38. Kapitel
Als Will das Geschrei von oben hörte, zuckte er zusammen. Was konnte denn jetzt schon wieder passiert sein?
Er verlor keine Zeit, schnappte sich das nächstbeste Messer und rannte nach zur Leiter.
Einen weiteren Angriff konnten sie sich jetzt wirklich nicht leisten, vor allem da die Verletzten auch an Deck waren.
Doch als er die Falltür aufstieß, sah er keine Schlacht. Stattdessen stand die ganze Mannschaft an der Reling zusammengedrängt.
Seine Gedanken konnten sich so schnell gar nichts zusammenreimen, bis alle etwas zur Seite gingen. Sein Blick fiel, natürlich, zuerst auf Nico und sein Herz machte einen Sprung als er ihn so strahlend, an Annabeths Arm festhaltend sah.
Annabeth.
Aber das.. gleich neben Frank erblickte er nun auch Percy in seinem Fischglas und plötzlich machte es Sinn.
Sie waren tatsächlich wieder da.
Will kletterte ebenfalls an Deck, um sich den anderen anzuschließen.
„Du bist ja noch ganz trocken!", meinte Piper beinahe empört und stupste Percy an. "Dagegen musst du etwas tun."
"Danke, ich glaube ich bleibe lieber trocken." Will lachte auf, er konnte es kaum fassen.
"Aber dafür will ich unbedingt alles wissen, was ist bei euch passiert?"
"Ich glaube das beruht auf Gegenseitigkeit" ,sagte Percy und sah sich an Deck um, welches noch immer von Waffen und getrocknetem Blut bedeckt war.
"Jaah, wir waren gerade dabei aufzuräumen" ,sagte Calypso.
"Vielleicht können wir das noch schnell fertig machen und dann hier essen? Ich habe keine Lust Percys Aquarium durch den Gang in die Messe zu schieben."
Percy half etwas nach beim Saubermachen von Deck und gab ansonsten seine geistreichen Kommentare ab. Er hatte alle so vermisst und beim Anblick von dem ganzen Blut das er wegwusch fragte er sich, warum er sich noch gleich dazu entschieden hatte sie zu verlassen.
Natürlich hatten sie es ohne ihn geschafft, aber das hätten sie nicht müssen.
Nie wieder würde er diesen Fehler machen.
„Essen!", seine Gedanken wurden von Jason unterbrochen, der mit Frank und Leo alles Nötige für ein Picknick and Deck brachte.
Es dauerte nicht lange bis alle um sein Fischglas saßen, dass Leo und Piper weiß Gott wo her hatten. Annabeth setzte sich gleich daneben. Frank kniete neben ihr um das Essen in die Mitte zu legen und blieb dann gleich zwischen ihr und Reyna sitzen. Neben der lies sich Thalia nieder und winkte Jason neben sich. Da bemerkte Percy, wie Will sich direkt neben Nico setzte und dieser doch tatsächlich seinen Kopf leicht an die Schulter des Blonden lehnte. Überrascht flog Percys Blick zu Piper, die gleich verstand und aufgeregt nickte, dann aber noch abwinkte. Es gab bestimmt viel, dass er verpasst hatte.
Als alle am Holzboden platzgefunden hatten lag eine erwartende Stille über der Runde.
Bis Annabeth sich ihre wunderschönen Prinzessinnen-Locken über die Schulter warf und anfing.
„Wir wissen alle halbwegs was passiert ist, bevor.. er mich beseitigen wollte. Percy habe ich es erzählt. Ich hätte es alleine nicht geschafft mit der Kugel in dem Netz, unter Wasser... aber ich hatte Glück."
Sie unterbrach sich kurz um Percy anzulächeln. Er stützte sein Kinn auf seinen Händen ab und lächelte zurück.
"Als Percy mich gefunden hatte, brachte er mich schnell an Land und wir haben uns.. unterhalten. Gegenseitig auf den neuesten Stand gebracht und so. Und mich netter Weise wieder da hingebracht, wo ich hingehöre" ,beendete Annabeth ihre Geschichte.
"Nur eine kleine Frage." Jason wandte sich an Percy. "Und nicht böse gemeint, oder so, aber warum warst du eigentlich dort? Wir alle dachte du wärst wieder zuhause."
"Ja, das wäre der eigentliche Plan gewesen, aber.." Percy zögerte und holte die Karten hervor.
„Ich hatte ja dieses UNO Spiel und irgendjemand" Er sah zu Leo, der wissend zurück grinste. "Hat es ein wenig, ähm, personalisiert. Und da ist mir klar geworden, dass mit euch alles wesentlich mehr Spaß macht, als mit irgendwelchen Fischen in einem Palast. Da bin ich dann eigentlich nie weit vom Schiff weggewesen."
Leo und Piper gaben sich bei diesen Worten ein High-Five.
"Einer unser genialen Pläne hat mal wieder funktioniert" ,verkündete Piper stolz.
Er musste darüber lächeln. Und auch über Annabeths Gesicht, wie sie ausgesehen hatte, als er ihr das auf der Insel erzählt hatte. Trotz des kalten Wassers im Glas wurde ihm wohlig warm.
„Aber jetzt rückt ihr mal mit der Sprache raus. Was haben wir hier verpasst?", fragte er schließlich in die Runde.
Die Stimmung trübte sich etwas, aber alle wussten, dass sie nicht drum herum kommen würden. Etwas unsicher sahen sich alle gegenseitig an, bis Jason schließlich seinen Blick von Reyna abwandte und das Wort ergriff.
"Naja.. der Angriff ging nicht gerade gut für uns aus. Es waren ja nur Annabeth, Thalia, Reyna, Nico, Piper und ich an Deck und auch wenn wir tapfer gekämpft haben..." Er holte tief Luft, bevor er schnell weitersprach.
"Octavian hat Reyna von hinten angegriffen und sehr schwer verwundet und.. wir, ich, war nicht da, um ihr zu helfen. Es waren zu viele und wir konnten nicht alle besiegen." Percy warf einen Seitenblick auf Reyna, die wütend und trotzig zu Boden blickte. Von seinem ärgsten Feind besiegt zu werden, war sicherlich kein schönes Gefühl, vor allem wenn man auch noch schlimm verletzt wurde.
Sie tat Percy Leid und er bereute wieder einmal sehr, dass er gegangen war und nicht hatte helfen können.
Thalia, die neben Reyna saß, nahm ihre Hand und drückte sie. Reyna sah dankbar auf und ließ ihre Hand nicht los. Percy hatte wirklich einiges verpasst.
"Nico wurde verletzt" ,fuhr Jason fort. "Und nachdem sie auch Annabeth... loswerden wollten, haben sie sich unsere Karten geschnappt und sind wieder verschwunden.
Danach ist nicht mehr viel passiert... wir haben alle nicht gewusst was wir tun sollen, deshalb hat es hier auch so ausgesehen. Wir sind die ganze Zeit gestanden. Wir haben gewartet."
Nun waren beide Geschichten erzählt und es war wieder still. Jeder in den eigenen Gedanken versunken.
„Und es hat sich ausgezahlt", meinte Hazel schließlich, zwar etwas kleinlaut, aber es rief allen in Erinnerung, dass es Zeit war nach vorne zu blicken.
„Nun gut", begann Annabeth wieder mit entschlossenem Tonfall.
„Es sieht also nicht gerade glänzend für uns aus, wir sind nicht alle in Topform, aber wir sind wieder die ganze Crew."
Bei den letzten Worten warf sie Percy einen Blick zu, bei dem er kurz den Atem anhielt und der ihm das Gefühl gab, wirklich dazuzugehören.
„Dieser Idiot von Octavian hat zwar die Karten mitgenommen, gut, aber wir kennen die Richtung. Und wir haben das bessere Schiff, keine Frage. Wir werden sie finden und wir werden sie einholen und wir werden sie fertig machen. Niemand, niemand fällt einer Kapitänin in den Rücken und wagt es auf ihrem Haupt zu stehen!"
Reyna schnaubte verächtlich und war voll und ganz dabei.
„Und niemand wirft eine Kapitänin über die Reling ihres eigenen Schiffes in den Tod und kommt damit durch!", fügte sie hinzu.
„Ich werde ihm den Hals umdrehen, wenn ich ihn erst zu fassen bekomme, und dann kann er ja sehen, wie es sich anfühlt am Boden zu liegen!"
„Oh, er soll den Tag fürchten an dem wir sein lächerliches Spielzeugboot am Horizont erblicken. Es wird mit ihm und seinen dämlichen Barbaren in Flammen aufgehen!"
Die beiden verstanden sich prächtig.
Frank, der zwischen den beiden Mordlustigen saß, war etwas weniger begeistert.
Leo hingegen auf der anderen Seite verfolgte das hin und her gespannt und war mehr als bereit endlich das Schiff zum fahren zu bringen.
"Wir sollten jetzt keine Zeit mehr verlieren!" Annabeth sprang auf und ihre grauen Augen glänzten abenteuerlustig. "Machen wir das Schiff startklar und setzen den Kurs auf Rache."
"Ich bin dabei!" Reyna war auch aufgesprungen, allerdings sofort wieder schwankend zusammengesunken. Sie presste ihre Hände auf ihre linke Seite und ihr Gesicht war schmerzverzerrt.
Thalia war sofort auf den Füßen und stützte sie und Reyna lehnte sich dankbar an sie.
"Ok, das war jetzt genug Aufregung." Will ging zu Reyna, um ihr auch zu helfen. "Macht ihr nur weiter mit eurer Rache, ich verfrachte die beiden jetzt wieder in das Krankenzimmer. Ja, Nico, dich auch."
Der hatte schon den Mund geöffnet, um zu protestieren, aber Will brachte ihn mit einem Blick zum schweigen.
Ihr Kreis löste sich auf und die Crew begann sich Pflichten zuzuteilen, um das Schiff startklar zu machen. Alle machten sich tatenfroh ans Werk und man konnte beinahe in der Luft spüren wie sie sich mit der neugewonnenen Kraft auflud.
Percy schaute sich glücklich um. Jetzt würde alles nur noch besser werden.
Falls ihr euch fragt, unser writing schedule sieht so aus:
• Ein Monat nichts schreiben
• Uns in den letzten Monststagen schlecht fühlen und innerhalb von zwei Tagen das Kapitel schreiben
ja so ziemlich
Wenn wir doch immer so produktiv wären...
Aber trotzdem daaanke für 18k reads, ohmygod, wie haben wir das nur verdient <3 keine Ahnung und DANKE!!
❤️
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