Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 80; Manuel

Die Sphäre schwebt ein paar Meter von mir entfernt in der Dunkelheit. Ich atme tief ein, schließe meine Augen und sammle mich. Das was ich vorhabe ist vielleicht nicht unbedingt das Intelligenteste, aber es ist mir egal. Ich öffne entschlossen meine Augen und bewege mich zielstrebig auf die Sphäre zu. Etwa einen Meter vor ihr bleibe ich stehen, starre sie an und hoffe, dass es einem Augenkontakt gleich kommt.

„Wo sind sie?“

Eine interessante Frage, aber sie ist falsch, Invidia.

„Falsch?“, frage ich und ziehe meine Augenbrauen zusammen. Wie kann eine Frage bitte falsch sein? „Inwiefern, falsch?“

Wo passt nicht ganz. Sie sind im Leben, aber gleichzeitig im Tod. Sie sind alles und nichts. Sie bewegen sich durch die Zeit und gleichzeitig sind sie im Stillstand. Oder kurz: Sie sind an der Schwelle zum Jenseits. Es geht also eher darum wann sie sind

Schwelle zum Jenseits. Das klingt überhaupt nicht gut. Heißt das, dass Micha jetzt auch tot ist? War's das jetzt? Sind sie einfach für immer von der Bildfläche verschwunden? Und wie sind sie überhaupt dorthin gekommen? Das kann ja eigentlich nur ein Wesen hier bewerkstelligen.

„Wieso hast du sie ins Jenseits geschickt?“, will ich wissen und die Sphäre verdunkelt sich. Das was ich gesagt habe scheint sie nicht zu freuen.

Ich habe nur Acedia zu mir gerufen, nicht Avaritia! Das sollte nicht passieren. Avaritia hat nach der Sphäre von Acedia gegriffen und ist so mit ihm ins Jenseits verschwunden.

„Wenn das nicht geplant war, dann hol sie gefälligst daraus!“, verlange ich und plötzlich ist die Sphäre nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Alles was ich sehe ist ein tiefes Schwarz. Ich fühle mich so klein. Ich erkenne etwas auf der Oberfläche der Sphäre. Grüne Augen starren mich an, es dauert eine Weile bis ich begreife, dass es meine Reflektion ist. Wobei, bin ich das überhaupt? Wenn ja sehe ich ziemlich müde aus. Die letzten Tage waren wegen den Nebenwirkungen auch ziemlich anstrengend. Generell ist es anstrengend. Alles ist anstrengend. Wieso mache ich überhaupt irgendwas? Läuft das Leben nicht automatisch auf den Tod hinaus? Wenn ich jetzt einfach aufhöre zu atmen, kann ich für immer entspannen, oder? Kein Stress, nie wieder. Keine Sorgen, nur diese angenehme Dunkelheit. Ich hebe meine Hand, bewege sie langsam auf die Dunkelheit zu, will sie berühren, will von ihr verschlungen werden, will endlich meine Ruhe haben.

Eine Hand schließt sich um mein Handgelenk, hält mich davon ab die Dunkelheit zu berühren. Ich drehe meinen Kopf etwas, blicke in braune Augen, die mich schockiert ansehen.

„Spinnst du, Manuel?! Hast du nicht zugehört? Wenn du die Sphäre berührst, verschwindest du auch im Jenseits!“, Palle klingt irgendwie aufgelöst und das reißt mich aus dieser dunkelheitliebenden Trance. Was war nur mit mir los? Bevor ich diese Frage äußern kann, klingt eine amüsiert Stimme in meinem Kopf. Mein Blick fällt auf die Sphäre, die sich mittlerweile von mir entfernt hat und wieder hell aufleuchtet.

Superbia und Invidia? Eine ungewöhnliche Freundschaft und definitiv das erste Mal, dass diese beiden Sünden miteinander auskommen.

„Was war das eben? Diese Dunkelheit?“, frage ich das Kommentar der Sphäre ignoriernd. Die Sphäre nähert sich mir, bleibt aber hell.

Du warst mir einfach etwas zu befehlerisch, Invidia.

Das Wesen entfernt sich wieder von mir und ungläubig sehe ich es an. Wollte es mich gerade ins Jenseits schicken, weil ich es genervt habe?

Dabei bist du doch die einzige Sünde, die aktiv nach mir gesucht hat.

„Was?“ Wann habe ich den nach einer Sphäre gesucht- realisierend reiße ich meine Augen auf. „Kashinalu und Ulanihsak, aber das kann nicht sein“, hauche ich und starre die Sphäre an. Das kann nicht sein. Es waren doch zwei göttliche Wesen.

Wir dachten mal wir wären unabhängig voneinander, aber nein, wir sind eine Instanz. Wir sind alles und nichts. Wir sind unsere Namen: Rückwärts der jeweils andere. Wir sind ein Kreis: Unaufhörlich, unendlich. Seit Anbeginn der Zeit wachen wir über diese Welt, haben uns der Illusion hingegeben zwei zu sein, obwohl wir eins sind. Dieser Illusion sind auch unsere Fehler verschuldet. Die Todsünden, hätten nie als Gegenstände manifestiert werden dürfen und jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten.

Sie sind eins und dachten sie wären zwei, vermutlich kam es deswegen zu dem Streit, weil ihnen ihre andere Hälfte gefehlt hat. Sind wir eigentlich nicht alle eins? Klar wir sind Individuuen, aber letztlich sind wir doch alle gleich. Wir atmen dieselbe Luft und wir atmen sie gleich. Einatmen, ausatmen. Immer wieder. Wie oft ein Mensch in seinem Leben wohl atmet? Wie oft weitem sich seine Lungenflügel, bis er schließlich seinen letzten Atmenzug nimmt? Wahrscheinlich gibt es da keine Statistik zu, aber ich werde später mal das Internet durchforsten.

„Auf was wartet ihr?“, fragt Palle und reißt mich aus meinen Gedanken.

Jede der sieben Todsünden hat einen Wunsch frei. Alle 100 Jahre kann das Ritual ausgeführt werden, aber es liegen größere Zeitsprünge dazwischen. Euer Ritual ist das fünfte von sieben. Acedia hat es ausgeführt und ist dafür gestorben, genau wie die Sünde es bestimmt.

„Die Sünde bestimmt es? Was soll das heißen?!“

Habt ihr euch nicht informiert? Über eure Sünden? Acedia führt oft in den Selbstmord und das ist passiert.

„Also war es vorherbestimmt? Wir konnten es gar nicht verhindern?“ So klingt es jedenfalls. Aber irgendwie will ich das nicht glauben. Das ist doch Bullshit.

Mit Nichten. Der Lauf der Dinge ist nicht in Stein gemeißelt, auch wenn Menschen das manchmal glauben. So determiniert, dass sie sich selbst determinieren, aber das ist besser als zu denken man wäre komplett frei.

Was heißt es eigentlich frei zu sein? Bin ich frei? Eigentlich schon. Ich bin ein freier Mensch mit einer freien und eigenen Meinung, aber irgendwie werde ich ja trotzdem gelenkt, oder? Werte und Normen werden mir doch erst nahe gebracht. Letztendlich bin ich ein Produkt meiner Erziehung und der Gesellschaft. Nur das was ich daraus mache ist mein eigenes Tun. Nehme ich die Werte an oder lehne ich sie ab. Lebe ich mein Leben sicher oder lebe ich ihm freien Risiko?

„Das ist alles schön und gut, aber wann kommen unsere Freunde zurück?“, bringt Palle das Gespräch mit dem Lichterwesen wieder auf das eigentliche Thema zurück.

Superbia ist auch noch mit Avaritia befreundet? Mhm, ihr seid wirklich die ungewöhnlichsten Träger, die mir untergekommen sind. Für gewöhnlich knien alle vor mir nieder. Es gefällt mir, dass ihr es anders handhabt, auch wenn ihr euch manchmal im Ton vergreift.

Das letzte war definitiv ein kleiner Seitenhieb an mich und ich unterdrücke ein Augenrollen. Es ist mir egal wer oder was vor mir steht, wenn es um das Wohl meiner Freunde geht. Freunde. Michael und ich. Jetzt muss ich unwillkürlich grinsen. Es wirkt surreal, aber mittlerweile sind wir wirklich Freunde. Maurice ist- Tja. Ich weiß nicht, wie ich zu ihm stehe, aber ich will ihn definitiv wiedersehen und zwar lebendig. Er soll atmen -die gleiche Luft wie ich- und mir ein paar Fragen beantworten.

Das Avaritia und Invidia sich nicht ausstehen können oder eher konnten, ist so auch noch nie passiert. Ihr seid euch so ähnlich, vielleicht zu ähnlich.

Ich verdrehe meine Augen, als Palle mich belustigt angrinst. Dieser Gesichtsausdruck schreit förmlich "Ich hab's dir doch gesagt" und ich hasse es.

„Meine Frage wurde nicht beantwortet“, meldet sich Palle wieder zu Wort und er hat recht. Die Sphäre hat vom Thema abgelenkt.

Es gibt Fragen, die man nicht beantworten kann. Avaritia hat die Sphäre von Acedia berührt, dementsprechend wird er sich wohl in seinen Erinnerungen befinden und wie lange er dort bleibt, hängt von ihm ab. Vielleicht hat er sich schon längst in den Erinnerungen verloren, wer weiß das schon?

„Du. Du weißt das“, erwidere ich mit Nachdruck. Die Lichterscheinung kann mich nicht für dumm verkaufen. Sie weiß was passiert. Sie weiß was mit Michael ist. Sie will es uns nur nicht sagen.

Ich weiß alles und doch weiß ich nichts. Ich beobachte die Menschen ihr gesamtes Leben lang. Bewahre und verwahre alles was ich sehe. Jeden Augenblick. Jeden Moment des pulsierenden Lebens. Mal ist es kurz und mal lang. Mal ist es traurig und mal wunderschön. Es ist ein auf und ab, nie gleich, immer einzigartig. Immer klingend und hell, gleichzeitig aber dunkel und verstimmt.

Während die Sphäre redet beobachte ich die unzähligen kleinen Orbs, die sich bewegen klingend durch den Raum schweben. Micha hat Maurice' Orb berührt. Sein Leben. Seine Erinnerungen. Also heißt das, dass alle Orbs Leben sind, oder? Unterschiedlich groß, weil die Menschen unterschiedlich alt sind. Irgendwo in diesen Millarden Lichtern, schwebt auch meins. Irgendwie fühlt sich diese Erkenntnis komisch an. Seltsam fremd und doch vertraut. Langsam gehen mir die ganzen Paradoxa auf die Nerven.

„Ich glaube dir nicht“, sage ich und beobachte die Sphäre, weil ich denke sie würde sich wieder verfärben, aber das tut sie nicht. Sie erklingt. Lacht sie etwas?

Ich bin gespannt, ob die nächsten Träger auch so interessant sein werden.

Die Stimme in meinem Kopf verblasst, die Lichter ziehen  sich zurück.

„Nein, warte!“

Ihr solltet eure Gegenstände wieder an euch nehmen Superbia und Invidia, denn sobald das Ritual vorbei ist, kommen die Nebenwirkungen in voller Stärke zurück.

Die Sphäre verschwindet schon langsam in der Ferne. Die kleinen Orbs schweben ihr hinterher, lassen eine Straße aus Licht entstehen und entfernen sich immer weiter von uns.

Du kannst Superbia Erfolge gönnen, versuche das doch auch mal mit anderen Menschen, Invidia.

Diese Worte habe ich plötzlich in meinem Kopf und dann verschwinden die Lichter, die in der Ferne wie eins aussehen, komplett in der Dunkelheit. Die Dunkelheit schmilzt, läuft herunter und sammelt sich am Boden. Das Hotelzimmer kommt wieder zum Vorschein und ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass die Zeit angehalten haben muss, während das Ritual stattgefunden hat, denn es ist kurz nach 23 Uhr.

Palle geht auf die Mitte des Zimmers zu und hebt seinen Ring auf, den er auch gleich anzieht. Stimmt. Die Nebenwirkungen, aber eigentlich fühle ich mich gerade noch ziemlich befreit. Kein Panikgefühl. Komisch. Die Sphäre meinte doch sie würden mit voller Kraft zurückkehren. Ich gehe jetzt auch auf die Gegenstände zu und nehme meine Brille an mich, genau wie ich das Portemonnaie und die Uhr an mich nehme. Palle greift nach der Waffe. Zorn. Was ist eigentlich mit Zorn? Mein Blick schweift suchend durch das Zimmer und dann sehe ich sie. Sie hat ihre Knie angezogen starrt auf den Boden, Gluttony sitzt neben ihr und streicht beruhigend über ihren Rücken, aber es scheint nicht zu funktionieren. Irgendwie tut sie mir leid. Ich weiß nicht warum sie das Ritual ausführen wollte, aber das hier hat sie sich bestimmt anders vorgestellt.

Palle greift nach der Waffe und dem Flachmann, dann geht er langsam auf die Mädchen zu. Jetzt ist Panik da, aber nicht wegen den Nebenwirkungen, sondern eher weil Palle sich ganz entspannt neben Zorn setzt und ihr wortlos die Waffe reicht.

„Das hast du dir bestimmt anders vorgestellt, oder?“, er spricht ruhig. Kein Spott klingt in seiner Stimme mit, wie es mir bei diesem Satz unweigerlich ergangen wäre. Zorn nimmt die Waffe an sich. Ich hebe, das Amulett auf und reiche es Lust, die sich jetzt auch zu Gluttony und Zorn begeben hat. Sie nickt mir schwach zu und lässt es in ihrere Hosentasche verschwinden. Dann setzten wir uns zu den andern drei Personen. Zorn fährt währenddessen ihre Waffe mit ihrem rechten Zeigefinger nach.

„Sie ist sauber“, sagt sie nach einer Weile und sie klingt so als würde sie gleich weinen. „Mein getrocknetes Blut klebt nicht an ihr. Sie ist ganz steril.“

„Wieso sollte dein Blut daran kleben?“, fragt Palle vorsichtig und das stumme und nicht das der Unschuldigen schwingt dem Satz nach.

„Wegen dem Ritual, Pride.“

„Patrick“, ist alles was Palle erwidert und daraufhin lächelt Zorn oder eher Olivia schwach.

„Wegen dem Ritual, Patrick“, korrigiert sie sich und das alles ist gerade ziemlich absurd, aber es passiert wirklich.

„Was wolltest du damit eigentlich erreichen?“, Palle redet leise und dann ist es still. Es bleibt auch lange still.

„Meine beste Freundin rächen“, murmelt Olivia dann schwach und jetzt lösen sich doch Tränen aus ihren Augen.

„Kannst du das nicht einfach mit der Waffe?“, frage diesmal ich und ernte ein Kopfschütteln.

„Ich weiß nicht wer es ihr angetan hat. Ich weiß nicht wie die Wichser aussahen“, ihre Augen verfärben sich kurz rot und ihre Haltung spannt sich an, aber dann erschlaft sie wieder und das Rot in ihren Augen erlischt.

„Wurde sie umgebracht?“, fragt Palle leise und Olivia lacht bitter auf.

„Schlimmer“, ist alles was sie sagt und ich will nicht nachfragen. Ich will nicht wissen, was ihrerer Freundin passiert ist. Es reicht mir, dass ich ihr Motiv kenne. Mika würde bestimmt noch weiter nachhaken, aber niemand hier fragt weiter nach. Betretenes Schweigen fühlt den Raum bis Oliva es beendet. „Wusstet ihr eigentlich, dass er eine Schwester hatte?“

„Nein“, antworte ich und hänge dann nach kurzem Überlegen noch etwas dahinter. „Micha wusste es glaube ich auch nicht.“ Auf jeden Fall hat er eben nicht so gewirkt, als ob er es wusste.

„Gut, ich hatte schon Angst ich wäre total blind geworden“, ein Lächeln liegt auf ihren Lippen, aber ihre Augen sind mit Tränen gefüllt. „Ich würde ihn gerne fragen, ob er deswegen damals keine Angst vor mir hatte, ob er deswegen damals die Uhr angenommen hat, weil er auch jemanden verloren hat. Ich hoffe ich kann ihn das noch fragen.“ Jetzt lösen sich die Tränen in ihren Augen und kullern über ihre Wagen. Ich spüre wie auch meine Augen nass werden.

„Ich will auch wieder mit ihm reden. Mit ihm und Michael“, ich kann nicht verhindern, dass meine Stimme bricht und die Tränen meine Augen verlassen. Es ist als wäre das gerade das Startzeichen gewesen, denn plötzlich sind wir alle am weinen. Gluttony schluchzt und Lust schnieft leise vor sich hin, während Olivia und ich schon etwas heftiger weinen. Ich hasse es  andere weinen zu sehen und am schlimmsten ist es für mich wenn Palle weint, aber das sehe ich glücklicherweise nicht, denn Palle hat schon seine Arme um mich gelegt. Einzig und allein seine unregelmäßige Atmung verdeutlichen mir, dass er auch weint. Ich hasse es. Ich hasse es, dass wir nicht wissen was aus den beiden wird. Sind sie tot oder leben sie? Was wenn wir es nie erfahren?

Ich weiß nicht genau wie lange wir hier heulen, aber ein lautes Geräusch lässt uns aufstrecken. Ich dreh mich in Richtung des Geräuschs und- Michael steht im Raum. Das kann nicht sein. Ich springe auf, renne zu ihm und im nächsten Moment werfe ich mich an ihn. Ein paar Sekunden später legen sich noch zwei Arme um uns. Palle. Ich lächel und löse mich langsam von Michael. Aber Michael starrt betreten auf den Boden. Ich folge seinem Blick. Maurice liegt auf dem Boden. Fuck.

„Ist er...“, tot? Bitte nicht. Bitte pass ihn nicht tot sein. Das darf einfach nicht sein.

„Nein, aber wahrscheinlich hasst er mich jetzt“, er kniet sich neben Maurice, lächelt traurig.

„Wieso sollte er das tun?“, fragt Palle irritiert und ich verstehe auch nicht warum Micha das sagt.

„Schwer zu erklären“, sagt er und damit ist die Unterhaltung wohl beendet.

„Was machen wir jetzt? Wir müssen spätestens Morgen um 8 alle hier weg sein, oder?“, fragend schaue ich in die Gesichter der Anwesenden und diese nicken. „Am besten wäre es wenn wir jetzt verschwinden. Wenn ich jetzt einschlafe wache ich bestimmt nicht vor 8 auf“, wieder wird meine Aussage von zustimmenden nicken begleitet.

„Dann checken wir jetzt wohl aus“, fasst Olivia zusammen.

„Sieht ganz so aus.“

Dann schweigen wir wieder, betrachten alle stumm Maurice, der auf dem Boden liegt und ruhig atmet. Ich bin so verdammt froh, dass er atmet, dass er die gleiche Luft atmet wie wir alle.

„Also dann sollten wir mal alles zusammenpacken, schätze ich“, es ist Gluttony die das sagt und wir andern nicken. Ja, das sollten wir tun.

„Was ist mit Maurice?“, frage ich. „Wie sollen wir ihn hier wegbekommen? Er ist schließlich unserer Fahrer.“

„Ich kann euch nachhause fahren“, bietet Olivia an und Gluttony lächelt leicht. Micha sieht verwirrt zu ihr und Palle und ich nicken.

„Das Angebot nehmen wir doch glatt an.“

Eine halbe Stunde später haben wir alles zusammen gepackt und stehen unten in der Lobbie des Hotels. Michal trägt Maurice auf seinen Armen und dafür tragen Palle und ich das Gepäck der beiden. Wir checken aus dem Hotel aus und verlassen es. Die Luft draußen ist verdammt kalt und über uns leuchten die Sterne, erinnern mich entfernt an die Sphären. Wir gehen in Richtung des Autos und kurz darauf sind wir alle drin und angeschnallt, also außer Maurice. Maurice liegt über uns auf der Rückbank, wir halten ihn fest. Nicht unbedingt legal, aber einen weitern Platz haben wir nun mal nicht. Lust sitzt schließlich auch schon irgendwie auf Gluttony. Hoffen wir einfach, dass wir nicht angehalten werden.

Zuerst geht es zu Michas Wohnung. Wir helfen ihm dabei das Gepäck reinzutragen und vorallem öffnen wir ihm die Türen. Kurz zögert er, legt Maurice aber dann doch in das leergeräumte Zimmer.

„Oh, bevor ich es vergesse“, sage ich und zieh das Portemonnaie und die Uhr aus meiner Hosentasche. Micha lässt das Portemonnaie jetzt in seiner Hosentasche verschwinden und die Uhr legt er um Maurice' Handgelenk. Dann verabschieden wir uns voneinander, werden uns aber definitiv die Tage treffen. Wir brauchen alle mal dringend eine Pause.

Palle und ich steigen wieder zu Oliva ins Auto und schweigend fahren wir durch die Nacht. Das einzige, dass die Stille fühlt ist die leise Musik, des Autoradios. Es dauert nicht lange bis wir auch unsere Wohnung erreichen. Das Auto hält und Olivia kramt in einer Tasche rum und zieht einen Stift und einen kleinen Stapel Post-it's hervor. Sie schreibt etwas drauf.

„Sagt mir bitte Bescheid, wenn Maurice aufwacht und er sich erholt hat. Ich will mit ihm reden“, bittet sie uns und reicht uns den kleinen Zettel auf dem ihre Nummer steht. Palle nickt ihr zu und dann verabschieden wir uns von den drein. Ich schließe die Wohnungstür auf und betrete erleichtert die Wohnung. Endlich Ruhe.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro