzt möchte ich auch nicht darüber sprechen. Es gibt nichts zu sprechen." Ich wollte mich aus ihrem Griff befreien, doch sie hielt mich auf und schob meinen Kopf sanft in ihre Richtung, damit wir uns wieder ansahen.
"Ich weiß. Ich weiß auch, dass es dir innerliche Qualen bereitet, das sehe ich dir an. Deshalb spreche ich es an, damit du dir bewusst bist: Er ist heute Abend da", die letzten Worte pressten mein Herz zusammen und ich konnte spüren, wie es schrumpfte und in meinem Magen landete. Hohl, doch so hart wie ein Stein.
Er würde da sein.
Tief ein- und ausatmen. Nicht die Kontrolle verlieren. Wir sahen uns nur und sprachen nicht miteinander. Ich konnte ihm aus dem Weg gehen. Meinen Blick abwenden. Ihn ignorieren, als wäre er nicht hier. Genau, so war der Plan.
Ich nickte, um Ellie zu zeigen, sie verstanden zu haben und meinen Plan zusätzlich innerlich zu festigen. Wir hatten uns schon häufiger auf Veranstaltungen nach unserer Trennung von One Direction gesehen, sprachen auch zu der Zeit ab und an miteinander. Landeten, nicht häufig, nach eine Aftershow-Party im selben Bett.
Das alles löste sich in Luft auf. Beide waren wir mit unserem Album und der anstehenden Tour beschäftigt, was uns nun circa ein Jahr auseinander hielt und kein Kontakt mehr bestand. Ich hatte die Reißleine gezogen, um ihm zu entfliehen.
"Ich schaffe das", sagte ich mehr zu mir, als zu Ellie, straffte mit einem Ruck meine Schultern und lächelte Ellie an.
"Du schaffst das", ermutigte sie mich, indem sie meine Worte wiederholte und funkelte dabei liebevoll. "Und jetzt los. Der rote Teppich wartet." Sie ließ mich los und scheuchte mich stattdessen aus dem Raum zum Auto, das außen auf meine Band und mich wartete.
Trotz meines geschrumpften Herzens, das in meiner Magenhöhle lag, freute ich mich auf die Verleihung. Wir waren für das "Beste Lied des Jahres" nominiert und waren so aufgeregt wie kleine summende Wespen, die frisches Essen witterten. Wir hatten Chancen, dennoch waren Weltklasse Künstler neben uns nominiert, ebenfalls er.
Die Jungs waren auch schick gekleidet und rausgeputzt und als wir den Teppich betraten, kreischte die Menge los. Die Lautstärke erfasste mich jedes Mal auf Neue, doch das Adrenalin und die Freude packten uns und wir liefen gut gelaunt und bereit Spaß zu haben dem Blitzregen der Paparazzis entgegen. Ich war froh darüber, meine Bandmitglieder dabei zu haben. Wir beruhigten uns oder puschten uns einander auf und es machte auf alle Fälle mehr Spaß, als alleine.
Wir wurden mit Getränken empfangen und mischten uns unter die Stars und Sternchen, die sich angeregt unterhielten, bereits Aufnahmen für die Sozialen Netzwerke machten oder schon auf ihrem Platz lümmelten. Mein Blick schweifte durch die Menge, es füllte sich stets und ich wollte mir einen Überblick verschaffen.
Dabei betrachtete ich die Halle, die atemberaubend und mit professioneller Mühe geschmückt wurde. Runde Tische stachen pompös hervor, zu dem uns ein Mitarbeiter führte, damit wir vorab bescheid wussten, wo wir sitzen würden.
Anstatt uns zu setzen, beschlossen wir uns noch etwas aus der Bar zu holen. Unser Tisch war zwar gut gefüllt, jedoch konnten wir, so aufgeregt wir waren, uns noch nicht niederlassen. Unterwegs wurden wir von bekannten Gesichtern aufgehalten, ließen uns in kleine Gespräche ein, denn die langen fanden auf der Aftershow-Party statt, bei der genug Zeit dafür war.
"Gott, ich kotz' gleich auf den Boden. Ich bin so scheiße nervös." Isaac, der sich aus einer Unterhaltung lösen konnte, folgte mir hibbelig weiter zur Bar. "Scheiße, ja. Vielleicht wäre ein Shot nicht schlecht, um deine Nerven zu beruhigen", ich klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und drückte sie. Isaac machten solche Veranstaltungen nervös und er stand nicht gerne im Mittelpunkt, wenn es um das Fernsehen ging.
"Ja. Jaa, ich muss mir einen reinkippen", stimmte er mit käsigem Gesicht zu. Hoffentlich kotzte er nicht. Das hatten wir einmal auf einer etwas kleineren Veranstaltung, als wir am Anfang unserer Karriere nach One Direction standen. Jetzt konnten wir darüber lachen, doch an dem Tag tat er mir einfach nur leid.
Eine Aufregung und Nervosität war auch immer bei mir vorhanden, allerdings wusste ich mittlerweile sehr gut damit umzugehen. Bis eben.
Ich spürte, wie mein Blut zirkulierte und hatte das Gefühl, es gefror in meinen Adern. Mir wurde eiskalt und sah sicher ähnlich oder schlimmer aus, als Isaac, der fragend hinter sich schaute, weil ich nicht mehr neben ihm herlief.
Dort stand er.
Ich schaffte das. Nur einen Schritt nach dem anderen weiter laufen, wie bisher. Einfach ignorieren, weiter machen.
Mein Herz plusterte sich allmählich in meinem Magen auf und schwebte zurück an die Stelle, wo es hingehörte. Und scheiße, nun pochte es so schnell, dass es mich drehte und mir vom Kribbeln in meinem Magen schlecht wurde. Hoffentlich musste nun ich nicht kotzen. Oh nein, das wäre peinlich.
Atmen. Ein... Aus...
Er unterhielt sich mit Ariana Grande, lachte, aus voller Brust, mit Kopf im Nacken. Das Geräusch setzt sich in meinen Ohren fest und drang bis in mein Innerstes, legte sich zart auf mein Herz und ließ es flattern. Scheiße.
Bevor ich meine Augen zukneifen wollte, durchzuckte mich ein Blitz. Sein Grün traf mein Blau, wenige Meter entfernt. Ihm entglitten sämtliche Gesichtszüge und sein Lachen erstarb, so schnell wie es gekommen war. Wir starrten uns an. Als wäre die Zeit stehen geblieben.
Ich merkte, wie jemand seine Arme um meine Schulter schlang und weiter zog. "Man. Wir gehen auf die andere Seite der Bar, hier ist es ziemlich voll." Isaac.
Ich löste den Blick und schaute meinen Bandkollegen und Freund an, konnte nichts sagen, nur nicken und ich war ihm unheimlich dankbar, dass er mich selbstverständlich ohne viel zu sagen weiter schob.
"Louis! Isaac!", Ariana rannte uns in die Arme, weshalb wir nicht weit kamen. Wir umarmten uns innig, wir waren lange Freunde und hatten Eines gemeinsam. Die Verbindung zu ihm. Sie zog mich sofort mit und ich klammerte mich an Isaac, der keine andere Wahl hatte, als mitzukommen. Doch ich wollte nicht mit. Sie stand zuvor mit ihm an der Bar, lachend. Und genau darauf steuerten wir zu.
Ellie, ich brauchte Ellie. Sie war geschickt in solchen Situationen, würde mich geschäftig aus der Situation befreien. Isaac und ich wurden beide überrascht, zum einen, weil er seit langem für Ariana schwärmte und gelegentlich mit ihr schrieb. Ich merkte, wie er meinen Arm packte und mich aus ihren Fängen ziehen wollte, jedoch standen wir schon vor der Bar und somit vor... Harry, der uns mühsam anlächelte.
Seinen Namen zu denken, beinhaltete viel Anstrengung. Und da wir nun voreinander standen und keiner wusste, wie er reagierten sollte, half Isaac. Er boxte Harry gegen die Schulter. "Heey, man. Ewig nicht gesehen. Louis und ich, also eher ich, wollte einen Shot. Ihr kennt mich ja, die Aufregung. Wollt ihr auch einen?", faselte er und blickte übertrieben kichernd in die Runde. Wir stimmten ihm zu, denn ich war nicht abgeneigt und kippte mir jetzt gerne einen runter.
Meine Gedanken und mein Körper drehten durch, alles gleichzeitig und unaufhaltsam. Ich wollte davon rennen und spürte, wie angespannt ich war, als Ariana ihre Hand auf meinen Arm legte. "Du siehst verdammt gut aus, Louis. Der Anzug steht dir super, nicht zu spießig mit dem Shirt. Ellie weiß eben, was dir steht. Wie geht's ihr?", sie zog mich weiter an sich, damit sie sich unter meinen Arm haken konnte.
"Gut", presste ich krächzend hervor und räusperte mich. Scheiße, Isaac sollte sich beeilen. "Ihr geht es gut. Flippig, wie immer", ich versuchte mich an einem Grinsen und konzentrierte mich abwechselnd auf Ariana und Isaac, der mit einem kleinen Tablett zu uns schlich, um nichts zu verschütten.
Harry hielt sich aus der Unterhaltung raus und nippte an seinem Glas Champagner. Ich sah aus dem Augenwinkeln, wie er mich musterte. Auf keinen Fall durchgehend, sein Blick wanderte allerdings immer wieder zu mir und verweilte dort.
Meine Haut brannte unter seinen Blicken und ich hatte Angst, in Flammen aufzugehen.
"Wenn eure Tour vorbei ist, könnten wir mal wieder etwas zusammen unternehmen. Das ist längst überfällig", Ariana strahlte Isaac an, der unbeholfen mit dem Tablett der vier Shots vor uns stand. "Also dann, auf einen schönen Abend und Cheers!" Wir stießen an, ich darauf bedacht, Harrys Glas nicht zu treffen. Dafür streiften sich unsere Finger, weshalb mir mein Glas aus der Hand fiel und zwischen unseren Füßen landete.
"Fuck!" Schnell bückte ich mich, um es aufzuheben und blieb einige Sekunden länger auf den Knien, als nötig, um durchzuatmen. Isaac lachte und klatschte in die Hände, während Ariana ein "Huch, Louis", kicherte.
Ich stand auf, als Harry sich umdrehte und einen neuen Shot bestellte. Ein Mitarbeiter kam bereits, um die Sauerei aufzuwischen, als ich zum Tresen gehen wollte, um ein Tuch zu verlangen.
"Wow. Die sind hier ja gut vorbereitet. Die Mitarbeiter sind ganz schön tüchtig", sagte Ariana und wir traten auf Seite, damit die kleine Lache getrocknet werden konnte. Ich bedankte mich höflich und verflucht, meine Wangen brannten vor Schamesröte und der Berührung, die mich nun wirklich zu verbrennen drohte.
Isaac und Ariana unterhielten sich in der kurzen Zeit und ich stand daneben und tat so, als würde ich zuhören. Jedoch kam kein Wort bei mir an, weil ich versuchte, meinen Körper zu kontrollieren.
"Hier, für dich."
Ich schaute reflexartig auf, da mich diese Stimme jederzeit dazu brachte, zu reagieren. Ich hasste es. Ich hasse es, dass er hier war.
Er hielt mir den Shot entgegen und wartete darauf, bis ich ihn entgegennahm. Verbissen presste ich die Lippen aufeinander und starrte auf das Glas, als wäre es mein Alptraum höchstpersönlich.
"Ich-"
Ich konnte das nicht. Ich konnte und wollte ihn nicht berühren. Er war wie Gift, das mich infizierte, mich ihn hinzugeben. Mein Hirn benebelte, ihn zu wollen. Und fuck, wie ich ihn wollte. Meine Mauer riss ein, die ich mit so viel Mühe um mich aufgebaut hatte. Die Steine bröckelten, Teile vielen zu Boden und erschwerten mir den Weg. Scheiße, verflucht.
Heftig schüttelte ich den Kopf. "Ich hab' was vergessen", nuschelte ich hastig, drehte mich auf dem Absatz um und flüchtete aus der Situation, vor ihm, vor der Wahrheit.
Ich steuerte unseren Tisch an, an dem Matt bereits saß und mich Michael und Steven aufhielten, die sich unterhielten. "Hey Louis. Wir wollten euch eben zusammen fischen. Sie beten uns nach und nach, auf die Plätze zu gehen." Ich nickte, da mir das mehr als recht war. Ablenkung, auf andere Gedanken kommen, wurde mein neuer Plan. Denn Plan A scheiterte kläglich, also musste Plan B herhalten: Durchhalten und ablenken lassen.
Ich folgte dem Programm und es schenkte mir teilweise andere Gedanken, die ich so dringend benötigte. Ich lachte, ich genoss sogar die Shows und sang mit. Doch voll und ganz darauf einlassen konnte ich mich nicht und das ärgerte mich.
Isaac beugte sich zu mir. "Tut mir übrigens leid. Ich hatte vorhin zu spät geschalten", entschuldigte er sich aufrichtig und drückte dabei mein Knie, welches unter dem Tisch lag. "Schon gut, du hast nichts falsch gemacht, Isaac. Ich war ziemlich froh, dass du da warst. Dankeschön", versicherte ich meinem Freund und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln, welches er erleichtert erwiderte. Er wusste nicht über alles bescheid, doch kannte einen Teil unserer Geschichte. Und er hatte nie komische Fragen gestellt, die mich einengten. Isaac war ein guter Freund und immer da, egal ob man ihn brauchte oder nicht. Manchmal unbeholfen, dennoch der Ruhepol der Band.
Die Moderatorin kündigte den nächsten Akt an. Ariana kam auf die Bühne und sah atemberaubend schön aus in ihrem funkelnden Kleid. Ich schaute zu Isaac und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Seine Augen funkelten wie ihr Kleid und sein Lächeln zog sich übers gesamte Gesicht.
"Du solltest sie nach einem Date fragen. Sie hat dich gern", flüsterte ich und stupste ihn in die Seite, was ihm zum Erröten brachte. Ariana fragte häufig bei mir nach Isaac, obwohl sie selbst mit ihm schrieb. Sie zeigte eindeutig Interesse und wenn er in ihrer Nähe war, strahlte sie ebenso.
Die Tour erschwerte solche Dates ungemein. Doch bald hatten wir eine Auszeit, bevor das Ende der Tour bevorstand. Wir wollten erneute Kraft tanken, unsere Familien und Freunde sehen, die wir sehr vermissten. So wahnsinns toll so eine Tournee auch war, gab es auch die Kehrseiten.
Die Scheinwerfer verdunkelten sich und die ersten Töne erklangen. Mein Magen zog sich zusammen, als ich die Klänge erkannte. Ich schnappte nach Luft, da mir dieses Lied sehrwohl bekannt war. Harry hatte es aufgenommen. Es schmerzte noch immer, wenn ich an seinen Namen dachte. Er war wie ein Fluch, der Vergangenes aufwirbelte und eine dicke Staubwolke hinterließ, durch die man keinen sichtbaren Weg fand.
Ariana wurde samt Bühne in ein angenehmes blaues Licht verwoben. Sie sang die ersten Zeilen von "Just A Little Bit Of Your Heart." Das Lied, das Harry vor kurzem schrieb. Erinnerungen kamen hoch, die ich so lange verbarg, hinter der Mauer, die heute ihren Schutz verlor.
I don′t ever ask you where you've been
And I don′t feel the need to know who you with
I can't even think straight but I can tell
That you were just with her
And I'll still be a fool, I′m a fool for you
Gefühle prasselten auf mich ein, erdrückten mich und ich krallte mich in meinem Stuhl fest. Es wurde uns nicht ermöglicht, zusammen zu sein. Wir steckten fest, lange Jahre und ich konnte das nicht mehr. Harry steckte mit einem Bein in einem Vertrag, der für uns eine Zukunft unmöglich machte.
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I′m asking for
Die Lichter gingen nach dem Refrain in einem wundervollen Blau- und Grünton über, hüllte die Halle wellenartig ein und ich stand Nahe eines verzweifelten Schluchzens. Wie oft hatte ich mich gefragt, ob dieses Lied uns galt? War es Zufall, dass Ariana diese Farben zum Song auswählte? Sie war eine der wenigen, der unsere Beziehung bekannt war und stillschwieg.
I don't ever tell you how I really feel
′Cause I can't find the words to say what I mean
And nothing′s ever easy
That's what they say
I know I′m not your only
But I'll still be a fool, 'cause I′m a fool for you
Ich zitterte vor Anstrengung, meine Emotionen zurückzuhalten. Mehrmals atmete ich unauffällig tief ein- und aus. Wenn mich so eine Kamera oder ein Fotograf erwischte, mit den Nerven fast am Ende, konnte ich mir was einfallen lassen.
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I′m asking for
Ich war derjenige, der den Entschluss fasste, es mit uns zu beenden. Ich war zu schwach, ertrug die Heimlichtuerei kaum noch, weshalb wir uns viel stritten. Wir wünschten uns so viel mehr als das, was wir hatten. Es machte mich schlussendlich fertig.
Es war alles andere als leicht. Wir konnten den Kontakt nicht sofort auflösen, schrieben und telefonierten. Bis es weniger wurde. Bis ich weniger antwortete und irgendwann gar nicht mehr. Er schmerzte zu sehr. Die One-Night-Stands nach Aftershow-Partys waren wundervoll. Ihn bei mir zu haben, ihn zu spüren war in dem Moment alles, was ich wollte. Danach fühlte ich mich jedoch frustriert und wie ein liebeskranker Idiot. Also setzte ich dem ein Ende.
Das Lied kam zur Bridge, die sanft und ruhig aus Ariana's Lippen tanzten und mich umhüllten.
Mmm, yeah, yeah, yeah, yeah
I know I'm not, you′re only
But at least I'm one
I heard a little love is better than none
Oh, babe
Und was dann passierte, ließ mich fast vom Stuhl fallen. Die Lichter um uns explodierten. Grün und Blau tanzten zum Takt auf und ab und im Hintergrund war ein Bild zu erkennen. Es erstrahlte sachte und ich erkannte genau, was es darstellen sollte. Es blitzte nur für einen kurzen Augenblick auf, allerdings lange genug, damit mein Atem aussetzte.
Das waren wir. Harry und ich, als wir uns in die Arme fielen und festhielten.
Isaac schaute erschrocken zu mir und hauchte ein: "Ach du heilige Scheiße, Lou..."
Meine Finger mussten mittlerweile Schneeweiß sein, so stark ich mich an den Stuhl krallte.
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I′m asking for
Was war hier los? Was sollte das? Wieso hatte Ariana das getan? Ich war außer mir und wütend. So unfassbar wütend.
Just a little bit of your heart
Just a little bit of your heart (Just a little bit, my baby)
Just a little bit of your heart is all I want
Just a little bit of your heart (Just a little bit)
Just a little bit of your heart
Just a little bit is all I'm asking for
Die Halle wurde für einen Moment dunkel, in der ich mechanisch das erste tat, was mir in den Sinn kam. Ich wollte raus, zu den Garderoben. Und meine Füße trugen mich in Rekordgeschwindigkeit genau dorthin. Ich wartete nicht lange, als ich die Türe erreichte, auf der Ariana's Name stand und klopfte, heftig. Meine Faust hielt den Schmerz aus, er war ein Witz, im Gegensatz zu dem in meinem Herzen.
Die Türe öffnete sich und Ariana sah mich mit unsicherem Blick an. Sie hielt die Türe auf und ich stürmte hinein und stand erstmal mit dem Rücken zu ihr. Meine Gefühle drohten überzuschwappen und mein beruhigendes Atmen half gleich null.
"Louis?" Ich hörte Schritte, die wieder stehen blieben. Ariana legte mir eine Hand auf die Schulter und ich drehte mich um, um meine Gefühle rauszulassen. Eher platzten sie aus mir.
Die Mauer zerbrach in tausend Stücke, splitterte in sämtliche Richtungen und hinterließ einen Haufen Schutt.
"Scheiße, Ariana! Was sollte das? Du kannst nicht einfach so eine Aktion abziehen. Dich einmischen!", ich schrie mittlerweile und hörte, wie ich dabei schluchzte. Ich weinte und hatte es nicht mal bemerkt.
"Louis. Magst du dich setzen? Ich erkläre dir alles in Ruhe, bitte", Ariana zeigte auf die Couch und ihr Kopf drehte sich immer wieder zur Türe. Es sah aus, als würde sie auf jemanden warten.
Ich drehte mich weg von ihr und raufte meine Haare. Ellie würde mich dafür umbringen, nachdem sie diese so sorgfältig und frech gestylt hatte. "Nein, verdammt. Ich setze mich nicht. Ich frage noch einmal, was sollte diese Aktion. Wieso hast du das getan?"
Ariana holte Luft, doch anstatt ihre Stimme, erklang eine andere. Seine.
"Ich habe das getan, Louis." Er betrat den Raum, ich hörte Schritte und die Türe zufallen, die er vermutlich hinter sich schloss. "Ich habe Ariana darum gebeten."
Seine tiefe, weiche Stimme und Anwesenheit gaben mir den Rest. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und mich schüttelten ab und an Schluchzer durch, die mir leise über die Lippen kamen. Verdammt.
"Warum?", schluchzte ich und drückte meine Handflächen aufs Gesicht. Ich musste mich beruhigen. Atmen.
Mein Geduldsfaden lag bereits zerschnitten vor mir, weshalb ich mich umdrehte und ihn verletzt anbrüllte. "Warum, Harry? Hattest du mich damals nicht verstanden?", warf ich ihm an den Kopf und als ich ihn vor mir stehen sah, so nahe und doch so fern, wurde ich leiser. "Warum?"
Ariana war bereits verschwunden.
Für ihn war das alles auch nicht einfach, er litt ebenso. Das konnte ich ihm jedes verschissene Mal ansehen, wenn wir uns begegneten. Und plötzlich tat mir mein Ausbruch leid, doch ich konnte nicht anders. Was hatte er erwartet?
Wir standen wenige Zentimeter voneinander entfernt, ich ahnte nicht, dass er mir so nahe gekommen war. Ich spürte seine Wärme, sah seinen Blick, der leidend, dennoch hoffnungsvoll aussah. Ich kannte jeden seiner Blicke nach all den Jahren.
"Ich... Louis. Oh Gott, warte einen Moment." Seine Hände rieben über sein hübsches Gesicht, ehe er mich wieder ansah. Er hatte sich schon immer schwergetan, mich traurig oder verletzt zu sehen. Früher nahm er mich dann zu aller erst in seine starken, langen Arme, die mich in Wärme und Sicherheit hüllten. Und plötzlich wollte ich genau das.
"Ich wollte dich nicht so wütend machen..."
"Oh, das hast du aber..." Ich schaute zu Boden und wischte mir mit dem Ärmel über die Augen, um sie zu trocknen.
"Es mag egoistisch klingen. Nein, es ist egoistisch. Ich wollte dir mit dieser Geste zeigen, wie sehr ich dich brauche", fing er an zu erzählen und kam unbewusst noch einen Schritt auf mich zu. So nah. Ich brauchte nur meine Hand zu heben, nicht mal ausstrecken, und ich würde sein Gesicht berühren können.
"Du hast mich verlassen, weil wir keine richtige Zukunft hatten. Und scheiße, ich habe in dem Jahr alles getan, um uns eine zu ermöglichen. Ich weiß nicht, ob du noch einen Platz für mich in deinem Herzen hast, Lou. Ich lese immer wieder Schlagzeilen von Ellie und dir. Ich wollte es nicht glauben. Aber vielleicht stimmt es doch? Wa-"
"Das stimmt nicht", unterbrach ich ihn in seiner Rede, die er panisch runter rasselte, als würde sein Leben davon abhängen. Und vielleicht tat es das auch? Zumindest das Leben, das er mit mir weiter führen wollte?
"Nicht?", fragte er vorsichtig nach. Ich schüttelte den Kopf und wurde nach und nach ruhiger, konnte wieder normal atmen. Doch mein Herz dröhnte in meinem Ohr.
Bumm bumm. Bumm bumm.
Erleichtert fuhr er sich mit einer Hand durch seine kurzen Haare. "Ich bin aus dem Vertrag ausgestiegen, Louis. Ariana hat mir geholfen. Wir haben uns erkundigt und es war nicht ganz einfach. Doch der Anwalt hat gute Arbeit geleistet. Ich bin frei, Lou. Wir sind frei, wenn du das möchtest. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat."
Seine Hand erhob sich und näherte sich mit den Fingerknöchel meiner Wange. Er beobachtete mich genau, blickte mir in die Augen. Und als ich mich nicht regte, streichelte er mit seinen Fingern zart meine Wange.
Ich schloss genüsslich meine Augen, presste meine Lippen zusammen, bis meine Mundwinkel zuckten. Er hatte den Vertrag gelöst? Wir hatten eine Zukunft? Mir wurde schwummrig von den Informationen, die mich mit Glück erfüllten. Träumte ich?
Er öffnete seine Hand und ich schmiegte mich in diese. Seine Berührung prickelte auf der Stelle, wo sie lag.
"Hat dein Herz noch einen Platz für mich, auch wenn es nur ein kleines Stückchen ist?", hauchte Harry und sein Duft lullte mich ein. Was war das für eine Frage?
Meine Wut verpuffte für diesen Augenblick. Mein Schmerz wurde von seinen Worten weniger und ich wusste, hiermit war noch nicht alles in Ordnung. Aber es konnte in Ordnung werden, wenn wir beide über alles sprachen. Niemals hatte jemand anderes mein Herz eingenommen. Ich öffnete meine Augen und lächelte ihn an und fühlte, dass ich das erste Mal seit langem wieder ohne Druck durchatmen konnte.
"Der Platz in meinem Herzen galt immer nur dir, Harry."
Der Weg mochte vielleicht noch holprig werden, doch das war mir gerade herzlichst egal. Für mich zählte nur ein Gedanke, der Start in eine gemeinsame Zukunft mit dem Mann, den ich nicht vergessen konnte.
┖┈┈┈┈┈┈┈୨♡୧┈┈┈┈┈┈┈┚
❥ 4363 Wörter
Hey ihr tollen Menschis ♡
Das Lied ist von Ariana Grande - Just A Little Bit Of Your Heart. Bestimmt kennen es einige von euch? I love it ♡('∀' ჱ)
Ein Larry Oneshot, der viel Trennungsschmerz beinhaltet, jedoch die Hoffnung hegt, dass alles gut ausgeht. --❦--❀
Lasst gerne wieder eure Gedanken da und gerne ein Sternchen, wenn es euch gefallen hat ✮
Danke für jede/n Leser/in! ♡
Hugs and Love (っ◔◡◔)っ
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