Poison
„Du bist dran in fünf", informierte sie der schmächtige Aal Dämon, der für Vox arbeitete, ehe er wieder aus dem Umkleideraum verschwand. Feathertail nickte nur leicht und zog die Bandagen um ihre Arme noch einmal fest.
„Alles okay?", fragte Angel, der gerade in die gemeinsame Umkleide kam. Aufgestylte und anzüglich gekleidet wie üblich.
„Ja." Feathertail setzte sich auf die Bank und stützte ihr Gesicht in ihre Hände. „Nein..." Sie wollte nicht wieder da raus und gegen Typen kämpfen, die doppelt so groß und mindestens dreimal so stark wie sie waren. Ganz davon zu schweigen, was sie im Falle einer Niederlage ihrerseits mit ihr machen würden.
„Du schaffst das schon irgendwie. Soll ich hierbleiben, bis du zurück bist?", fragte Angel, der sich einen pinken Morgenmantel angezogen hatte, und legte die untere rechte Hand auf ihre Schulter.
„Nein, nein. Geh zurück zum Hotel. Ich komme klar..."
Angel nickte leicht. „Wenn du meinst. Ruf mich aber an, wenn du kannst!"
„Du bist gleich dran", rief eine Stimme durch die Tür.
„Werde ich", antwortete Feathertail dem Spinnendämon, ehe sie die Umkleide verließ und von Vile in Empfang genommen wurde.
„Feathertail! Du siehst bezaubernd wie immer aus", schleimte sich der Schlangendämon ein und hob Feathertail's Kinn mit dem Finger an.
„Eine Minute", sagte der Aal Dämon.
„Mach mich stolz, mein kleiner Kolibri", zischelte Vile und strich mit seinen Lippen über Feathertail's Hals entlang, ehe er mit seinen Schlangenzähnen die silbernen Federn teilte und in die weiche Haut biss. Feathertail entwich nur ein leises Zwitschern als Reaktion, während sie spürte, wie Vile's Gift in ihr Blut überging und es sie aufputschte.
„Jetzt!", rief der Aal Dämon ein letztes Mal und Vile zog seine Fänge aus Feathertail's Hals, ehe er ein mal zärtlich über die Wunde strich.
„Enttäusche mich nicht", knurrte er und verschwand dann. Feathertail nickte nur leicht, während Vox' Assistent sie durch die Tür zur Arena winkte.
„Und nun, meine Damen und Herren, präsentieren wir euch die eleganteste Kämpferin von Pentagram City! Feathertail!", rief der Moderator, während das Scheinwerferlicht auf Feathertail fiel und ihre silbernen Federn zum Schimmern brachte.
„Ihr Gegner ist der erbarmungslose Wolfsdämon, Fenrir, der bisher jeden seiner Gegner niedergestreckt hat!"
Die Zuschauer klatschten und jubelten aufgeregt, während Feathertail zur Ehrenloge sah. Dort fläzten die Vees. Vox, Valentino, Velvette... und Vile.
Als sich Feathertail's und Vile's Blicke trafen, spürte sie, wie das Gift in ihren Adern aufflammte und sah dann zu Fenrir, der mit den Fingern knackte.
„Lasst den Kampf beginnen!" Sobald das Klingeln der Glocke ertönte rannte Fenrir auf Feathertail zu und schlug nach ihrem Gesicht. Mit einer schnellen Bewegung wich sie aus und sprang mithilfe ihrer Flügel an den Armen ein paar Meter in die Luft, um dann auf Fenrir niederzufallen. Zwar landete sie einen guten Schlag auf seine Nase, doch der größere Dämon ließ sich davon nicht einschüchtern. Er packte Feathertail am Hals und warf sie zu Boden, wo er sie festhielt und ihr die Luft abdrückte.
Feathertail schlug mit den Beinen aus und versuchte dem Wolf den Bauch zu zerkratzen, doch ihre Krallen verhedderten sich nur im dicken Fell. Sekunden später ertönte wieder der Gong und der Kampf war vorbei.
„Fenrir hat gewonnen!", rief der Moderator und die Zuschauer fingen an laut zu jubeln. Fenrir hörte zwar auf, Feathertail die Kehle abzuschnüren, doch er hob sie am Hals hoch und trug sie mit sich zu ihrer leeren Umkleide.
Feathertail wusste was jetzt kommen würde. Was nicht hieß, dass sie es mochte, doch sie konnte rein gar nichts tun.
Fenrir wollte sich gerade entkleiden, als Vile die Tür aufriss und eintrat.
„Raus", befahl er Fenrir.
„Aber ich habe sie besiegt!"
„Raus!", zischte er, warf den größeren Dämon mit Leichtigkeit aus der Umkleide und schlug die Tür zu.
„Vile, es tut mir leid! Ich- Er hat mich überrascht", versuchte Feathertail sich zu erklären und wich vor dem Schlangendämon zurück, der wirklich stinksauer aussah.
„Hat die Klappe!", schrie er und schlug ihr ins Gesicht, ehe er ihre Arme packte und auf dem Rücken verschränkte.
„Das war das letzte Mal, dass du mich enttäuscht hast!" Mit einem Ruck riss Vile Feathertail's Arme über ihren Kopf, weswegen sie knackend brachen. Feathertail wimmerte leise und kniff die Augen zu.
„Das nächste Mal werde ich gewinnen! Versprochen!"
„Oh, nein. Es gibt kein nächstes Mal." Vile warf sie auf das Sofa, was in der Umkleide stand, und öffnete den Gürtel seiner Hose.
„Valentino hat mich gefragt, ob er dich mir abkaufen kann. Ich hatte eigentlich nein sagen wollen... Aber du bist fürs Kämpfen nicht geeignet." Der Höllenbaron legte seine Hände an Feathertail's Hosenbund.
„Vile, bitte! Verkauf mich nicht an ihn!"
„Zu spät. Der Kolibri sitzt schon im Käfig", zischte Vile und drückte seine Lippen auf ihre.
Feathertail saß noch immer auf dem Sofa, auch wenn Vile schon lange weg war. Sie starrte auf ihr Handy. Angel's Nummer hatte sie schon ausgewählt, doch sie wusste nicht, ob sie ihn anrufen sollte. Was würde sie sagen?
„Die Wahrheit...", flüsterte sie zu sich selbst und drückte auf Anrufen.
Es hatte nicht zwei Mal geklingelt, da nahm Angel schon ab.
„Feather, geht's dir gut?", fragte Angel besorgt. Im Hintergrund konnte Feathertail Stimmen hören, auch wenn sie sie nicht verstand.
„Nein... Vile, er... hat mich verkauft...", schluchzte Feathertail und zog die Beine an.
„An wen?"
„Valentino..."
Für einige Sekunden war Stille auf der anderen Seite.
„Ich komme und dann bring ich dich ins Hotel. Dort bist du außerhalb deiner Schichten sicher", sagte Angel mit einer Stimme, die keine Widerrede zuließ.
„Danke...", murmelte Feathertail leise, ehe Angel auflegte und sie auf ihre Kontaktliste sah. Fünf Kontakte hatte sie.
Angel.
Vox und Valentino.
Ihre Mutter, auch wenn sie sie aus der Hölle nicht erreichen konnte.
Und Vile...
Entschlossen drückte sie auf Vile's Profil und löschte den Kontakt. Sie war fertig mit ihm.
Zehn Minuten später wurde die Umkleidetür geöffnet und Angel trat zusammen mit einer blonden Frau im roten Blazer ein.
„Feather, das ist Charlie Morningstar."
„Hallo", murmelte Feathertail mit dünner Stimme und nickte der Prinzessin der Hölle zu. Angel trat zu ihr und half ihr vom Sofa auf.
„Komm mit. Gehen wir zum Hotel." Angel lächelte sie tröstend an, ehe er ihre Hand nahm und sie aus der Umkleide führte.
Maybe things won't be so terrible inside this hotel...
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Day, day!
...
Ich glaube ich habe vergessen, wie ich dieses Nachwort/Nachkommentar/Whatever immer geschrieben habe...
Ich bin zu selten auf WattPad...
Anyways!
Wie fandet ihr die Kurzgeschichte? Wenn ich ehrlich bin ist es nicht ganz so geworden, wie ich es mir gewünscht hatte, aber was soll man tun?
Na ja. Für alle, die sich auf das nächste Kapitel freuen (Aka niemand, weil zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand das Buch gelesen hat) muss ich eventuell leider enttäuschen. Das nächste Kapitel wird nämlich auf englisch sein. Es ist nur kurz, aber ja. Trotzdem englisch.
Und ich weiß ja, was für Schwierigkeiten manche mit der englischen Sprache haben...
sieht dich an Draknarok
Na ja, bye bye!
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