14. chaptér
»ihre Eltern hatten eine
Entscheidung getroffen«
14. Chapter Squad
"Schatz? Wo willst du denn jetzt noch hin?" Kam es lachend von meiner Mutter, nachdem ich mich von meinem Bruder befreit hatte und zur Tür hin stürmte. Ich hielt an, dachte nach, wusste nicht zu handeln. "Um.." Murmelte ich, richtete mich wieder auf und drehte mich zu der Dame hinter mir um. Ich konnte ihr schlecht sagen, dass ich zu unseren Nachbarn rennen wollte, was mir, beim genaueren überlegen, etwas voreilig gehandelt, erschien. "Ich will zu Melody." Log ich und kam auf sie zu. "Ich wollte ihr von der tollen Neuigkeit erzählen." Die Frau vor mir runzelte ihre Stirn und schüttelte Kopf. "Um diese Uhrzeit? Du siehst sie doch morgen schon wieder und außerdem, habt ihr doch eure ach so tollen Handys. Du kannst es ihr doch auch über Line schreiben." Ich musterte sie erstaunt, da ich nicht erwartet hatte, dass sie, meine Mutter, welche keinen blassen Schimmer von Technik hatte, tatsächlich den Namen der hier wohl bekanntesten Messenger App wusste. "Schau nicht so, deine Mutter weiß auch einige Dinge, welche du nicht von ihr erwartest." Lachte sie stolz und ich kicherte innerlich. "Jetzt geh hoch, du kannst ihr morgen von allem erzählen." Zustimmend nickte ich, rannte die Stufen hoch und lief in mein Zimmer hinein. Ohne groß Zeit zu verlieren ging ich geradewegs durch den Raum, zum Fenster hin und schaute in den, ungewöhnlich, dunklen Raum rein. War er etwa schon am schlafen? Ich schob meine Fensterscheibe hoch. "Tae?" Rief ich leise, doch es regte sich nichts, weshalb ich es erneut versuchte. "Tae, es ist wichtig." Reaktion, Fehlanzeige. Nachgebend machte ich mein Fester wieder zu, zog mich um und ließ mich in mein Bett fallen. "Was ist mit ihm?" Fragte ich mich selbst, starrte an die Decke, betrachtete die Leere. Wie erdrückend.
Am nächsten Morgen war ich mehr als nur wach, freute mich auf den Weg zur Schule, auf den Unterricht und auf den letzten Tag vor den Ferien. Innerlich leugnete ich das Offensichtliche, doch ich musste ehrlich zu mir sein, ich wollte auch ihn wiedersehen und schauen was er zu sagen hätte, wenn ich ihm von der Neuigkeit erzählen würde. Zuvor bekam ich eine Nachricht von Melody, welche mich darüber in Kenntnis setzte, dass sie heute zur Schule fahren würde. Dankend lehnte ich ab, als sie mich fragte, ob ich mitwollen würde. "Vergiss dein Pausenbrot nicht Leila!" Rief mir meine Mutter hinterher, welche heute bereits frei hatte. "Wohin des Weges?" Kam es von meinem Vater, der in seinem Anzug nicht wieder zu erkennen war. "Schule." Gab ich schnell von mir, riss die braune Tüte aus der Hand meiner Mutter und eilte zurück zu unserer Haustür. "Wenn mich nicht alles täuscht, würde ich meinen, dass du dich schon fast auf die Schule freust." Lachte der Herr vor mir, welcher nach seinem Autoschlüssel von der Kommode im Flur griff. "Soll ich dir was sagen Papa? Du könntest mit der Vermutung vielleicht sogar recht liegen, aber auch nur vielleicht." Gab ich zurück und rannte aus der Tür, doch abgesehen von der Mutter von Tae, war niemand draußen zu sehen. Natürlich hätte ich sie fragen können, wo er war, doch selbstverständlich konnte ich das nicht tun. Es war ein Widerspruch in sich, dass war mir bewusst. Frau Lee bemerkte meinen leeren, auf sie gerichteten Blick und strich sich ihre kurzen, schwarzen Haare hinter ihr Ohr. Kopfschüttelnd und wieder bei Besinnung senkte ich meine Augen und lief beschämt meinen Weg zur Schule entlang.
"Hey!" Rief ich ausatmend und kam mir mittlerweile wie eine von Taeyong's Verehrerinnen vor. Ich musste ihn langsam finden, damit dieses schrecklich-, neugierige Verhalten von mir verschwinden würde. Was war bloß los? Er war mir im Endeffekt noch immer egal, ich hasste ihn immerhin, doch er hatte soviel über meine Oma herausfinden können. Er durfte jetzt nicht einfach von heut auf morgen verschwinden und wenn doch, würde er es noch bereuen. "Jungs!" Die Köpfe seiner Clique drehten sich zu mir um und unerwünschtes Stöhnen im Zusammenklang mit Augenrollen begrüßten mich. "Ich hab euch auch vermisst. Yuta." Grüßte ich kurz den Japaner und er nickte kurz. "Leila, was möchtest du?" Fragte Johnny und ich nickte schnell. "Ich bin gleich schon wieder weg, ich habe nur eine kurze Frage. Habt ihr Tae gesehen?" Sie tauschten irritierte Blicke aus und musterten mich im Anschluss. "Siehst du ihn hier irgendwo?" Meinte Luacas und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich biss meine Zahnreihen aufeinander, weshalb sich mein Kiefer anspannte. "Nein, sonst würde ich euch doch nicht fragen und jetzt lasst den Scheiß. Taeyong ist nicht hier und ohne ihn habt ihr genau genommen keinen Grund mich zu hassen. Also, verhaltet euch eurem Alter entsprechend und geht mir nicht auf die Eierstöcke verstanden?" Zischte ich angepisst und sie beäugten mich, sprachlos. "Ich kann ihn seid gestern nicht mehr finden und ich-.." Ich brach ab und plötzlich merkte ich, wie albern es rüberkommen würde, wenn ich plötzlich nur mit ihm reden wollen würde. Sie würden Verdacht schöpfen und meine Eltern könnten Wind von dem ganzen bekommen, ich wusste zwar noch nicht wie, doch sie würden es bestimmt irgendwie mitbekommen. Das wusste ich. "Und du was?" Fragte Lucas misstrauisch, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und trat ein Stück mehr an mich heran. "Und ich muss noch etwas mit ihm klären, mehr müsst ihr nicht wissen. Also wisst ihr jetzt was?" Entgegnete ich dem sehr viel größeren. Sie tauschten ihre Blicke aus, schüttelten jedoch ihre Köpfe. "Wir wissen nicht wo er ist." Antwortete mir Kun, was die anderen nicht bestritten. Ich lehnte mich zur Seite und nahm den Japaner in mein Blickfeld. "Yuta?" Fragte ich mit einem flehenden Unterton in meiner Stimme, doch er schüttelte nur entschuldigend sein Kopf. Ich atmete tief ein und versuchte mir nichts anzumerken. "Wenn das Weichei sich eben nicht traut, kann ich auch nichts dafür." Ich drehte mich weg, rammte die Schulter des halb-Thai-halb-Chinesischen Jungens und lief zu Melody hinüber. "Was ist?" Fragte meine Freundin besorgt als sie meine ungewohnte Miene sowie Aura wahrnahm, doch ich schüttelte nur schweigend meinen Kopf. "Hat Yuk-hei irgendwas gesagt?" Wollte sie, in einer aufgebrachten Tonlage, von mir wissen doch ich verneinte. "Lass uns gehen, die Stunde fängt gleich an." Meinte ich und sie nickte bejahend. Doch meine Laune veränderte sich schlagartig als ich ihm Augenwinkel noch einmal die Gruppe an Jungs betrachtete. Als ich Yuta's Blick streifte und in diese verzeihenden Augen sah, in diese bedrückte Seele. Er log, er wusste wo Tae steckte und nun wusste ich es auch.
Mit genauem und sicheren Abstand folgte ich dem Takoyaki Prinzen zu seinem Haus und sah ein, für mich recht unnormales, Bild. Er lief an seiner Haustür vorbei, öffnete das Garagentor und ging mit geducktem Kopf unter dem Tor in das Hausinnere. Wütend lief ich über die Straße, auf sein Anwesen zu und umgriff kräftig das nicht automatische Tor. "Arsch!" Zischte ich und schaute auf den vermissten Asiaten, welcher bequem auf einem Türkisen Sofa saß, einen Ball an die Wand warf und mich überrascht musterte. "Leila," hauchte er ungläubig zu mir hin, richtete sich auf und schaute zu Yuta. Dieser stand ebenso unbeholfen vor mir und wusste wohl nicht wen er zuerst anstarren sollte, mich oder doch seinen ebenso aufgebrachten Freund. "Du solltest doch niemandem etwas erzählen!" Brüllte Taeyong zu dem anderen hinüber, doch ich unterbrach ihn, indem ich meine Hand auf seine Schulter legte und ihn grob zu mir umdrehte. "Er hat mir nichts erzählt!" Schrie ich, doch beruhigte mich sofort. "Denkst du im Ernst, dass ich dich nicht finden würde? Was machst du hier und warum bist du heute nicht zur Schule gekommen?" Fragte ich in einem ausgeglicheneren Tonfall und nun nahm auch der Junge vor mir wieder seine desinteressierte Haltung ein, wie typisch. "Ich hatte einfach kein Bock, war sowieso der letzte Tag vor den Ferien. Was kümmert's dich?" Stellte er mir als Gegenfrage, doch ich ignorierte sie gekonnt und machte sofort bei meinem Anliegen weiter. "Ich muss dir etwas wichtiges erzählen, es ändert alles." Meinte ich gleich aufgeregter, schaute ihn intensiv an, doch blickte dann andeutend an ihm vorbei, auf Yuta zu. Taeyong verstand, drehte sich um und deutete mit seinen Händen an, aus dem Raum zu gehen. Schnaubend reagierte der Japaner und nachdem er durch die zweite Tür, welche direkt am Haus angrenzte, verschwunden war, drehte sich der Kopf des Koreaners zurück zu mir. Ich holte mit meiner Hand aus und verpasste ihm eine, sodass selbst meine innere Handfläche schmerzte. "Ah!" Zischte er auf, hielt sich seine Wange und verzerrte sein Gesicht. "Das war dafür, dass du dich einfach verpisst hast ohne eine Erklärung." Ich fiel ihm um den Hals und auf einmal verstummten seine quälenden Töne. Seine Hände blieben von mir fern und er wartete nur darauf, dass ich mich wieder von ihm löste was ich jedoch nur kurz machte um zu ihm aufzuschauen. "Wir können doch!" Meinte ich, allerdings runzelte er nur seine Stirn. "Tae, meine Eltern fahren zusammen mit Pepe zu meinem Großvater nach Gwangju!" Ich drückte mein Gesicht wieder gegen seine Brust und dann legten sich sogar die Arme des älteren um mich. "Perfekt!" Meinte er fröhlich und der Druck um meinen Körper, von seinen Armen, wurde ganz dezent stärker.
"Yut-..Leila?!" Wir lösten uns geschockt, nachdem Nari auch durch das Garagentor zu uns kam. "Du verstehst das falsch!" Kam es gleichzeitig aus unseren beiden Mündern, allerdings fing das zierliche Mädchen vor uns nur an zu kichern. "Ich sag nichts." Lachte sie und machte eine Bewegung mit ihren Finger als ob sie ein Schloss an ihrem Mund verschließen würde. "Das hoffe ich auch für dich." Zischte Taeyong, griff nach einer Tasche und lief die Einfahrt hinunter. "Warte verdammt!" Schrie ich zu ihm hin, verabschiedete mich flüchtig von meiner Freundin und rannte dem Asiaten hinterher. "Die Schelle hätte nicht sein müssen, du bist unfassbar." Murmelte er nach einer Weile in welcher wir nur stumm nebeneinander herliefen. "Ich weiß." Schmunzelte ich und er rollte mit seinen Augen. "Sag mal.." Fing ich an und er drehte sich mir zu. "Wie kommen wir hier eigentlich weg? Ich meine; du bist noch keine 18 und ich habe noch nicht einmal einen Führerschein." Er blieb kurz stehen, ich machte es ihm nach. Man sah ihm förmlich an, wie er gerade nachdachte, er war schlau und innerlich beneidete ich ihn tatsächlich um seinen Intellekt. Doch laut sagen würde ich es niemals, sonst würde er sich noch etwas darauf einbilden. Sein Ego stank mir sowieso schon gewaltig. "Auf Öffentlichenverkehrsmittel angewiesen zu sein, wäre allein schon durch aufkommende Kosten unpraktisch. Wir sollten von dieser Option wohl besser absehen." Gab er nuschelnd von sich und er fuhr sich durch seine voluminösen Haare. Doch dann kam mir ein Gedanke, der uns hätte helfen können, doch eine weitere Frage bahnte sich in meinem Hinterkopf an. "Tae, ich glaube, ich habe eine Lösung für unser erstes Problem." Riss ich ihn aus seinen Gedanken, doch sein angestrengt/überlegendes Gesicht blieb vorhanden. "Erstes Problem? Haben wir etwa ein zweites?" Ich nickte auf sein Nachfragen und er beugte sich leicht zu mir vor. "Unterkunft. Erwarte bloß nicht, dass ich immer im Auto schlafen werde." Er lehnte sich lachend zurück, verstaute seine Hände in seinen vorderen Hosentaschen und grinste. "Keine Sorge, unser Prinzesschen muss nicht im Auto nächtigen, darum hat sich der König bereits gekümmert." Ich verdrehte meine Augen bei seinem Schauspiel doch kicherte im Anschluss. "Ein Glück das du König gesagt hast, einem Traumprinzen würdest du nämlich niemals ebenbürtig werden können." Lachte ich beim weiter laufen und plötzlich verstummte sein Lachen. "Ey! Wohin läufst du? Wir wohnen dort drüben!" Ich schüttelte mein Kopf und winkte ihm nur belanglos zurück.
"Ich muss mich um unser erstes Problem kümmern." Flüsterte ich zu mir selbst und setzte einen Gang zu. Ich betrachtete das mir nur alt zu bekannte Haus in der Ferne und wie schon so oft war ich dankbar darüber, dass sie nicht weit von mir entfernt wohnte. "Melody! Warte!" Rief ich ihr hinterher als ich sie, zusammen mit ihrem Vater vor der Haustür erkannte. Lächelnd winkte sie mir überraschst, mit Einkaufstüten in beiden Händen, zu. "Leila, wie geht es dir?" Kam es freundlich von ihrem Vater und ich begrüßte ihn. "Mel, können wir reden?" Sie nickte und wir stellten uns etwas abseits. "Kannst du dich noch daran erinnern, wie Euigeon damals in dich verliebt war? Als du nicht weiter wusstest, weil du ihn nicht verletzten wolltest, doch du ehrlich sein musstest, da du nicht das Selbe fühltest?" Irritiert über den Zusammenhang meines Erscheinens nickte sie zögernd und ich legte ihr meine Hände behutsam auf ihre Schultern. "Wer hatte dir damals geholfen?" Sie legte ihren Kopf leicht zur Seite und zog eine Braue in die Höhe. "Du," antwortete sie mir, betonte es jedoch so, als würde sie eine Frage stellen. "Melody, du hattest mir damals gesagt, dass du mir einen Gefallen schuldest-.." Sie beendete augenrollend meinen Satz. "Und jetzt willst du ihn einlösen, nicht wah?" Ein riesiges Grinsen bildete sich auf meinen Lippen und sie schüttelte ihren Kopf. "Ok, was brauchst du?" Ich räusperte mich und drehte meinen Kopf zu ihrer Garage. "Euer zweites Auto, den alten BMW." Sie schaute mich verdutzt an doch ich guckte ernst drein. "Ich erkläre dir alles wann anders, nur ich brauche ihn bis morgen. Ginge das? Bitte." Ihre Blicke wanderten zu ihrem Vater, sie schaute ihn für einen Augenblick an und schloss dann ihre Augen. "Fein, aber ich hoffe, du hast eine sehr gute Rechtfertigung."
"Vertrau mir, das habe ich."
..Fortsetzung folgt..
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