Kapitel 86; Manuel
Als ich wach werde, strecke ich mich erstmal. Durch die Bewegung scheint auch Palle aufzuwachen, denn er sieht zu mir und lächelt mich leicht an.
„Können wir jetzt endlich reden?", komme ich direkt zum Thema und das Lächeln auf seinem Gesicht verschwindet. Er tastet nach seinem Handy, blickt auf die Uhrzeit und dann springt er plötzlich auf.
„In 15 Minuten fährt der Bus, den ich zur Uni nehmen muss!", teilt er mir mit und reißt seine Schranktür auf um sich wahllos irgendetwas raus zunehmen, bevor er das Zimmer verlässt. Perplex sehe ich ihm nach. Er hat nie so ein Drama daraus gemacht, wenn er zu spät zu einer Vorlesung kam. Eigentlich bin ich eher der von uns beiden, der ein Drama daraus macht. Palle hat ja seinen Ring und versteht eh alles auch ohne anwesend zu sein, indem er sich die Folien ansieht, also warum hat er es jetzt so eilig? Ich stehe auf und mache mich auf die Suche nach Palle. Ich höre wie die Dusche versiegt und ein paar Minuten später kommt Palle aus dem Bad raus. Er geht an mir vorbei in sein Zimmer und schnappt sich seine Laptoptasche, die er schnell um seine Schulter hängt. Wieder geht er an mir vorbei auf die Tür zu.
„Es hat dich nie interessiert, ob du Vorlesungen verpasst hast, also was soll das jetzt?", frage ich ihn und tatsächlich stoppt er in seiner Bewegung. Seine Hand liegt auf der Türklinke, aber er hat sie noch nicht runtergedrückt. „Können wir bitte reden?" Ich nähere mich ihm etwas, hoffe dass er sich zu mir umdreht, aber das tut er nicht.
„Worüber bitte?", sein Tonfall ist ungewohnt harsch. „Darüber, dass du abgehauen bist? Wir müssen nicht reden. Ich weiß eh schon was du mir sagen willst." Er drückt die Klinke runter und er scheint wirklich gehen zu wollen.
„Ich weiß, dass das scheiße von mir war, aber bitte hör mir zu", verlange ich und jetzt wirbelt Palle herum. Meine Augen weiten sich, als ich bemerkte, dass sich Tränen in seinen Augen sammeln.
„Damit du mir sagst, dass das alles nur an den Nebenwirkungen lag und ich da nicht zu viel reininterpretieren soll? Damit du mir sagen kannst, dass da nie etwas zwischen uns sein wird?", jetzt läuft eine Träne seine Wange runter und ich spüre wie meine Nase brennt und sich auch Tränen in meinen Augen sammeln. „Das kannst du mir alles auch nach meiner Vorlesung sagen", und damit dreht er sich wieder in Richtung der Tür, aber ich bin schneller, denn bevor er sie aufreißen kann, habe ich sie zu gedrückt. Genervt dreht Palle sich zu mir um und da ich die Tür zu halte, sind wir uns ziemlich nah und ich glaube, dass das momentan überhaupt nicht gut ist. „Geh von der Tür weg, Manuel", seine Stimme klingt beherrscht, er bemüht sich gerade definitiv darum mich nicht anzuschreien. Seine Augen sind geschlossen und er scheint innerlich bis drei zu zählen, in der Hoffnung, dass wenn er null erreicht und seine Augen öffnet, ich nicht mehr direkt vor ihm stehe. Ich bleibe regungslos stehen. Seine Augen öffnen sich und sofort verzieht sich seine Miene. „Geh weg", seine Stimme ist schneidend und fast hätte ich wirklich von ihm abgelassen, aber ich darf ihn jetzt nicht gehen lassen. Nicht, wenn er denkt, dass ich seine Gefühle nicht erwidere. Er schnaubt und dann legen sich seine Hände auf meine Schultern und er versucht mich wegzudrücken, aber ich halte dagegen. Frustriert schreit er auf. „Du darfst also einfach so abhauen, aber ich darf das nicht?" Seine Hände krallen sich in meine Schultern und im nächsten Moment schluchzt er auf. „Lass mich endlich gehen, verdammt!" Jetzt hat er seine Hände zu Fäusten geballte und trommelt damit gegen meinen Oberkörper. Ich seufze.
„Ja", sage ich stumpf und irritiert sieht er zu mir, weil ich mich nicht von der Stelle bewegt habe. Seine Fäuste stützt er an meinem Oberkörper ab. Er öffnete seinen Mund, aber ich komme ihm zuvor. „Ja, ich will wissen was du gemacht hättest." Palles Mund schließt sich und er starrt mich an, seine Fäuste öffnen sich wieder. „Ich bin abgehauen, weil ich Angst hatte, dass das was ich in dem Moment für dich empfunden habe nur an der Brille lag. Der Neid ihn mir wollte seit ich von Michaels Gefühle erfahren habe, dass ich auch so für jemanden empfinde und das jemand so für mich empfindet, versteht du? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass da mehr sein könnte und dann wollte ich dich plötzlich küssen und hab es auf die Nebenwirkungen geschoben. Und gestern Nacht, da war ich einfach so überfordert mit allem, dass ich einfach raus musste. Du warst mir so nah und alles ihn mir wollte, dass du mich endlich küsst, dann kam der Anruf und ich wusste, dass das meine letzte Chance sein würde, noch einmal in Ruhe über alles nachzudenken, also bin ich abgehauen. Ich weiß nicht genau was ich für dich fühle, aber ich weiß, dass es definitiv über Freundschaft hinaus geht. Außerdem weiß ich, dass ich es bin, der das fühlt, denn als du mich -zurecht- ignoriert hast, bin ich fast vor Sorge umgekommen. Ich hatte schon Angst dein Schrank wäre genauso leergeräumt wie der von Maurice und-" Eine Hand streicht sanft über meine Wange und ich unterbreche meinen kleinen Monolog. Palle lächelt mich an und ich erwidere es leicht.
„Also geht's dir genauso wie mir?", fragt er nach und ich zucke mit meinen Schultern.
„Ich schätze schon", antworte ich ihm und bewege meine Hände vom dem Holz der Tür weg, um sie auf Palles Schulter zu legen. Palle löst sich grinsend von der Tür und ist mir jetzt noch näher, weil seine Arme sich um meine Taille gelegt haben. Meine Arme schlingen sich um seinen Nacken, damit er mir endlich noch näher kommt. Ich habe das Gefühl, dass Palle mein Herz schlagen hört, so laut wie es gerade klopft. Unsere Nasenspitzen berühren sich und alles was ich tun kann, ist in seine Augen zu sehen und wieder dahinzuschmelzen. Endlich neigt Palle seinen Kopf etwas und unsere Lippen berühren sich. Alles in mir kribbelt und als Palle dann vorsichtig über meine Lippen leckt, öffne ich meinen Mund. Fuck, fühlt sich das gut an! Ich drücke mich an ihn, will mehr davon haben. Er soll mich nie wieder loslassen und so wie seine Arme den Griff um meine Taille festigen, will er mich auch gar nicht loslassen. Seine Lippen lösen sich von meinen, weil wir beide mal wieder atmen müssen und sobald genug Luft meine Lungen gefühlt hat, lege ich meine Lippen wieder auf seine und mache da weiter wo wir aufgehört haben. Als wir uns das nächste Mal von einander lösen, drücke ich meinen Oberkörper etwas von seinem weg, um auf die Uhr blicken zu können.
„Hey, in einer Minute fährt dein Bus", lasse ich ihn grinsend wissen. „Musst du nicht los?", frage ich ihn stichelnd und er grinst.
„Halt die Klappe", sagt er amüsiert und dann liegen seine Lippen wieder auf meinen. Das fühlt sich viel zu gut an! Er dreht uns und dann spüre ich das Holz der Tür in meinem Rücken. Es ist perfekt. Ich ziehe ihn noch näher zu mir, obwohl das vermutlich gar nicht mehr möglich ist. Er löst sich von meinen Lippen und diese kribbeln unaufhörlich. Ich will das er weiter macht, aber bevor ich ihn küssen kann, küsst er plötzlich meinen Hals und das fühlt sich auch ziemlich gut an, also lasse ich ihn machen. Seine Lippen streichen über meine Haut und sein Atmem auf meiner Haut macht mich noch ganz verrückt. Irgendwann reicht mir das leichte Kribbeln auf meinen Lippen nicht mehr aus und ich ziehe Palle wieder zu mir, damit er mich küsst. Fuck, wie kann sich das hier nur so verdammt gut anfühlen? Ein Geräusch zerstört den Moment, denn Palle löst sich von mir und fängt an zu lachen, während ich beleidigt zur Seite sehe. Ich kann doch nichts dafür, dass mein Magen knurrt. Meine letzte Mahlzeit ist halt schon etwas her, okay?
„Naw, nicht eingeschnappt sein", zieht Palle mich auf, küsst aber im nächsten Moment meine Wange und sofort drehe ich mich wieder zu ihm. Er lächelt mich an. „Komm lass uns was Essen." Zustimmend nicke ich und dann bewegen wir uns zur Küche, um wenig später am gedeckten Tisch zu sitzen.
„Guten Appetit", sage ich und beiße in mein belegtes Brötchen. Endlich Essen. Ich hatte echt Hunger, aber das ist mir durch die Emotionsachterbahn der letzten Stunden nicht aufgefallen.
„Guten Appetit", erwidert er und beißt in sein Brötchen. Schweigend essen wir und gerade als ich mich gedanklich darauf vorbereite aufzustehen und den Tisch abzuräumen, erhebt Palle seine Stimme. „Ich hab dich übrigens nicht ignoriert." Fragend sehe ich zu ihm und er spricht weiter. „Als du abgehauen bist wusste ich nicht was ich machen soll, also habe ich jemanden angerufen, der über meine Gefühle Bescheid wusste und erstaunlicherweise ist er sogar rangegangen. Noch erstaunlicher war, dass er mir sagte ich solle zur YellowBox kommen. Ich bin hingefahren und hab ihm dann die Situation geschildert. Dann hast du irgendwann geschrieben und er meinte ich solle dich ignorieren, weil das besser für mich wäre. Ich wollte nicht auf ihn hören, also hat er mir kurzer Hand mein Handy abgenommen. Als es dann pausenlos geklingelt hat wollte er, dass ich es endlich auf lautlos stelle, aber ich wollte den Moment eher dazu nutzten den Anruf anzunehmen. Das hat er mitbekommen und hat mir mein Handy aus der Hand gezogen. Dabei sind wir irgendwie auf den roten Hörer gekommen und dein Anruf wurde abgelehnt. Dann hab ich so Panik geschoben, dass ich ihn dazu gebracht habe in den Chat zu schauen. Er hat mir vorgelesen was du geschrieben hast und dann musste ich dir einfach schreiben, dass es mir gut geht. Tut mir leid, Manu. Ich wollte dich wirklich nicht ignorieren." Komisch, dass er nie den Namen der Person genannt hat. Das heißt doch, dass es jemand sein muss den ich kenne, oder? Aber das würde auch bedeuten, dass Palle schon relativ lange Gefühle für mich hat.
„Sag mal warum sagst du den Namen deines Kumpels nicht, kenne ich ihn etwa?", frage ich und Palle bricht ertappt den Blickkontakt ab. „Also kenn ich ihn. Sag mal wie lange-"
„Seit circa zwei einhalb Jahren", antwortet er leise, bevor ich meine Frage überhaupt zu ende stellen kann.
„So lange schon?" Palle nickt nur irgendwie verlegen.
„Am Anfang wollte ich einfach unbedingt mit dir befreundet sein und dann waren wir befreundet, aber irgendwie hat mir das nicht gereicht, also hatte ich erstmal eine kleine Lebenskrise, die darin geendet hat, dass ich akzeptiert habe mich ihn dich verliebt zu haben. Ich habe keine Ahnung wie du das nie gemerkt hast, es hat sich so offensichtlich angefühlt und alle meine Freunde haben mich damit genervt und sich Codewörter überlegt um mich auch in deiner Anwesenheit aufzuziehen", erläutert er und das würde erklären warum seine Freunde immer zu mit dem Wort "Kürbis" komische Sätze gebildet haben, bevor sie in schallendes Gelächter ausgebrochen sind. „Ich bin echt froh, dass du in all der Zeit nie in einer Beziehung warst. Keine Ahnung wie das für mich gewesen wäre. Denno hat dann irgendwann die These aufgestellt, dass du vielleicht schwul bist, weil ihm aufgefallen ist, dass du zwar mit vielen Mädchen befreundet bist, aber nicht sonderlich auf sie achtest. Dumme These ich weiß, aber für mich war das irgendwie ein Lichtblick", lässt er mich wissen und es war ja klar, dass sowas von Denno kommt.
„Hat Benno dich auch dazu gebracht mich zu ignorieren?", frage ich etwas gereizt und Palle nickt leicht. Ich schnaube etwas. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber irgendwie konnte ich Denno noch nie so wirklich leiden. Wenn Palle mir früher erzählt hat, dass er mit ihm unterwegs ist, hat mich das immer aufgeregt. Keine Ahnung was genau es ist, aber ich habe einfach eine leichte Abneigung gegen ihn. Ich lasse ihn das nicht wirklich spüren, weil er für Palle echt ein guter Freund ist und er eigentlich auch korrekt ist. Nur Palle selbst weiß, dass ich irgendein Problem mit seinem Kumpel habe. Irgendwann bin ich dann dazu übergegangen ihn absichtlich in Palles Anwesenheit Benno zu nenen. „Wieso ist er überhaupt hier?"
„Er hat seine Freundin besucht. Eigentlich wollte er mich beziehungsweise uns überraschen, aber ich habe ihn vorher angerufen", erklärt Palle kurz. Ich nicke. Gut, für Benno. Palle ist also schon echt lange in mich verliebt. Irgendwie macht mich das glücklich, aber etwas stört mich auch. Ich weiß nur nicht was genau es ist.
„Momentmal", jetzt ist mir aufgefallen was mich stört. „Wenn du wirklich so lange was für mich empfindest, warum wolltest du dann mit Lust rummachen?!"
„Das lag zum einen am Ring und zum anderen daran, dass-", er bricht ab. „Es lag nur am Ring", korrigiert er sich und steht vom Tisch auf, um sich damit abzulenken den Tisch abzuräumen. Wie kann man sich so auffällig verhalten? Bei seinem schauspielerischen Talent grentzt es ja an ein Wunder, dass ich nicht gecheckt habe, was er für mich empfindet.
„Zum anderen woran?", hake ich nach und folge Palle, der Käse, Wurst und Milch in den Kühlschrank räumt.
„Es lag nur am Ring", behauptet er, meidet gerade aber akribisch meinen Blick. „Jetzt lass uns erstmal alles wegräumen, ja?" Augenrollend helfe ich ihm dabei abzuräumen und spüle danach schnell das benutzte Geschirr. Als wir fertig sind scheint Palle erleichtert zu sein. Er glaubt wohl echt, dass ich meine Frage einfach vergessen habe. „Wollen wir 'nen Film sehen?" fragt er gespielt beiläufig und hofft tatsächlich mich so ablenken zu können. Irgendwie süß, dass er glaubt er könne mich so leicht vom Thema abbringen.
„Klar, sobald du mir gesagt hast woran es noch lag", gehe ich lächelnd auf seine Frage ein und beobachte mit einer gewissen Genugtuung, dass ich ihn aus der Fassung gebracht habe.
„Ich sagte doch bereits-"
„Ach, hör endlich auf damit und sag mir endlich woran es noch gelegen hat."
„Nein", antwortet er und setzt sich auf die Couch. Mit der Fernbedienung deutet er auf den Fernseher und kurz darauf, wählt er bei einem Streamingdienst einen Film aus. Ich seufze, dann setzte ich mich neben ihn.
„Jetzt sag es mir doch endlich", flehe ich und kuschel mich an ihn. „Ich will wissen woran es noch lag." Ich küsse seine Wange. „Sag es mir bitte", hauche ich in sein Ohr und beobachte grinsend wie sich eine leichte Gänsehaut an seinem Nacken bildet. Bevor ich noch etwas in sein Ohr flüstern kann, liegen seine Lippen auf meinen. Ich erwidere seinen Kuss, löse mich aber kurz darauf von ihm.
„Du gibst echt keine Ruhe, oder?", will er leicht genervt wissen und ich schüttel lächelnd meinen Kopf. Er seufzt. „Es hat sich halt gut angefühlt, weil ich mir irgendwie vorgestellt habe, dass du das gewesen bist. Ich weiß nicht, ob das am Ring lag oder nur an meinem kranken Gehirn, aber es war eine schöne Vorstellung", lässt er mich wissen und ich lege meine Lippen wieder auf seine.
„Na dann muss ich ja auch nicht eifersüchtig sein, oder?", frage ich, küsse ihn aber bevor er mir antworten kann. Jetzt ist er derjenige, der sich vom mir löst.
„Du warst eifersüchtig?" Ich tippe auf meine Brille und ziehe eine Augenbraue in die Höhe.
„Hast du das gerade wirklich gefragt?", will ich von ihm wissen und sehe, dass er irgendwie zufrieden grinst. War ja klar, dass ihn das freut. „Kann es sein, dass du mich auch deswegen gefragt hast, ob ich mich zu dir lege?" Jetzt verschwindet sein Grinsen und er weicht meinem Blick aus.
„Ja, schon. Das wurde vom Ring ausgelöst, aber ich wollte nicht das irgendjemand an mir hängt, sondern du und dann hat der Ring irgendwie darauf reagiert", gesteht er mir und ich muss lächeln. „Dann hast du dem wirklich zugestimmt und ich war so glücklich, bis mir aufgefallen ist wie angespannt du gewesen bist und wie seltsam es für dich war. Also hab ich mich dazu entschieden dich nicht mehr zu fragen, aber dann bist du plötzlich zu mir gekommen und wie hätte ich nein sagen können, als du gefragt hast, ob du bei mir schlafen kannst?" Jetzt sieht er wieder zu mir und lächelt leicht. „Dann hast du irgendwann angefangen immer öfter meine Nähe zu suchen und ich habe es so genossen. Ich habe angefangen mir Hoffnungen zu machen und dann kamen die Nebenwirkungen und ich war so verunsichert, aber dann hast du plötzlich so an mir gehangen und wolltest mich sogar küssen. Ich wollte dich auch küssen, aber mein Körper hat nicht reagiert."
„Dafür kannst du das ja jetzt", sage ich und küsse ihn wieder. Ich spüre das Grinsen auf seinen Lippen und als er sich von mir löst sehe ich es auch.
„Sind wir jetzt zusammen?", fragt er leise und automatisch muss ich lächeln.
„Ja, sind wir."
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