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32. chaptér mianhae

»sie liebte ihn«

32. Chapter Mianhae

-long chapter-

Ich spürte etwas meine Stirn streifen und öffnete immer noch ermüdet meine Augen, nur um in die seine zu schauen. Taeyong's Finger strichen mir meine Haare aus dem Gesicht, woraufhin er sich wieder mit seiner Hand, seitlich zu mir gedreht, abstützte. "Hast du gut geschlafen?" Fragte er mit einer tiefen aber ebenso einfühlsamen Tonlage, woraufhin ich mich einfach nur näher an ihn heran schmiegte und meine Augen wieder schloß. Er kicherte was mich überraschte, noch nie hatte ich ihn so glücklich auflachen hören. Bezaubernd. "Alles in Ordnung?" Wollte er erheitert lachend wissen und ich sah schmunzelnd zu ihm auf. "Das könnte ich dich fragen, so sanft warst du noch nie zu mir." Sagte ich stattdessen und er guckte mich perplex an. "Huh? Wirklich?" Blinzelte er mit seinen Lidern und ich nickte belustigt. Er kam meinem Gesicht näher und reflexartig hielt ich mein Atem zurück. "Auch nicht gestern Nacht?" Hauchte er und schaute kurz zu meinen Lippen hinunter. Ich beugte mein Kopf zur Seite, näherte mich seinen, leicht spröden, Lippen, beobachtete wie er bereits dabei war seine Augen zu schließen, stoppte aber kurz vor dem Kontakt und grinste verschlagen. "Auch gestern nicht." Flüsterte ich zurück und ließ mich frech schmunzelnd in das Kissen zurückfallen.

Der Ältere öffnete wieder seine Augen und musterte mich kopfschüttelnd. Er rollte mit seinen Augen, grinste und gab mir einen flüchtigen Kuss. "Versprich mir, niemals damit aufzuhören." Sagte er und schaute ernster zu mir hinunter. Die Art und Weise wie er plötzlich drein schaute war standhaft und ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, dachte jedoch nicht weiter drüber nach. Einmal wollte ich mich einfach nur auf die bizarre Beziehung zwischen Junge und Mädchen in unserem Alter einlassen, ohne den Konflikt unserer Familie im Hinterkopf zu haben. Nur einmal. "Womit?" Fragte ich einfach genauer nach und verdrängte dieses unangenehme Gewissen in mein Hinterkopf. "Mich um den Verstand zu bringen." Er küsste mich erneut, dieses Mal jedoch länger, einfühlsamer und intensiver. Doch dann hielt ich es nicht mehr aus und ging dem Ungewissen in mir nach. "Alles in Ordnung Taeyong? Du benimmst dich merkwürdig." Er blinzelte einen Moment lang, neigte seinen Kopf seitlich, ließ sein Schmunzeln verschwinden, verneinte. "Benimmt sich nicht jeder anders, wenn man Dinge macht, für eine Person, für die man mehr als nur durchschnittliche Gefühle empfindet?" Entgegnete er schnell und von dem Aufbau und der Redensart des Jungen nickte ich, wenn auch noch überlegend, ob ich alles richtig verstanden hatte. "Ich schätze schon." Antwortet ich zögernd, woraufhin der Koreaner seinen Blick an die Decke über uns anhob. "Damit beruhigst du mein Gewissen." Murmelte der Ältere und ich setzte mich etwas auf. "Wie das denn?" Immer irritierter runzelte ich meine Stirn. Weshalb sprach Tae heute nur in Flausen? "Dann hab ich bislang doch immer richtig entschieden, stimmt's?" Mein Kopf drehte sich zu meinem alten Zimmer, die Jalousie war noch immer kaputt und ließ mir steht's ein einschüchternden Schauer den Rücken hinter laufen. "Ja, du hast mir immer geholfen..nehm ich mal an." Lachte ich etwas ungewiss und er schmunzelte verträumt. "Bis zum Schluss werde ich dir helfen Leila." Lächelte er und erhob sich ebenso. "Lass uns was essen, ich hab Hunger."

Im Flur rannte eine noch verschlafene Maya in mich hinein, lächelte mit verschlossenen Augen zu mir hoch und hielt mich fest. "Leli, ich hab Hunger." Murmelte das Mädchen und ich sah lächelnd zu ihrem Bruder. Dieser schien in seinen Gedanken vertieft zu sein, lächelte, wirkte gedanklich abwesend. "Na komm, was willst du denn haben?" Ich hob sie auf meinen Arm und nun begrüßte auch Taeyong seine kleine Schwester indem er ihr übers Haar strich und sie angrinste. Entschuldigend sah ich zu ihm hinüber, da mir klar war, dass aus einem Essen zu zweit nichts werden würde. "Kümmere dich erstmal um sie, ich kann warten." Er gab mir einen Kuss auf den Kopf und gemeinsam liefen wir hinunter. Unten liefen wir regelrecht in eine stumm drein schauende Chungwa, welche ihren eigentlichen Fokus jedoch allein auf ihren Sohn gerichtet hatte. Ich lief mit gesenktem Kopf an ihr vorbei, versuchte sie auszublenden und mich auf ihre Tochter zu konzentrieren. Vergeblich. Sie fing Taeyong ab und ich hörte einige Worte beim entfernen. "Zwei Stunden, meinte er." Mehr bekam ich nicht mit, aber, wollte ich das überhaupt? Wohl eher nicht. Zwei Stunden? Zwei Stunden bis was? Und wer war er? Als ich mich flüchtig umdrehte, verließ seine Mutter bereits das Haus, der Junge fuhr sich durch seine Haare.

Schnell ging ich in die Küche, bevor er wieder seinen Kopf anhob. "Was wollte deine Mutter?" Fragte ich unbekümmert, als ob ich nichts gehört hätte und schnitt bereits einige Apfelscheiben. Zurück bekam ich allerdings nichts weshalb ich genauer wurde. "Hat sie mal wieder über mich geredet?" Räusperte ich mich, als sich eine Hand auf meine legte mit welcher ich das Messer festhielt. "Bitte, rede nicht so über sie." Überrascht dachte ich nach, nicht so über seine Mutter zu reden. Selbstverständlich mochte er es nicht, es war seine Erzeugerin und sofort nach diesen Gedankengang fühlte ich mich schlecht. Ich fühlte mich mehr als schlecht, ich war mies gewesen, meine Ausdrucksweise war anwidernd. "Es tut mir leid, so meinte ich-.." Doch seine Lippen landeten auf meinen und aus einen angenommenen flüchtigen Kuss, wurde einer der sich in die Länge zog. Ich wusste nicht genau, wie lange er im Endeffekt andauerte, doch es war mir auch egal. Tae benahm sich anders, aber vielleicht kannte ich nur noch nicht alle Seiten von ihm. Seine Person verließ mich wieder und als Maya anfing im Hintergrund mit ihm zu lachen, nahm ich an, dass er ihr Gesellschaft leistete.

Ich machte mich weiter ans Schneiden und nach geraumer Zeit zog etwas an meinem Sweatshirt. Ich senkte meinen Blick. "Leli? Bist du fertig? Ich hab soo großen Hunger." Sie warf verdeutlichend ihre Hände in die Luft und formte einen riesigen Kreis. Auflachend nickte ich und gab alle Obst-Stückte zusammen in eine kleine Schale. "Dann ist es doch gut, dass ich schon fertig bin." Meinte ich, als ich mich mit der Schale zu ihr hinunter beugte und ihr auf ihre Nase tippte. Lachend griff sie mir das Essen aus der Hand und rannte zurück ins Wohnzimmer, wo ich einen Fernseher laufen hörte. Mich wieder erhebend drehte ich mich dem Schneidebrett zu und griff mit meinen Fingern nach den Überresten der Schalen. "Taeyong? Möchtest du auch etwas haben?" Rief ich ins Wohnzimmer hinein. Keine Antwort. "Taeyong?" Dieses Mal drehte ich mich zur Richtung des Zimmers hin, aber erneut, es kam nichts zurück. Kopfschüttelnd warf ich die Schalenreste in den Mülleimer, wusch mir die Hände und lief während des Abtrocknen mit dem Spültuch in den Raum hinein. "Tae?" Wiederholte ich zum dritten Mal, aber ich fand nur das kleine Mädchen vor. "Maya, wo ist dein Bruder?" Wollte ich von ihr wissen und mit vollem Mund deutete sie an die Decke, was wohl soviel wie 'der obere Stock' bedeutete.

Dorthin machte ich mich dann auch auf und als ich im Flur zu stoppen kam, zog er gerade rasch seine Zimmertür hinter sich zu. "Leila, ist etwas?" Fragte er besorgt und kam auf mich zu. Schnell beschwichtigte ich mit meinen Händen, beäugte ihn skeptisch. "Ich dachte, du seist bei Maya. Was hast du da gemacht?" Wollte ich nachhakend von meinem gegenüber wissen, lehnte mich leicht zur Seite um die Tür zu sehen. Er hob seine Hände. "Nichts, nur aufgeräumt, das wurde mal langsam wieder Zeit." Erklärte er sich, ich hob eine Augenbraue. "Aufgeräumt? Du?" Kam es spöttisch von mir, er kratzte sich im Nacken. "Ja. Ich hab' doch jetzt dich, da kann ich nicht mehr so ein Saustall hinterlassen." Kicherte dieser, wollte bereits weiter gehen. "Wir sollten Maya nicht alleine lassen, lass' uns lieber wieder runtergehen." Versuchte er zu drängen, ich nickte, stoppte aber an der obersten Stufe. "Ich gehe noch schnell auf die Toilette, ich komme sofort nach." Und als er gerade seinen Mund öffnen wollte, hatte ich mich bereits umgedreht.

Verschwunden im Bad schloss ich hektisch die Tür hinter mir zu und atmete tief durch. Er log mich an, das war der einzige Gedanke welchen ich im Augenblick hatte. "Du wolltest ihm vertrauen Leila." Sprach ich zu mir selbst und schloß meine Augen für den Moment. Langsam vernahm ich seine Fußschritte welche sich zu entfernen schienen, was bedeutete, dass er hinunter ging. Mir die Haare raufend ließ ich mich auf den Toilettendeckel nieder und starrte meine Fußspitzen an. Ein Seufzer verließ meinen Mund und dann hörte ich plötzlich eine weitere Person. Verwundert drehte ich meinen Kopf zum Fenster hin, welches lediglich auf Kippe stand, um letztlich erschrocken meine Augen aufzureißen als ich meine Mutter in ihrem Schlafzimmerfenster erkannte. Schnell lehnte ich mich zurück in das Haus der Lee's, versteckte mich neben dem Fensterrahmen. Vorsichtig linste ich um die Ecke um sie zu mustern. Sie weinte.

Sitzend an ihrem Ehebett heulte sie in ihre Handflächen hinein, ihr Anblick zerriss mir das Herz. Egal was sie gemacht hatte und noch machen würde, diese Frau war immerhin meine Mutter und ich kannte ihre andere Seite. Ihre mitfühlende und liebenswerte Seite. Eine Hand landete auf ihrem Rücken, welche sie in eine feste und beschützende Umarmung zog. "Ich kann einfach nicht mehr Mike." Weinte sie lauter, lehnte sich bei meinem Vater an. Er streichelte nur ihren Arm. "Sie ist doch mein Baby." Ich wendete mein Blick von ihr ab, konnte mich dem nicht weiter aussetzen. Schnaubend verließ ich wieder das Bad, war noch immer im Gedanken, stoppte im Flur. Meine Augen wanderten zu Taeyong's Tür, dachten über seine gesagten Worte nach. Ob er tatsächlich log? Meine Augen wanderten dann aber zum Zimmer von Tae's Eltern. Ob sie etwas zu verstecken hatten? Die Angst von Taeyong erneut enttäuscht zu werden und nur wieder angelogen worden zu sein, drängte mich zum Zimmer seiner Eltern hin, mich mit anderen Gedanken zu beschäftigen.

Tonlos schritt ich über den hellgrauen Teppichboden. Es war modern eingerichtet, recht steril, wie auch das restliche Haus eigentlich. Heller Boden, weiße Wände, ein schwarzes Doppelbett in der Mitte des Raumes, weiße, bis zum Boden reichende Vorhänge, ein grauer Kleiderschrank mit Spiegeltüren und ein Schminktisch direkt kopfüber von ihrem Bett aus. Überall sah man Bilder von der Familie, Taeyong und Maya. Es sah alles so friedlich, so unbesorgt aus. Am Schminktisch der Mutter stoppend, betrachtete ich mein Spiegelbild, ich fühlte mich wertlos. Auf dem Tisch standen Parfüms, Kosmetikprodukte, Taschentücher, aber auch zwei weitere Bilder, die zwischen dem ganzen anderen ins Auge stachen. Das erste, war ein eingerahmtes Hochzeitsfoto, Chungwa und ihr Mann. Irgendwo mitten im Grünen. Taeyong's Vater sah ihm zum verwechseln ähnlich, er hatte ebenso diesen nichtssagenden Blick aufgesetzt, welcher mich immer einschüchterte, mich verwirrte. Doch Tae's Mutter, sie strahlte, sie strahlte genau die selbe Freude aus, wenn ich mich in diesen dunklen Augen verlor, wenn ich Taeyong ansah. Die Augen welche mir keine Emotion entgegen brachten. Möglicherweise war ich Tae's Mutter ähnlicher als ich bislang annahm, sie hatte sich schließlich auch auf einen Lee eingelassen.

Das andere Bild zeigte die kleine Familie von ihnen. Die Eltern und ihre Kinder. Taeyong ganz ordentlich ihm Hemd, der Vater im Anzug, die Mutter in einem strengen Kleid und Maya in einem sommerlichen rosigen Kleid. Aber ihre Gesichter, sie waren das was mich in den Bann zog, sie lachten alle, strahlen wirkten glücklich. Ich musste an ein ähnliches Bild denken bei uns zuhause. Auf unserem kleinen Kamin auf welchen auch ich mit meinem Bruder und meinen Eltern abgebildet war. "Ich vermisse sie." Gestand ich mir selbst ein und lächelte traurig. Meine Familie weinte um mich und seien wir nur einen Moment mal realistisch, abgesehen von dem Dingen mit den Lee's, liebten mich meine Eltern und es ging mir gut bei ihnen. Ich liebte meine Mutter und meinen Vater, meinen Großvater, Pepe und nun auch Larene, denn sie hatte ich durch das alles gewonnen. Nicht Taeyong, bei welchem ich immer wieder ins Zweifeln geriet. Auch nicht Ten, von welchem ich mir meinen ersten Kuss stehlen ließ. Ich hatte Larene gewonnen.

Langsam war ich wieder unten an den Treppen angekommen, nur um die misstrauischen Blicke von Taeyong zugeworfen zu bekommen. Da, das war es wieder, einer der Momente in welchen ich nicht klar denken konnte und mich unwohl fühlte. Als mich das Gefühl an Wertlosigkeit überkam und ich es regeros Versuchte hinunterzuschlucken. "Warum hat das so lange gedauert?" Schweigend ging ich an ihm vorbei und ins Wohnzimmer hinein. Im Moment als ich an ihm vorbei gegangen war, hatte ich sein angespanntes Schlucken im Vorbeilaufen vernommen, was ungewöhnlich für ihn war. Er kam mir hinterher. "H-Hast du deine Tage?" Lachte er die Situation wieder ins normale, scheiterte bei diesem Versuch jedoch, als ich ihn monoton betrachtete. Das kleine Mädchen neben mir war so fasziniert von ihrer Sendung, dass sie mich kaum wahrnahm und auch die sich langsam aufbauende unangenehme Stimmung. Taeyong ließ sich neben mich nieder, versuchte anfangs noch Blickkontakt aufzubauen, doch ich ging diesem aus dem Weg. Seine Hand wanderte von seinem Bein zu meinem und als er meine Finger berührte durchfuhr mich ein berauschender Blitz, dennoch wollte ich diese Berührung nicht zulassen. Nicht mehr. Ich sah langsam der Wahrheit ins Gesicht. Wir waren nicht wie andere, war waren zu verschieden.

"Maya? Willst du nicht schonmal hoch gehen und deine Sachen für den Kindergarten zusammenpacken?" Wandte ich mich dem Mädchen zu und nickend verschwand sie im zweiten Stock. Mein Kopf drehte sich jetzt Tae zu, ich rückte von ihm weg und er atmete harsch aus. "Sag schon." Meinte er ohne jegliche Emotion in seiner Stimme, noch immer in Richtung des verschwundenen Mädchens guckend. Ich wartete etwas. "Was ist plötzlich los?" Ich schluckte leicht und öffnete bereits meinen Mund als er plötzlich seinen Kopf in meine Richtung drehte. "Sag, woran soll ich schon wieder Schuld tragen?! Was hab ich dieses Mal gemacht, dass du mich von dir stößt?! Das wir uns voneinander stoßen?!" Wurde er lauter, stand von dem Sofa auf und stand nun unruhig atmend vor mir. Sanft griff ich nach seinen beiden Händen, sah zu ihm auf. Er atmete leiser. "Ich muss gehen." Hauchte ich und er starrte, verwirrt, geschockt, nicht realisierend was ich gerade von mir gegeben hatte. "Was?" Fragte er leise nach, klang überfordert. "Ich sollte gehen, ich muss gehen. Das ich damals herkam-.." Er kniete sich kopfschüttelnd zu mir runter, nun griffen seine Hände nach meinen, wollten nicht mehr von diesen loslassen. "Das ich damals herkam, war ein Fehler." Beendete ich, merkte Tränen in meinen Augen, beim Realisieren, was ich eigentlich gerade von mir gegeben hatte. "Sei still, du redest Unsinn." Versuchte er mich zu beruhigen, legte seine linke Hand auf meinen rechten Oberschenkel, seine rechte Hand an meine linke Wange.

"Ich vermisse sie, ich vermisse sie Taeyong." Entkam es mir hauchend, er nickte nur, suchte nach meinen Augen. "Das tust du, aber zu gehen währe keine Lösung. Du wärst allein-.." Ich unterbrach ihn. "Ich meinte, zurückgehen." Er stoppte und blickte mir tief in meine Pupillen. "Zurückgehen? Leila, was sagst du da bitte? Sie haben dich geschlagen! Hast du das etwa vergessen?" Seine Stimme glich einer Achterbahn, hob und senkte sich im Fall. Meine Hand schlug seine von mir weg. "Nein, das habe ich nicht! Wenn wir es uns aber doch beide eingestehen, taten sie es doch nur, weil sie mich lieben!" Hob sich meine Tonlage nun auch eine Oktave höher. "Hörst du eigentlich noch, was du da sagst?! Du bist doch verrückt!" Ich stand auf und nun stellte sich auch mein Gegenüber wieder aufrecht hin. Wir starrten einander voller Wut an, aber dennoch wussten wir, dass der andere in diesem Augenblick litt. Wir verletzten uns gegenseitig, ob mit Absicht oder auch unterbewusst. Das war keine gesunde Liebe, wenn wir dem anderen nicht die Gefühle und Geborgenheit zukommen lassen konnten, welche er brauchte.

"Wir waren von Beginn an zum Scheitern verurteilt!" Warf ich offen in den Raum hinein und wünschte es niemals ausgesprochen zu haben, denn es war das was wir uns beide niemals eingestehen wollten. Es war das Ende. "Sag mir, wie lange hätte dieser Zustand noch weiter gehen können?! Ein, zwei Wochen? Allein wenn die Schule wieder angefangen hätte, wären wir im Chaos untergegangen Tae!" Es herrschte Stille nach meinen Worten und stumm sah er in mein Gesicht. "Tae.." Wiederholte er und ich weitete begreifend meine Augen. "Also sind wir wieder hier angelangt." Meinte er und, mich langsam beruhigend, sah ich zur Seite, biss mir auf die Lippe. Wir waren wieder bei Null. Den Schmerz nicht mehr ertragen wollend rannte ich aus dem Raum und die Treppe hoch, wollte weg, einfach weg von allem. "Leila!" Rief er mir hinterher, doch ich war zu schnell und als ich die Tür zu seinem Zimmer öffnete, stand alles still. Ich, er, alles. "Es ist nicht, was du denkst-.." Ich drehte mich wütend zu ihm um als er nach meiner Schulter griff, schlug seine Hand von mir. "Was ist es dann?! Was hat das zu bedeuten-.." Doch als ich auf meine gepackten Sachen deutete, nicht den Grund für sein Benehmen erklären konnte, schellte es an der Tür und stoppte somit mein Verhör an dem älteren. Er hob beruhigend seine Hände und deutete mir an, ruhig zu bleiben.

"Wer ist das?" Wollte ich hauchend wissen. "Bleib ruhig Leila, bitte." Verlangte er, doch ich stieß ihn von mir, ging die Treppenstufen wieder hinunter und zog an der Klinke. Als ich sie jedoch aufzog, setzte mein Herz kurz aus und ich blickte einfach still durchatmend in diese dunklen Augen. "Bist du soweit?" Lächelte er und verwirrt drehte ich mich zu Taeyong welcher mir hinterher gekommen war. "Soweit, für was? Was ist hier los?" Flüsterte ich überfordert, wandte mich dem Größeren zu. "Was macht Ten bitte hier?" Der Asiate sah mich nicht an. "Antworte mir Tae!" Er ballte seine Hände zu Fäusten und plötzlich drehte sich sein Kopf wieder mir zu. "Du willst wissen, was hier los ist Leila?! Ok, dann sag ich es dir eben! Ich habe Ten angerufen! Ich habe ihn gebeten dich abzuholen und zu Larene zu bringen, damit du hier weg kommst! Sie hat mir von der Sache mit Pepe erzählt und wenn du bei ihr mit ihm leben würdest, wäre es für uns alle das Beste! Auch die Tatsache, dass du nicht mehr hier wärst, dass du nicht mehr in meiner Nähe wärst und auch, dass.." Er sah zu mir auf, ich wartete mit Tränen der Verzweiflung, Wut und Trauer in meinen Augen auf die Vollendung seines Satzes. Doch er handelte anders als erwartet. Denn er kam auf mich zu, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich fest. Ich spürte meine Tränen an meinen Wangen hinunterlaufen, auf seinen Händen aufprallend. Merkte, den Druck welchen er auf meinen Lippen ausübte. Was dieser Kuss mit ihm anstellte, es zerstörte ihn, dieser Kuss zerriss ihn, das alles spürte ich in diesen Sekunden. Er löste sich von mir, blieb dennoch so nah, dass ich seinen Atem an meinen Lippen wahrnehmen durfte. "Und dass ich dich aufgeben werden muss, das alles nehme ich in Kauf." Vollendete er mit Tränen an seinen Wangen, war mir nicht sicher, ob sie von mir stammten oder doch von ihm.

Meine Blicke wanderten zu Ten, welcher noch immer überfordert im offenen Eingang wartete. "Ich werde trotzdem nicht mitgehen." Damit löste ich mich von Taeyong und betrachtete ihn. "Du machst einen Fehler Leila." Raute er mit angespannter Stimme, ich blendete seinen Satz aus. Ich ging langsam hoch, blendete, die an der Schwelle stehende, Maya aus. "Wohin geht Leli?" Fragte sie ihren Bruder, welcher sie auf seinen Arm nahm. Ich griff nach meinen bereits von Taeyong gepackten Sachen und lief zurück, an den beiden vorbei. "Sie läuft in ihr Unglück." Antwortete er seiner Schwester, hatte mich beim Sprechen im Fokus. Ten stand schweigend im Flur, machte im Türrahmen Platz für mich, konnte nichts weiter als dem Geschehen seinen Lauf zu lassen. "Du machst einen riesigen Fehler." Meinte Taeyong mir hinterher, als ich bereits auf ihrer kleinen Veranda stand. Ich drehte mich zu ihm um. "Alle Optionen wären ein riesiger Fehler, es gibt vielleicht nur einen falschen Weg, um den richtigen zu finden." Erwiderte ich, drehte mich bereits um und ging die Stufen hinunter. "Unsere Tür steht dir nur jetzt offen, wenn du jetzt gehst, gibt es kein zurück." Murmelte er wütend und ich nickte in mich hinein. "Fein." Sagte er lauter und die Tür schlug hinter mir ins Schloss.

Einatmend stand ich wieder vor meiner Haustür und nach längerem Zögern schellte ich. Als ich wartete sah ich zu Tae's Haus. Wir waren tatsächlich wieder beim Anfang geendet. Die Tür vor mir ging auf und Pepe begutachtete mich geschockt mit seinen großen blauen Augen. "Wer ist da?" Hörte ich meine Mutter in den Flur rufen und sofort zog sich alles in mir zusammen. Die Tür schlug bis zum Anschlag aus und als meine Mutter in den Flur hineinblickte hielt sie sich eine Hand vor ihren Mund, weitete geschockt ihre Augen und kam auf mich zu. Weinend fiel sie mir um den Hals. Irgendwann kam auch mein Vater hinzu, was ich aber nicht mehr wirklich zwischen den Freudentränen und Umarmungen mitbekam. Sie brachten mich samt Tasche rein und zu meinem Erstaunen, fragten sie mich nicht aus. Sie wollten weder wissen wo ich war noch mit wem. Alle ließen sie mich machen, meine Mutter machte sich sofort an meine Wäsche und mein Vater verschwand in meinem Zimmer, sich um die Jalousie kümmern. "Warum bist du wieder hier?" Erklang es leise hinter mir und ich lächelte bei Pepe's Anblick. "Dinge haben sich geändert." Antwortete ich, umarmte ihn und streichelte über sein helles Haar. "Ich habe dich vermisst Leila." Nuschelte er und ich drückte ihn leicht gegen mich. "Ich dich auch." Gab ich zurück, sah von ihm auf und zum Kamin hinüber. Nachdenklich betrachtete ich das Bild von uns. Mein Bruder und ich lösten uns voneinander, ich ging auf die Fotografie zu. Meinen Kopf zur Seite neigend zog ich meine Brauen zusammen. "Was schaust du so?" Hackte mein Bruder nach, ich trat leicht zur Seite. "War das Bild schon immer so?" Gab ich zurück und er kratzte sich am Hinterkopf. "Was meinst du?" Ging er ins Detail. "Ich meine, ob es schon immer so war? Ob wir noch nie, lächelten?" Die nach unten gezogenen Mundwinkel uns Vierer nicht länger betrachtend zog mich mein Bruder hinter sich her. Hatte ich das Bild nicht glücklicher in Erinnerung gehabt?

Am Abend war alles, als ob es nie anders gewesen wäre. Eine erschreckende Normalität war eingekehrt und nun saßen wir alle am Essenstisch, aßen und ich lauschte ihrer Unterhaltung, konnte mich nicht wirklich darauf konzentrieren oder involvieren. Mein Vater kam aus dem Flur und lächelte breit in die Runde. "So Schatz, dein Fenster ist wieder heile." Berichtete er und ich erhob mich abrupt. "Dann glaube ich, dass ich mich hinlegen werde." Gab ich von mir und meine Mutter nickte zustimmend. "Du hattest einen anstrengenden Tag, du solltest dich wirklich ausruhen." Nichts weiter darauf sagend verschwand ich im Hausflur. Die Frage, weshalb sie von einem anstrengenden Tag ausging, blendete ich aus. Doch meine Beine stoppten vor dem kleinen Schrank im Flur, betrachteten diesen, schluckte schwer. Ich hob die Vase und die Telefonstation davon hoch und griff fassungslos nach dem Stoff darunter. Zitternd versuchte ich den Stoff, welchen wir all die Jahre als Zierde verwendet hatten, mit meinen Fingern zu halten, es zu realisieren. "Ich gehe kurz frische Luft schnappen!" Rief ich in Richtung Esszimmer und schloss die Tür hinter mir.

"Auf einen Neuanfang." Hauchte ich zu dem Stoff, legte diesen vor der Tür unserer Nachbarn ab, schellte und versteckte mich hinter einem der Büsche. Frau Lee öffnete, verwirrt, schaute sich zu ihren Seiten um, hob dann das Stück von ihrer Veranda auf und verschwand wieder im Inneren.

Ich tart aus meinem Versteckt und lief zurück in Richtung Zuhause. Hoffend, dass ihr zurück erhaltenes Wappen, diesen Streit ein für alle mal beenden würde.

..Epilog folgt..


Es hat unglaublich lange gedauert dieses Kapitel zu schreiben, aber ich hatte eine enorme Schreibblockade und hoffe, sie nun endlich überwunden zu haben

I hope this chapter makes everyone crazy;)

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