Hat der Mörder ein Herz-Kapitel 71 Jahr 33
1933 [New Orleans] <Februar>
Lucy saß alleine im Haus, William auf ihren Schoß. Alastor war gerade zur Arbeit gegangen und sie war nun alleine.
"Meinst du wir sollten raus gehen? Vielleicht komme ich dann auf andere Gedanken. Und du kannst mich ja auch beschützen.", sagte Lucy sanft aber leise zu dem großen Hund. William hob den Kopf und wedelte mit dem Schweif, ein kleines Lächeln überkam Lucys Lippen.
Sie leinte den Hund an und ging mit ihm hinaus.
Es war eigentlich ein schöner Tag, wäre da nicht die Trauer die auch von ständiger Angst begleitet war. Es war komisch, die letzten Morde waren immer in ihrem Bekanntenkreis, wollte jemand sie vielleicht umbringen und ihr so drohen? Wollte jemand Alastor umbringen? Sie schüttelte den Kopf um diese schrecklichen Gedanken los zu werden. Stattdessen konzentrierte sie sich auf William, der glücklich neben ihr her lief. Sie war froh den Hund zu haben, es fühlte sich besser an mit ihm durch die Straßen zu laufen da sie wusste das William im Notfall eine gute Verteidigung war.
Als sie die Runde fortsetzte kam sie an einer großen Villa vorbei, Lucy fand dieses Gebäude schon immer gruselig und sie fühlte sich irgendwie beobachtet und unwohl wenn sie an dem Gebäude vorbei ging. Mary hatte ihr erzählt das in der Villa ein Voodoo Priester leben würde, aber Lucy glaubte nach wie vor nicht an dieses Zeug.
Nach einer Weile ging sie mit William zurück nach Hause, draußen zu sein hatte sie wenigstens etwas glücklicher gemacht, New Orleans hatte immer eine positive Wirkung auf sie, trotz der gruseligen Ecken der Stadt.
Sie öffnete die Haustür und ließ den Hund hinein:"Es war schön mit dir zu spazieren.", sagte Lucy und streichelte den Hund der freudig bellte.
"Weißt du, ich glaube ich räume Alastors Gartenschuppen auf, ich brauche unbedingt Ablenkung von dem allen.", sagte Lucy und strich William über den Rücken, der Hund sah sie an. "Ja ich weiß das Al gesagt hatte das er den Schuppen lieber selber aufräumen möchte, aber er kommt doch nie dazu, ich tue ihm den Gefallen. Er wird sich freuen.", Lucy lächelte ein bissen.
Ein wenig motivierter ging sie in den Garten. Lucy öffnete den Gartenschuppen:" Okay, räumen wir auf.", sagte sie zu sich selber.
Sie begann den Schuppen aufzuräumen und fand Knochen in einem Regal:"Oh, die sind wahrscheinlich von einem Reh.", sie schüttelte den Kopf:"Alastor muss wirklich mal diese Dinge entsorgen."
Mit einem Lächeln machte sie weiter:"Ich sollte wirklich mal hinter dem Regal putzen, da ist wahrscheinlich sehr viel Staub.", sie begann das Regal von der Wand zu ziehen. Komischerweise fielen Gegenstände hinter dem Regal hervor. Lucy war verwirrt und hob die Dinge auf. Sie beäugte einen blutverschmierten Anzug von Alastor:"Er hätte mir doch sagen können wenn seine Kleidung voller Blut ist, er muss es doch nicht verstecken." Dann fiel ihr Blick auf ein Taschenmesser und eine Uhr, Lucy wurde nun noch verwirrter als sie die Gegenstände aufhob:"Das ist...das ist das Messer meines Vaters. Woher hat Alastor das?",sie war verwirrt und etwas besorgt:"Und das ist Pauls Uhr, er hat die Uhr praktisch nie abgenommen. Wie kann Alastor daran kommen? Er...er war doch schon länger nicht in der Nähe von Paul.", sie begann leicht zu zittern als sie die Gegenstände auf einen Tisch im Schuppen legte, sie öffnete eine Schublade und fand noch mehr Knochen, sie hatte genügend Rehe gesehen die Alastor verarbeitet hatte aber das, das waren keine Reh Knochen. Sie starrte erneut auf die Gegenstände, dann auf die Knochen. Sie spürte wie ihr Verstand raste und ihre Verwirrung sie förmlich auffraß. Sie erinnerte sich das die Polizei erwähnt hatte, dass der Mörder auch ein Kannibale war, da sie Leichen gefunden hatten, die kaum noch Fleisch an den Knochen hatten oder das ganze teile entfernt worden waren. Die Übelkeit stieg in ihr hoch, ohne weiter darüber nachzudenken warf sie die Gegenstände wieder hinter das Regal, ihr Herz explodierte fast in ihrer Brust. Dann erinnerte sie sich daran das Alastor öfter für sich selber separat Fleisch kochte und für sie dann etwas anderes, dies passierte nicht oft aber dennoch war es seltsam. Sie hatte sich damit nie so wirklich beschäftigt, sie dachte immer er tat das aus Zuneigung da er wusste das sie nicht so gerne Fleisch aß. Aber jetzt konnte sie sich nur noch vorstellen wie er Menschenfleisch vor ihren Augen gegessen hatte. Ihr wurde leicht übel und sie ging aus dem Schuppen. Sie wollte das alles einfach nicht wahrhaben:"Komm Lucy, das sind dumme zufälle....Al hat dich gern, er würde sowas nie tun, er ist der harmloseste Mann den es gibt.", murmelte sie zu sich selber.
Später kam Alastor nach Hause, wie immer umarmte er Lucy:"Hey, Darling. Entschuldige das ich dich mit deiner Trauer so alleine gelassen habe. Ich hoffe du hast den Tag gut überstanden, wenn etwas ist oder du etwas brauchst sag es mir.", er küsste sie auf die Stirn. Lucy zwang sich zu einem Lächeln, irgendwie vertraute sie ihm nicht mehr so wie sonst.
Der Abend verging ruhig, später lagen beide zusammen im Bett, Alastor drückte sich an Lucy und schlief langsam ein. Sein Atem wurde ruhig und er zog sie fest an sich. Lucy wagte es nicht sich zu bewegen, sie wollte ihn nicht aufwecken oder irgendwas provozieren. Sie dachte einfach nur nach, was wenn er sie nicht in echt liebte? Was wenn er nur so tat um harmlos zu wirken? Würde er sie töten wenn die Zeit gekommen war? Sie seufzte und sah auf den schlafenden Alastor das sich auf ihre Brust kuschelte und friedlich schlief, während er seine Arme um sie schloss. Die blonde Frau spürte Angst und auch Hass, wie konnte er einfach nur da liegen und sich an sie schmiegen als hätte er nie etwas getan, als wäre die Welt in Ordnung und als wäre er stolz auf seine Taten. Dennoch liebte sie ihn, aber ob sie das überhaupt noch konnte war ungewiss. Tränen stiegen ihr in die Augen, aber sie gab keinen laut von sich, sie musste vorsichtig sein. Alastor durfte nichts wissen.
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