Teil 12🎈
PoV Richie
Ich liebte die Nacht.
Ich habe sie schon immer dem Tag vorgezogen und wäre viel lieber Nachts draußen, als am Tag.
Ich wusste nicht, wie spät es war.
Hätte ich das Licht angeschaltet, so hätte ich warscheinlich Eddie geweckt.
Der Kleine schlief friedlich neben mir.
Seinen Kopf auf eine Hand gelegt und die andere auf meinem Arm.
Langsam und vorsichtig stand ich auf und lief zum Fenster.
Lucas wollte einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden.
Egal wie sehr ich versuchte, an etwas anderes zu denken, es klappte einfach nicht.
Ich wollte noch nicht einmal an etwas anderes denken.
Wäre ich ehrlich zu mir gewesen, dann hätte ich mir eingestanden, dass ich unbedingt darüber nachdenken WOLLTE, doch dieser Gedanke kam mir nicht wirklich.
Ich stand nun schon vielleicht fünf Minuten hier am Fenster, als etwas leises an mein Ohr drang.
"Rich? Was machst du da? Bist du nicht müde?"
Eddie hatte sich aufgesetzt und sah zu mir auf.
"Hey Kleiner.", sage ich sanft und setzte mich neben ihn.
"Ich kann nicht schlafen. Warum bist du wach?"
"Ich habe schlecht geträumt. Wirklich schlecht."
Erst jetzt bemerkte ich die Tränen, welche sich klammheimlich in den Augen meines Freundes gesammelt haben.
"Hey-hey, alles gut, okay? Ich bin hier, es ist alles okay. Möchtest du mir von deinem Traum erzählen?"
Unbehagen machte sich auf seinem Gesicht breit.
"Ich möchte ja einerseits, aber andererseits auch nicht. Es ist sehr dumm. Also das, was ich geträumt habe."
Ich nickte verständnisvoll.
"Dann ist gut. Komm, wir schlafen weiter."
Ich legte mich zurück ins Bett neben Eddie und streckte meine Arme nach ihm aus.
Auch mein Freund legte sich wieder hin, seinen Oberkörper halb auf meinem und seinen Kopf auf meine Brust.
Auch wenn ich mich fragte, was Eddie wohl geträumt haben könnte, ich schob den Gedanken schnell beiseite.
Es ging mich nichts an.
Am nächsten Morgen kamen die Erinnerungen an Lucas wieder zurück.
Sein erschrockenes Gesicht, die Ungläubigkeit in seinen Augen und, dass er einfach weggerannt ist.
All das spielte sich immer und immer wieder vor meinem inneren Auge ab, während ich neben Eddie zur Schule lief.
Kurz vor dem Schulgebäude kam eine etwas kleinere Gestalt mir roten Haaren auf mich zu.
Max.
"Rich, hey! Ich muss mit dir reden. Wegen Lucas."
Ich nickte nur und wir entfernten uns ein wenig von Eddie.
Ich wusste es würde ihm nichts ausmachen.
"Also. Es meinte es gestern nicht so. Wirklich nicht. Das musst du mir glauben, er selbst war total aufgelöst und hat sich Vorwürfe gemacht."
"Zurecht! Warum ist er weggerannt, Max? Weil er mich nicht akzeptiert, weil er seinen besten Freund nicht so nehmen kann, wie er ist.
Ich glaube, er meinte es ganz genau so gestern!", schrie ich sie an.
Ich wusste, wirklich fair war es nicht, sie dafür fertig zu machen, aber ich konnte nicht anders.
"Richie! Komm runter. Er ist dein bester Freund, er akzeptiert dich, Lucas war nur eben verdammt überrascht gestern."
Ich glaubte ihr nicht.
Das konnte ich einfach nicht.
Sie anzuschreien war vermutlich die falsche Entscheidung, deshalb ging ich einfach wütend zurück zu Eddie.
"Rich, du hättest ihr wirklich eine Chance geben sollen, es zu erklären. Findest du nicht?"
Eddie lief neben mir her und redete auf mich ein.
"Ich weiß. Aber habe ich nicht, oder? Was hätte Max da schon erklären können? Lucas ist weg."
Wieder standen Tränen in meinen Augen.
Ich spürte Eddies Arm an meiner Wange und beruhigte mich wieder etwas.
"Komm runter, bitte."
ich nickte.
Eddie drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte.
Um uns herum waren keine Schüler, der Gang war wir ausgestorben.
Ich lehnte mich nach unten und meine Stirn an Eddies.
"Geht's wieder?", hauchte er.
Ich spürte seinen Atem schon auf meinen Lippen und nickte.
Eddie senkte kurz lächelnd den Blick, sah mir dann aber wieder in die Augen.
"Wir regeln das wann anders, okay?" ich nickte. "Tut mir leid, dass ich wieder die Fassung verloren habe."
Eddie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte seine Lippen sanft auf meine.
Wie küssten uns einige Sekunden, dann hörten wir stockenden Schritte hinter uns auf dem Schulflur.
Blitzschnell löste Eddie sich von mir.
Ich wusste, er war noch nicht bereit, es öffentlich zu machen.
"Ihr-ihr liebt euch wirklich, oder?", hörte ich Lucas hinter mir sagen.
Ich drehte mich zu ihm und rückte noch ein Stück näher an Eddie heran.
Ich schwöre es, wenn er Eddie verletzt ist er tot.
"Ja. Problem damit?", pampte ich ihn an.
Lucas Blick wurde irgendwie eingeschüchtert.
Der Junge schüttelte nur schwach den Kopf, dann drehte er sich um und war verschwunden.
"Er-er wird es niemandem sagen, oder?"
Ich schüttelte den Kopf.
Nach dem, was ich erlebt habe, traute ich Lucas wirklich viel zu, doch das nicht.
"Rede mit ihm, ihm tat es leid, das hat man gesehen."
Ob Eddie recht hatte?
Vielleicht tat es Lucas ja wirklich leid.
Oder ich wollte nur denken, dass es ihm leid tut, damit ich nicht damit leben muss meinen besten Freund verloren zu haben.
Die Schulglocke klingelte und wir mussten in unsere Klassenzimmer.
Zu allem Übel hatte ich die ersten beiden Stunden nicht mit Eddie zusammen, sondern nur mit Max und mit ihr wollte ich nicht reden.
So hatte ich nicht besseres zu tun als dem Lehrer zuzuhören, wie er uns irgendetwas über Versteinerungen (oder so was in der Art) erzählte.
Als es endlich zur Pause klingelte nahm ich meine Tasche und rannte förmlich in die Arme meines Freundes, welcher vor der Tür auf mich wartete.
"Hey, wie war Bio?"
"Blöde Frage. Langweilig."
Eddie lachte.
"Hast du denn wenigstens zugehört?", grinste er.
"Du hörst dich an wie meine Mom. Aber ja, ich hatte niemanden zum reden."
"Hey Leute!" Ein gewisser Nudelkopf tauchte hinter Eddie auf.
"Hey Stan the Man! Wie geht's?", lachte ich und klopfte den Blonden auf die Schulter.
"Gut. Naja, Bill fehlt mir etwas, aber ich sehe ihn ja heute Nachmittag wieder."
"Könnt ihr nicht mal 24 Stunden ohne einander überleben?", scherzte ich.
Eddie stand die ganze Zeit nur grinsend daneben.
"Du hast gut reden, Trashmouth. Dein Freund wohnt ja praktisch bei dir.", erwiderte Stan.
"Ja, da bin ich auch sehr dankbar für."
Ich lächelte meinen etwas kleineren Freund an und drückte ihm einen Kuss auf die Haare.
"Rich.", beschwerte er sich leise und zuckte etwas zusammen.
"Ach stimmt, sorry Eddie-Spagetti."
Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht war, doch ich würde meinem Freund so viel Zeit geben, wie er braucht.
Endlich war die verdammte Schule zu Ende. Für mich zumindest.
Eddie müsste noch da bleiben.
Um die Zeit zu überbrücken ging ich etwas in den Park und spazierte umher, ohne ein bestimmtes Zeil vor Augen zu haben.
Ich nutzte die Stille um nachzudenken.
Ich weiß nicht wie, warscheinlich waren es Stans Worte vorhin, doch etwas anders, nicht Lucas, kam mir in den Kopf.
Mrs. K.
Soweit ich wusste hatte sie sich noch nicht bei Eddie gemeldet.
Mir war das ganz recht.
Ich mochte sie nich nie - auch wenn ich sie früher noch nicht kannte, ich weiß einfach, dass ich sie nicht gemocht hätte.
Außerdem konnte ich so die ganze Zeit über bei Eddie sein.
Doch, was, wenn Eddie letzte Nacht von ihr geträumt hat?
Es machte ihn innerlich warscheinlich echt fertig, dass sie sich nicht für ihn interessierte.
Ich würde ihn nachher einfach fragen.
"R-richie?", hörte ich plötzlich eine schüchterne, dumpfe Stimme und sah auf.
Einige Meter vor mir auf der Wiese stand Lucas...
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Es tut mir leid, dass die letzten Tage kein Kapital kam. Ich hatte irgendwie kaum Ideen mehr😂😅🤷♀️
Deswegen, hier noch etwas Reddie:
Soll ich die ersten Kapitel von meiner Stenbrough FF jetzt schon veröffentlichen?💕🤔
Hoffentlich hat das Kapitel euch gefallen♡
Bye💕
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