30. chaptér
»er konnte ihre Worte
nicht erwidern«
30. Chapter Birth
Meine Pupillen hoben sich langsam, sachte, ganz unsicher. Von der Schere in ihrer Hand, zu dem bunten Papier daneben und der männlichen Person vor mir. Ein einfaches, kurzes Anschauen, das war alles, dann wandte der Mann sich auch schon wieder von mir ab. Tae-hwan hatte mich gebeten, ihn und den anderen bei den Vorbereitungen für Taeyong's Geburtstag zu helfen. Er wäre bereits übermorgen und, auch wenn ich nichts zu seinem Vater gesagt hatte, war es erneut ein Schlag ins Gesicht. Er würde 18 werden, wäre volljährig, hatte mir jedoch nichts davon erzählt? Warum? Nun saß ich hier, neben Maya auf der Couch, steckte sie selbst-gemachten Dankschreiben der fünfjährigen in verschiede Briefumschläge und packte eine Marke drauf.
Gegenüber von mir saß Haechan in dem Sessel, packte bereits einige Geschenke ein, musterte mich ab und an skeptisch, beließ es aber dabei. In der Küche stand Chungwa, bereits seid heut früh. Sie bereitete ein riesengroßes Festmahl vor, bekam sogar Unterstützung von ihrem Mann, woraufhin ich schnell schließen konnte, dass es viele Geste werden würden. Ich war erstaunt wie organisiert alles bei den Lee's verlief, es war schließlich nur ein Geburtstag, wenn auch der achtzehnte. Bei uns wären nur einige Freunde eingeladen-, ein kurzes Danke an Familie und Freunde gesagt worden und dann wäre ich mit Freunden feiern gegangen. Hier war es jedoch anders. Tae's Mutter hatte anscheinend bereits alle Leute eingeladen und diejenigen welche absagen mussten oder anderweitig vertagt waren bekamen trotzdem ein Dankschreiben, was ich gerade vorbereitete. Sie selbst hatte alle Hände voll zutun mit dem Essen, während sie nebenbei auch gleichzeitig die Fragen ihres Mannes zur Dekoration, Beleuchtung und richtigen Anordnungen der Tische, Stühle und Garderobe beantwortete. Der Sohn des Hauses war selbst jedoch nicht anwesend. Seid heute morgen war er weg, was ich beim aufwachen bemerkt hatte, denn sonst hätte er sofort versucht mit mir zu sprechen.
Seid unserer Auseinandersetzung hatte ich kein weiteres Wort mehr mit ihm geredet. Ich verweigerte essen, trinken, jeglichen Kontakt zu meinem Zimmergenossen. Ich weite wenn er nicht da war und schlief falls er doch mal in sein Zimmer kam. Zwischendurch fragte ich mich, ob er meinen Standpunkt überhaupt nachvollziehen konnte? Ich konnte nicht raus, sowie er es machte. Seid Tagen hatte ich meinen Bruder nicht mehr gesehen und wusste nicht, wie es ihm erging. Meiner besten Freundin musste ich stumm hinterher schauen, als ihr eine Lüge eingetrichtert worden war. Hatte zwar unterschlupft gefunden, jedoch bei einer Familie, wo die Mutter mich hasste allein wegen meines Familiennamens, die Verwandten dies alle unterstützen, der Sohn mir nicht sagen konnte, was er nun für mich empfand, die einzig Verbündete eine fünfjährige war und der Vater, welcher einen liebevolleren Eindruck auf mich machte, aber ständig arbeitete. Sehr hilfreich.
Die Haustür ging auf, ein Schlüssel klimperte und schnelle Schritte näherten sich uns. Taeyong stand im Raum und obwohl ich meinen Kopf nicht zu ihm hob, wusste ich, dass er kurz zu mir gesehen hatte. "Yuta und die Jungs werden auch kommen." Verkündete er und legte seine schwarze Lederjacke auf einem der Esstisch-Stühle ab, was ich im Augenwinkel beobachtete. "Kommt Nari auch?" Hörte ich die Stimme seiner Mutter fragen und für einen Augenblick hielt mein Herz auf zu schlagen. Ich schaute kurz auf und eindringlich begutachtete mich der im Raum stehende Asiate. "Äh..nein, nein Mutter. Nari kommt nicht." Sie trat, mit ihrer weißen Schürze und einem Handtuch in der Hand, an ihn heran. "Warum?" Wollte sie genauer wissen und er antwortete prompt. "Sie und Yuta haben sich gestritten und ich wollte eine unangenehme Stimmung vermeiden." Log er notgedrungen und ich senkte meine Blicke wieder dem Papier vor mir zu. Das er log war mir schnell klar gewesen, Yuta würde sich niemals mit Nari in die Haare bekommen und selbst wenn, hätten beide genug Anstand besessen, dies auf einer Feier niemanden wissen zu lassen. Taeyong hatte schlicht und einfach gelogen, da er den wahren Grund verheimlichen wollte, denn dieser hätte nur noch mehr Streitereien ausgelöst. Nari konnte nicht kommen, da die Gefahr zu groß gewesen wäre, dass sie mich erkennen- oder gar verraten könnte.
Auf der allgemeinen Party würde ich selbst nicht anwesend sein, immerhin würde morgen Abend das gesamte Haus von Lee's nur so platzen. Haechan und seine Familie waren die einzigen die Einzelheiten wussten, Haechan war jedoch der einzige, der wohl die gesamte Geschichte von mir und meiner Familie wusste. Sie würden schonmal dicht halten, meinte jedenfalls Tae-hwan. Den Tag morgen würde ich jedenfalls in Taeyong's Zimmer verbringen, genauso wie den Tag darauf. Alle würden morgen in die Nacht hinein feiern bis es endlich Mitternacht wäre und der eigentliche Geburtstag beginnen würde. "Taeyong." Erklang es auf einmal von dem rothaarigen vor mir und ich wurde hellhörig. "Yuna kommt." Mein Kopf drehte sich sofort auf Tae, doch er schien gelangweilt von dieser Aussage zu sein. "Und?" Er widerte er desinteressiert, hob eine Augenbraue und zückte sein Handy. "Sag nicht, du könntest dich nicht mehr an sie erinnern?" Lachte Haechan, stand auf und haute ihm auf seine Schulter. Genervt schaute sein Gegenüber von seinem Display auf, drehte sich dann zu Donghyuck's Hand, entfernte sie angewidert. Mit einem vernichtenden und eiskalten-starren Augenkontakt richtete sich Tae an ihn, antwortete nicht, schaute nur so drein. Haechan hob beschwichtigend seine Hände. "Okay, ich wollte es ja nur gesagt haben." Meinte er daraufhin und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen um.
Taeyong's Kopf drehte sich zu mir, mir lag die erdrückende Ungewissheit wahrscheinlich gerade ins Gesicht geschrieben und so wie ich den Asiaten kannte, lass er dies gerade an meinem Ausdruck genau ab. Ich stand rasch auf und wollte gerade hinausstürmen, als das kleine Mädchen ihren Mund öffnete und ich neben ihrem Bruder stoppte. "Wohin gehst du Leli?" Kam es von ihr und der Junge neben mir legte seinen, sowieso schon auf mich gerichteten Kopf, zur Seite. Auch wenn es nur meinem Kopf entsprang, hatte ich das Gefühl, dass alle Laute im Raum verstummten und jeder seinen Kopf in meine Richtung gedrehte hätte. Hirngespinste, ich weiß. "I-Ins Bad." Stotterte ich angespannt und lief dann in Windeseile die Treppenstufen hinauf. Doch anstatt rechts herum zu laufen, Big ich links ab und verbarrikadierte mich in Tae's Zimmer. Ausatmend ließ ich mich an seiner Tür hinunter gleiten, spürte etwas mir bekanntes, bereits erlebtes, durchmachte einige Sekunden ein Dejavu. Als meine Eltern aus einer Kurzschluss-Reaktion heraus mich in mein Zimmer sperrten, ich nach ihnen rief, aus letzter Kraft gegen die Tür hämmerte und mich Fan ebenso an der Tür meines Zimmers herunter gleiten ließ. Dies alles raste durch meinen Kopf, die Szene, die Dunkelheit, die dämlichen Gefühle und Gedanken, alles passierte Revue. Ich raufte mir die Haare, atmete tief aus und schloss einfach meine Augen. Zu oft hatte ich geweint, zu oft war ich schwach, schwächer als anfänglich. Es klopfte an der Tür und ich robbte sofort am Boden von ihr weg. Der Kopf des Koreaners erstreckte sich durch diese und senkte sich überrascht zu mir hinunter. Er kam komplett hinein, schloss die Tür wieder hinter sich und stellte sich vor mir auf. Seine Hand reichte er mir hilfsbereit entgegen, welche ich jedoch verweigerte. "Geht schon." Nuschelte ich, schwer verständlich, und erhob mich.
Nicht weiter sagend lief ich etwas näher zum Fenster hin, wollte einfach seine Nähe meiden, denn sie fühlte sich einfach erdrückend an. Langsam öffnete ich meinen Mund. "Wer ist Yuna?" Wollte ich wissen, das wollte ich mehr als alles andere. "Ich kenne sie nicht." Antwortete er mir, trat an mich heran und ich drehte mich enttäuscht zu ihm um. "Tae, es ist das erste Mal, seid unserer Auseinandersetzung, dass ich wieder mit dir rede und du lügst mich an?" Er senkte seinen Kopf und ich nickte, er log wahrhaftig. "Es tut mir leid." Kam es leise von ihm. "Wer ist Yuna?" Wiederholte ich mich und er sah wieder zu mir auf. "Irgendeine Cousine einer Tante, ich weiß es nicht genau." Ich hielt seinen Blicken stand. "Mhm, warum hat Donghyuck dich dann auf sie angesprochen?" Hackte ich genauer nach und er kam noch einen Schritt näher. "Sie war wohl mal in mich verknallt, aber das ist ewig her und ich habe mir auch nichts draus gemacht. Mach dir keinen Kopf." Er legte seine Hände an meine Hüfte, beugte sich zu mir hinunter und wollte mir einen Kuss auf die Wange geben, jedoch verweigerte ich diesen und drehte mich weg. Seine Hände lösten sich wieder von mir und er seufzte leise auf, lächelte dann jedoch. "Leli?" Lachte er und ich fing auch an zu schmunzeln. "Sie nennt mich seid neustem so, niedlich oder?" Entgegnete ich und endlich schienen wir einander mal ohne vorwurfsvolle Blicke-, nichts sagendem Schweigen-, oder blindwütigen Streitereien lachen zu können.
"Warte." Kam es von ihm, er lief zu seinem Kleiderschrank und irritiert schaute ich ihm beim Wühlen in einer seiner Schubladen zu. "Mach die Augen zu." Kam es von ihm und ich runzelte meine Stirn. "Waru-.." Er schnitt mir ins Wort. "Mach es einfach." Befahl er und ich schloss zögernd meine Lider. Ich hörte seine Schritte und wie er nach meinen Händen griff, mir etwas eckiges in diese drückte. "Jetzt öffne sie wieder." Als ich meine Sicht wieder befreite guckte ich auf eine rosa-glänzende Pralinenpackung, welche mit einer roten Schleife umwickelt war. "Ich hab sie von meiner Oma bekommen und da du die letzten Tage nichts gegessen hast, kannst du sie ruhig haben." Schmunzelte er und perplex musterte ich mein Gegenüber. "Tae, du brauchst mir doh nicht dein Geschenk geben. Ich hole mir einfach etwas-.." Erneut unterbrach er mich. "Nein. Die ersten Geste werden bestimmt gleich kommen und außerdem; mir ist nichts wichtiger, als das du nun wieder isst." Er strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr, zog seine Hand allerdings sofort von meiner Haut weg. Er mied plötzlich jegliche Blicke. "Taeyong," murmelte ich gerührt, da mir bewusst war, dass er nur so reagierte, da er unsicher war. Der große Macho, Lee Taeyong, war unsicher wegen einer einfachen Annäherung bei einem Mädchen.
Gerade als ich weiter sprechen wollte schellte es jedoch an der Tür und wir beide zuckten zusammen. Seine Augen fokussierten die meine und für einige Sekunden hoffte ich, dass wir noch länger hätten so verweilt. "Ich sollte wohl nun runter, immerhin ist der heutige Abend für mich." Lächelte er mir entgegen und ich nickte ausatmend. Ein ganzes Haus, voller Lee's und ich mittendrin? Das könnte doch kein gutes Ende nehmen, das ging einfach nicht. Er öffnete langsam die Tür und drehte sich noch einmal zu mir um. "Geh bloß nicht aus meinem Zimmer." Ich nickte, doch er verfinsterte seine Miene und schüttelte seinen Kopf. "Leila, sag mir, dass du das verstanden hast." Befahl er ernst und ich schluckte. "Ich werde dein Zimmer nicht verlassen." Er kam wieder auf mich zu und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Ich vertraue dir." Flüsterte er zu mir hinunter und verschwand dann aus dem Raum, schloss die Tür ab und verschwand. Ich stellte die Schachtel Pralinen auf die Kommode neben dem Ersatzschlüssel und dem kleinen Kinderbild des Asiaten. "So, du wirst also morgen 18?" Meinte ich an das Bild gewandt und musterte es.
"Was schenk' ich dir?"
..Fortsetzung folgt..
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