16. chaptér
»sie ahnte, dass die nächsten
Tage interessant würden«
16. Chapter Motel
Ich warf mein Handtuch durch den Türrahmen genau auf das Bett im Nachbar Zimmer, drehte mich wieder dem rostigen und dreckigen Spiegel hin, setzte mein Zähneputzen fort. Ich spuckte den angesammelten Schaum in das ausgeblichen gelbe Waschbecken, welches nicht mit dem üblichen Weiß zu vergleichen war. Meine Zahnbürste verstaute ich zurück in meine Tasche, da mir allein schon bei dem Gedanken, sie hier abzulegen, sämtliche Keimarten in den Sinn kamen. Ich begann damit meine noch nassen Haare durchzukämmen, doch ich stoppte. Mein Kopf drehte sich ganz langsam, ich beugte mich dem rostigen Ding entgegen und fuhr musternd mit meiner Hand über mein Gesicht. Stimmte es was er meinte? Stimmte es, dass ich hässlich war? War Taeyong womöglich der einzige Mensch in meinem Leben, welcher mir immer nur die Wahrheit sagte? Ich ließ von meiner Haut ab und schüttelte ignorierend meinen Kopf. Warum dachte ich überhaupt über seine Worte nach? Er war ein Arschloch, ein unhöfliches, selbstverliebtes und arrogantes Arschloch. Ich lief haarkämmend in den Wohnraum, warf meine Bürste zu dem noch feuchten Handtuch auf dem Bett und griff nach dem Knauf der Tür, aus welcher ich heraustrat. Ich trug eine kurze blaue Stoffhose und ein weites schwarzes Shirt, welches gleichzeitig gut als Nachthemd interagierte. Unter meinen Füßen erklang das jedermanns bekannte schlurfende Klatschen, von meinen alten und bereits von einigen Urlauben, ausgeblichenen roten Flipflops. Ich lehnte mich an das altgoldene und recht instabil aussehende Geländer des offenen Flurs. Der frische Wind blies meine feuchten Haare etwas umher und verlieh dieser viel zu warmen Frühsommernacht einen kleinen Kick. Ich ließ meine Blicke auf den schwach beleuchteten Pool der Anlage fallen, welcher mir den Eindruck versetzte, dass es eine Weile her sein musste, wo der letzte Gast eine Runde darin gedreht hatte. Neben mir erklang Gekicher und als ich mich umdrehte sah ich zwei sturzbetrunkene Personen, Mann und Frau, welche bereits schon vor der Tür dem Koitus verfallen wollten. Als sie in ihrem Zimmer verschwanden blinzelte ich einige Male angewidert, stieß mich von dem Geländer ab und beschloss noch etwas rumzulaufen, meine Gedanken hätten mich sonst nur weiter verstört.
Ich schaute unten in der Lobby angekommen an die alte Uhr, welcher ich kein Vertrauen schenkte, weshalb ich dann doch eine Person fragte. Diese jedoch meinte nur, dass dort eine Uhr hänge und ich selbst schauen solle. Auf welch freundliche Gestalten man doch traf..Sarkasmus. Der Uhr nach hatten wir es kurz nach elf, was bedeutete, dass wir bereits seid einer Stunde hier waren. Taeyong war mit mir in dieses schäbige Motel eingescheckt, da er mir erzählte, dass dies dem Vater seines Freundes gehöre. Demnach müssten wir wohl weniger oder gar garnicht's bezahlen, ich wusste es nicht, da ich nicht weiter nachgefragt hatte. Ich ging weiter und kam schlussendlich in dem, eigentlich um diese Uhrzeit geschlossen sein müssenden, Speiseraum. Dort an der Bar saß eine Person, welche sich lachend mit dem Barkeeper unterhielt. Allein an seiner Haltung erkannte ich Taeyong, weshalb ich auf die beiden zukam und mich zwei Stühle von ihm entfernt setzte. Ihre Köpfe drehten sich zu mir und als mein Begleiter mich erkannte verstummte sein Lachen abrupt. "Abend." Kam es von dem Schwarzhaarigen Jungen hinter der Theke und ich nickte. "Abend." Der mir Fremde schaute mich einmal musternd an und nach einpaar schnellen Handgriffen stand ein Drink vor mir bereit. "Ich hab doch garnicht's bestellt." Entgegnete ich etwas verwirrt und er zuckte mit seinen Schultern. "Geht auf's Haus." Ich nahm einen Schluck und musste feststellen, dass mir das Getränk wirklich schmeckte. "Ich nehme dann mal an, dass du der besagte Freund von Tae bist." Der Kopf des Fremden drehte sich zu dem anderen Asiaten hin und er fing breit an zu grinsen. "Von Tae~ also?" Fragte er augenbrauenwackelnd bei seinem Kumpel nach, verstellte extra seine Stimme einwenig und dieser schnalzte mit seiner Zunge auf. "Sie nennt mich so, weil ich es hasse Ten." Er trank sein Glas leer und drehte sich mir zu. "Leila, das ist Chittaphon Leechaiyapornkul, wir nennen ihn aber der Einfachheit nach her Ten. Seinem Vater gehört der Laden." Erklärte mir der Ältere und ich schaute wieder zu den schwarzhaarigen Jungen. „Deinem Dad gehört also der Drecksladen, welcher sich als Unterkunft benennen lassen will?" Die Beiden starrten wortlos in meine Richtung, doch ich nahm nur unbekümmert einen Schluck meines Getränks. Ten fing an zu lachen und haute Taeyong auf seine Schulter. "Siehst du jetzt womit ich mich rumschlagen muss?" Kam es von meinem Begleiter und Ten hievte sich auf den Tresen der Bar. "Mit einem wortgewandten, hübschen und frechen Mädchen? Du hast es ja so schwer mein Lieber." Taeyong lachte leicht, doch es wirkte mehr nachdenklich. Als würde er das erste Mal versuchen mich aus dem von seinem Freund beschriebenen Blickwinkel zu betrachten. "Wie alt bist du Ten?" Der Junge, ich vermutete dem Namen nach mal thailändisch, sprang von dem Tresen auf unsere Seite und setzte sich zu mir. "Siebzehn, du?" Fragte er an mich gewandt und ich begann zu Lächeln. "Sechstzehn." Lächelte ich zurück und verfiel seinen Augen. Warum musste der einzig nette Freund von Taeyong mir erst nach 16 Jahren über den Weg laufen? Jetzt mal abgesehen von Yuta, aber der hatte auch Nari. "Also Leila..du findest also, dass meinem Dad eine Bruchbude gehört?" Er lehnte sich zu mir rüber und zog seine Brauen hoch. Ich nickte wahrheitsgemäß und er grinste. "Bruchbude ist vielleicht etwas verschönert." Ten lachte und drehte sich zu seinem Freund um. "Ich nehm dir deine Last gerne von deinen Schultern Hyung!" Lachte der Thailänder zu dem Koreaner hin, dieser schmunzelte nur etwas genervt. "Mach das ruhig, ich lass euch dann mal allein." Meinte der Größere, haute seinem Freund zweimal auf seine Schulter und stand auf. "Wo willst du hin?" Rief ich ihm lächelnd hinterher. "Ich brauche frische Luft, aber eigentlich, geht es dich auch nichts an." Murmelte er, verschwand und mein Lächeln mit ihm.
"Was hat er?" Fragte ich, drehte mich um und erschrak als Ten plötzlich nahe zu mir vorgelehnt war. "Oh." Entwich es mir und er schüttelte lächelnd seinen Kopf. "Ich wusste es." Kicherte er und nahm einen Schluck von meinem Getränk. "Was?" Entkam es mir misstrauisch. "Du hast noch niemanden geküsst." Empört riss ich meine Augen auf und stand von meinem Stuhl auf. "Woher willst du sowas wissen? Nur weil ich nicht Taeyong verfalle wie jedes andere Mädchen?! Ich hatte bereits schon eine Beziehung!" Warf ich ihm um seinen Kopf und er lehnte sich entspannt zurück. "Das muss nichts heißen." Meinte er schulterzuckend und ich verdrehte meine Augen. "Gute Nacht Ten!" Sagte ich wütend und lief zur Tür hin, doch stoppte in der Tür als der Schwarzhaarige nach mir rief. "Ach und Leila?" Ich drehte mein Kopf zu ihm um. Er schaute nach vorn und trank den letzten Rest meines Drinks. "Du hast ihn gerade Taeyong genannt." Ich schloss meine Augen, presste meine Lippen aufeinander und verließ den Raum. Woher wusste er es? War es so offensichtlich, dass ich noch niemanden geküsst hatte? Wusste er auch, dass ich Angst davor hatte? Sah er auch dies mir an? Ich rannte schnell durch die Lobby, stoppte jedoch als ich Taeyong allein am Pool sitzen sah. Seine Füße im Wasser getränkt, sein Blick auf die Oberfläche fokussiert. Leise öffnete ich die Glastür, lief nach draußen und kam auf ihn zu. Stumm setzte ich mich neben ihn, zog meine Schuhe aus und ließ meine Füße, ebenso wie er es tat, in das Wasser fallen. "Magst du Ten?" Fragte Taeyong, jedoch ignorierte ich seine Worte. "Ich liebe nur Pepe." Meinte ich und seine Stirn runzelte sich, woraufhin ich fortfuhr. "Meine Mutter ist eine egozentrische, alles kontrollieren wollende Frau, die einen geldgierigen und alles überwachenden Mann geheiratet hat. Nach ihrem ersten Kind sind sie zusammen in ein kleines Einfamilienhaus gezogen und bekamen ihr zweites. Sie erzogen ihre Kinder mit Vorurteilen und Hass, weshalb ihre Erstgeborene schnell lernte, wie sie ihren Bruder daraus halten musste. Tae, ich liebe nur Pepe." Dann beantwortete ich ihm seine Frage von der Fahrt und unsere Füße schwebten im Chlor.
Sein Kopf drehte sich zu mir und ich schaute auch ihn an. Sein Gesicht war wegen des blauen lichtes, in einem hellen Türkis am funkeln. "Weinst du?" Kam es von ihm und ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, alles gut." Lächelte ich und er nickte. "Leila, du hattest mich gefragt, warum wir keine Freunde sein können." Ich hob beschwichtigend meine Hände. "Das war dumm-.."
"Ich bin einfach gegangen." Meinte er und ich verstummte. "Weißt du warum ich gegangen bin? Weil ich die Antwort selbst nicht wusste. Es liegt uns wahrscheinlich im Blut, wir können einander nicht ausstehen. So war es schon immer und so wird es auch für immer bleiben." Ich nickte und legte meinen Kopf zur Seite. "Da hast du wohl recht." Murmelte ich, bemerkte wie sein Fuß langsam neben meinem auftauchte und sich unter mein ausgestrecktes Bein legte. "Wir werden einander wohl nie leiden." Säuselte ich und legte mein Kopf gegen seine Schulter. "Nie." Meinte er, schaute zu mir hinunter und seine Hand legte sich auf meine. "Ich hasse dich." Erklang es gleichzeitig von uns beiden und wir schauten auf das funkelnde Wasser.
..Fortsetzung folgt..
CAST
chittaphon leechaiyapornkul - ten, the barkeeper son who loves to provoke his good old friend tae
"to see the anger in his eyes is my passion, but when I am near you he sees something else"
-jealousy
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